DE73584C - Verfahren zur Herstellung einer plastischen Masse aus Holzfaser - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer plastischen Masse aus Holzfaser

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DE73584C
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wood
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DENDAT73584D
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Dr. H. ALEXANDER in Berlin N., Weifsenburgerstr. 73
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L97/00Compositions of lignin-containing materials
    • C08L97/02Lignocellulosic material, e.g. wood, straw or bagasse

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Das neue Verfahren bezweckt eine Nutzbarmachung von im Allgemeinen werthlosen Holzabfällen, wie eine solche schon vielfach, jedoch auf anderem Wege versucht worden ist.
Während nämlich bei den bisher bekannten Verfahren die angewendeten Bindemittel (Harz, Leim, Casei'n) die Holzsubstanz eigentlich nur mechanisch zu plastischer Masse vereinigen, erzielt das vorliegende Verfahren eine gleichzeitige chemische Veränderung der Holzfaser in besonderer Weise dadurch, dafs dieselbe, mit einer Substanz imprägnirt, welche erst in der Folge zum Bindemittel wird, einem chemischen Procefs unterworfen wird, welcher sowohl auf die Faser selbst, wie auch gleichzeitig auf das Imprägnirungsmittel einwirkt und beide zusammen in eine einzige homogene bildsame Masse verwandelt, welche nach der Mahlung durch starke Pressung wieder in beliebige Form gebracht wird und als dauerhafter und billiger Holzersatz zu den mannigfachsten Zwecken Verwendung finden kann. Zu diesem Zweck wird das faserige Holzmaterial entweder in noch zusammenhängender Form (als Stäbe, Blöcke, Platten) oder in schon zerkleinertem Zustande, als Sägemehl, Holzwolle, Cellulosefaser, Hobelspäne, Lohe, zunächst, um es für die nachfolgende Imprä'gnirung aufnahmefähiger zu machen, zur Befreiung von etwaiger Feuchtigkeit scharf getrocknet, gleichzeitig auch behufs möglichster Entfernung der zwischen den Fasern bezw. in den Poren befindlichen Luft in Apparaten von bekannter Construction evacuirt und im Vacuum, eventuell auch noch unter Zuhülfenahme von Druck, mit OeI dergestalt getränkt, dafs die Fasern bezw. Poren vom OeI vollständig durchdrungen und gesättigt sind.
Die Menge des hierzu nöthigen Oeles ergiebt sich aus der Aufnahmefähigkeit des verwendeten Holzfasermaterials, indessen ist ein Ueberschufs von OeI ohne Belang. Das OeI kann auch heifs zur Behandlung der Faser dienen.
Die so getränkten Massen werden eine Zeit lang der freien Luft oder besser noch warmen Luftströmen ausgesetzt, um eine vorherige theilweise Verharzung des Oeles herbeizuführen, welche durch die stattgehabte überaus feine Vertheilung des Oeles innerhalb der Poren und Fasern und namentlich bei Anwendung von. trocknenden Oelen oder Firnifs infolge der Bildung von Linoxyn verhältnifsmäfsig rasch eintritt, oder aber die ölgetränkte Holzsubstanz wird sogleich der weiteren Behandlung mit Chlorschwefel, eventuell ebenfalls unter Druck, unterzogen, wobei der Chlorschwefel sehr schnell die ganze Masse durchzieht.
In dieser Einwirkung des Chlorschwefels auf die mit OeI getränkte Holzfaser ist das Charakteristische der vorliegenden Erfindung zu erblicken.
Zur Vulcanisirung der Holzfaser genügt ein Quantum von etwa 1Z30 bis '/10 von der angewendeten Oelmenge an Chlorschwefel; ein Ueberschufs von letzterem und seine Zersetzungsproducte werden bei den späteren Operationen wieder entfernt.
Um die Heftigkeit der Reaction zu vermindern und eine gleichmäßigere allmälige Einwirkung des Schwefelhaloids auf die geölte
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Holzfaser zu erreichen, kann der Chlorschwefel in bekannter Weise mit leichtflüchtigen Substanzen (Schwefelkohlenstoff, Benzin, Petroleumäther) verdünnt angewendet werden.
Durch die Einwirkung des Chlorschwefels auf die ölgetränkte Holzsubstanz wird unter starker Wärmeentwickelung und Aufblähen der ganzen Masse die Faser vollständig aufgelockert und mürbe gemacht, während gleichzeitig das eingesaugte OeI innerhalb der Fasern nunmehr in ein zähes Bindemittel übergeht, indem es durch den Chlorschwefel in die bekannte Art künstlichen Kautschuks verwandelt wird, welcher nunmehr seinerseits die Fasern einhüllt, die Poren ausfüllt und so eine überaus innige Vereinigung der zerfallenen Holzsubstanz; unter Bildung einer homogenen plastischen Masse herbeiführt, welche weder die Holzsubstanz, noch das Oelproduct mehr erkennen läfst.
Das Reactionsproduct ist eine krümelige, äufserst leichte, zerreibliche Masse, welche, in feine Pulverform gebracht, bildsam und prefsbar ist.
Infolge der Vulcanisation ist das Material vollständig undurchlässig gegen Feuchtigkeit und widerstandsfähig gegen Fäulnifs geworden.
Um die gleichzeitig entstehenden freien Säuren und etwa gebildete Schwefelnebenproducte zu beseitigen, wird die Masse schliefslich bekannten geeigneten Reinigungsmethoden, wie Auskochung mit Alkalien und Extraction mit Schwefel lösenden Substanzen, unterzogen.
Insbesondere soll zu diesem Zweck ein heifses Leinölbad verwendet werden, welches aus der vulcanisirten Masse sowohl die in der Hitze flüchtigen Säuren austreibt, als auch namentlich gleichzeitig überschüssigen Schwefel und Schwefelproducte (beide vom Chlorschwefel stammend) aufnimmt.
Bei dieser Behandlung nimmt die Masse eine schöne gleichmäfsige dunkle Färbung an.
Die aus der plastischen Masse durch Pressung hergestellten Gegenstände können gefärbt, polirt und mit Lacküberzug versehen werden.
An Stelle des vorhin angegebenen Chlorschwefels können in gleicher Weise auch Jod- und Bromschwefel oder Gemische von zwei oder allen genannten Schwefeihaloiden zur Verwendung gelangen.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung einer plastischen Masse, dadurch gekennzeichnet, dafs Holzfasermaterial in zusammenhängender oder zerkleinerter Form getrocknet, luftleer gemacht und mit OeI, eventuell unter Druck, getränkt, der Einwirkung von Schwefelhaloid ausgesetzt und dadurch vulcanisirt wird.
2. Die Digestion der nach Anspruch i. vulcanisirten Masse mit Substanzen, welche Säuren und Schwefel bezw. Schwefelproducte entfernen, insbesondere die Auskochung der Masse in einem Leinölbade.
DENDAT73584D Verfahren zur Herstellung einer plastischen Masse aus Holzfaser Expired - Lifetime DE73584C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2810654A (en) * 1953-03-31 1957-10-22 Solbakken Age Process for producing porous plastics from unsaturated fats and oils and their derivatives

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