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Schleusentor Die Erfindung bezieht sich auf ein Schleusentor für umlaufende
Schleusen mit einer in der Stauwand oberhalb der Dichtungsleiste vorgesehenen Ausnehmung,
wobei die Dichtungsleiste mit einer nach demUnterwasser hin vorspringenden Schwelle
der Sohle zusammenwirkt und unterhalb dieser Schwelle eine Kammer zur Vernichtung
der lebendigen Kraft des beim Absenken des Tores durch die Ausnehrnung der Stauwand
hindurchströmenden Wassers vorgesehen ist.
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Bei einer bekannten Abschluß- und Fülleinrichtung für umlauflose Schleusen
ist ein um eine waagerechte Achse drehbares Winkelklapptor vorgesehen, bei dessen
Umlegen ein Spalt zum Füllen der Schleuse freigegeben wird. In der Staustellung
liegt eine an dem Schnabelende dieses als Hakentor bezeichneten Tores angeordnete
Dichtungsleiste an einer nach dem Unterwasser hin vorspringenden Schwelle der Sohle
an. Unterhalb dieser Schwelle ist eine Kammer vorgesehen, in der Energievernichtungskörper
in Form einer Querwand und/oder von Stoßbalken angeordnet sind.
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Ein bekanntes als Hubtor ausgebildetes Schleusentor ist an seinem
unteren Ende auf der Unterwasserseite mit einer gekrümmten Querwand versehen, durch
die das beim Anheben des Tores durchströmende Wasser gegen die oberwasserseitige
Wand einer Kammer abgelenkt wird.
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Bei einem nicht zum bekannten Stand der Technik gehörenden absenkbaren
Schleusenverschluß ist oberhalb der Dichtungsleiste des Verschlußkörpers eine Ausnehmung
vorgesehen. Die Dichtungsleiste
wirkt mit einet nach.-deni Unterwasser
hin vorspringenden Schwelle der Sohle zusammen. Unterhalb der Schwelle ist eine
Kammer vorgesehen, in der Stoßbalken zur Vernichtung der Energie des einströmenden
Wassers angeordnet sind.
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Erfindungsgemäß ist bei einem Schleusentor der eingangs genannten
Art in der Kammer zur Vernichtung der lebendigen Kraft ein Balken vorgesehen, der
allseitig von dem in die Kammer einströmenden Wasser umspült wird und eine Fläche
hat, an der die Dichtungsleiste bei abgesenktem Tor anliegt. Dadurch, daß das einströmendeWasser
den Balken umspült, wird eine anhaltende Umlenkung des Wassers bewirkt und die Bildung
von Wasserwalzen . begünstigt. Infolge des Anliegens der Dichtungsleiste an der
Balkenfläche bei abgesenktemTorwird das gesamte einströmendeWasser gezwungen, den
Weg um den Balken herum zurückzulegen. Die Vernichtung der lebendigen Kraft erfolgt
hierbei auf einem sehr kurzen Wege bei Verwendung lediglich eines Balkens.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung ein Segmenttör im Querschnitt dargestellt, und zwar zeigt Abb. i das Tor
in Verschlußstellung und Abb.2 das Tor bei der Ausspiegelung der Wasserstände.
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Der Verschlußkörper i ist durch Tragarme 2 an Drehzapfen 3 abgestützt,
die in Nischen 4 der Kammerwände gelagert sind. An der unterenKante der Stauwand
5 des Verschlußkörpers ist eine Dichtungsleiste 6 vorgesehen, die in der Staustellung
(Abb. i) an einer nach dem Unterwasser hin nasenartig vorspringenden Schwelle 7
der Sohle anliegt. Oberhalb der Dichtungsleiste ist die Stauwand nach innen gewölbt,
so daß eine sich über die ganze Kammerbreite erstreckende Ausnehmung 8 entsteht.
Diese hat eine solche Ausdehnung, daß sie die Schwelle 7 überbrückt, wenn das Segmenttor
um einen bestimmten Betrag abgesenkt wird (Abb. 2). Unterhalb der Schwelle 7 liegt
eine Kammer 9. " Durch diese ist ein Balken i ö derart hindurchgelegt, daß dieser
allseitig von dem in die Kammer einströmenden Wasser umspült wird. Die Deckfläche
i i des Balkens ist nach einem Kreisbogen gebogen, dessen Mittelpunkt die Mittelachse
der Drehzapfen,3 ist. Die Fläche i i liegt im gleichen Ab stand ,von dem Zapfen
3 wie die Stirnfläche 12 der Schwelle 7. Im Anschluß an die Kammer 9 ist
nach dem Unterwasser hin eine Sohlenvertiefung 13 vorgesehen, in die das Tor abgesenkt
werden kann: Zwischen der Kammer und der Vertiefung befindet sich _eine Schwelle
14, mittels der das. in die Kammer einströmende Wasser nach dem Oberwasser hin weiter
abgelenkt wird.
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Zur Ausspielung der Wasserstände wird das Tor in die Stellung nach
Abb.2 gebracht, in der die Dichtungsleiste 6 auf derDeckfläche ii des Balkens io
aufliegt. Das Wasser durchströmt dann die Ausnehmung, wird durch diese und den Balken
io zunächst nach dem Oberwasser hin abgelenkt, fließt dann unter anhaltender Umlenkung
um den Balken herum und stößt gegen die Schwelle 14, die nochmals eine Ablenkung
nach dem Oberwasser hin unter Bildung einer Wasserwalze bewirkt. Auf diese Weise
wird auf kurzem Wege die lebendige Kraft des Wassers weitgehend vernichtet und eine
Beunruhigung der in der Kammer liegenden Schiffe vermieden. Nach dem Ausspiegeln
wird das Tor in die in Abb. i strichpunktiert gezeichnete Lage gebracht.
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Für eine einwandfreie Wirkung ist es erforderlich, den Durchgangsquerschnitt
zwischen der Schwelle 7 und dem Balken io geringer zu halten als den der Ausnehmung.
Hierdurch wird nämlich vermieden, daß der Wasserstrahl sich von der Stauwand abhebt
und unerwünschte Erschütterungen oder Schwingungen im Torkörper-hervorruft.
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Die Erfindung ist nicht auf Segmenttore beschränkt, sondern der ihr
zugrunde liegende Gedanke kann auch bei anderen Torarten, z. B. Senktoren, angewendet
werden.