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Aufgelöste Talsperre Die Erfindung betrifft eine aufgelöste Talsperre
und bezweckt, die Herstellung einer solchen Staumauer gegenüber den bisherigen Bauformen
zu vereinfachen.
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Eigenartig für aufgelöste Talsperren ist die geringe Masse des Mauerwerkes
im Vergleich zu dem einer Schwergewichtsmauer, ihre große Unempfindlichkeit gegen
den Sohlenwasserdruck und die meist angewandte Schrägstellung der durch Platten
oder Gewölbe gebildeten oberwasserseitigen Begrenzungsfläche. Obwohl diese Schrägstellung
in statischer Hinsicht günstig ist, wirkt sie sich ungünstig bei der Herstellung
und hinsichtlich des Baufortschrittes aus. Versuche, die oberwasserseitige Begrenzung
senkrecht zu stellen, haben wenig Anklang gefunden, da sie zu Pfeilerabmessungen
führen, die einen großen Teil der Ersparnis ,an Masse zunichte machen.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen in der gleichzeitigen Anwendung
an sich bekannter Bauweisen beim Bau von Talsperren, d. h. darin, eine aufgelöste
Talsperre mit einer senkrecht stehenden oberwasserseitigen Begrenzung so auszubilden,
daß sie mit einem im wesentlichen waagerechten, stromaufwärts sich erstreckenden
Gegengewichtsträger ausgerüstet ist, wobei zwischen diesem und dem Baugrund zur
Vermeidung von Sohlenwasserdruck ein Hohlraum verbleibt.
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Unter einem selbständigen Gegengewichtsträger soll ein Träger für
eine Gegengewichtswassersäule verstanden werden, der unabhängig von der .oberwasserseitigen
Begrenzung ist. Die beste Wirkung wird erzielt, wenn der Gegengewichtsträger möglichst
tief unter dem höchsten Stauspiegel liegt. Anderseits muß sich zwischen ihm und
dem Baufelsen noch ein freier Raum befinden, damit kein Sohlenwasserdruck entstehen
kann. Eine lichte Höhe von 2 m dürfte genügen, um den Hohlraum unterhalb des Gegengewichtsträgers
begehbar zu machen und Sickerwasser gefahrlos abzuleiten.
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Eine einfache Lagerung des Gegengewichtsträgers ergibt sich, wenn
die Pfeiler, gegen die sich die oberwasserseitige Begrenzung abstützt, nicht nur
luftseitig von dieser angeordnet sind, sondern wasserseitig über sie hinausgehen.
Der Gegengewichtsträger kann dann zwischen zwei solche Pfeiler gelegt und luftseitig
mit der oberwasserseitigen Begrenzung verbunden werden, während in an sich bekannter
Weise wasserseitig durch eine entsprechende Mauer ein Abschluß der Hohlräume bewirkt
wird.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung mit waagerechten Platten als Gegengewichtsträger
sind in den Abb. r bis 3 dargestellt.
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Abb. r ist eine Draufsicht auf die Stautnauer, Abb. 2 ein senkrechter
Schnitt parallel zu den Pfeilern nach der Linie II-II der Abb. z. Abb. 3 ist eine
schaubildliche Darstellung von Oberwasserseite, bei der die wasserseitige Abschlußmauer
der Hohlräume geradlinig ausgebildet ist.
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Die oberwasserseitige Begrenzungsfläche ist
durch
senkrecht stehende Gewölbe 7 und senkrecht stehende -Platten 1.2 in abwechselnder
Reihenfolge gebildet. Statt dessen können auch lediglich Platten oder lediglich
Gewölbe vorgesehen sein. Die innere Leibung 8 der Gewölbe läuft tangential in die
Pfeilerscheiben i, 2 ein, so daß ein Zentriwinkel von i 8o° entsteht, während die
äußere Leibung g bis zum Schnitt mit den Pfeilerscheiben geführt ist. Die Pfeilerscheiben
i, 2 liegen in Talrichtung und sind entsprechend tief gegründet; ihre Seitenflächen
sind mit 3, q. bzw. 5, 6 bezeichnet.
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Bei dem Ausführungsbeispiel liegen Gegengewichtsplatten zwischen sämtlichen
Pfeilerscheiben; sie seien in den durch die Gewölbe gekennzeichneten Feldern mit
io, in den übrigen mit 15 bezeichnet. Um ein einwandfreies Abfließen des Sickerwassers
zu ermöglichen, ist die oberwasserseitige Begrenzung nicht bis zum Felsen hinuntergeführt;
sie hört an der Unterkante der Gegenge`vichtsplatte auf und bildet hier für die
letztere gleichzeitig das Auflager. Die Abschlußmauern ii und 16 schließen mit den
unteren Teilen der Pfeilerscheiben i, 2 die Hohlräume unter den Gegengewichtsplatten
wasserseitig ab.
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In den meisten Fällen wird man auf die Platten io in den durch die
Gewölbe gekennzeichneten Feldern verzichten können, wobei es sich gleichzeitig empfiehlt,
den Abstand der Seitenflächen 3 und 6 nur so groß zu machen, daß die zugehörigen
Pfeilerscheiben knicksicher sind, wenn sie durch Stege ig und senkrecht stehende
Rippen 17, die als Sporne 18 in den Fundamentfelsen hineingeführt sein können, verbunden
sind. Eine Knickaussteifung des wasserseitigen Teiles wird sich in vielen Fällen
erübrigen, besonders nach dem wasserseitigen Rande zu, wo Zugspannungen auftreten
können. _ Kennzeichnend für die zuletzt geschilderte Ausführungsform der Erfindung
ist nicht die besondere Ausbildungsart des Gegengewichtsträgers, sondern die Hineinlegung
des letzteren in die in an sich bekannter Weise zu einem gemeinsamen Pfeiler verbundenen
Pfeilerscheiben, wobei der Abstand der letzteren kleiner als der Abstand zweier
so gebildeter Pfeiler ist. Die Ausbildung des Gegengewichtsträgers selbst und seine
Verbindung mit den Pfeilerscheiben wird man so vornehmen, daß die Baustoffausnutzung
gut ist und Rißgefahr besonders an der Wasserseite ausgeschaltet wird. Selbstverständlich
sind die Gewölbe dort, wo vor ihnen keine Gegengewichtsträger vorhanden sind, in
dem Baugrund entsprechend tief gegründet und hören nicht über dem Baugrund auf,
wie bei der allgemeineren Anordnung.
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In den Pfeilerscheiben läßt sich durch Höherlegung des Gegengewichtsträgers
immer erreichen, daß nirgends Zugspannungen auftreten, so daß auch in diesen sich
eine Bewehrung erübrigt. Dieselben Möglichkeiten bieten sich bei entsprechender
Ausbildung für den Gegengewichtsträger.
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Die neue Bauform aufgelöster Talsperren stellt es vollständig in das
Belieben des Entwerfers, ob er durch kleine Pfeilerabstände und dünne Gewölbestärken
eine große Baustoffersparnis erzielen will, oder ob er durch größere Pfeilerabstände
und dickere Gewölbestärken unter Verzicht auf eine Bewehrung bei geringerer, aber
immer noch erheblicher Baustoffersparnis gegenüber der Schwergewichtsmauer die Herstellung
vereinfachen, den Baufortschritt beschleunigen und die Wasserdichtigkeit erhöhen
will. In beiden Fällen wird sich gegenüber den bisherigen Bauformen die Herstellung
durch die senkrecht stehende oberwasserseitige Begrenzung ganz erheblich vereinfachen,
und man wird durch die senkrecht stehenden Gewölbe auch in der Lage sein, die aufgelösten
Talsperren als reine Betontalsperren zu erbauen.