-
"Verfahren zur Herstellung von Aetzdrucken auf Geweben Die Erfindung
betrifft Verbesserungen von Verfahren zur farbigen Ausrüstung von Stoffen, die aus
Protein.- oder Celluloseesterfasern bestehen oder ,solcihe enthalten, und im besonderen
ein Bedrucken nach dem Ätzdruckverfahren von Geweben, die aus Wolle, Seide oder
Cellulo;seacetatbestehenodersolche Fasern enthalten. Der Begriff »Wdlle«.soll@dabei
Materialien wie Mohair, Alpakka od. d@gl.. umschließen.
-
Es ist bereits ein, Druckverfahren für ein Gewebe mit Proteinfasern
vorgeschlagen worden, bei dem bestimmte Flächen des mit einem ätzbaren Farbstoff
behandelten Gewebes mittels Thiäharn:stoffdioxyd unter nicht alkalischen Bedingungen
geätzt werden. Bei Temperaturen, vorn ungefähr roo° und mehr wi,i#kt Thioharnstoffdioxyd
selbst unter nicht alkalischen Bedingungen ,als ein Reduktions- bzw. Ätzmittel für
zahlreich-- gebräuchliche ätzbare Farbstoffe. Die Reduktion wird durch gesättigten
Dampf bewirkt, und feuchter Dampf Ist zur Erzielung einer guten Ätzwirkung wesentlich,
da T.hioharn"stoffdioxyd nur in Gegenwart einer genügenden Menge Wasser voll ,reduzierend
wirkt. Es ist jedoch nicht immer möglich, diese idealen Bedingungen einzuhalten.
Veränderungen der Dämpfbedingungen können oft zu schlechteren Resultaten führen.
Sogar unter idealen Bedingungen ist es. manchmal au$erordenelich .schwer, besonders
bei
in. dunklen Schattierungen gefärbtem Stoff, vollkommen weiße -Ätzeffekte zu erzielen.
-
Man hat nun gefunden, daß beträchtlich verbesserte Wirkungen erzielt
werden, wenn zu. der Thioharnstofdioxyd enthaltenden Druckpaste ein Zinksalz einer
Säure hinzugefügt wird, die ätzbare Farbetoffe nicht ätzt.
-
Demgemäß besteht die Erfindung zum Bedrucken eines aus Protein- oder
Celluloseesterfasern bestehen-den oder solche enthaltenden, Gewebes darin, daß auf-
einem mit einem ätzbaren Farbstoff behandelten Gewebe bestimmte Flächen geätzt werden,
indem man eine nicht lalkalische Druckpaste aufbringt, die Thiohaznstoffdioxyd@,
Verdickungsmittel und ein Zinksalz einer Säure enthält, die ätzbare Farbstoffe nicht
ätzt. Als Z.inks,a'l!z kann man z. B. Zinkacetat oder Zinkthiocyanat, vorzugsweise
aber Zinksulfat verwenden. -Eine solche Druekpaiste ist sehr beständig, aber bei
der Dämpftemperatur von, etwa ioo° wird. wohl eine Zwischenverbindung zwischen dem
Thioharnstoffdioxyd und dem Zinksalz gebildet, die eine s@tär'ker reduzierende Wirkurig
`hat als Thioharnstoffdioxyd allein. Jedenfalls werden bessere Ätzeffekte erzielt,
welche Reaktion .auch immer eintreten mag, besonders, wenn als Proteinfsaser Wolle
oder Seide und als Celludoseesterfaser Celllu-loseacetat verwendet wird,, Die Druckpaste
kann: ein, weißes. Pigment und ein dafür .geeignetes Eixiermittel, wie Eialbumin,
enthalten. Dabei kommen. nur solche weißen Pigmente in Betracht, die mit Thi#bharrnstoffdioxyd'
nicht reagieren. So - ist z. B. Zinkoxyd nacht benutzbar; dagegen, ist Titandioxydgeeignet.
-
Zur Erzeugung rein weißer Flächen kann die Druckpaste auch noch eines
der bekanntenoptisehen Bleichmittel enthalten. Dieses sind Verbindungen, hauptsächlich
Stilberndenivate, die eire Affinität zu den Fasern besitzen. und, obgleie'h farblos,
in, ultra,-violettem. Licht weiß fluoreszieren.
-
Auch andere Proteinfasern, die nicht -aus Wohle oder Seide bestehen,
können. entsprechend der Erfindung behandelt werden, so z. B. Erd@rvuß-Proteinfasern
und! Caseünfasern. Ebenso lasisen -sich Mischgewebe. behandeln, die beispielsweise
Cellulosefasern. enthalten.
-
Die Erfindung wird an Hand der naclhstehenden Beispiele erläutert.
Beispiel'r-Ein trockenchlorierter Wolataftstoff, der mit 4o/aigem Neolan@Rot BRE
(»Ciba Pattern Card«, Nr. 2110/q.7, S. 21) gefärbt ist, wird mit folgender Mischung
bedruckt.:
5o g Thi,oharnstoffdsoxyd |
roo g Zinksulfat |
ioo g Pdlyäthylenglykdl (Molgewicht Zoo) |
5o g Wasser und, |
700 g Britisch-Gurnmi (i: i) |
1 ooo g |
Der bedruckte Stoff wird mit Heißluft. getrocknet und dann 5 bis 8 Minuten mit luftfreiem,
gesättigtem Dampf bei ioo,° behandelt. Nach dem Dämpfen wird der Stoff .in kaltem
Wasser gründlich gespült .und , getrocknet. Es ergibt :sieh ein, sehr guter Ätzeffekt.
Die Schwächung der Wolle ist unbedeutend.
-
Beispiele Ein Celluloseacetat-Satin, gefärbt mit 3o/oigem Serisol-Rubin
3 BD (»Serisol Dyestuffs an Cellulose Acetate« der Fa. Yorkshire Dyware & Chemieas
Co, Ltd., Leeds, S. 30), wird mit der folgenden Mischung (Filmdruck) bedruckt:
50 g Thioharnstoffdioxyd |
ioo g Zinkthiocyanat |
15o g Wasser und |
700 g Britisch Gummi (i: i) |
i 0.o0, g |
Der bedruckte Stoff wird mit Heißluft getrocknet und dann 5 bis 8 Minuten hei ioö°
mit luftfreiem, gesättigtem Dampf gedämpft. Nach dem Dämpfen wird der Stoff gründlich
in kaltem Wasser gespült und dann getrocknet. Es ergibt sich ein sehr guter Ätzeffekt.
. Beispiel 3 Eine aus Walle und Celluloseacetat bestehendes Mischgewebe, das mit
einer Mischung von Neolan-Blau G - (Chromkomplexfarbstoff aus i -Diazo-2-naphthol-4-sulfonsäure
und a-Naphthol) und Cibacet Direct Discharge-Blau 3 GN (jetzt' »Cibacet Blau 3 GN«
in »Ciba Pattern: Carl«, Nr. 2270/q.9, S. 30) gefärbt wurde, wird mit der folgenden
Paste bedruckt (Filmdruck):
So g ThioharnstofPdioxyd |
ioo g Polyäthylenglykol (Molgewicht Zoo) |
ioo g Titandioxyd (i: i) |
6o g Eialbumin i) |
Zoo g Zinksulfat (i: i) und |
49o g Gummiarabikum-Verdicker (i: i) |
1000 g |
Der bedruckte Stoff wird getrocknet und wie im Beispiele fertiggestellt. Es ergibt
sich ein sehr guter Ätzeffekt.
-
Beispiel 4 Ein reiner Seidenstoff, der mit 4o/oigem Diamin-Grün B
(»Schutz-Farbstofftabellen«, Nr. 668) gefärbt wurde, wird mit tder nachfolgenden
Farbpaste aussparend bedruckt (Blockdruck):
50g ThioharnstofEdioxyd |
Zoo g Zinkswlfat (i : i) |
ioo g Polyäthylenglykol (Molgewicht Zoo) |
40 g Discharge-Rot für Seide G (Rund- |
schreiben Nr. 1o2, Tafel Nr. io der |
Fa. Duraud & Huguernin) |
ioo g Wasser und |
510 g Gummiarabikum-Verdicker (i: i) |
iooo g |
Der bedruckte Stoff wird getrocknet und .dann zweimal io Minuten mit luftfreiem,
gesättigtem
Dampf bei io2° gedämpft. Nach dem Dämpfen wird er gut
in kaltem Wasser gespült und getrocknet. Man erhält einen sehr leuchtenden roten-
Ätzeffekt.
-
In diesen Beispielen bedeutet die Angabe » i : i «, daß ein Teil der
entsprechenden Chemikalie auf ein Teil Wasser kommt.