DE941702C - Anordnung zum Spuelen und Reinigen von Melkmaschinen und Milchgeraeten - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Spülen und Reinigen von Melkmaschinen, Milchgeräten, Kannen, Eimern od. dgl., bei der eine Pumpe eine Reinigungs- und Desinfektionslösung in Kreislauf aus einem Behälter saugt und einer Druckleitung zuführt.

Bei bekannten Wascheinrichtungen wird die Reinigungsflüssigkeit abwechselnd in der einen und anschließend in der anderen Richtung umgewälzt. Hierzu wird die Vakuumpumpe der Melkanlage benutzt, und die Umsteuerung der Strömungsrichtung erfolgt durch den Pulsator der Melkanlage. Wesentliche Nachteile der bekannten Anlagen bestehen darin, daß durch das Vakuum der Melkanlage nur eine sehr geringe Strömungsgeschwindigkeit der Reinigungsflüssigkeit in der zu reinigenden Melkanlage erreichbar ist, durch die eine einwandfreie Säuberung selbst bei langen Arbeitstagen nicht möglich ist. Diese Konstruktionen können auch nur für die Reinigung der zu ao

einem geschlossenen Kreislauf - zuisammenkuppelbaren Teile der Melkmaschinenanlage Verwendung finden, während eine Reinigung aller übrigen Teile, wie Transportkannen, Melkeimer usw., mit diesen Anlagen nicht vorgenommen werden kann.

Es sind auch schon Wascheinrichtungen,. für Kannen, Eimer od. dgl. bekannt, bei denen über eine oder mehrere Düsen eine Kanne, ein Eimer¹ od. dgl. gestülpt werden kann, wobei eine Reinigungs- und Desirffektionslauge über eine Druckleitung dem Düsenkopf durch eine Zentrifugalpumpe zugeführt wird. Derartige bekannte Einrichtungen können aber nicht zum Reinigen von Melkmaschinenanlagen benutzt werden. Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, diese vorstehenden Mängel zu beseitigen und zu erreichen, daß ohne oder ohne wesentlichen Verlust von teuren Reinigungs-, Desinfektionslösungen eine intensive Säuberung ■ aller Luft und Milch führenden Rohrleitungen bzw. Teile der MeIk-' maschinenanlage sowie auch aller übrigen, mit der Milch in Berührung kommenden Geräte, angefangen vom Vormelkbecher über die Melkeimer, Milchsiebe bis zu den Transportkannen bzw. Milchtanks usw., vorgenommen werden kann.

Dementsprechend "besteht diie Erfindung ini wesentlichen darin, daß in der Saug- und Druckleitung einer Umlaufpumpe Schalthähne vorgesehen sind, durch deren Betätigung bei ständig in gleicher Drehrdchtung umlaufender Pumpe die Saugleitung Druckleitung und die Druckleitung Saugleitung wird und daß an die Druckleitung absperrbare Stutzen zum Anschluß an die Luft oder Milch führenden Teile von Melkmaschinen angeschlossen sind.

Der Umlauf der Reinigungs-, Desinfektionslösung wird jetzt durch eine stets in gleichem Drehsinn umlaufende Pumpe bewirkt, so daß gegenüber den bekannten Anlagen eine wesentlich größere Strömungsgeschwindigkeit in den zu reinigenden Teilen der Melkmaschinenanlage zu erreichen ist. Weiter ist jetzt eine Reinigung und Desinfektion aller mit der Milch in Berührung kommenden Teile möglich, wobei nur eine sehr geringe Menge Reinigungs-, Desinfektionslöisung verbraucht wird.

In der Zeichnung ist die erfindungsgemäße "Anordnung zum Spülen und Reinigen von· Melkmaschinen in
. Fig. ι schematisch dargestellt, während

Fig. 2 eine Verbindung zweier 'Schlauchleitungen einer Melkmaschinenanlage andeuten soll.

Nach dem schematischen Au'sführungsbeispiel ist ein Behälter 1 vorgesehen, der · mit desinfizierenden Lauge gefüllt wird und der gegebenenfalls durch Gas oder elektrischen Strom od. dgl. beheizt wird. In dem Behälter kann eine oder können mehrere Düsen 2 gelagert sein, die aus der Lauge nach oben herausragen und über die eine zu säubernde Milchkanne 3, ein Eimer od. dgl. gestülpt werden kann. Der Düse 2 wird in bekannter Weise die Lauge aus dem Behälter über eine Umlaufpumpe unter Druck zugeführt, so daß die Lauge .durch die Düsenbohrungen oder Düsenschlitze unter Druck in das Innere der Kanne 3 spritzt und diese säubert.

Die Umlaufpumpe 4, die z. B. eine Zentrifugalpumpe ist, wird von einem Elektromotor 5 ange-■'. trieben und saugt die Lauge aus dem Behälter 1 über den Saugstutzen 6 und die Saugleitung 7 an und· drückt diese Lauge über den Druckstutzen 8 in. eine Druckleitung .9, an die auch die Leitung_2^a zum Düsenkopf 2 mit einem Absperrventil angeschlossen ist.

. ■ Gemäß : defr Erfindung ist nun sowohl' in der Saugleitung 7" als auch in der Druckleitung 9 je ein Dreiwegehahn 10 und 11 geschaltet. Beide Dreiwegehähne können zwei Stellungen einnehmen, und zwar ist nach dem Ausführungsbeispiel Fig. 1 die Stellung dieser-Dreiwegehähne so gewählt, daß die Saugleitung 7 über den Dreiwegehahn 10 an den Saugstutzen 6 der Pumpe angeschlossen ist, während der Druckstutzen über den Dreiwegehahn 11 mit der Druckleitung 9 verbunden ist. Diese Druckleitung 9 kann mit mehreren absperrbaren An-Schlußleitungen 12' und 13 versehen sein, und an diese Anschluß leitungen kann der Milchschlauch einer Melkmaschine angeschlossen "werden. Der Milchschläuch wird'-beispielsweise von dem Hahn des Melkeimerdeckels abgezogen und an dieZweigleitung 12 oder 13 angeschlossen, während die Melkbecher mit ihrer öffnung nach unten über den Behälter gehalten werden oder aufgehängt werden. Sobald nun die Umlaufpumpe 4 in Umdrehung versetzt wird, saugt sie Lauge aus dem Behälter ϊ an und drückt diese über die Druckleitung 9 in den Milchschläuch der "Melkmaschine und von dort über das Melkkreuz durch die Schlauchleitung der Melkbecher und durch die Zitzengummis., worauf sie in den Behälter 1 zurückfließt. Nachdem eine genügende Zeit in dieser Strömungsrichtung Lauge durch die Melkmaschine gedruckt worden ist, soll nun eine umgekehrt gerichtete Strömung durch die Melkmaschineibzw. die vorerwähnten Teile der Melkmaschine stattfinden. Zu diesem Zweck werden die beiden Dreiwegehähne je um 90⁰ verdreht, so daß sie die Stellung einnehmen, wie sie neben der ersterwähnten Stellung dargestellt ist. In dieser Stellung ist die Saugleitung 7 gegen den Saugstutzen 6 der Pumpe 4 abgesperrt und mit einer Zweigleitung 14 verbunden, die zwischen dem Druckstutzen 8 und dem Dreiwegehahn 11 von der Druckleitung 9 abgenommen ist. Weiter ist in der zweiten Stellung des Dreiwegehahnes 11 . die Druckleitung 9 gegen den Druckstutzen 8 abgesperrt, und diese Druckleitung ist über eine Zweigleitung 15 zwischen dem Saugstutzen 16 und dem Dreiwegehahn 10 mit der Saugleitung verbünden.

Während der Umschaltung der beiden Dreiwege- iao hähne 10 und 12 läuft die Zentrifugalpumpe 4 in gleicher Drehrichtung gleichbleibend weiter, so daß nunmehr die Druckleitung 9 Saugleitung wird und die Saugleitung 7 Druckleitung. Damit die Lauge durch die Melkmaschinenteile hindürchströmen kann, werden die Zitzenbecher bzw. die freien

Enden der Zitzengummis in die Lauge des Behälters ι gehängt, so daß nunmehr die Lauge durch die Zitzengummis, deren Anschlußschläuche, das Melkkreuz und durch den Milchschlauch, der an den Anschluß 12 oder 13 angeschlossen ist, hindurchströmt und über die Leitung/ in den Behälter ι zurückgelangt. In Fig. 1 ist die eine Strömungsrichtung mit in vollen Linien dargestellten Pfeilen und die andere Strömungsrichtung mit in gestrichelten Linien angedeuteten Pfeilen eingezeichnet. Die Strömungsrichtung nach den gestrichelten Pfeilen verläuft also so, daß die Lauge über die Melkmascbinenanlage, die Druckleitung 9, die Abzweigleitung 15, die Zentrifugalpumpe 4 und die Abzweigleitung 14 zur Ansaugleitung 7 und von dort in den Behälter 1 strömt. Man kann nun den Wechsel in der Strömungs.-richtung beliebig häufig wiederholen und dadurch erreichen, daß die Melkmaschine einwandfrei auch

ao in allen Ecken gesäubert wird. Ecken treten überall dort auf, wo die Milch führenden Teile miteinander, z. B. durch Schläuche, verbunden sind, wobei zu erwähnen ist, daß bei einer bestimmten Strömungsrichtung im allgemeinen nur die Ecken von Schmutz und anhaftenden Milchrestteilen gesäubert wenden, die der Strömungsrichtung zugekehrt sind. Stellt beispielsweise in Fig. 2 der Teil a ein Melkkneuz dar, so wird bei der eingezeichneten Strömungsrichtung in der Schlauchleitung b die zugekehrte, durch den aufgeschobenen Schlauch entstehende Ecke gesäubert, während die durch den Anschluß, des Schlauches 3 entstehende, in der Strömungsrichtung. liegende Ecke nicht gesäubert wird oder nur sehr unvollkommen gesäubert wird.

Wenn nun entsprechend der Erfindung die Strömungsrichtung ein oder mehrere Male wechselt, so ergibt sich daraus, daß alle durch Schlauchanschlüsse od. dgl. entstehenden Ecken durch die unter Druck hindurchströmende Lauge einwandfrei abgesäubert werden.

Das für die Milch führenden Teile der Melkmaschine beschriebene Reinigungsverfahren mit wechselnder Strömungsrichtung kann ernndungsgemäß selbstverständlich auch für alle Luft bzw. Vakuum führenden, festen und beweglichen Teile und Leitungen der ortsfesten oder transportablen Melkmaschinenanlage verwendet werden.

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Anordnung zum Spülen und Reinigen von Melkmaschinen und Milchgeräten, bei der eine Pumpe eine Reinigungs-, Desmfektionslös'ung im Kreislauf über eine Saugleitung aus einem Behälter saugt und einer Druckleitung zuführt, dadurch gekennzeichnet, daß in der Saug- und Druckleitung einer Umlaufpumpe Schalthähne vorgesehen sind, durch deren Be-■ tätigtmg bei ständig in gleicher Drehrichtung umlaufender Pumpe die Saugleitung (7) Druckleitung und die Druckleitung (9) Saugleitung wird und daß an die Druckleitung (9) absperrbare Stutzen (12, 13) zum Anschluß an die Luft oder Milch führenden Teile von Melkmaschinen angeschlossen sind.

2. Spülanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Saug- (7) und Druckleitung (9) der Umlaufpumpe (4) je ein Dreiwegehahn (10, 11) vorgesehen ist, von ■denen der Dreiwegehahn (10) auf der Saugseite in der einen Stellung die Saugleitung (7) an den Saugstutzen (6) der Pumpe anschließt oder in der anderen Stellung eine zwischen Druckstutzen (8) und dem Dreiwegehahn (11) der Druckleitung (9) angeschlossene Zweigleitung (14) unter Absperrung gegen den Saugstutzen mit der Saugleitung (7) verbindet und von denen der Dreiwegehahn (11) auf der .Druckseite in der einen Stellung die Druckleitung (9) an den Druckstutzen (8) anschließt oder in der anderen Stellung die Druckleitung (9) unter Absperrung gegen den Druckstutzen (8) mit der Saugleitung (7) zwischen Saugstutzen (6) und Dreiwegehahn (10) der Saugleitung verbindet.

Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 908 834;
USA.-Patentschriften Nr. 2 233 852, 2 650 179.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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