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Stockloser Anker mit kugelförmigem Schaftende Die Erfindung bezieht
sich auf einen stocklosen Anker mit kugelförmigem Schaftende, wobei gemäß der Erfindung
das Schaftende, das Verschlußstück sowie die Lagerung und dessen Sicherung so ausgebildet
sind, daß die günstigste Beanspruchung und ein Höchstmaß an Betriebssicherheit erreicht
wird.
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Es sind stocklose Anker mit kugelförmigem Schaftende bekannt, bei
denen das Schaftende in der Durchstecköffnung des Ankerkopfes durch Verschlußstücke
gehalten wird. Diese Verschlußstücke, deren seitliche Auflagestellen durch Wülste
gebildet werden, werden in vorgebogenem Zustande eingesetzt und entweder kalt oder
warm in vorhandene Schlitze eingetrieben. Der Nachteil der Wärmebehandlung der Verschlußstücke
ist die Bildung einer Zunderschicht. Ferner ist die Gefahr gegeben, daß nach dem
Erkalten ein Lockern des Verschlußstückes in seiner tragenden Länge infolge Zusammenziehens
des Materials eintreten kann, wobei durch Ablösen der Zunderschicht dieser Gefahr
noch Vorschub geleistet wird. Werden die Verschlußstücke vorgebogen, in kaltem Zustande
eingesetzt, also kalt zur Streckung gebracht bzw. in die vorhandenen Halteschlitze
getrieben, so können Anrisse auftreten, die bei der späteren Beanspruchung zum Bruch
des Verschlußstückes führen können. Auch ist bekannt, in Nuten schiebbare rechtwinklige
Verschlußplatten ohne nachträgliche Deformation zu verwenden, die den Ankerschaft
im Ankerkopf halten. Hierbei ist der Ankerschaft mit Drehzapfen versehen. Die Drehzapfen
liegen ihrerseits in Lagerschalen, welche von diesen Verschlußplatten gehalten werden,
aber gegen Herausrutschen durch besondere vorher vorgebogene Sperrstücke, die in
vorhandene Nuten des Ankerkopfes eingetrieben werden, gesichert sind.
Auch
bei diesen Ankern tritt das bekannte Auflockern der warm eingetriebenen Sperrstücke
nach dem Erkalten auf. Diese Gefahr wird noch durch die sich ablösende Zunderschicht
vergrößert. Ferner wirkt sich die Beanspruchung des Ankers bzw. seiner Lagerung
dann besonders ungünstig aus, wenn ein starker Kettenzug senkrecht zur Drehrichtung
des Ankerschaftes erfolgt. Durch die Ausbildung des Ankerschaftes mit Drehzapfen
wirkt sich diese Beanspruchung durch Hebelwirkung über den Drehzapfen auf die darunterliegende
Lagerung aus. Die so übertragenen Kräfte sind, je nach Lage des Ankers im Ankergrund,
sehr groß und lassen sich nicht genau ermitteln. Die Praxis hat gezeigt, daß dann
entweder der Drehzapfen zu Bruch geht oder die Tragstelle durchgebogen bzw. abgeschert
wird, wobei dann das darunterliegende aufgelockerte Sperrstück herausgedrückt wird.
Eine entsprechende Dimensionierung der Tragplatten bzw. Drehzapfen ist nicht möglich,
da sich die Kräfte nicht ermitteln lassen. Selbst bei angenäherter Ermittlung dieser
Kräfte würde der Ankerkopf mit seinen Lagerteilen eine Bauhöhe verlangen, welche
für die Gewichts verteilung ungünstig ist. Durch die vielen Einzelteile ist der
Anker zudem in der Herstellung sehr teuer und unwirtschaftlich.
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Gemäß der Erfindung ist ein stockloser Anker mit kugeligem Schaftende
und einem rechteckigen, verschiebbaren, gebrauchsfertigen Verschlußstück in der
Weise ausgebildet, daß das Verschlußstück mit kreisförmig begrenzten Schmalseiten
in Form von Ringsegmentwülsten, die am Wulstrücken keilförmig gestaltet sind, nach
Einführung in den Ankerkopf, mit den Ringsegmentwülsten in Nuten des Ankerkopfes
um 9o° gedreht, an Anschlägen zum Anliegen kommt und in dieser Stellung, vorzugsweise
durch Nasen, gesichert ist.
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Jeder Druck, der auf das Verschlußstück durch die Schafthalbkugel
erfolgt, wird durch die Berührungspunkte der Wülste des Verschlußstückes mit der
Schafthalbkugel auf die äußerste untere Ecke der Auflagernuten übertragen. Es erfolgt
also statt eines Herausdsrückens ein stetes Festdrücken des Verschlußstückes. Durch
ein Eindrehen des Verschlußstückes in den Ankerkopf und durch einen doppelten, diagonal
entgegengesetzten Anschlag sowie seine doppelte Sicherung durch das Eintreiben der
Nasen oder durch unterkühltes Einsetzen des Verschlußstückes ist seine genaue Lage
gegenüber der Schafthalbkugel gegeben. Durch das Festdrücken des Verschlußstückes
durch den Schaft ist auch eine stete Entlastung der Nasen gegeben. Eine rückläufige
Drehbewegung des Verschlußstückes kann nicht mehr eintreten.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt,
und zwar zeigt Fig. I einen Schnitt in der Ebene der Ankerflügel, Fig. 2 einen Schnitt
rechtwinklig zu der Ebene der Ankerflügel, Fig. 3 die Draufsicht auf den Anker von
unten. Fig. I zeigt am unteren Ende des rechteckigen Schaftquerschnittes a eine
Halbkugel b. Seitlich des Schaftes liegen backenförmig die halben Kugelabschnitte
c.
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Das Verschlußstück besteht aus einer rechteckigen Platte, die an den
Schmalseiten in ringsegmentförmige Wülste d übergeht, und ist im Wulstrücken keilförmig
angeschnitten. Unter der Platte befinden sich zwei parallel verlaufende Griffleisten
n, welche beim Eindrehen des Verschlußstückes in den Ankerkopf benutzt werden. Seitlich
diagonal entgegengesetzt sind Nasen f angebracht, die nach Drehen des Verschlußstückes
in die Endlage als Sicherung warm in vorhandene Aussparungen g des Ankerkopfes eingetrieben
werden. Diese Nasen können auch in jeder anderen Stellung angeordnet werden. Das
Einsetzen des Verschlußstückes erfolgt in der Weise, daß es in Längslage h-i (Fig.
3) in die Durchstecköffnung des Ankerkopfes von unten eingeschoben wird, bis die
keilförmigen Wulstrücken e an die Schräge j im Ankerkopf anschlagen. Jetzt wird
das Verschlußstück mit Hilfe der beiden Griffleisten n um 9o° gedreht, wobei es
an die beiden Anschlagnocken k im Ankerkopf anschlägt und die Endlage erreicht.
Die Nasen f werden jetzt wanm in die Aussparungen g des Ankerkopfes eingetrieben.
Somit ist eine doppelte Sicherung gegen Herausdrehen gewährleistet. Das Verschlußstück
liegt in seiner Endlage in Nuten m fest, welche für das Verschlußstück äußerst breite
Auflager geben. Das kugelförmige Schaftende b kann sich auf den Wülsten des Verschlußstückes
in Richtung A-A (Fig. 2) drehen.
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Das Verschlußstück ist also so dimensioniert, daß die durch die Berührungspunkte
der Wülste mit der Schafthalbkugel gehende Mittelkraft oder Resultierende auch durch
die äußerste untere Ecke der Auflagenuten m geht. In Verbindung mit der äußerst
breiten Auflage ist eine günstige Beanspruchungslage erreicht, die ein Herausdrücken
des Verschlußstückes nicht zuläßt. Obwohl die Nasen f zwecks Eintreibens in die
Aussparungen g erwärmt werden, ist doch keine Verzunderung ihrer Oberfläche zu befürchten,
da einmal ihre Abmessungen sehr gering sind und andererseits das Erwärmen erst erfolgt,
wenn das Verschlußstück die Endlage erreicht hat, so daß das Erwärmen mit Hilfe
eines Brenners unter Einstellung einer neutralen oder reduzierend wirkenden Flamme
vorgenommen werden kann. Hierbei füllt sich der Raum unterhalb des Schaftendes mit
nicht oxydierend wirkendem Gas.
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Es ist auch möglich, das Verschlußstück in einer geeigneten Kältelösung
oder flüssiger Luft zu unterkühlen und in diesem Zustande in den Ankerkopf einzusetzen
und in die Endlage zu drehen, wodurch ein fester Schrumpfsitz erreicht wird, ohne
daß eine Zunderbildung auftritt, die eine Lockerung herbeiführen könnte. Auch in
diesem Falle können zusätzlich Mittel vorgesehen werden, um .die Endlage zusätzlich
zu sichern.