DE93870C - - Google Patents
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- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D41/00—Looms not otherwise provided for, e.g. for weaving chenille yarn; Details peculiar to these looms
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Description
d\:
\:i ',.v; i \άιύ'\ Shk siia mi λ
T-W'^KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung bezieht sich auf die Einrichtung von Webstühlen, bei welchen unter
Benutzung nur einer Lade und eines Rietes zwei oder mehrere Schützen gleichzeitig zum
Weben zweier oder mehrerer Stücke zugleich oder zum Weben doppelseitiger Fabrikate, wie
Kidderminsterteppiche, Doppelsammete, Hohlgewebe u. s. w., verwendet werden, wobei für
die einzelnen Schützen durchbrochene Schützenbahnen vorhanden sind, welche gestatten, dafs
gebotenenfalls ein jeder der Kettenfäden in jedes beliebige Gefach der verschiedenen Kettensysteme
gebracht werden kann, doch ist bei der neuen Ausführungsform besondere Rücksicht
darauf genommen, dafs sie auch brauchbar wird für die Herstellung verschieden breiter
Waaren.
Die eigenartigen Bedingungen, welchen die neue Ausführungsform dabei zu genügen hat,
seien zunächst für nur zwei gleichzeitig bewegte Schützen an Hand schematischer Figuren
(i bis 4) klargelegt. Es stellt hierbei Fig. 1 die Fachbildung und einen Durchschnitt durch
die Lade dar, während Fig. 2, 3 und 4 schematisirte Draufsichten sind, welche die verschiedenen
Schufsfadenlagen zeigen. Die Ausführungsform selbst ist in den Fig. 6 bis 9 genauer dargestellt, und zwar ist in Fig. 6 eine
Vorderansicht der neuen Lade und in Fig. 7 die Bauart der Schützenbahn selbst gezeigt,
Fig. 8 giebt einen mit der neuen Einrichtung ausgerüsteten Webstuhl in Seitenansicht, Fig. 9
einen Längsschnitt durch einen solchen wieder.
Die Uebelstände der bislang bekannt gewordenen Einrichtung mit oberer durchbrochener
oder »Zinken«-Schützenbahn, welche in ihrer Gesammtheit zurückschwingt, läfst am
besten Fig. 2, welche eine Draufsicht ist, erkennen; es bilden sich beim Anschlagen des
Schusses an den Sahlleisten Schleifen, wie die folgenden Auseinandersetzungen verfolgen
lassen.
A ist die Lade, welche mit dem Riete 1' ausgestattet ist und bei χ für den unteren
Schützen 3 die Schützenbahn in gewöhnlicher Ausführungsform enthält. Es wird dann für
den oberen Schützen 2 eine zweite Schützenbahn y in bekannter Weise dadurch geschaffen,
dafs von oben her in das Fach eine Reihe von Fingern 5 hineinragen, welche unten zu
parallelen Tragzinken 4 umgebogen sind. Die Zinken sind seitlich in einem Abstande angeordnet,
dafs immer mehrere den Schützen stützen. Die zweite Schützenbahn mufs hierbei nun so ausgebildet sein, dafs einmal ihre Finger
das Anschlagen des eingelegten Schusses ge-' statten, und andererseits so, dafs sie es ermöglichen,
dafs ein jeder Kettenfaden in jedes beliebige Fach abc der verschiedenen Kettensysteme
gebracht werden kann. Der erste Zweck wurde bislang bekanntlich dadurch erreicht,
dafs die Finger 5 gemeinschaftlich nach oben um die aufserhalb des Faches liegende
Achse 6 zurückklappbar gemacht sind, der zweite dadurch, dafs sie nach unten hin zinkenförmig
ausgebildet sind, um so die Fäden bei der veränderten Fachbildung zwischen sich hindurchschlüpfen zu lassen. Für das Eintragen
der Schüsse befindet sich also die obere Schützenbahn in der durch Fig. 1 gezeigten
Lage, während sie während des Anschlagens des Rietes gegen die Waare nach oben über
die Waare hinweg ausschwingt.
Da nun aber die Lade erst gegen die Waare anschlägt, wenn der Schützen das Fach passirt
hat, wird der Schufsfaden des oberen Schützens, wenn nicht besondere Einrichtungen getroffen
sind, um ihn von den Zinken abzuwerfen, eine Lage einnehmen, wie sie in Fig. 2 gezeichnet,
ist; er geht von dem letzten Anknüpfungspunkte der Sahlleiste nach der betreffenden
oberen Zinke, um die er sich herümlegt — da der betreffende Finger 5 zwischen Sahlleiste
und Schützen liegt — nach dem Schützen 2. Dies hat zur Folge, dafs, wenn dieser Faden
angeschlagen wird, sich an der Sahlleiste eine Schleife bildet, wie solche bei ν in Fig. 2 angedeutet
ist. Um diesen Uebelstand zu verhüten, sind nun die »beweglichen Bahnzinken« wie
die nach oben ausschwingenden, die Schützenbahn bildenden Zinken weiterhin genannt werden
sollen, in einzelne für sich bewegliche Abtheilungen b bl getheilt, die, wenn sie der
Schützen überflogen hat, nach einander zurückschwingen und dadurch den Schufsfaden freigeben
und abwerfen.
Sobald der Schützen 2 (s. Fig. 3) die Abtheilung b1 erreicht hat, schwingt b zurück und
giebt dadurch den Schufsfaden frei, so dafs er die in Fig. 3 gezeichnete Lage einnimmt; hat
der Schützen die Abtheilung b1 verlassen, so schwingt auch diese zurück, so dafs dann
der Schufsfaden die in Fig. 4 erkennbare Lage einnimmt, so dafs er dann in fehlerfreier Weise
angeschlagen werden kann. Ist dies erfolgt, so schwingen sämmtliche Schützenbahnabtheilungen
wieder in die zur Aufnahme des Schützens nöthige Lage zurück. Man sieht jedoch ohne
Weiteres ein, dafs hierbei derjenige Theil der Schützenbahn, der aufserhalb der Sahlleiste
liegt, überhaupt als fest mit der Lade verbunden ausgeführt werden kann.
In das Fach der in gewöhnlicher Weise ausgeführten Schützenbahn, welche also vor
dem Schützen befindliche Schufsfadenhindernisse nicht aufweist, wird sich der Schufsfaden gestreckt
von der Sahlleiste her einlegen.
Um nun ferner Wäaren verschiedener Breite auf einem und demselben Webstuhle herstellen
zu können, mufs noch die Einrichtung getroffen werden, dafs sich die Gesammtbreite
der beweglichen Bahnzinkengruppen ändern läfst; man braucht nur den Theil der Schützenbahn
zurückschwingen zu lassen, welcher über der Waare liegt.
• Eine Lösung, welche dies ermöglicht, zeigt die durch Fig. 6, 7 bezw. 9 dargestellte Ausführungsform;
es werden die inneren Bahnlängen, also die Längen der Abschnitte b b1
(in Fig. 3), wie folgt geändert.
Die Finger der innersten Zone, welche der auf dem Webstuhl herzustellenden Minimalbreite
entspricht, sind direct an den beiden, oscillirenden Wellentheilen 6 und 6a befestigt,
sie schwingen also stets zurück; die Finger der äufseren Zone aber, welche nach Bedarf entweder
fest mit der Lade verbunden sind, oder für die breiteren Gewebe mit der Schwingwelle
6 mitzuschwingen haben, sind in besonderen Büchsen oder Muffen 10 befestigt
(s. Fig. 6 und 7). Die innerste Büchse trägt nun eine Klemmschraube 12, mittelst deren
sie mit der Schwingwelle 6 bezw. 6a verbunden werden kann, während die äufserste
Büchse durch die Klemmschraube 14 mit der Lade gekuppelt werden kann.
Alle Büchsen haben nun Flantschen 13 mit ■entsprechend sitzenden. Löchern 15, durch
welche sie mittelst hindurchgesteckter Bolzen mit der Nachbarbüchse fest auf Drehung gekuppelt
werden können.
Man sieht, dafs diese Kuppelungsart die Trennung der Gesammtheit der Büchsen in
eine feststehende Gruppe (welche mittelst Schraube 14 gehalten sind) und in eine mit
der Welle 6 bezw. 6a schwingende (durch Schraube 12 angeschlossene) Gruppe zu theilen
sind; die Büchsen der äufseren Gruppe werden durch durchgesteckte Bolzen unter sich
verbunden, die inneren ebenso unter sich.
Die in den Fig. 6, 7 und 9 dargestellte Ausführungsform
läfst aufserdem erkennen, wie mehrere über einander befindliche Schützenbahnen gebildet werden können. Für zwei
Bahnen ordnet man Fingergruppen von zwei verschiedenen Längen 5 und 5s an, deren vorstehende
Zinken 4 und i6a die über einander befindlichen Schützenbahnen bilden. In analoger
Weise können noch mehrgeschossige Schützenbahnen gebildet werden.
Die zwischen die Kettenfäden hineinragenden, das Fach theilenden Finger 5 und 5a und die
Zinken 4 und i6a haben aufserdem noch die
Eigenschaft, dafs sie die Kettenfäden gegen Angriffe der Schützen schützen; sie bringen
also dasselbe hervor, was durch die bekannte rostartige Ausbildung der unteren Schützenbahn
erreicht wird. Fig. 5 zeigt die gewöhnliche, in dieser Richtung gleichwerthige Ausbildung der
unteren Schützenbahn, bei welcher durch Anordnung von entsprechend hohen Rippen 16
für die Kettenfäden des Unterfaches Schutzkanäle gegenüber dem darüber hinwegeilenden
Schützen geschaffen sind. Bei der neuen Ausführungsform erzielen also die Finger 4 und i6a
(Fig. 9) in der unteren Lage dasselbe.
Die Bewegungsmechanismen für die neue Lade werden natürlich je nach dem System der
Webstühle entsprechend verschieden ausfallen.
Zur eingehenderen Erläuterung der Erfindung ist jedoch in den Fig. 6 bis 9 eine für einen
unterschlägigen Webstuhl geeignete Ausführungsform gezeigt, wenn gleichzeitig zwei.
Gewebe über einander hergestellt werden sollen.
B ist das Webstuhlgestell, an welchem die Lade A, welche bei ι das Riet trägt, angeschlossen
ist. Die Schützenkasten wn>x für die
beiden Schützen 2,3 (Fig. 1) sind beiderseits an der Lade angeordnet. Die Lade ist nun
in der früher als nothwendig hingestellten Weise mit der in zwei Theile geschiedenen Schwingwelle
6, 6a ausgerüstet, welche die beweglichen Schützenbahnzinken tragen, während diejenigen
Theile der Schützenbahnzinken, welche die Schützenbahn zwischen Sahlleiste und Schützenkasten
zu bilden haben, in der früher angedeuteten Weise fest mit der Lade gekuppelt sind (s. Fig. 3, 4 und 7).
Da die zurückweichende Schwingbewegung der beweglichen Schützenbahntheile sich nach
den Schützenschlägen und dem Ladenanschlag zu richten haben, werden alle diese Bewegungen
zweckmäfsiger Weise von einem und demselben Theil abgeleitet, im vorliegenden Falle
von der Welle 19 aus, welche die hierzu nöthigen Zahnräder, Schlagrollen und Curvenbezw.
Nuthenscheiben trägt. So dienen zur Bewegung der Schlagarme C D, welche bei
den doppelten Geweben oben je zwei Picker tragen, die Hebel E, welche durch die Schlagrollen
18 (Fig. 9) entsprechend ausgelenkt werden. Zur Bewegung der beiden beweglichen
Schützenbahntheile (Fig. 6) bezw. zur Drehung der Schwingwellen 6 und 6a sind diese aufsen
je mit einem Arme i8a versehen, welche durch
die Kuppelstange i9a mit je einem Hebel oder
Tritt 20 in Verbindung gesetzt sind. Der Tritt 20 führt sich mit der Rolle 21 zwangläufig
in der Nuth 22 der auf der Welle 19 sitzenden Nuthenscheibe, deren Gestalt so bestimmt
ist, dafs die früher an Hand der Fig; 2 bis 4 auseinandergesetzten Bewegungen von
den Schützenbahntheilen ausgeführt werden.
Befinden sich die Schützen links und das Abschiefsen derselben soll erfolgen, so sind
alle Theile b b1 einwärts geschwungen, d. h. die
volle Schützenbahn ist vorhanden. Durch das Abschiefsen der Schützen werden nun die
Fäden eingelegt. Sobald die Abtheilung b von den Schützen verlassen ist und sich diese auf
bl befinden, schwingt b (bezw. 6) auswärts, so
dafs der Schufsfaden von den Zinken dieser Abtheilung abgeworfen wird (Fig. 3); haben
die Schützen die Abtheilung b1 hinter sich gelassen,
so schwingt auch die Abtheilung b1 (bezw. 6a) auswärts. Dadurch wird dem Schufsfaden
ermöglicht, sich einzulegen, wie in Fig. 4 gezeichnet ist. Es ist dies gleichzeitig die Lage
der Bahntheile, bei welcher das Anschlagen des Rietes erfolgt. Hat dieses stattgefunden, so
begeben sich beide Bahntheile b und b1 sofort
wieder nach innen, die Schützen fliegen von rechts nach links; zuerst schwingt dann bl
zurück, dann b, es wird wiederum angeschlagen und b und bL schwingen gemeinschaftlich zurück.
In dieser Weise wiederholt sich dann Spiel auf Spiel.
Dieses wären die Bewegungen, wenn die beiden Schützen gleichzeitig auf beiden Schützenbahnen
abgeschlossen werden, also für den Fall, welcher in Fig. 9 gedacht ist, bei welchem
zwei Gewebe gleichzeitig über einander gewebt werden. Hierbei würde die Bethätigung
der Kettenfäden von dem Jacquardgetriebe Z mittelst des Harnisches E1 in der angedeuteten
Weise erfolgen. Werden die Schützen nach irgend welchem anderen Gesetze abgeschossen,
die Schufsfaden in irgend welcher anderen Reihenfolge eingetragen, so werden die Bewegungsphasen
von b und bL sinngemäfs zu ändern sein.
Ferner wird es aber auch nothwendig werden, die Schützenbahn mit Hand willkürlich
vor- und zurückschwingen zu lassen, z. B. wenn bei stillstehendem Stuhl irgend welche Vorrichtungen
an der Kette etc. vorzunehmen sind. Für diesen Zweck ist eine auslösbare Kuppelung
zwischen i8a und 6 bezw. 6a vorgesehen. An
den auf den Wellen 6 bezw. 6a festsitzenden Handhebeln 23 sind die federnd verschiebbaren
Riegel 24 angeordnet, welche entweder in den Aussparungen der Hebel i8a Platz finden oder
aber zurückgezogen sind und damit die freie Beweglichkeit der Schwingwellen 6 bezw. 6a
gestatten.
Claims (2)
1. Ein Webstuhl mit zwei- oder mehrfacher Schützenbahn, welcher zur Vermeidung von
Schufsfadenschleifen an den Sahlleisten die regelrechte gestreckte Eintragung des Schufsfadens
dadurch ermöglicht, dafs eine oder mehrere Schützenbahnen durch in das Fach
hineinragende, aus Gruppen zusammengesetzte bewegliche Tragzinkenreihen gebildet
sind, welche unter dem jeweilig eingetragenen Schufsfaden hinweg gruppenweise nach einander ausweichen, so dafs der
Schufsfaden vor dem Anschlagen nicht mehr durch die Tragzinken von seiner regelrechten
gestreckten Lage ausgelenkt ist.
2. Ein Webstuhl der unter 1. gekennzeichneten Art, welcher zur Erzielung verschieden
breiter Gewebe dadurch tauglich gemacht ist, dafs die Gruppenbreite der gruppenweise
ausweichenden Schützenbahnzinken entsprechend der Gewebebreite regelbar ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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---|---|
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Family
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE93870C (de) |
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