DE942181C

DE942181C - Verfahren zum Schmelzen von Emails

Info

Publication number: DE942181C
Application number: DEE6602A
Authority: DE
Original assignee: WALTER ECKHOFF DIPL ING
Current assignee: WALTER ECKHOFF DIPL ING
Priority date: 1953-01-13
Filing date: 1953-01-13
Publication date: 1956-04-26

Description

Verfahren zum Schmelzen von Emails Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schmelzen von Grund- und Deckemails im Schmelzofen.
Es ist eine bekannte Tatsache, daß die Atmosphäre während des Schmelzprozesses von Gläsern und glasartigen Flüssen neben Temperatur und Versatz (Zusammensetzung) der Faktor ist, der die Eigenschauen des Schmelzproduktes bestimmt.
Das Schmelzen von Emails und emailähnlichen Gläsern wird wegen des Gehaltes an Metallverbindungen und anderen mehr oder weniger leicht reduzierbaren Substanzen in rein oxydierender Atmosphäre durchgeführt. Die später im Email befindlichen Alkali-, Erdalkali- und Metallverbindungen liegen im Rohversatz meistens als Carbonate oder Oxyde vor. Da die Carbonate beim Erhitzen und Zusammenschmelzen mit den übrigen Bestandteilen. Kohlensäure abgeben, muß die Atmosphäre während des Schmelzens :durch Zugabe von 'genügend Luft zu den Verbrennungsgasen oxydierend gehalten werden, damit keine Reduktionen auftreten. Bei empfindlichen Flüssen hat man mit einem gewissen Erfolg die oxydierende Atmosphäre dadurch unterstützt, daß man einen geringen Anteil der Carbanate durch Salpeter ersetzte.
Die Praxis beweist allerdings, daß es Einflüsse gibt, die die konstante Einhaltung der oxydierenden Atmosphäre beim Schmelzen erschweren und sogar unmöglich machen. Hierbei spielen verschiedene Faktoren eire Rolle, z. B- die: Zusammensetzung der Brennstoffe und der Brenngase, der Wassergenalt und die Feuchtigkeit des Rohstoffgemisches, die Art des Aufschlusses beim Erhitzen und damit die der Gasentwicklung der sich zersetzenden Verbindungen und die Zusammenstellung des Versatzes. Die Herstellung von vollkommen gleichmäßigen Emails wird in Frage gestellt, solange die Atmosphäre während des Schmelzprozesses von einem zum anderen Male unterschiedlich ausfallen kann. Dies -wirkt sich um so nachteiliger aus, je diffiziler und komplizierter der Aufbau des Emails beschaffen ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, die obengenannten Einflüsse, die ganz zufällig zur Wirkung kommen können, auszuschalten und die Ofenatmosphäre beim Schmelzen von Emails vom Versatz her so zu beeinflussen, daß eine Gleichmäßigkeit des Erzeugnisses gesichert ist. Zusätzliches Ziel der Erfindung ist es, durch die geschaffene, besonders zusammengesetzte Atmosphäre verschiedene Eigenschaften von Emails zu verbessern, ohne deren ursprüngliche Zusammensetzung im wesentlichen zu verändern.
Das neue Verfahren zum Schmelzen von Emails besteht darin, die in dem Versatz enthaltenen Verbindungen der Alkalien, Erdalkalien und Metalle ganz oder in der Hauptsache in Form ihrer Stickstoffverbindungen zuzusetzen, so daß beim Schmelzen eine stickstoffoxydhaltige Atmosphäre entsteht. Diese stickstoftoxydhaltige Atmosphäre hat eine stark oxydierende Wirkung und verhindert somit jede Reduktion in der Schmelze. Darüber hinaus schaltet diese stickstoffoxydhaltige Atmosphäre alle unkontrollierbaren Einflüsse der bisherigen Atmospnäre auf die Schmelze aus, so daß es nunmehr möglich ist, , vollkommen gleichunäßige Emails -herzustellen. -Die erfindungsgemäß hergestellten Emails- werden wie. üblich vermahlen und aufgetragen. Nach dem Brand bieten sich z. B. für Grundemails folgende Vorteile: Die Haftung wird sehr stark @erhöht. Hieraus folgt unmittelbar, daß außer der Unempfindlichkeit des Emails gegen äußere mechanische, Einflüsse die Bildung von Fischschuppen praktisch ausgeschaltet wird. Hinzu' kommt, daß diese Emails .vollkommen sicher gegen die Fehlerscheinungen der Durchschüsse und Kupferköpfe sind. .
Diese vorteilhaften Auswirkungen bei der Anwendung der Erfindung werden. unterstützt, wenn den erfindungsgemäß geschmolzenen Emailgranalien auf der Naßmühle an Stelle von Ton: oder tonhaltigen Substanzen ganz oder zum Teil stickstoffoxydhältige Verbindungen und Metallpulver zugesetzt werden. Der Zusatz von Nitraten und Nitriten zur Naßmühle ist an sich bekannt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Schmelzen von Emails, dadurch gekennzeichnet, daß die in dem Versatz ,enthaltenen Verbindungen der Alkalien, Erdalkalien und Metallre ganz oder in der. Hauptsache zwecks Erzeugung einer stickstoffoxydhaltigen Atmosphäre in Form ihrer Stickstoffverbindungen zugesetzt werden. Verfahren. nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß den nach diesem Verfahren hergestellten und geschmolzenen Granaliien auf der Naßmühle statt Ton bzw. tonhaltigen Substanzen, stickstoffoxydhaltige Verbindungen und Metallpulver zugesetzt werden. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 818 143; USA.-Patentschrift Nr. a 466 043; »Der praktische Emailfachmann« von Dr. A 1 d i ng e r , 1950, S. 74. und 80.