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Haspelofentrommel Bekanntlich werden beim Warmwalzen von Metallbändern
und -streifen, in Sonderheit von Breitband aus Stahl, Umkehrwalz:gerüste verwendet,
denen vor und hinter der Walzenstraße je ein Haspelofen beigegeben ist. In diese
Ofen wird der vorgewalzte Streifen von einer bestimmten Dicke ab nach jedem Walzenstich
wechselweise ein-und ausgewickelt, um ihn auf der notwendigen Walztemperatur zu
halten. Je nach Art der verwendeten Haspeltrommeln wird das Walzgut entweder bei
drehender oder bei stillstehender Trommel in diese eingeführt. In allen Fällen ist
die Haspeltrommel zwar drehbar, aber sonst fest gelagert und der Ofen in einem solchen
Abstand über dem Rollgang errichtet, daß das Walzgut frei unter ihm durchlaufen
kann. Zum Heranführen der Walzgutspitze an die Haspeltrommel sind im Rollgangsbett
Wipptische angeordnet, die in Arbeitsstellung gehoben sind, in Ruhestellung aber
im Rollgangsbett versenkt werden, damit sie das freie Durchlaufen des Walzgutes
unter dem Ofen ermöglichen.
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Es sind außerdem Einrichtungen zum Warmwalzen von Metallbändern bekanntgeworden,
bei denen ebenfalls vor und hinter dem Walzgerüst Haspel angeordnet sind und den
gehaspelten Bunden in Ofen Wärme für das Weiterwalzen zugeführt wird. Hier ist der
Haspel unmittelbar vor einem ortsfesten Glühofen angeordnet und ein Getriebe vorgesehen,
weiches den Haspel in den Ofen hineinbringt.
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Aus der deutschen Patentschrift 662 227 ist eine vor einem ortsfesten
Glühofen angeordnete, in
diesen Glühofen verschiebbare Haspeltrommel
bekanntgeworden. Diese Trommel liegt in Aufnahmestellung des Walzgutes mit ihrem
Aufnahmeschlitz über der Rollgangsebene. Aus diesem Grunde müssen hier zum Einführen
der Walzgutspitze in die Haspeltrommel Vorrichtungen angeordnet werden, die die
Walzgutspitze anheben.
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Erfindungsgemäß wird nun eine in Walzgutaufnahrnestellung stillstehende,
mit Bezug auf einen Ofen ein- oder ausbringbare, nach Anbringen des Walzgutes gedrehte
und gleichzeitig in den Ofen gebrachte Haspeltrommel mit Werkgutaufnahmeschlitz
vorgeschlagen, die zwischen schwenkbaren Hebeln befestigt ist und deren Werkgutaufnah
meschlitz für das anlaufende Walzgut einen Ein- oder Durchlaufkanal bildet, wobei
dieser Werkgutaufnahmeschlitz in Ausgangsstellung in Höhe der Rollgangsoberkante-
liegt.
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Des weiteren wird vorgeschlagen, diese Haspelvorrichtung mit einer
neben oder unter der Haspeltrommel verschieb- oder schwenkbaren Rolle zu versehen,
die sich zwangläufig oder gesondert mit der Trommel in einem solchen Abstand bewegt,
daß bei Ofenstellung der Trommel, die Oberkante der Rolle mit der Oberkante des
Rollgangs eine Ebene bildet.
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Diese Rolle dient jetzt als Rollgangsrolle, die zusätzlich angetrieben
werden kann. Die Rolle ist aus dem Rollgang heraus in Richtung auf den Trommelumfang
verschiebbar oder schwenkbar, so daß sie gegen den Wickelbund auf der Trommel drückt
und zusammen mit der Trommel einen Streifenzie'her bildet, der das Walzgut an das
Walzgerüst bringt.
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Die Trommel kann z. B. in einem Hubbalkengestell geschwenkt werden,
wobei die Schwenkbewegung beispielsweise vermittels Druckzylinder erfolgt. Weiter
besteht u. a. die Möglichkeit, die Trommel zwischen zwei Ständern gleitend zu bewegen,
wobei die Verschiebung entweder unmittelbar durch Druckzylinder oder mittelbar über
Gewindespindeln erfolgt. Da zwischen Einlauf des Walzgutes und Aufwickeln desselben
auf die Trommeleine gewisse Zeit vergeht, so bleibt für das Verschieben oder Schwenken
der Trommel genügend Zeit. Der Antrieb der Trommel selbst erfolgt beispielsweise
über eine Gelenkspindel bekannter Art.
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Die eingangs erwähnte Rolle, die sich gesondert oder mit der Trommel
verschieben oder schwenken läßt, wird vorteilhaft an den Gleitlagern oder an dem
Hubbalkengestell der Trommel befestigt. Ein gesondertes Verschieben oder Verschwenken
dieser Rolle in Richtung auf den Trommelumfang ist nur dann notwendig, wenn zwischen
Haspelofen und Walzgerüst kein gesonderter - Streifenzieher eingebaut ist. Hieraus
ergibt sich die Möglichkeit, den Haspelofen selbst näher zum Walzgerüst hin zu lagern,
wodurch die Walzzeiten verkürzt sind.
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In den Zeichnungen ist in den Abb. i bis 3 ein Beispiel des Gegenstandes
der Erfindung dargestellt, die Abb. 4 bis io zeigen eine Reihe von Schlitztrommeln
in Walzgutaufnahrnestellung. In Abb. i ist die Trommel 2 zum Rollgangsbett hin ausgefahren
und befindet sich in Tiefstellung. Die Rolle 5, .die teilweise mit der Trommel 2
gekuppelt ist, hat ebenfalls ihre Tiefstellung erreicht. Der durchgehende Sehnenschlitz
3 liegt waagerecht und bildet mit Oberkante Rollgang 4 einen Durchlaufkanal für
das Walzgut. Wenn gewickelt werden soll, läuft das aufzuwickelnde Walzgut 6 in den
Schlitz 3 ein, und die Trommel .2 wird in Pfeilrichtung gedreht und gleichzeitig
gehoben, wobei sich die Rolle 5 mithebt. Ist das Walzgut aufgewickelt, so ist auch
-die Hubbewegung der Trommel 2 und der Rolle 5 beendet (s. Abb. 2). Beim Durchwalzen
des Walzgutes unter dem Ofen dient diese Rolle 5 als Rollgangsrolle.
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Beim Abwickeln des aufgewärmten Bundes wird zunächst die Rolle 5 so
weit gehoben, bis sie gegen den Bund 7 der Trommel 2 .drückt (s. Abb. 3). Die Trommel
.2 und die Rolle 5 bilden nunmehr einen Streifenzieher und fördern das Walzgut über
den Rollgang zum Walzgerüst. Haben die Walzen das Walzgut erfaßt, wird die Rolle
5 in Rollgangsstellung gesenkt.
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Abb.4 zeigt eine Trommel 8 mit geradem, geschlossenem Schlitz durch
die Trommelachse, wobei der Querschnitt des Schlitzes an allen Stellen der gleiche
ist.
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Die Trommel 9 nach Abb. 5 hat denselben Schlitz, nur ist dieser durchgehend
ausgebildet. In Abb. 6 geht ein auf einer Seite geschlossener Schlitz ebenfalls
durch die Achse der Trommel io, bildet aber im Querschnitt zum geschlossenen Schlitzende
hin einen Trichter. Der durchgehende Trichter der Trommel i i in Abb. 7 zeigt im
Querschnitt dieselbe Form. In den Abb. 8 und 9 weisen die Schlitze der Trommeln
12, und 13 im Querschnitt dieselben Trichterformen auf, nur sind hier die Schlitze
außermittig gelagert.
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Einen ganz besonderen Vorteil weist die Trommel 14 gemäß Abb. io auf.
Der durchgehende Kanal hat im Querschnitt eine Trompetenform mit weiter Eingangsöffnung,
die es ohne weiteres gestattet, daß auch bei ungenauer Trommelstellung im Stillstand
das Walzgut sicher und störungsfrei einläuft.
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Durch den Gegenstand der Erfindung fallen die üblicherweise im Rollgang
gelagerten Wipptische mit ifhrenAntriebsaggregaten fort. Dieses bedeutet, daß das
Rollgangsbett vom Walzgerüst bis zur Haspeltrommel glatt durchgeführt werden kann,
so daß auf -diesem Wege keine Störungen auftreten können. Von 'besonderem Vorteil
ist das unmittelbare Einlaufen des Walzgutes vom Rollgang in die Trommel, wodurch
Störungen vermieden und ein sicheres Aufwickeln des Walzgutes auf die Trommel, auch-
bei ungünstiger Bandspitzenform, gewährleistet ist. Hinzu kommt noch, daß das Einlaufen
des Walzgutes und das Artwickeln desselben auf die Trommel in Rollgangsebene erfolgt:
Dieser Vorgang, der nicht, wie bisher, im Ofen selbst stattfindet, kann leicht überwacht
werden, und Fehler sind sofort zu erkennen und können beseitigt werden.
Ist
das Bandende, wie dies während des Betriebes geschehen kann, versehentlich ganz
in den Ofen eingelaufen, so wird .die Trommel gesenkt, und das eingelaufene Ende
kann leicht auf den Rollgang aufgelegt werden.