DE2242949C3 - Deckwerk zum Schutz von Meeresküsten - Google Patents
Deckwerk zum Schutz von MeeresküstenInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Deckwerk mit einer geraden, steil ansteigenden Deckwerksneigung und mit zum
Meer offenen Hohlprofilen sowie jeweils einer Prallsäule zum Schutz von Meeresküsten.
Zum Schutz von Meeresküsten werden Deckwerke verwendet, das sind Küstenbefestigungen, die verhindern,
daß durch das Meer Teile der Küste zerstört und/oder abgetragen werden. Die Deckwerke werden so
unter anderem nach der Deckwerksneigung unterschieden, das ist die Neigung der dem Meer zugewandten
Fläche des Deckwerks. Bekannt sind Deckwerke mit gerader und steil ansteigender, mit gerader und schräger,
nut unten hohler und oben gewölbter, mit völlig hohler und mit zusammengesetzter Deckwerksneigung
(vgl. Hütte IU Bautechnik 1956, S. 1081).
Deckwerke mit einer geraden, steil ansteigenden Deckwerksneigung werden bisher nur bei festen Böden
verwendet, da sie einem starken Wellenangriff ausgesetzt sind. Obwohl die Wellen im wesentlichen senkrecht
auf die Deckwerksfläche aufschlagen, haben Deckwerke mit gerader, steil ansteigender Deckwerksfläche
gegenüber anderen Deckwerken jedoch den Vorteil, daß das für das Deckwerk' benötigt«;! Volumen
am geringsten ist.
Aus der DT-AS 12 61 804 ist ein vorgefertigter Wellenbrecher
zur Herstellung eines Uferdeckwerks mit aus der Kopffläche der Formsteine herausragenden
Prallkörpern bekannt, bei dem eine Energievernichtung?
des auflaufenden Wassers dadurch erzielt wird, daß zwei konvergierende Prallwände in parallele Leitwände und diese in eine als Kreissegment ausgebildete
Wirbelkammer übergehen, in der ein nach oben herausragender Prallzapfen angeordnet ist Bei diesem be^
kannten Wellenbrecher wird ein wesentlicher Teil der Energie auf die Prallwände und über den Formstein auf
die Bodenverankerung übertragen.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das eingangs definierte Deckwerk derart auszubilden,
daß die Energie des auflaufenden Wassers die Bodenverankerung so wenig belastet, daß es nicht nur
bei festen Böden, sondtvn universell einsetzbar ist Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß jedes der nebeneinander angeordneten und im Boden
verankerten Hohlprofile eine Rohrmantelfläche mit vertikalen Mantellinien aufweist und daß jedem
Hohlprofil in seiner vertikalen Symmetrieebene angeordnet und im Boden verankert eine der Prallsäulen
vorgecrdnet ist
Bei der Erfindung wird der im Bereich jedes Hohlprofils ankommende Teil einer Welle durch die zugeordnete
Säule in zwei Teilströme getrennt Die Teilströme umströmen die Säule in entgegengesetzter
Richtung. Von dem Hohlprofil wird jeder Teilstrom in Richtung auf den anderen Teilstrom abgelenkt, so daß
die Teilströme im Bereich zwischen Hohlprofil und Säule aufeinandertreffen. Die Energie des im Bereich
jedes Hohlprofils ankommenden Teils der Welle wird •durch das Aufeinanderprallen der Teilströme in ganz
erheblichem Umfang vernichtet Die Energie des Wassers wird teilweise in Wärme übergeführt, teilweise
schleudert sie die aufeinandertreffenden Wassermengen in Vertikalrichtung entlang den Profilen, um dann
wieder in den Bereich zwischen der Säule und dem Hohlprofil zurückzufallen. Die Säule und das Hohlprofil
werden nur mit einem Teil der in der Welle enthaltenen Energie beaufschlagt Das gilt entlang dem gesamten
Deckwerk, so daß mit der Erfindung raumsparende Deckwerke mit einer geraden, steilen Deckwerksneigung
auch in Böden eingesetzt werden können, bei denen bisher eine solche Verwendung nicht möglich war.
Überdies ist das Deckwerk nach der Erfindung einfach aus den verschiedensten Materialien herzustellen.
Das Deckwerk nach der Erfindung kann auf einer Deichkrone an der Meerseite eingebracht werden. Es
verhindert dann ein Überströmen des Wassers über die Deichkrone. Das Deckwerk kann mit Vorteil bei solchen
Deichen verwendet werden, bei den sonst eine Erhöhung der Deichkrone notwendig wäre. An der
Landseite läßt sich der Bereich hinter den Profilen auffüllen, wodurch die Deichkrone verbreitert werden
kann, ohne daß der Deich selbst verbreitert werden muß. Hinter den Hohlprofilen entsteht folglich eine
windgeschützte Promenade. Das Deckwerk kann auch zur Befestigung von Inseln, Dämmen a dgl. nach der
Seeseite hin eingesetzt werden, wobei es gleichzeitig als Unterbau für eine Promenade dienen kann. Schließlich
ist das Deckwerk für Landgewinnungen einzusetzen, indem man mit ihm das Wattenmeer durchzieht.
Hierbei ist besonders an die Absperrung des Wassers zwischen den Nordseeinseln gedacht
Der zwischen den Hohlprofilen und den Säulen vorgesehene Abstand kann ohne weiteres beim Einbringen
dieser Teile in den Boden eingehalten werden. Es erleichtert
aber die Einbringung der Säulen im vorgese-
henen Abstand von den Hohlprofilen, wenn in Ausgestaltung der urfindung in den HohlprofJen in Vertikalrichtung
versetzt mindestens zwei Führungsringe verankert sind, die die Säulen umgreifen.
Eine genügend tief in den Boden eingebrachte Säule hält allen auftretenden Belastungen stand. Es erhöht
die Stabilität des gesamten Deckwerks jedoch, venn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung an der oberen
Stirnseite zwischen dem Hohlprofil und der zugehörigen Säule Verbindungsstege vorgesehen sind.
Auf welche Weiss das Deckwerk am zweckmäßigsten hergestellt wird, richtet sich nach den örtlichen
Gegebenheiten, insbesondere nach der Länge des anzubringenden Deckwerks. So kann es einerseits vorteilhaft
sein, die Hohlprofile aus Stahlbeton in Schalenbauweise herzustellen; andererseits jedes Hohlprofii und
jede Säule einzeln als Fertigteil. Die Herstellung aus Fertigteilen ergibt dabei den zusätzlichen Vorteil, daß
der Einbau auch in größeren Wassertiefen durch Einrammen oder Einspülen möglich ist
Es ist möglich, mehrere parallel zueinander und zu der Meeresküste angeordnete Deckwerke zu einer Küstenbefestigung
zusammenzufassen. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Hohlprofile und die Säulen, angefangen
von einer größten Höhe bei den der Meeresküste benachbarten Hohlprofilen und Säulen, in abgestufter
Höhe aus dem Boden herausragen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend im einzelnen
beschrieben. Es zeigt
Fig.! die Draufsicht auf ein Deckwerk, wobei in
den Figurteilen la bis Id unterschiedliche Details des Deckwerks dargestellt sind,
F i g. 2 einen Querschnitt durch eine aus mehreren Deckwerken bestehende Küstenbefestigung.
Das als Ausführungsbeispiel gewählte Deckwerk weist in seinem dem Meer zugewandten Teil nebeneinander
angeordnete, im Boden 1 verankerte Hohlprofile 2 auf. Jedes Hohlprofil 2 weist eine zum Meer offene
Rohrmantelfläche 3 mit vertikalen Mantellinien auf. Das als Ausführungsbeispiel gewählte Deckwerk enthält
also eine gerade, steil ansteigende Deckwerksneigung 4. Der Querschnitt der Rohrmantelfläche 3 ist
vorteilhaft ein Kegelschnitt. Jedem Hohlprofil 2 ist eine in der vertikalen Symmetrieebene angeordnete, ebenfalls
im Boden 1 verankerte Säule 5 vorgeordnet.
Die Hohlprofile 2 können aus Stahlbeton in Schalenbauweise hergestellt sein — vgl Figurteile la und Ib
—. Die Hohlprofile 2 können aber auch, ebenso wie die Säulen 5, als Fertigteile hergestellt sein — vgL Figurteile
Ic und Id —. Für die Verbindung der als Fertigteile
hergestellten Hohlprofile 2 kann beispielsweise eine Feder-Nut-Verbindung 6, 7 zwibchen benachbarten
Hohlprofiien 2 vorgesehen sein.
!n der in den Figurteilen la und 2c dargestellten Ausführung
ist jede Säule 5 an der oberen Stirnseite mit dem zugehörigen Hohlprofil 2 durch Verbindungsstege
8 verbunden. In der in den Figurteilen Ib und 2b dargestellten
Ausführung sind in den Hohlprofilen 2 in Vertikalrichtung versetzt zwei Führungsringe 9 verankert,
die die Säule 5 umgreifen.
In der Darstellung nach den Figurteilen la und Ib ist
angenommen, daß eine Welle 11 frontal auf das Deckwerk
trifft Der Teil der Welle U, der von einem Hohlprofil 2 abzufangen ist, wird durch die zugehörige Säule
5 in zwei Teilströme 12 und 13 aufgeteilt Die Teilströme 12 und 13 umströmen die Säule 5 in entgegengesetzter
Richtung. Auf der Rohrmantelfläche 3 des Hohlprofils 2 wird jeder Teilstrom 12 oder 13 in Richtung
auf den anderen Teilstrom 13 oder 12 abgelenkt, so daß die Teilströme 12 und 13 im Bereich 14 zwischen
Rohrmantelfläche 3 und Säule 5 aufeinandertreffen. Die in den Teilströmen 12 und 13 vorhandene Energie wird
bei dem Zusammenprall weitgehend vernichtet; die Wassermenge spritzt nach dem Zusammenprall nach
der einzigen freien Seite, nämlich nach oben entlang der Rohrmantelfläche 3, um dann wieder in den Bereich
zwischen Hohlprofil 2 und Säule 5 in das Meer zurückzufallen. Diese bei frontal auftreffender Welle herrschenden
Verhältnisse gelten auch, wenn die Welle unter einem Winkel auf das Deckwerk auftrifft. Nur
drückt hier der stärkere Teilstrom 12 den schwächeren Teilstrom 13 von dem Deckwerk weg und entlastet auf
diese Weise das Deckwerk.
Wie die Darstellung in F i g. 2 zeigt, kann eine Küstenbefestigung
aus drei parallel zueinander und zu der Meeresküste angeordneten Reihen von Hohlprofilen
mit zugehörigen Säulen bestehen. Die Höhe der einzelnen Deckwerke ist dann unterschiedlich. Das in F i g. 2
dargestellte, am weitesten draußen stehende Deckwerk a weist die geringste Höhe, das in F i g. 2 dargestellte
mittlere Deckwerk b eine mittlere Höhe und das in F i g. 2 dargestellte, der Küste am meisten benachbarte
Deckwerk edie größte Höhe auf.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Deckwerk mit einer geraden, steil ansteigenden Deckwerksneigung und mit zum Meere offenen
Hohlprofilen sowie jeweils einer Prallsäule zum Schutz von Meeresküsten, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes der nebeneinander angeordneten und im Boden (1) verankerten Hohlprofile (2)
eine Rohrmantelfläche (3) mit vertikalen Mantellinien aufweist und daß jedem Hohlprofil (2) in seiner
vertikalen Symmetrieeb "me angeordnet und im Boden
(1) verankert eine der Prallsäulen (5) vorgeordnet ist
2. Deckwerk nach Anspruch :, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Hohlprofilen (2) in Vertikalrichtung versetzt mindestens zwei Führungsringe
(9) verankert sind, die die Säulen (5) umgreifen.
3. Deckwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der oberen Stirnseite zwisehen
dem Hohlprofil (2) und der zugehörigen Säule (5) Verbindungsstege (8) vorgesehen sind.
4. Deckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlprofile (2) aus
Stahlbeton in Schalenbauweise hergestellt sind.
5. Deckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Hohlprofil (2)
und jede Säule (5) einzeln als Fertigteil hergestellt sind.
6. Küstenbefestigung mit mehreren Deckwerken nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere parallel zueinander und zur Meeresküste angeordnete Reihen
von Hohlprofilen (2) mit zugehörigen Säulen (5) vorgesehen sind, die angefangen von einer größten
Höhe bei den der Meeresküste benachbarten Hohlprofilen (2) und Säulen (5) in abgestuften Höhen aus
dem Boden (1) herausragen.
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- 1972-08-31 DE DE19722242949 patent/DE2242949C3/de not_active Expired
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