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Energievernichter für Schleusentore Die Erfindung bezieht sich auf
einen Energievernichter in den Durchlässen der Schiebetore von Schleusen.
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Für Schleusenhäupter ist das Problem der Energievernichtung sehr alt,
denn schon frühzeitig wurde die Forderung einer ruhigen Lage des Schiffes in der
Schleusenkammer aufgestellt. Die älteren Vorkehrungen beziehen sich auf die Schleusenhäupter
mit Umläufen. Moderne Schleusen, auf die sich die Erfindung bezieht, werden fast
ausschließlich ohne Umläufe gebaut. Auch für umlauflose Schleusen sind Energievernichter
bekanntgeworden, die aber ausschließlich für Hub- und Stemmtore angewandt werden
können und in der Hauptsache aus einer Prellwand und eingebauten Schikanen bestehen.
Für Schiebetore haben ausgesprochene Energievernichter bisher keine Anwendung gefunden,
weil die Bedingungen für ihren Einbau fehlten, so daß trotz bester Einführung der
Energievernichter bei Hub- und Stemmtoren diese bei den Schiebetoren keine Anwendung
fanden. Bei Schiebetoren kamen daher Durchlässe mit Umlenkungsvorrichtungen bei
geringer Energievernichtung oder Umläufe zur Anwendung.
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Man hat bereits vorgeschlagen, eine Energievernichtung am oder im
Schiebetor dadurch vorzunehmen, daß man durch vorgelagerte Prellplatten oder jalousieverschlüsse
eine Umlenkung des Wasserstrahls vorsieht. Vorgelagerte Prellplatten haben aber
den Nachteil, daß sie über das eigentliche Torprofil vorstehen und beim Ein- und
Ausfahren. des Tones an den Nischenkanten der Toskammer leicht hängenbleiben und
Betriebsstörungen hervorrufen können. Bei Anwendung von jalousiev erschlössen aber
findet nur
eine geringe Energievernichtung statt; ihre hauptsächliche
Wirkung besteht in der Umlenkung des Strahles, wie sie auch bei anderen Durchlässen
z. B. mit Segmentverschlüssen erzielt wird.
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Bei Anwendung von Segmentversclilüssn in doppelwandigen Toren wurde
bereits vorgeschlagen. die Segmente in den gegetiiiberliegenden öffnungen durch
starre Scheiben miteinander zu verbinden, so daß bei niittiger Anordnung des Drehlagers
aus dem Eigengewicht keine Bewegungskräfte erwachsen. Dieser Vorteil wird allerdings
durch den Verzicht auf die sehr vorteilhafte Einzelbetätigung jedes Verschlusses
erkauft. Auch ist die -Möglichkeit, einen Strahlführungskörper bei jeder Beaufschlagung
mittig anzuströmen, nicht gegeben.
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Der annähernde Kräfteausgleich durch geeignete Kupplung der Aufhängung
der Verschlüsse ist ferner auf dein Gebiete des Wehrbaues bekannt. Hier ist vorgeschlagen
worden, zweiteilige Verschlüsse, bestehend aus Schütz und Klappe, derart gekuppelt
aufzuhängen, daß ein Verschluß ungefähr als Gegengewicht des anderen dient. Aber
auch bei dieser Anordnung ist eine mittige Anströmung des Strahlführungskörpers
bei verschiedenen Beaufschlagungen nicht zu erreichen, weil die in der Zeiteinheit
zurückgelegten Wege, in der Lotrechten gemessen, verschieden sind.
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Ferner wurde vorgeschlagen, die Schleusenfüllöffnungen durch eine
Art von doppelwirkenden Ventilen abzuschließen. Der Verschluß besteht hier aus Ventilgehäusen.
die einen zweiseitigen, gegenüberliegenden Wassereintritt haben und bei denen von
den starr miteinander gekuppelten Ventildeckeln der eine Ventildeckel auf der Oberfläche
des Gehäuses vom Wasserdruck angedrückt und der andere auf der Unterfläche der gegenüberliegenden
Wandungen des Ventilgehäuses liegende Ventildeckel vom Wasserdruck abgedrückt wird.
Aber auch bei dieser Anordnung findet nur in der Verschlußstellung eine annähernd
gegenseitige Aufhebung der Kräfte statt, während bei anderen Ventilbeaufschlagungen
erhebliche auftreten. Ganz abgesehen von dein oben Gesagten sind solche und ähnliche
Ausführungen zum Verschließen von Füllöffnungen bei Seeschleusen, durch die in der
Zeiteinheit viel Wasser durchströmen muß, ungeeignet, weil sie sich aus Raummangel
nicht unterbringen lassen.
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Gute und wirksame Energievernichter hinter Düsen anzuordnen, ist ebenfalls
bekannt. Derartige Einrichtungen eignen sich aber nicht für Schiebetore, und sie
können weder im Prinzip auf diese übertragen noch kann aus ihnen gefolgert werden,
durch welche Mittel eine gute Energievernichtung bei einem Schiebetor zu erreichen
ist.
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Des weiteren ist es bekannt oder auf Grund einfacher Cbertragting
als bekannt vorauszusetzen, durch im Innern des Schleusentores fest eingebaute Strahlführungskörper
sowie durch Sohlschwellen an der Austrittsöffnung die Energievernichtung der lebendigen
Irraft des Wassers im Schleusentor vorzunehmen, wie solche bei gewöhnlichen Kanalschleusen
oder Flußschleusen angewendet «-erden. Derartige Einrichtungen eignen sich aber
nicht für Seeschleusen, bei denen bei etwa gleichen Gefällen und weit größeren Schleusenkaninierflächen
gleiche oder annähernd gleiche Schleusungszeiten wie bei Flußschleusen erzielt werden
müssen, eine Forderun#-, die verhältnismäßig große Durchlaßöftnungen bedingt. Es
muß also bei Seeschleusen danach getrachtet werden, auch bei kleineren Strahlführungskörpern,
die den Querschnitt nicht übermäßig einengen, eine gute I-nergievernichtung zu erzielen,
was aber mit den bekannten Einrichtungen nicht erreicht wird.
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Utn alle vorerwähnten Nachteile zti vermeiden, schlägt die Erfindung
einen Energievernichter für Schleusentore vor, der durch zwei übereinander angeordnete
Schütze gekennzeichnet ist, deren Gestänge in an sich bekannter Weise in ein Antriebsritzel
eingreifen, so daß beim Üffnen das obere Schütz aufwärts und das untere Schütz abwärts
bewegt und hierdurch der dahinterliegende fest eingebaute Strahlführungskörper bei
jeder Üttnungsweite vorn eintretenden Wasserstrahl mittig getroffen wird. Das -Merkmal
der Erfndunj ist also der aus zwei Schütze bestehende Verschluß, der infolge seiner
Anordnung ein stets inittiges Auftretten des eintretenden `@'asserstraliles auf
den '-#',tralilfülirungskörper bewirkt, wodurch die denkbar beste Energievernichtung
erreicht wird. Das Neue und Fortschrittliche wird beim Erin-<Iungsgegenstand
dem Bekannten gegenüber in der besonderen Ausbildung des Verschlusses der Durchlaßkammer
in Verbindung finit dein gleichachsig eingebauten, an sich bekannten Stralilführungskörper
gesehen.
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Gegenstand der Erfindung ist daher ein Energievernichter für Schleusentore,
bei denen der Raum zwischen der ober- und unterwasserseitigen Stauwand als Durchlaßkammer
und Torkammer mit fest eingebauten Strahlführungskörpern ausgenutzt wird; die Erfindung
besteht darin, daß der Verschluß der Durchlaßkainnier aus einem in waagerechter
Richtung symmetrisch geteilten Schütz besteht, dessen Tafeln sich beitn Öftnen des
Verschlusses gleichmäßig auseinanderbemregen und sich gegenseitig in bekannter @i-eise
das
Gleichgewicht halten, und daß der hinter dem Verschluß eingebaute
Strahlführungskörper zu der Durchflußöffnung derart gleichachsig angeordnet ist,
daß der Wasserstrahl bei jeder Öffnungsweite des Verschlusses mittig auf den Strahlführungskörper
trifft, wobei Verschlüsse und Strahlführungskörper symmetrisch zur Toskammerachse
angeordnet sind.
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Die Abbildung zeigt ein Beispiel einer Ausführungsform eines Schiebetores
nach dem Erfindungsgedanken.
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Auf dieser Abbildung ist mit i die Durchfluß- oder Toskammer bezeichnet,
welche bei dem dargestellten Tor durch den Boden des Schwimmkastens :2 und einer
Blechwand in der Ebene des untersten Torriegels 3 gebildet wird. Die ober- und unterwasserseitigen
Öffnungen sind mit zweiteiligen Schütztafeln 5 verschlossen, deren Gestänge 6 nach
einem gemeinsamen Antriebsritzel7 führen. Durch den doppelten Eingriff wird beim
Öffnen der Verschlüsse ein Schlitz freigegeben, dessen horizontale Mittelachse q.
bei verschiedenen Öffnungsweiten eine unveränderliche Höhenlage besitzt und daher
den fest eingebauten Strahlführungskörper & symmetrisch anströmt.
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Beim Füllen oder Entleeren der Schleusenkammer gelangt das Wasser
durch den bis zur vollen öffnungsweite immer größer werdenden Schlitz des oberwasserseitigen
Verschlusses und trifft mit dem Strahl auf die Vorderkante des fest eingebauten
Strahlführungskörpers, der bewirkt, daß beim Eintritt-des Wassers in .die Toskammer
eine vollkommene Durchwirbelung und eine fast restlose Energievernichtung eintritt.
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Da Tore dieser Art doppelseitig kehren müssen, d. h. daß der Wasserstand
mal auf der einen, mal auf der anderen Seite höher liegen kann, sind die Durchlässe
symmetrisch zur Mittelachse des Tores ausgebildet.