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Die Erfindung betrifft eine Wand bzw. ein Wandteil, bestehend aus
wenigstens zwei übereinanderliegenden, in den äußeren Umrissen im wesentlichen quaderförmigen
Formsteinen, die jeweils eine Ausnehmung aufweisen, welche sich von einer Lagerfläche
zu einer wandparallelen Fläche des Formsteins erstreckt, bei der bzw. bei dem jeweils
zwei übereinanderliegende Steine so zueinander angeordnet sind, daß die Ausnehmungen
des unteren Formsteins auf der einen und die des oberen Formsteins auf der anderen
Wandseite sichtbar sind und daß die Ausnehmungen der beiden Formsteine in der Lagerfuge
ineinander münden.
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Allen bisher bekannten Wänden mit Durchbrechungen bzw. den Fornisteinen
dafür ist der Nachteil gemeinsam, daß sie einerseits eine sehr weit reichende direkte
Durchsicht durch die Durchbrechungen erlauben und daß andererseits die Durchbrechungen
Strömungsverengungen bilden, die durch Wind oder Temperaturanterschiede auf den
beiden Wandseiten ausgelöst werden.
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Auch haben die meisten bekannten Wände mit Durchbrechungen eine gitterartige
komplizierte Form, wodurch ihre Herstellung erschwert und verteuert wird. Schließlich
besitzen diese bekannten Wände auch nur eine beschränkte Festigkeit.
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Zwar sind auch schon mit Durchbrechungen versehene Wände bzw-Formsteine
zu deren Herstellung bekannt, bei denen die direkte Durchsichtsmöglichkeit schon
weitgehend eingeschränkt ist, doch unterliegt auch diese Wand den anderen Nachteilen
der übrigen bekannten Wände bzw. Formsteine, von denen insbesondere die Neigung
zur Zugbildung und der Nachteil des Bekannten hervorzuheben ist, daß diese Wände
auch für viele Zwecke zu schwerfällig anzusehen sind. Schließlich besitzen diese
bekannten Wände bzw. Formsteine dafür im Wandverband vor allem auch wegen ihrer
nur sehr schmalen Berührungsflächen nur eine geringe Festigkeit gegen Horizontalverschiebungen
bzw. -belastungen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Wand bzw. ein Wandteil mit Durchbrechungen
sowie Formsteine hierzu zu schaffen, bei der bzw. bei dem die ge'-nannten Nachteile
des Bekannten auf wirtschaftlich optimale Weise vermieden werden, insbesondere also
die Zugbildung sowie auch die geringe Festigkeit gegen Horizontalbelastungen, und'die
bzw. das darüber hinaus vor allem noch bestimmte ästhetische Eigenschaften besitzt.
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Die mit der Erfindung geschaffene Lösung besteht in einer Wand bzw.
einem Wandteil der eingangs definierten Art, die dadurch gekennzeichnet ist, daß
die Ausnehmungen eine gerundete, sich zum Steininneren verjüngende Form aufweisen
und daß die sich auf der Seite-..der Ausnehmungen befiiidlieben Lagerflächen übereinanderliegender
Formsteine mit ineinandergreifenden -Profilierungen versehen sind.
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Dabei ist gerade die spezifische Form der Ausnehmungen von hervortretender
Bedeutung, weil durch diese gewährleistet ist, daß die durch die Durchbrechungen
hindurch stattfindende Luftbewegung zweifach umgelenkt und wirbelförmig gebrochen
wird. Die erfindungsgemäße Innenform der Ausnehmungen stellt dabei eine für die
Vernichtung der Bewegungsenergie optimale Form dar. Diese Beeinträchtigung der Luftbewegung
erfolgt zudem noch in einem die Luftbewegung zusätzlich hemmenden, im Vergleich
zu den Einlaß- und Auslaßöffnungen erweiterten Raum im Inneren der Formsteine.
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Diese Zugluft verhindernde Wirkung ist sogar so groß, daß bei einer
im Freien stehenden Wand der Eindruck entsteht, als wäre die erfindungsgemäße Wand
dichter als eine Wand ohne jegliche Durchbrechungen. Diese Eigenschaft ist offensichtlich
dadurch gegeben, daß die Wand wegen der Durchbrüche keine gute Leitfläche für den
vorbeistreichenden Wind bildet, da eine Wirbelbildung an den offenen Stellen der
Wand dies verhindert. Wegen dieser windbrechenden Wirkung eignet sich- die- erfindungsgemäße
Wand besonders für freistehende-Zier- und Schutzwände.
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Diese Form der Ausnehmungen ist es auch, die erfindungsgemäß eine
überraschende ästhetische Wirkung hervorruft, welche sich aus einer lichtsammelnden
Wirkung der erfindungsgemäß etwa parabolisch oder auch hyperbolisch geformten Innenflächen
der Ausnehmungen ergibt. Diese Wirkung führt dazu, daß die Innenflächen der Ausnehmungen
aus der Ansicht von einer Wandseite her - insbesondere im Vergleich zu den
nicht durchbrochenen Teilen der Wand - erheblich aufgehellt erscheinen, und
zwar selbst gegenüber dem Horizont, weil das von der Rückseite der Wand über einen
großen Einfallswinkel-Bereich (fast 1801) einfallende Licht in der Ausnehmung
gesammelt wird und an den entsprechenden Stellen eine hellere, indirekte Lichtwirkung
ergibt.
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Mit dieser ästhetischen Lichtwirkung eröffnen sich der Erfindung vorteilhafte
Anwendungen.
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Die Form der Ausnehmungen hat zudem den weiteren Vorteil, daß die
Innenflächen stets automatisch vom Regen saubergehalten werden.
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Schließlich lassen sich die einzelnen Formsteine der Wand infolge
ihrer abgerundeten Ausnehmungen besonders leicht herstellen.
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EM*e besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht
darin, daß die Ausnehmungen etwa symmetrisch zu den durch gemeinsame Kanten von
Längswandungen bzw. von Längswandungen und Stimwandungen verlaufende Diagonalebenen
ausgerundet sind.
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Demgegenüber dienen die ineinandergreifenden Profilierungen der Festigkeit
der Wand gegen horizontal wirkende Belastungen, was insbesondere bei den teilweise
nur schmalen Randflächen, mit denen die Formsteine aufeinanderliegen, von zusätz-.lichem
Vorteil ist und zwar vor allem auch ' bei der vorstehend genannten Verwendung
als freistehende Wand und auch bei Erdstützmauern. Die gegenseitige Verriegelung
der ineinandergreifenden Profilierungen wird durch das Gewicht der Wand verstärkt.
Mit -diesen Profilierungen lassen sich letztlich die Ausnehmungen im Formstein bei
gleicher Festigkeit und stets versteiften Ecken vergrößern, was wiederum für eine
beschädigungsfreie Transportierbarkeit von Vorteil ist.
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Von großem Vorteil ist es, wenn die Profilierungen der Lagerflächen
übereinanderliegender Formsteine komplementär ineinandergreifen.
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Hierbei besteht die Profilierung der Lagerfläche jedes Formsteins
zweckmäßig aus mindestens einem gestuften Absatz im Bereich der Stirnseiten des
Formsteins, oder sie weist eine aus einer von den Stirnseiten zur wandparallelen
Längsseite hin keilförmig anlaufende Schulter auf. Dabei sollte die zur
Ebene
der Stirnfläche des Formsteins hin spitzwinklig angeordnete keilförinige Schulter
so ausgerichtet sein, daß die Formsteine längs ihrer aneinanderliegenden Seitenflächen
gegen eine seitliche und gegeneinander gerichtete Verschiebung blockiert sind.
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Als vorteilhaft erweist es sich auch, wenn die Stirnseiten der Formsteine
durch Nuten oder durch gestufte Absätze profiliert sind. Schließlich kann der Formstein
auch bei einer Wand bzw. einem Wandteil verwendet werden, bei der bzw. bei dem die
Ausnehmungen aller Formsteine nach einer Wandseite gerichtet sind und bei der bzw.
bei dem jeweils zwei übereinanderliegende Formsteine eine gemeinsame Ausnehmung
bilden.
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Die Erfindung wird nachstehend in einigen Ausführungsbeispielen an
Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine perspektivisch
dargestellte Ausführungsform eines Formsteins für die Wand, F i g. 2 den
Formstein gemäß F i g. 1 in der Ansieht von vorn, F i g. 3 denselben
Formstein in der Ansicht von unten, F i g. 4 eine Stimseitenansicht des Formsteins
gemäß F i g. 1,
F i g. 5 eine parallel zur Stimfläche des Formsteins,
gelegte Querschnittsdarstellung des Formsteins, und zwar etwa durch die Mitte des
Formsteins, F i g. 6 eine Querschnittsdarstellung einer aus den Formsteinen
gebauten Wand, F i g. 7 eine Vorderansicht der Wand gemäß F i g. 6,
F
i g. 8 eine abgewandelte Verwendungsform des Formsteins, F i g. 9
eine perspektivische Darstellung einer abgewandelten Ausführungsform der Formsteine
für die Wand, F i g. 10 eine Aufsicht auf den Formstein gemäß F i
g. 9,
F i g. 11 eine Querschnittsdarstellung längs des Schnitts XI-XI
in F i g. 10,
F i g. 12 eine Querschnittsdarstellung längs des Schnitts
XII-XII in F i g. 11 und F i g. 13 eine weiterhin abgewandelte Ausführungsform
des Formsteins.
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Der in den F i g. 1 bis 5 dargestellte Formstein
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besitzt eine Ausnehmung 19, die an zwei aneinanderliegenden Längsseiten
17 über öffnungen 18 nach außen offen ist, während die anderen Längsseiten
17
von gegeneinanderstoßenden Längswandungen 21 gebildet werden. Die Ausnehmung
19 weist eine symmetrische Form auf, und zwar ist sie etwa symmetrisch zu
den durch gemeinsame Kanten von Längswandungen bzw. von Längswandungen und Stirnwandungen
verlaufende Diagonalebenen ausgerundet.
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Dabei verlaufen die Ausrundungen zusammen mit den Innenflächen der
sich verjüngenden Wandungen etwa parabolisch oder hyperbolisch. Zu den Stirnwandungen
20 hin ist die Ausnehmung 19 ähnlich wie in ihrem Querschnitt geformt,
d. h., die Innenflächen der Ausnehmung 19 gehen von einer zu den Längswandungen
21 im Bereich der Steinmitte etwa parallelen Lage in sanfter Ausrundung in die Innenfläche
der Stirnwandungen 20 über, so daß diese sich von der Berührungskante der Seiten-1.:ängswandungen
21 zu ihrer diagonal dieser gegenüberliegenden Ecke 22 hin stetig verjüngen.
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Die um die Ausnehmung 19 verbleibenden Lagerflächen sind mit
Profilierungen versehen, die bei paarweise übereinander angeordneten Formsteinen
gegenseitig ineinandergreifen und die Formsteine an dieser durch die Ausnehmung
stark verkleinerten Verbindungsfläche gegen Querverschiebungen miteinander blockieren.
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Dafür ist an der Lagerfläche im Bereich der Stimwandungen 20 ein gestufter
Absatz 23 vorgesehen, der eine etwa um 45' quer zum Formstein geneigte Schulter
25 und eine zum Absatz 23 höhenversetzte und dazu parallele Lagerfläche
24 aufweist.
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Wenn die Formsteine 15 zu einer Wand mit Durchbrechungen zusammengesetzt
werden, dann werden sie derart paarweise (vgl. Formsteine 15 a
und
15 b aus F i g. 6) übereinandergefügt, daß die gestuften Absätze
23 zweier Formsteine komplementär aufeinander liegen, d. h., daß die
vorstehenden versetzten Lagerflächen 24 der Absätze 23 aufeinander liegen.
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Bei einer derart zusammengesetzten Wand sind die Formsteine
15 gemäß F i g. 6 unter Freigabe von Z-förmigen Durchbrechungen von
einer zur anderen Wandseite übereinandergefügt. Da die höhenversetzten Lagerflächen
24 mit den jeweils zugeordneten Seitenwandungen 21 teilweise in die Ausnehmung
19
des jeweils paarweise zugeordneten Steins eingreifen, ist bei einer solchen
Wand keinerlei direkte Durchsicht durch die Durchbrechungen mehr möglich bzw. eine
solche Durchsicht auf ganz steile abwärts bzw. aufwärts gerichtete Winkel begrenzt.
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Innerhalb des von den Ausnehmungen 19 gebildeten Z-förinigen
Durchlasses wird jegliche Luftbewegung mehrmals umgeleitet und stark verwirbelt,
so daß auch jedwede Zugbildung unterdrückt wird. Andererseits wird der Lichteinfall
von einer Seite der Wand über -einen großen Einfallswinkel gesammelt, so daß der
bereits beschriebene ästhetische Effekt erreicht wird.
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Zwecks verstärkter Standfestigkeit der Wand können an den Stimseiten
16 der Formsteine 15 noch vertikale Nuten 26 vorgesehen sein,
die in allen übereinander zusammengefügten Formsteinen miteinander fluchten und
mit Mörtel sowie auch zusätzlich mit Stahlarmierungen versehen sein können. Dafür
können auch mehrere parallele Nuten oder auch sich kreuzende Nuten Anwendung finden.
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Die Formsteine 15 können gemäß F i g. 6 und
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außer auf einem Fundament 29 auch in einen Rahmen aus anderen Steinen
31 eingebaut sein;- Falls sie gemäß F i g. 6, z. B. bei unterschiedlichem
Bodenniveau 27 und 28, teilweise mit Erde gefüllt sind, können sie
in gartenarchitektonisch ansprechender Form auch bepflanzt werden, wobei die Abschrägung
der Längswandungen 21 nach hinten vorteilhafterweise ein Ansammeln von Feuchtigkeit
vermeidet. In anderer paarweiser Zuordnung der Formsteine 15
läßt sich die
Form der Ausnehmung 19 auch zu andersartigen und ästhetisch ansprechenden
Wandformen32 kombinieren, wobei zwar der Charakter der Durchbrechungen entfällt,
jedoch die windbrechende Wirkung entlang der einen Wandfläche erhalten bleibt. Auch
können die Formsteine 15 in senkrechter Stellung einander zugeordnet sein.
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Bei dem Formstein 15 gemäß den F i g. 9 bis 12 sind
entsprechende Stirnwandungen 1 und 2 und Längswandungen 3 und 4 mit
einer gemäß F i g. 12 cTe-r Ausnehmung 19 entsprechenden Ausnehmung
5
vorgesehen.
Die ineinandergreifenden Profilierungen bestehen
aus stimwandseitigen Lagerflächen 8, die jeweils von einer freien Stimwandecke
11 zur Längswandung 4 abfallend verlaufend angeordnet sind. An ihrem zur
Längswandung 4 hin liegenden Abschnitt ist eine Schulter 9 mit schräg aufwärts
geneigter Schulterfläche 7 als übergang zu der höhenversetzten Längswandung
4 vorgesehen. Diese Schulterfläche 7 ist keilförmig ausgebildet und liegt
-im spitzen Winkel schief zur Stirnseite 16. Diese Keilform erhält
sie durch eine zum Steininneren gerichtete Abschrägung des freien Seitenrandes
6 der Längswandung 4. Trotzdem bleibt die stirnwandseitige Lagerffäche
8
niedriger als der abgeschrägte Seitenrand 6.
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Bei paarweise umgekehrt aufeinander zusammengesetzten Formsteinen
15 sind diese über die komplementär ineinandergreifenden Profilierungen fest
ineinander verkeilt, wobei die höhenversetzte Längswandung 4 einen zentralen Stütznocken
10 bildet. Damit sind die Formsteine jeweils paarweise miteinander blockiert,
wobei das Wandgewicht diese Blockierung noch verstärkt.
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Auch bei dieser Ausführungsform kann eine zusätzliche Versteifung
der Wand -über armierte und mörtelgefüllte Nuten 12 erfolgen.
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Gemäß F i g. 13 können die jeweils aneinanderliegenden Formsteinpaare
durch zusätzliche, zueinander komplementäre Profilierungen an ihren Stimseiten
16 ineinandergreifen. Dafür können feldweise erhöhte Absätze 13 mit
komplementären vertieften Abs4tzen 14 ineinandergreifen.
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11insichtlich des Materials für die Formsteine 15
liegen keinerlei
Beschränkungen vor, die nicht auch für andere Formsteine gelten. Bevorzugt wird
allerdings häufig ein ästhetisch mit der speziellen Art und Wirkung der Durchbrechungen
zusammenwirkendes Material verwendet, also z. B. ein Licht zurückstrahlendes Material
bzw. auch ein enteprechender Anstrich der Ausnehmungen 5 bzw. 19.