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Hosenbund mit zwei elastischen Zugbändern und Verfahren zu seiner
Herstellung Die Erfindung bezieht sich auf einen Hosenbund mit zwei elastischen
Zugbändern für ein verhältnismäßig großes Zugspiel, etwa bis zu 8 cm, und
in Verbindung mit einer Rundbundhose.
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Es ist bekannt, zwei - elastische Zugbänder in der Bundebene
eines Hosenbundes nebeneinanderliegend anzubringen. Sie haben den Zweck, am Bund
einen Knick zu bilden, der das senkrechte Rutschen der Hose verhindern soll. Haben
diese elastischen Zugbänder genügend Vorspannung gegenüber dem Hosenstoff, so ergibt
sich notwendigerweise ein unschönes Aussehen der dann ungleichmäßig gewellten oder
gekräuselten Außenseite des Hosenbundes, so daß dieser für modische Zwecke nicht
brauchbar ist.
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Andererseits ist es bei Bünden von Kleidungsstücken mit nur einem
elastischen Zugband bekannt, den in einem sogenannten Tunnel des Oberstoffs untergebrachten
Gummistreifen od. dgl. durch im Abstand voneinander angebrachte Quernähte sowie
umlaufende Randnähte mit dem Bundtunnel zu versteppen. Diese Versteppung hat mit
der Elastizität eines -derartigen Bundes nichts zu tun und dient nur dazu, das Rutschen
des Gummistreifens im Bundtunnel zu verhindern. Gibt man, wie bei Wäschebünden,
dem Gummistreifen Vorspannung,
so ergibt sich an der Außenseite
des Wäschestoffes wiederum ein unschöner, ungleichmäßig gewellter Verlauf des Stoffes,
so daß auch diese Art der Verarbeitung für modische Hosenbünde nicht brauchbar ist.
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Die Erfindung bezweckt in erster Linie, die Unansehnlichkeit der bekannten
Hosenbünde zu vermeiden und dennoch eine hohe Elastizität durch eine besondere Art
der Verwendung und Zusammensetzung zweier elastischer Zu.gbänder zu gewährleisten.
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Gemäß 6r-Erfindung ist das eine elastische Zugband an seiner einen
Seite (Außenseite) vollständig, an seiner anderen Seite (Innenseite) mindestens
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und vorzugsweise nur - im Randbereich von einem über die Kanten dieses
Zugbande-s gelegten gekräuselten oder gewellten Tuchstreifen umfaßt und mit diesem
Tuchstreifen durch eine Mehrzahl an sich bekannter, quer zur Bandlängsrichtung verlaufender
Nähte versteppt, unter der Außenseite des Hosenstoffs angeordnet; ferner ist das
andere elastische Zugband an der Innenseite des Hosenstoffs in gleicher Höhe mit
dem ersten Zughand angeordnet, wobei der gleichfalls gekräuselte oder gewellte Hosenstoff
und die Zugbänder durch in Bundlängsrichtung verlaufende Nähte gemeinsam miteinander
verbunden sind.
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Bei diesem Bund übernimmt dann zunächst das erstgenannte elastische
Zugband die Aufgabe, den Tuchstreifen und den Hosenstoff in die gekräuselte oder
gewellte Form zu bringen, in der er beim Gebrauch und Ausdehnung dieses Zugbandes
nachgeben und sich dehnen kann. Diese Elastizität des erstgenannten Zugbandes wird
dann, vor allem im schon gedehnten Zustand, durch das zweite elastische Zugbalid
unterstützt, das dafür sorgt, daß die hohe Elastizität in jedem Gebrauchszustand
und auch nach längerem Gebrauch des Hosenbundes aufrechterhalten bleibt. Da das
erste elastische Zugband zunächst nur mit dem Tuchstreifen verarbeitet wird und
mit aiideren Werkstoffeigenschaften bzw. mit anderer Elastizität als das zweite
elastische Zugband gewählt werden kann und dieses erst nachträglich auf den vom
Tuchstreifen und erstem Zugband gebildeten Bundtunnel zusammen mit dem Hosenstoff
aufgenäht wird, ergibt sich eine wesentlich vereinfachte und verbesserte Möglichkeit,
eine gleichmäßige und gut aussehende Kräuselung oder Wellung des Tuchstreifens und
des Hosen#stoffs herzustellen und auch im. Dauergebrauch ohne nennenswerte Einbuße
der Elastizität aufrechtzuerhalten.
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Es können gemäß der Erfindung die Zugstreifen .aus einem unter Einwirkung
von Wärme seine Länge veränderndem Material, z. B. nur schwach vulkanisiertem Gummi,
bestehen. -Es ergibt sich dann nach der Erfindung zweckmäßig folgendes Herstellungsverfahren
für den Hosenbund: Zunächst wird das erste elastische Zugband in nicht geschrumpftem
Zustand mit dem Tuchstreifen in an sich bekannter Weise durch Quernähte vernäht.
Hierauf erfolgt die gemeinsame Befestigung der. -Zugbänder und des. Tuchstie'ifens
sowie des Hosenbundes durch die Bundlängsnähte. Dann wird der vernähte Hosenbund
einer Wärmebehandlung, z. B. durch Bügeln mit Heißdampf, unterworfen und eine Sehrumpfung
an den Zugbändern hervorgerufen, die die Kräuselung oder Wellung des Tuchstreifens
und des Hosenstoffes bewirkt.
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Es ist bei diesem Verfahren zwar möglich, das erste elastische Zugband
unter Vorspannung mit dem Zugstreifen zu vernähen. Eine solche Vorspannung ist aber
nicht notwendig und wird ersetzt durch den genannten Schrumpfungsvorgang, der eine
gleichmäßigere Kräuselung oder Wellung des Tuch9treifens oder Hosenstoffs.hervorruft
als eine in vollem Umfang der gewünschten Dehnbarkeit des Hosenbundes bewirkte Vorspannung.
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Das gleiche gilt für die an sich gegebene, aber bei dem vorliegenden
Verfahren überflüssige Mög-
lichkeit, auch das zweite.genannte Zugband in
an sich bekannter Weise mit einer entsprechenden Vorspannung aufzunähen. Man wird
vielmehr in beiden Fällen von dieser Vorspannung zweckmäßig nur dann Gebrauch machen,
wenn die Schrumpfung des Werkstoffs bei dem einen oder anderen Zugband zum Erreichen
der gewünschten Dehnbarkeit des fertigen Hosenbundes noch nicht ausreicht.
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In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Fig. i den fertigen Hosenbund am oberen
äußeren Rand der Hose; Fig..2 zeigt eine Vorstufe der Herstellung des Hos-enbundes,
nämlich ' die Einbringung des ersten elastischen Bandes in den Tuchstreifen,
und zwar am linken Ende in fertigem und am rechten Ende in aufgelöstem bzw. noch
nicht umgeschlagenem Zustand; Fig. :2 a ist ein Schnitt nach der Linie II-II der
Fig. 2; Fig. 3 ist ein dem Schnitt II-II -entsprechender Querschnitt, jedoch
durch den fertigen Hosenbund. Der Hosenbund i besteht aus vier Lagen, nämlich dem
Tuchstreifen 3 aus Oberst off und den beiden elastischen Zugbänderh4 und
5 aus Werkstoffen, die, wie nur schwach vulkanisierter Gummi, in geeignetem
Maße unter Einwirkung von Wärme schrumpfen können, und dem oberen Rand des Hosenstoffs
2.
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Die Herstellung des Hosenbundes geht in folgender Weise vor sich:
Zunächst wird auf den Tuchstreifen 3 das elastische Zugband 4 derart aufgelegt,
daß oben und -unten ein möglichst gleichmäßiger Rand 6 übersteht. Die beiden
Streifen werden durch quer zur Bandlängsrichtung verlaufende Steppnähte
7 miteinander versteppt, die in etwa 0,5 cm Abständen voneinander
verlaufen.
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Hiernach wird jeder deK oben und unten über das elastische Zugband
4 überstehenden Randstreifen des Tuchstreifens 3 auf die gewünschte Breite
zugeschnitten und um das elastische Band herumgelegt und zuhächst nur lose mit dem
gegenüberliegenden umgelegten Randstreifen verheftet, so daß das in Fig. 2 a gezeigte
Gebilde entsteht. Dieses Gebilde wird dann auf die Außenseite des
oberen
Randes des Hosenstoffs.2 mit seiner nicht ganz geschlossenen Innenseite gelegt.
Ferner wird auf die Innenseite des Hosenstoffrandes ein zweites elastisches Zugband
5 aufgelegt. Das Ganze wird dann mittels in Bandlängsrichtung verlaufender
Nähte 8 zusammengenäht. Dann wird der so gebildete Hosenbund unter Heißdampf
gebügelt, wobei sich zufolge der Eigenschaften des Werkstoffs die gewünschte gleichmäßige
Kräuselung oder Wellung des Tuchstreifens und des Hosenstoffs ergibt, und zwar in
einer solchen gleichmäßigen Verteilung von eng beieinanderliegenden Wellen nur geringer
Höhe, daß ein ansprechendes Äußeres des Bundes bzw. der Außenseite des.Tuchstreifens
erhalten bleibt und dennoch der Bund die gewünschte Dehnungsfähigkeit trotz Verwendung
unelastischen Hosenstoffs erhält.