DE942351C

DE942351C - Verfahren zur Herstellung harzartiger, haertharer Kondensationsprodukte

Info

Publication number: DE942351C
Application number: DEA8381D
Authority: DE
Inventors: Alelio Gaetano Francis D
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1939-08-09
Filing date: 1940-08-09
Publication date: 1956-05-03

Description

Verfahren zur Herstellung harzartiger, härtbarer Kondensationsprodukte Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung harzartiger, härtbar:er Kondensationsprodukte aus Harnstoff oder Substanzen harnstoffartiger Natur (wie z. B. Thi,oharnstoff) und Formaldehyd oder formaldehydabgebenden Stoffen.
Bei der Herstellung von Preßkörpern aus harzartigen Kondensationsprodukten aus Harnstoff oder ähnlichen Substanzen und Formaldehyd war es bisher üblich, den Zwischenkondensationsprodukten oder auch den Preßmassen Härtun.gskatalysatoren beizumischen, um sie später beim Preßvorgang schnell in den gehärteten, d. h. also in den unschmelzbaren und unlöslichen Zustand umzuwandeln. Es hat sich aber gezeigt, daß Preßgegenstände, die aus den genannten Stoffen unter Zusatz von Härtungskatalysatoren hergestellt sind, oft blasenartige Hohlräume und Verfärbungen aufweisen und für viele elektrische Zwecke nicht wasserfest genug sind. Außerdem können die meisten Preßmassen, die aus den angegebenen Kondensationsprodukten und Füllmitteln hergestellt sind und denen Härtun.:gskatalysatoren, wie z. B. anorganische oder organische Säuren, zugegeben sind, nicht lange gelagert werden, da sie schnell oder auch allmählich in den unschmelzbaren und demnach nicht mehr formbaren Zustand übergehen.
Es wurde nun gefunden, daß die geschilderten Schwierigkeiten vermieden und blasenfreie, nicht verfärbte Produkte mit einer verbesserten Wasserfestigkeit erhalten werden, wenn bei der Kondensationsreaktion des Harnstoffs oder der harnstoffartigen Substanz mit dem Formaldehyd oder einem formaldehydabgebenden Stoff ein halogenierter Aldehyd, wie z. B. Chloral oder Chloralhydrat, in das Harzmolekül mit einkondensiert wird.
Die Reaktion des Harnstoffs oder der harnstoffartigen Substanz mit dem Formaldehyd oder dem formafdehydabgebenden Stoff und dem 'haJogenierten Aldehyd kann mit oder in gegebenen Fällen auch- ohne die Anwendung eines Kondensationsmittels erfolgen. Die Reaktion kann dabei bei Raumtemperatur, sie kann auch in der Wärme vor sich gehen. Wird ein Kondensationsmittel benutzt, so kommen zweckmäßig alkalische Mittei in Frage, in besonderen Fällen lassen sich aber auch saure Mittel verwenden.
Außer für die Herstellung von Preßmassen lassen sich die erfindungsgemäß hergestellten Kondensationsprodukte u. a. auch für Überzugszwecke, als Klebemittel und auch als Gießharze verwenden.
Die Erfindung ist in dem nachstehenden Beispiel näher beschrieben. Beispiel 6o Teile Harnstoff, 7,6 Teile wäßrige Ammoniaklösung (a8°/aig), 161 Teile wäßrige FormaIdehydlösung (37°/oig) und 0,04 Teile Natriumhydroxyd (in 1 Teil Wasser :gelöst) werden zusammengemischt und 30 Minuten am Rückflußkühler zum Sieden gebracht. Hierauf wird 1 Teil Chloralhydrat hinzugefügt und das Ganze noch zo Minuten gekocht. Der harzartige Sirup wird darauf mit der entsprechenden Menge zerkleinerter Cel'lulo.se und Zinkstearat vermischt und bei 5o° entwässert. Die entwässerte und gepulverte Masse kann dann in der Hitze bei etwa 1q.5° schnell zu Formkörpern verpreßt werden. Die erhaltenen Formkörper sind gut durchgehärtet und frei von Blasen und Verfärbungen. Wird kein Chloralhydrat angewendet, dann werden keine gehärteten Erzeugnisse erhalten.
An Stelle des in dem Beispiel angeführten Ghloralhydrates läßt sich mit dem gleichen Erfolg auch der Mono- oder der Dichloracetaldehyd oder der ß-Di- oder Trichlorpropionaldehyd verwenden. Ebenso können. an Stelle der Chloraldehyde auch die entsprechenden Brom- oder .Jodaldehyde verwendet werden.
Die Menge des halogenierten Aldehyds soll im allgemeinen nicht . mehr als 1/4 Mol, berechnet auf 1 Mol Harnsto.ffsubstanz, betragen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung harzartiger, härtbarer Kondensationsprodukte aus Harnstoff oder Substanzen harnstoffartiger Natur und Formaldehyd oder formaldehydabgebenden Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die Harnstoffkomponente mit' der Aldehydkomponente in Gegenwart eines halogenierten Aldehyds kondensiert wird. Angezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 718 093; deutsche Patentschrift Nr. 516 995; USA.-Patentschrift Nr. a oo9 987.