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Einspannvorrichtung für Bürstenkörper an Bürsten-Bohr- und/oder Stopfmaschinen,
bei welcher mehrere Spannbacken am Umfang einer drehbaren Walze angebracht sind,
welche sich bei der Drehbewegung der Walze öffnen bzw. schließen Die Einspannvorrichtungen
oder Werkstückhalter, welche an Bürsten-Bohr- und -Stopfmaschinen gegenüber den
Bohr- bzw. Stopfwerkzeugen angeordnet sind, bestehen zumeist aus einfachen Platten,
Rahmen od. dgl., an welchen die mittels Schraubenspindeln, Federn od. dgl. betätigten
Spannbacken angebracht sind. . Nach dem Bohren bzw. Stopfen eines Bürstenkörpers
wird meist die :Maschine stillgesetzt und ein Wechsel der Bürstenkörper in den Spannvorrichtungen
vorgenommen.
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Es sind auch 'Maschinen bekannt, bei welchen gegenüber den Bohr- und
Stopfwerkzeugen je zwei Spannvorrichtungen nebeneinander oder untereinander angebracht
sind, so daß jeweils in einer Spannvorrichtung während des Arbeitens der Maschine
das Auswechseln der Bürstenkörper vorgenommen werden kann. Ist bei solchen Maschinen
ein Bürstenkörper gebohrt bzw. gestopft, dann wird sogleich die daneben befindliche
Spannvorrichtung mit den eingespannten Bürstenkörpern in Arbeitsstellung gebracht,
und die Maschine kann ohne oder fast ohne Unterbrechung weiterarbeiten.
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Es besteht jedoch in allen Fällen die Notwendigkeit, einen Bürstenkörper
nach dem anderen einzuspannen
und wieder auszuspannen. Die Bedienung
der Maschinen wird dadurch ziemlich anstrengend, besonders bei kleinen Bürsten,
deren Bearbeitungszeit im Verhältnis zur Einspannzeit sehr kurz ist.
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Bei der Spannvorrichtung nach der Erfindung können mehrere Bürstenkörper
in einem Vorratsbehälter aufeinandergeschichtet werden, aus welchem sie zwischen
Spannbacken gleiten, dort selbsttätig festgespannt und in Arbeitsstellung vor die
Bohr-oder Stopfwerkzeuge gebracht werden, wonach sie schließlich auch wieder selbsttätig
ausgespannt werden und in einen Behälter fallen können.
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Durch die Erfindung wird also die Bedienung der Bürsten-Bohr- und
-Stopfmaschine wesentlich erleichtert, ja es wird dadurch die gleichzeitige Bedienung
mehrerer Maschinen ermöglicht.
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Die Spannvorrichtung nach der Erfindung besteht im wesentlichen aus
einem walzenähnlichen Körper, welcher mehrere Spannbacken enthält und die Bürstenkörper
aus einem ihm zugeordneten Vorratsbethälter entnimmt, spannt, s.n Arbeitsstellung
bringt und ausspannt. Alle diese Vorgänge werden einzig und allein durch Drehung
des walzenähnlichen Körpers um seine Achse bewirkt, sie können jedoch auch unabhängig
durch besondere Steuerorgane bewirkt werden. Die Drehung bzw. Schaltung des wal,zenähn:1ichen
Körpers kann von Hand durch die Bedienung vorgenommen werden oder bei selbsttätig
arbeitenden Maschinen von der Maschine unabhängig von der Bedienung betätigt werden.
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Die Spannvorrichtung nach der Erfindung bildet mit ihrem Vorratsbehälter
eine zusammenhängende Einheit und wird als solche wie eine Spannvorrichtung der
üblichen Art vor den Bürsten-Bohr- bzw. -Stopfwerkzeugen bewegt. Dadurch ist es
möglich, daß die neue Spannvorrichtung auch an den bereits im Gebrauch befindlichen
Bürstenherstellungsmaschinen angebracht werden kann und diese wesentlich verbessert.
Diese Eigenart unterscheidet sie von allen anderen selbsttätigen Spannvorrichtungen
mit Vorratsbehältern, die entsprechende Ausführung und Anpassung der jeweiligen
Bürsten-Bohr- bzw. -Stopfmaschinen erfordern.
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Die Erfindung ist in- den Zeichnungen in vereinfachter Ausführung
schematisch dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Vorrichtung nach der Erfindung
in der Ansicht von vorn, d. h. von den Arbeitswerkzeugen her gesehen, und zwar ohne
Schalteinrichtung, Abb. 2 eine Vorrichtung wie Abb. i in der Draufsicht, Abb. 3
eine Vorrichtung wie Abb. i in der Seitenansicht, Abb. 4 einen Schnitt A-B durch
eine Vorrichtung wie Abb. i ohne Vorratsbehälter, jedoch mit Schaltvorrichtung,
Abb.5 wie Abb.4, jedoch mit einer anderen Schaltbetätigung, Abb. 6 einen Schnitt
C-D durch eine Vorrichtung nach Abb. i ohne Vorratsbehälter, - Abb. 7 wie Abb. 6,
jedoch in andererAusführung, Abb. 8 eine Steuerwelle für mechanische. Betäbigung,
etwa um go ° gedreht, Abb. g wie Abh. 6 öder 7, jedoch in anderer Ausführung, Abb.
io wie Abb. 8, jedoch fürhydraulische oder pneumatische Betätigung, etwa um 45°
gedreht, Abb. i i Seitenansicht von drei nacheinander angeordneten zusammenarbeitenden
Spannvorrichtungen nach der Erfindung mit eingelegten Bürstenkörpern.
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DieBürstenkörper-Einspannvorrichtung nach der Erfindung wird an Stelle
der bisherigen Spannplatten oder Werkstückhalter an einer Bürsten-Böhr- und/oder
-Stopfmaschine angebracht und von dieser in sich kreuzenden Richtungen in der bekannten
Art bewegt. Zum Befestigen der Spannvorrichtung nach der Erfindung dienen zwei Lagerfüße
i, welche mit einer runden Welle :2 miteinander verbunden sind. Die Form und Ausführung
der Lagerfüße ist der Maschine anzupassen, an welcher die -Vorrichtung angebracht
wird. Die Welle 2 ist mit den Lagerfüßen i starr verbunden, z. B. durch Stifte 3.
Auf den Lagerfüßen i sind Stützen 4 verstellbar befestigt, welche je drei glatte
Stäbchen 5 in Dreiecksanordnung tragen, die zusammen ein leichtes Rahmengestänge
bilden, in welchem eine Anzahl Bürstenkörper aufeinandergeschichtet und sicher geführt
werden. Durch die Verstellbarkeit der Stützen 4 und entsprechende Anordnung der
Stäbchen 5 ist eine Anpassung an verschiedene Bürstenkörpergrößen möglich.
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Zwischen den Lagerfüßen i ist ein Walzenkörper 6 auf der Welle 2 drehbar
angeordnet. Am Umfang dieses Walzenkörpers 6 befinden sich Spannbacken 7, die mit
dem Walzenkörper 6 fest, jedoch verstellbar verbunden sind. Zweckmäßigerweise sind
die festen Spannbacken 7 ringförmig miteinander verbunden, wie aus Abb. 6 zu ersehen
ist, so daß sie gemeinsam miteinander verstellt bzw. auf die. Breite der Bürstenkörper
eingestellt werden können und nicht jede Spannbacke einzeln eingestellt werden muß.
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Im Walzenkörper 6 ist eine Ringnut 8 angebracht, in welcher sieh Hebelarme
g bewegen können, an denen sich Spannbacken io befinden, derart, daß nur die Spannbacken
selbst herausragen. Die Hebel g sind drehbar bzw. schwenkbar im Walzenkörper 6 mittels
durchgesteckter Achsen ii gelagert. Die Hebelarme der Hebel g können gleichschenklig
oder ungleichschenklig sein, je nach der gewünschten Wirkung. Im Ausführungsbeispiel
nach Abb. 6 sind die Hebel g ungleichschenklig dar-.gestellt und weisen am kurzen.
Hebelarm je eine Nase auf, mittels welcher sie mit der Welle 2 in Berührung stehen.
Der Walzenkörper 6 ist zu diesem Zwecke an einzelnen Stellen durchbrochen. Auf die
Hebelarme drückende Federn 12, die in Bohrungen des Walzenkörpers 6 geführt werden,
sorgen dafür, daß die Hebel g dauernd in Berührung mit der Welle :2 bleiben. Eine
Verschlußschraube 13 gibt den Federn 12- Gegenhalt und gestattet in begrenztem Ausmaß
ein Regulieren der Federspannung. In der Welle 2 ist dort, wo die
Hebel
9 die Welle berühren, an einer Stelle eine Vertiefung 15 angebracht, wie in Abb.
8 zu sehen ist.
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In Abb. 7 ist eine andere Ausführungsform dargestellt, die sich von
der beschriebenen Ausführung durch die Form der Hebel und die Art der Betätigung
derselben unterscheidet. In Abb.7 sind Hebel ga winkelförmig gestaltet, so daß sich
eine andere Bewegungsrichtung der Spannbacken ergibt. Die Hebelarme-berühren auch
nicht unmittelbar die Welle 2, sondern werden durch Stifte 14. angehoben, die in
Bohrungen des Walzenkörpers 6 geführt sind. Das Schließen der Spannbacken wird durch
Federn 12a bewirkt.
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Eine weitere Ausführungsform ist in Abb. 9 dargestellt. In diesem
Beispiel sind die Hebel 9b ähnlich den Hebeln 9 der Abb. 6 gestaltet, jedoch ohne
Nasen. Die Betätigung der Hebel 9b erfolgt 'hier durch Druckkolben 16, die sich
in, entsprechenden Zylinderbohrungen des Walzenkörpers 6 auf und ab bewegen können
und von Federn 12 dauernd gegen eine Steuerwelle 2o gedrückt werden, die an Stelle
der Welle 2 angebracht ist. Die Steuerwelle 2o ist mit einer Bohrung 21 in der Längsachse
der Welle versehen und mit zwei .Duerbohrungen 22, welche in die Längsbohrung 21
einmünden, ferner mit einer Längsnut 23, die in einer Ringnut 2q. oder bis zum Ende
der Welle auslaufen kann. Diese Bohrungen und Nuten dienen zum Zuführen und Ableiten
von Druckflüssigkeit, Preßluft od. dgl. zur Betätigung der Hebel 9b mit Spannbacken
io, wie noch zu erläutern sein wird.
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Wie schon erwähnt, ist der Walzenkörper 6 drehbar auf der Welle :2
gelagert. Um die Drehung bzw. Schaltung des Walzenkörpers 6 bewirken zu können,
sind an demselben seitlich Schalträder bzw. Sperrscheiben 25 und 17 angebracht.
In Abb. q. und 5 sind lediglich an sich bekannte Ausführungsbeispiele für die Betätigung
der Schaltung gezeigt, die aber auch auf jede andere bekannte Art erfolgen kann.
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In Abb. q. ist eine sehr einfache Art der Klinkenschaltung dargestellt,
die den Grundgedanken der beabsichtigten Schaltung erkennen läßt. Das Schaltrad
25 ist entsprechend der Anzahl der Schaltungen bzw. entsprechend dem gewünschten
Schaltweg mit vier Schaltzähnen versehen. In diese greift eine Schaltklinke 26 ein,
welche durch einen Schalthebel 27 bewegt wird. Um die Schaltklinke immer im Eingriff
mit dem Schaltrad zuhalten, ist eine Feder 28 angebracht, welche auf die Schaltklinke
drückt. Damit bei der Rückbe`,vegung der Schaltklinke 26 das Schaltrad 25 bzw. der
Walzenkörper 6 nicht ebenfalls mit zurückbewegt wird, ist eine Sperrklinke 29 vorgesehen,
die auch unter Federdruck steht. Die Scheibe 17 auf der andern Seite des Walzenkörpers
6 kann ebenfalls als Schaltrad ausgebildet sein und eine zweite Schaltvorrichtung
angebracht werden, oder zweckmäßiger als Rastscheibe ausgeführt und mit einer federnden
Klinke versehen werden, welche nach der Schaltbewegung einrastet und den Walzenkörper
6 in bestimmter Stellung mit genügender Sicherheit festhält. In Abb. 5 ist eine
andere Art der Schaltbewegung dargestellt; und zwar ist hier die Scheibe 25 als
Malteserkreuz 2,511 ausgeführt, in welches ein Schaltarm 26a eingreift, so daß bei
jeder Umdrehung des Schaltarmes eine Schaltung erfolgt. Nach Beendigung der Schaltung
wird das Kreuz 25a und damit der Walzenkörper 6 durch die Sperrscheibe 2911 sicher
festgehalten.
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Ist eine solche Spannvorrichtung nach der Erfindung z. B. an einer
Bürsten-Bohrmaschine angebracht und werden eine Anzahl Bürstenkörper mit der zu
bohrenden Fläche nach oben in- den von den Stützen ,4 und dem Gestänge 5 gebildeten
Vorratsbehält-er aufeinandergeschichtet, dann fällt der unterste Bürstenkörper sogleich
zwischen die Spannbacken 7 und io, welche sich unter dem Vorratsbehälter befinden.
In dieser Stellung ist die betreffende Spannbacke io geöffnet. In der darauffolgenden
Schaltbewegung des Walzenkörpers 6, die von Hand oder selbsttätig durch die Maschine
erfolgen kann, wird die Spannbacke io sogleich geschlossen und hält den Bürstenkörper
gespannt in Arbeitsstellung zum Bohren. Kaum ist eine Schaltbewegung beendet, so
kann aus dem aufgeschichteten Stapel der unterste Bürstenkörper gegen den Walzenkörper
gleiten und kommt somit zwischen das geöffnete Spannbackenpaar 7 und io, wo er bis
zur nächsten Schaltung zunächst lose bzw. durch den daraufliegenden Stapel beschwert
liegen bleibt. Die gesamte Vorrichtung wird nunmehr vor der Bohrspindel bewegt,
wie es die Anozdnung der Bohrlöcher des Bürstenmusters verlangt, und dementsprechend
werden die Löcher gebohrt. Da die ganze Vorrichtung dabei in wechselnden Richtungen
mehrmals schrittweise und geradezu stoßartig bewegt wird, bis wieder eine Schaltung
erfolgt, wird der unterste Bürstenkörper des Stapels selbst bei vorkommenden leichten
Hemmungen sicher zwischen die Spannbacken gerüttelt. Nachdem alle Löcher eines Bürstenkörpers
gebohrt sind, kann sofort eine Weiterschaltung des Walzenkörpers mit Spannbacken
und den eingespannten Bürstenkörpern erfolgen, wobei der soeben gebohrte Bürstenkörper
nach unten bewegt wird, während ein neuer Bürstenkörper gespannt und in Arbeitsstellung
gebracht wird und von den aufeinander-'geschichteten Bürstenkörpern wieder das unterste
Stück zwischen die infolge der Schaltung darunterbewegten geöffneten Spannbacken
gleitet. Der aus der Arbeitsstellung nach unten bewegte Bürstenkörper wird kurz
vor Erreichen der unteren Endstellung freigegeben, indem sich die Spannbacke io
öffnet, so daß der gebohrte Bürstenkörper nach unten fällt.
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Wie aus der Beschreibung der Wirkungsweise der neuen Einspannvorrichtung
zu ersehen ist, sind die Spannbacken io geöffnet oder geschlossen, je nach der Stellung,
in welcher sie sich gerade befinden. Die Spannbacken, die sich unter dem Vorratsbehälter
befinden, müssen in dieser Stellung geöffnet sein, um einen neuen Bürstenkörper
aufnehmen zu können. Sobald sie sich weiterbewegen, sollen sie sich alsbald schließen
und müssen in
Arbeitsstellung vollständig geschlossen sein und den
Bürstenkörper zwischen sich festhalten. Bei Weiterbewegung aus der Arbeitsstellung
bleiben die Spannbacken zunächst noch 'geschlossen und öffnen sich erst kurz vor
Erreichen, der Entladestellurng. Nach Freigabe des Bürstenkörpers bzw. während der
Weiterbewegung unter den Vorratsbehälter können die Spannbacken. geöffnet bleiben
oder geschlossen und wieder geöffnet werden.
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Dieses Öffnen und Schließender Spannbacken io während der Schaltung
des Walzenkörpers 6 wird bewirkt durch die Drehbewegung des Walzenkörpers gegenüber
der . feststehenden Welle, und zwar mittels der schwenkbaren Hebel 9 bzw. 911 und
mittels der Vertiefungen 15 in der Welle 2o. Im Ausführungsbeispiel nadh Abb. 6
bewirkt eine Vertiefung in der Welle 2 das Öffnen der Spannbacke io, deren Hebel
9 mit der Welle 2 an dieser Stelle in Berührung steht. Berührt dagegen derselbe
Hebel 9 nach einer genügenden Weiterschaltung die Welle 2 an einer Stelle, die nicht
oder nur wenig vertieft ist, dann ist seine Spannbacke geschlossen. Hierbei werden
also die Hebel 9 bzw. "Spannbacken io formschlüssig geschlossen, während das öffnen
unter dem Einfluß von Federn 12 erfolgt.
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In dem anderen Ausführungsbeispiel nach Abb. 7 wird durch eine Vertiefung
in der Welle 2 bewirkt, daß der Spannhebel 9a mit seiner Spannbacke io unter dem
Einfluß einer Feder 12a sich schließt. Dort, wo keine oder nur geringe Vertiefungen
in der Welle 2 vorhanden sind, werden die Stifte 14 herausgedrückt und die Spannbacken-io
geöffnet, wobei die Federn 12a zusammengedrückt werden. Bei diesem Beispiel erfolgt
das Schließen der Spannbacken also kraftschlüssig und das Öffnen formschlüssig.
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Das Spannen der Bürstenkörper für die Bearbeitung muß zuverlässig
erfolgen und erfordert daher verhältnismäßig großeKräfte, die hier durch Federn
aufzubringen. sind, denen nur ein eng begrenzter . Raum zur Verfügung steht. Die
Federn 12a sind daher als Tellerfedern gestaltet. Durch Verwendung dieser Tellerfedern
ist es möglich, ausreichende Spannkräfte zu erzielen, ohne die Spannvorrichtung
so zu vergrößern, daß bei schnellen Schaltungen ungünstige Massenkräfte auftreten.
-Aus einer Reihe weiterer denkbarerAusführungsmöglichkeiten des Erfindungsgedankens
soll in Abb. 9 und io ein weiteres Beispiel erläutert werden. Dieser Ausführung
liegt die Aufgabe zugrunde, die Spannhebel gb mittels Druckflüssigkeit oder Preßluft
zu betätigen. In Fällen, in denen eine Regulierbarkeit der Spannkraft in weiten
Grenzen erwünscht ist oder eine hohe gleichmäßige Spannkraft mit Anpassungsmöglichkeit
an verschieden breite Bürstenkörper, kann diese Ausführung große Vorteile bieten.
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Der Walzenkörper 6 weist bei dieser Ausführung genau gearbeitete Bohrungen
auf, in welchen sich genau passende Kolben 16 gegen die Spannhebel bzw. gegen die
Welle 20-bewegen können:. Durch eine zentrale Längsbohrung 2i und eine Querbohrung-
22 kann eine Druckflüssigkeit öder Druck-Luft gegen einen Kolben 16 gepreßt werden,-
wodurch er auf seinen Spannhebel 9b drückt und die Spannbacke io schließt. Bewegt
sich der Walzenkörper 6 bei stehender Welle 2o weiter, dann kann die Druckflüssigkeit
oder die Druckluft durch eine Längsnut 23 und gegebenenfalls eine Ringnut 2q.. in
einen vorgesehenen Behälter bzw. ins Freie entweichen.
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Damit die Bürstenkörper während der Weiterschaltung in die Arbeitsstellung
oder nach der Arbeitsstellung nicht herausgeschleudert werden können, solange die
Spannbacken nicht vollständig geschlossen sind, können federnde Gleitbacken 18,
t9 angebracht werden, wie aus den Abb. 1, 3 und i i zu ersehen ist. Die Anbringung
erfolgt zweckmäßig an den Stützen q. oder Lagerfüßen i. Auch Anschläge, welche die
Bürstenkörper jedesmal in die gewünschte Lage bringen, können nach Bedarf' in bekannter
Weise angebracht werden.
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Die Spannvorrichtung nach der Erfindung kann sowohl vor einem Bohrwerkzeug
als auch vor einem Stopfwerkzeug oder vor bzw. über einem Beschneidewerkzeug u.
dgl. verwendet werden. An einer Bürsten-Bohr- und -Stopfmaschine, welche die Bürstenkörper
sowohl bohrt als auch stopft, ist also sowohl vor dem Bohrwerkzeug' als auch vor
dem Stopfwerkzeug je eine solche Einspannvorrichtung anzubringen. Nach dem Bohren
läßt man dann zweckmäßigerweise die Bürstenkörper in einen geeigneten Behälter fallen,
in welchem die BürstenkörpeT wieder geordnet aufeinandergeschichtet werden, so daß
man sie stapelweise in den Vorratsbehälter der Einspannvorrichtung vor .dem Stopfwerkzeug
umsetzen kann.
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Auch dieses nochmalige Einsetzen der Bürstenkörper nach dem Bohren
zum nachfolgenden Stopfen kann unter- Umständen eingespart werden, wenn man zwischen
die Spannvorrichtung vor dem Bohrwerkzeug und diejenige vor dem Stopfwerkzeug eine
Wendevorrichtung einschaltet; wozu unter anderem eine dritte Spannvorrichtung nach
der Erfindung dienen kann. EinAusführungsbeispiel dieser Art ist in Abb. i i dargestellt,
wobei an einer Bürsten-Bohr- und -Stopfmaschine über dem Stopfwerkzeug
30 ein Bohrwerkzeug 31 angeordnet ist. Gegenüber dem Bohrwerkzeug befindet
sich eine Spannvorrichtung nach der Erfindung mit einem Vorratsbehälter, in welchem
eine Anzahl Bürstenkörper 32 aufeinanderggeschichtet sind. Der unterste Bürstenkörper
des Stapels liegt auf dem Walzenkörper zwischen den Spannbacken bereit zum Einspannen.
Ein Bürstenkörper befindet sich eingespannt zwischen den Spannbacken 7 und io in
Arbeitsstellung mit einigen bereits gebohrten Löchern. Der zuvor gebohrte Bürstenkörper
ist nach dem Bohren und Weiterschalten der Spannvorrichtung freigegeben worden und
nach unten gefallen zwischen die geöffneten Spannbacken einer weiteren Spannvorrichtung,
die sich genau unter der ersten Spannvorrichtung befindet und alle Bewegungen der
ersten mitmacht. In dieser Spannvorrichtung liegen die Bürstenkörper so; daß die
Bohrlöcher nach unten gerichtet sind. Durch die Schalt-
Bewegungen
der Spannvorrichtung werden die Bürstenkörper jedoch gewendet und gefangen mit den
Bohriöchern nach oben in eine dritte Einspannsiorrichtung nach der Erfindung. Bei
der dritten Spannvorrichtung, die sich vor dem Stopfwerkzeug ;o befindet, ist gezeigt,
daß zwischen den einzelnen Spannvorrichtungen auch ein kleiner Zwischentapel vorgesehen
werden kann. Ein solcher Zwischenstapel kann ein störungsfreieres Arbeiten gewährleisten,
da für die Übergabe der Bürstenkörper von einer Vorrichtung zur andern räumlich
und zeitlich ein größerer Spielraum gewährt werden kann, wodurch auch evtl. Störungen
durch ungenaue Übergabe ohne Unterbrechung der Maschinenarbeit noch rechtzeitig
von der Bedienung beseitigt werden können, falls sie .sich nicht durch die stoßweisen
Hinundfierbewegungen der Spannvorrichtungen von selbst beheben. Die Reihe der nacheinander
angeordneten Spannvorrichtungen kann fortgesetzt werden, wenn noch andere Bearbeitungen
an den Bürstenkörpern bzw. Bürsten vorgenommen werden sollen., wie das Beschneiden
der Borsten, Ausputzen, Nachpolieren; Signieren usw.
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Die Einspannvorrichtung nach der Erfindung kann auch in anderen Lagen
verwendet werden, als in den Ausführungsbeispielen gezeigt wird. Ist in einem solchen
Falle der Vorratsstapel von der Seite oder von unten heranzuführen, dann ist die
Schwerkraft, welche die Bürstenkörper nach der Beschreibung in die Spannvorrichtungen
ohne Zutun hineingleiten läßt, durch eine andere Kraft, z. B. durch Federkraft zu
ersetzen.
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Es bestehen noch zahlreiche andere Möglichkeiten zur Ausführung der
Erfindung. Die dargestellten und beschriebenen Beispiele seien durch einige kurze
Hinweise ergänzt; welche die vielseitigen Wandlungsmöglichkeiten zeigen sollen,
jedoch nicht als vollständig anzusehen sind. Statt einer einzigen Ringnut 8 im Walzenkörper
6 können auch mehrere Ringnuten in beliebigen Abständen nebeneinander vorgesehen
werden, in welchen wiederum Hebel 9, 9a mit Spannbacken io unter dem Einfluß von
Federn 12, 12a und Vertiefungen 1ä in der Weile 2 sich bewegen können. Dies ist
besonders vorteilhaft bei- langen Bürstenkörpern, die an mehreren Stellen gespannt
bzw. festgehalten werden müssen.
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Sodann ist es möglich, bei Anbringung mehrerer Ringnuten 8 nebeneinander
die festen Spannbacken 7 wegzulassen und statt derselben abwechselnd gegeneinander
wirkende Hebel 9, 9a mit Spannbacken io anzuordnen, wobei die Hebel 9, 9a
nur abwechselnd spiegelverkehrt angebracht werden müssen. Dadurch können die Bürstenkörper
auch bei unterschiedlichen Breiten zentrisch gespannt werden. Statt einer oder mehrerer
Ringnuten 8 kann man auch Längsnuten in dem Walzenkörper 6 anbringen und darin die
Hebel 9, 9a usw. bewegen lassen. Bei dieser Anordnung werden die Bürstenkörper stirnseitig
gespannt, was in, manchen Fällen vorteilhaft sein kann. Die Ausführung der Spannvorrichtung
wird dadurch nicht wesentlich geändert. Die Anzahl der Einspannstellen am Umfang
des Walzenkörpers ist auch nicht auf eine bestimmte Zahl beschränkt, sie kann ebensogut
auch acht oder zwölf Stellen betragen, was den Vorteil eines geringen Schaltweges
einbringen würde. Ebenso können auf dem Walzenkörper nicht nur eine Reihe Spannvorrichtungen
ringsum angebracht werden, sondern auch mehrere Reihen nebeneinander bei entsprechender
Verlängerung des Walzenkörpers und Wiederholung der Ringnut 8, der Hebel 9, Spannbacken
7 und io usw. Auf diese Weise können mehrere Einspannstelleii parallel zur Welle
2 bzw. zum Walzenkörper 6 nebeneinander angeordnet werden, die alle miteinander
durch eine Schaltvorrichtung betätigt werden.
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Der Walzenkörper 6 kann .im Umfange sehr klein gehalten werden und,
wird. nur von. den Spannbacken.? und io überragt, während alle anderen Teile im
Inneren des Walzenkörpers untergebracht sind. Dadurch treten auch bei sehr schnellen
Schaltungen nur geringe Massenkräfte auf, so daß es möglich ist, in der kurzen Zeit,
während sich ein Bohr- oder Stopfwerkzeug zurück- und wieder vorbewegt, die Schaltung
vorzunehmen. und demnach einen Bürstenkörper nach dem andern ohne Unterbrechung
zu bearbeiten.
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Die Einspannvorrichtung nach der Erfindung bildet eine in sich geschlossene,
zusammengebaute Einheit, die als solche an Stelle einer bisher gebräuchlichen Einspannvorrichtung
angebracht und auch wieder ausgewechselt werden kann.
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Die Spannvorrichtung nach der Erfindung benötigt auch keine anderen
Bürsten-Bohr- und/oder -Stopfmaschinen als wie sie bisher verwendet werden, sie
läßt sich jeder Art von Bürstenherstellungsmaschinen anpassen. Sie erleichtert jedoch
deren Bedienung ganz ungemein und schafft die Möglichkeit, mehrere Maschinen durch
eine einzige Arbeitskraft ohne Überbeanspruchung bedienen zu lassen.