CH143639A - Aufgelöste Talsperre. - Google Patents

Aufgelöste Talsperre.

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CH143639A
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Probst Emil Prof Ing Dr
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Probst Emil Prof Ing Dr
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  Aufgelöste Talsperre.    Die Erfindung betrifft eine aufgelöste       Talsperre    und bezweckt, die Herstellung  einer solchen Talsperre gegenüber den bis  herigen Bauformen zu vereinfachen.  



  Eigenartig für aufgelöste Talsperren ist  die geringe Masse des Mauerwerkes im Ver  gleich zu dem einer     Schwergewichtsmauer,     ihre grosse Unempfindlichkeit gegen den       Sohlenwasserdruck    und die meist angewandte  Schrägstellung der durch Platten oder Ge  wölbe gebildeten     oberwasserseitigen    Begren  zungsfläche. Obwohl diese     Schrägstellinm-          in    statischer Hinsicht günstig ist,     wirkt    sie  sich ungünstig bei der Herstellung und hin  sichtlich des Baufortschrittes aus. Versuche.

    die     oberwasserseitige    Begrenzung senkrecht  zu stellen, haben wenig Anklang     gefunden,     da sie zu     Pfeilerabmessungen    führen, die  einen grossen Teil der Ersparnis an Masse zu  nichte machen.  



  Die Erfindung sucht nun diese Nachteile  zu vermeiden. Gegenstand der Erfindung ist    eine aufgelöste     Talsperre        mit    senkrecht ste  hender,     oberwasserseitiger    Begrenzung, die  dadurch gekennzeichnet ist, dass sie mit min  destens einem stromaufwärts sich erstrecken  den     Gegengewichtsträger    ausgerüstet ist, und  dass zwischen diesem respektive diesen und  dem Baugrund zur     Vermeidung    von Sohlen  wasserdruck ein, respektive mehrere Hohl  räume vorgesehen     sind.     



  Ausführungsbeispiele des Erfindungs  gegenstandes mit wag rechten Platten als       Gegengewiclitsträgern    sind in den     Fig.    1 bis  dargestellt.  



       Fig.    1 ist eine Draufsicht auf ein erstes  Ausführungsbeispiel,       Fig.    3 ein senkrechter     Schnitt    parallel zu  den Pfeilern nach der Linie     II-II    der       Fig.    1;

         Fig.    3 ist eine schaubildliche Darstel  lung eines zweiten Ausführungsbeispiels von       Oberwasserseite,    bei der     clie    wasserseitige           Abschlussmauer    der Hohlräume geradlinig  ausgebildet ist;

   die       Fig.    4, 5 und 6 dienen zur Erklärung der       @Äjirkungsweise    eines     Gegengewichtsträgers.     Es ist klar, dass eine schräggestellte Tal  sperre     (Fig.4);    bei der also die Wasser  druckrichtung     B    schräg verläuft (senkrecht  auf die Mauerfläche) die bekannte     Gegen-          gewichtswirkung    aufweisen wird, die von der  lotrechten Komponente.     P,    des     _    Wasser  druckes herrührt, während die     wagrechte     Komponente die eigentliche Mauerbelastung  darstellt.

   Diese erwünschte, entlastende Wir  kung wird natürlich umso geringer sein, je  weniger der wasserseitige Verlauf der Was  serdruckangriffsfläche von der Vertikalen  abweicht, das heisst er wird bei vollkommen  vertikalen Mauern Null sein     (Fig.    5.)  Bei der in     Fig.    6 dargestellten Talsperre  wird das Gewicht G einer Wassersäule aus  genützt, das auf einen Körper, den Gegen  gewichtsträger 18, im Sinne einer Entlastung  wirkt     (Fig.6);    es werden dabei die Nach  teile der schrägen Wände vermieden. Diese  Nachteile     bestehen,    zum Teil darin, dass das       _Xufführen    der schrägen Schalungen den Bau  verzögert und verteuert.

   Ausserdem     wird    der  Kraftverlauf, der der Hauptsache nach senk  recht zur Angriffsfläche des     Wasserdruckes     erfolgt, durch die     wagrechten    Arbeitsfugen  (f in     Fig.    4) gestört, und zwar     umsomehr,    je  schräger die wasserseitig gelegene Wand ver  läuft.     Demgegenüber    kann bei der in     Fig.        (i          schematisch    dargestellten Talsperre die ein  fachere und bessere Bauweise der senkrecht  verlaufenden Wände beibehalten werden,  ohne auf die     Gegengewichtswirkung    verzieh  ten zu müssen.  



  Um dies zu erreichen, wird     wasserseitig     ein mit der senkrecht verlaufenden Wand  verbundenes Glied     (Gegengewichtsträger        1.3)     vorgesehen,     -welches    das Gewicht G der dar  über liegenden, schraffiert angedeuteten  Wassersäule aufnimmt, um auf diese Weise  eine     Gegengewichtswirkung    hervorzurufen.  Die reine Anschauung lehrt, dass die Tal  sperre nach     Fig.    6 niemals dem Wasserdruck  nach aussen nachgeben wird,     wie    es etwa die    Talsperre nach     Fig.    5 befürchten lässt.

   Die  grösste Wirkung wird erzielt, wenn der       Gegengewichtsträger    möglichst tief unter  dem höchsten Stauspiegel liegt, weil damit  die Höhe der Wassersäule wächst. Ander  seits muss sich zwischen ihm und dem Bau  felsen noch ein freier Raum befinden (20 in       Fig.    6), damit kein Sohlenwasserdruck oder  Auftrieb entstehen kann. Eine lichte     Höhe     von 2 m     dürfte    genügen, um ihn begehbar zu  machen und Sickerwasser gefahrlos abzu  leiten.  



  Eine einfache Lagerung des     Gegen-          gewichtsträgers    ergibt sich, wenn die Pfei  ler, gegen die sieh die     oberwasserseitige    Be  grenzung abstützt, nicht nur luftseitig von  dieser angeordnet sind, sondern wasserseitig  über sie hinausgehen (16 in     Fig.    1). Der       Gegengewichtsträger    kann dann     zwischen     zwei solche Pfeiler     gelegt    und     luftseitig    mit  der     oberwasserseitigen    Begrenzung verbun  den werden, während wasserseitig     durch     eine entsprechende Mauer ein Abschluss der  Hohlräume bewirkt wird.  



  Bei der in     Fig.    1 und<B>29,</B> dargestellten     Tal-          ,sperre    ist die     oberwasserseitige    Begrenzungs  fläche durch senkrecht stehende Gewölbe 7       und    senkrecht stehende Stirnwände 12 in ab  wechselnder Reihenfolge gebildet. Statt die  sen könnten auch lediglich Platten oder ledig  lich Gewölbe vorgesehen sein.

   Die innere       Leibung    8 der Gewölbe läuft     tangential    in  die     Pfeilerscheiben    1, 2 ein, so dass ein     Zen-          triv-inkel    von 180   entsteht, während die       äussere        Reibung    9 bis zum Schnitt mit den       Pfeilerscheiben    geführt ist. Die     Pfeilerschei-          ben    1, 2 liegen in Talrichtung und sind ent  sprechend tief gegründet; ihre Seitenflächen  sind mit     ä,    4     bezw.    5, 6 bezeichnet.  



  Bei der in     Fig.    1 und 2 dargestellten Tal  sperre sind zwischen sämtlichen     Pfeilerschei-          ben    1, 2 als Platten ausgebildete Gegen  gewichtsträger eingespannt; sie sind in den  durch die Gewölbe gekennzeichneten Feldern  mit 10, in den übrigen mit 13     bezeichnet.    Um  ein einwandfreies Abfliessen des Sickerwas  sers zu ermöglichen, sind die Stirnwände 19       und    die Gewölbe 7 nicht bis zum Felsen hin-      untergeführt; sie hören an der Unterkante  der     Gegengewichtsträger    18 auf und bilden  hier für die letzteren gleichzeitig das Auf  lager.

   Die     Abschlussmauern    11 und 16 schlie  ssen mit den untern Teilen der     Pfeilerschei-          ben    1, 2 die Hohlräume     unter    den     Oregen-          gewichtsplatten        wasserseitig    ab.  



  In den meisten Fällen wird man auf die       Ge;engewichtsträger    10 in den durch die Ge  wölbe gekennzeichneten Feldern verzichten  können, vorausgesetzt, dass die notwendigen  Vorkehrungen getroffen werden, um     ein    Aus  knicken der zugehörigen     Pfeilerscheiben    1,     \?     durch den horizontalen Wasserdruck auf die  Gewölbe zu vermeiden, denn dieser Druck  muss jetzt zur Gänze von den     Pfeilerscheiben     aufgenommen werden. Man erreicht eine  ausreichende Knicksicherheit beispielsweise  durch Stege 19 und senkrecht stehende Rip  pen 17, die als Sporne 18 in den     Fundament-          felsen    hineingeführt sein können.  



  Kennzeichnend für die zuletzt geschilderte  Talsperre ist nicht die besondere Ausbil  dungsart des     Gegengewichtsträgers,    sondern  die     Hineinlegung    des letzteren in die, zu  einem gemeinsamen Pfeiler verbundenen       Pfeilerscheiben,    wobei der Abstand der letz  teren kleiner als der Abstand zweier so ge  bildeter Pfeiler ist, wie aus     Fig.3    gut er  sichtlich ist. Die Ausbildung des Gegen  gewichtsträgers selbst und seine Verbindung  mit den     Pfeilerscheiben    wird man so verneh  men,     da,ss    die     Baustoffausnutzung    gut ist und       Rissgefahr    besonders an der Wasserseite aus  geschaltet wird.

   Selbstverständlich sind die  Gewölbe dort, wo vor ihnen keine Gegen  gewichtsträger vorhanden sind, in den Bau  grund entsprechend tief gegründet und hören  nicht über dem Baugrund auf, wie bei der  in     Fig.    1 und 2 dargestellten Talsperre. Die  in     Fig.    3 dargestellte Talsperre unterscheidet  sich von der in den     Fig.    1 und 2 dargestellten  Talsperre dadurch, dass die untere     Abschluss-          mauer    durchgehend ist.  



  Die beschriebene Bauform aufgelöster  Talsperren. stellt, es vollständig in das Be  lieben des Entwerfers, ob er durch kleine         Pfeilerabstände    und dünne     Gewölbestärken     eine grosse     Baustoffersparnis    erzielen will,  oder ob er durch grössere     Pfeilerabstände    und  dickere     Gewölbestärken    unter Verzicht auf  eine Bewehrung die Herstellung gegenüber  den     Gewölbereihenstaumauern    vereinfachen  will, wobei sieh diese Vereinfachung aus der  eingangs erwähnten Vermeidung der Übel  stände bei der Herstellung geneigter Wände  ergeben wird;

   die     Baustoffersparnis    gegen  über     Schwergewichtsmauern    ist dabei eine  ganz     erhebliche.    Man wird durch die senk  recht stehenden Gewölbe auch in der Lage  sein, die aufgelösten. Talsperren als reine Be  tontalsperren zu erbauen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCI3 Aufgelöste Talsperre mit senkrecht ste hender oberwasserseitiger Begrenzung, da durch gekennzeichnet, dass sie mit minde stens einem im wesentlichen wagrechten, stromaufwärts sich erstreckenden Gegen- @rewichtsträ.;er ausgerüstet ist und da,ss zwi schen diesem, respektive diesen und dem Baugrund zur Vermeidung von Sohlen wasserdruck ein, respektive mehrere Hohl räume vorgesehen sind. UNTERANSPRüCHE: 1.
    Aufgelöste Talsperre nach Patentan spruch, dadurch gekennzeichnet, dass der respektive die Gegengewichtsträger (10) aus Platten bestehen, die zwischen senk rechten, in der Talrichtung liegenden Pfeilern verlaufen, wobei die zwischen den Gegengewichtsträgern und dem Bau- :;rund entstehenden freien Räume Wasser- seitig je durch eine Abschlussmauer (11) geschlossen sind. ?.
    Aufgelöste Talsperre. nach Patentan spruch und Unteranspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, dass zwischen den Pfeiler scheiben (1, \-) Abschlussmauern (16) vor gesehen sind. . Aufgelöste Talsperre nach Patentan spruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Pfeiler aus je zwei, einen Zwischenraum zwischen sich lassenden Pfeilerscheiben (1, 2) gebildet sind, deren Abstand von einander kleiner ist, als der vom Nach barpfeiler und je nur zwischen den Pfei- lerscheiben jedes Pfeilers ein Gegen gewichtsträger vorgesehen ist.
CH143639D 1928-07-17 1929-07-13 Aufgelöste Talsperre. CH143639A (de)

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