DE937886C

DE937886C - Verfahren zum Veredeln von gefaerbten Mischgeweben aus Celluloseacetatfasern und ausFasern auf Basis von nativer oder regenerierter Cellulose

Info

Publication number: DE937886C
Application number: DEB23173A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Federkiel; Wilhelm Dr Ruemens
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1952-09-18
Filing date: 1952-12-03
Publication date: 1956-01-19

Description

Gegenstand des Patents 936 028 ist ein Verfahren zum Veredeln von gefärbten Mischgeweben aus Celluloseacetatfasern und aus Fasern auf Basis von nativer oder regenerierter Cellulose, bei dem diese Gewebe mit Lösungen von Vorkondensaten aminoplastbildender Stoffe unter Zusatz von nitrathaltigen Härtungskatalysatoren und von Aminonitrilen behandelt werden. Der Zusatz von Aminonitrilen verhindert die sonst auftretenden Veränderungen des Farbtones der Mischgewebe bei diesem Verfahren, die wahrscheinlich auf der Bildung von nitrosen Gasen beruhen.

Es wurde nun gefunden, daß man bei der Veredlung der vorhin genannten Mischgewebe statt Aminonitrile auch andere Amine, die aber keine Nitrilgruppen enthalten, verwenden kann, um Änderungen des Farbtones zu verhindern. Besonders geeignet sind Amine mit mehr als 3 C-Atomen, vorzugsweise Amine, die cycloaliphatische Reste enthalten. Die Amine können gegebenenfalls in Form ihrer Salze mit anorganischen oder organischen Säuren oder ihren Formaldehyd-Bisulüt-Verbindungen verwendet werden. Man kann dabei so verfahren, daß man die Mischgewebe schon vor, während oder nach dem Färben mit den genannten

Aminen behandelt; man kann aber auch die Behandlung mit den Aminen gleichzeitig mit den Veredlungsmitteln vornehmen oder die Behandlung mit den Aminen der Behandlung mit den Veredlungsmitteln folgen lassen. Im letztgenannten Falle muß jedoch die Behandlung mit den Aminen vor der Wärmebehandlung vorgenommen werden.

Man erhält auf diese Weise gefärbte und veredelte Mischgewebe, deren Farbton sich bei einer Hitzebehandlung, die beispielsweise bei der Auskondensation des Veredlungsmittels oder beim Bügeln erfolgt, nicht verändert. <*

Es lassen sich die gleichen aminoplastbildenden Ver- - edlungsmittel und die gleichen nitrathaltigen Härtungskatalysatoren wie in Patent 936 028 beschrieben, verwenden.

Geeignete Amine der genannten Art sind beispielsweise Butylamine, Dibutylarnine, Hexylämine, Dioder Triäthanolamine, Propanolamine, insbesondere solche, die Cycloalkylaminreste enthalten, wie Cyclohexylamin, Cyclohexylurethan, Dicyclohexylamin, 4, 4'-Diarrrinodicyclohexylamin, 4, 4'-Diaminodicyclohexylmethan, N, N-Dibutylcyclohexylamin, N, N-Dibenzyl-N', N'-dimethyläthylendiarniu, N, N'-Diphenyläthylendiamin, 3-Amino-i, 2, 4-triazol, 2-Phenyli, 3-diäthyh'midazolin oder 1, 4-Dibenzylpiperazin.

Es ist zwar schon bekannt, die Echtheit von Färbungen auf Celluloseacetatfasern durch eine Behandlung mit Aminen zu verbessern. Daraus war aber nicht zu entnehmen, daß man bei der Ausrüstung von Mischgeweben aus Celluloseacetatfasern und aus Fasern auf Basis von nativer oder regenerierter Cellulose mit Hilfe von aminoplastbildenden Vorkondensaten und nitrathaltigen Härtungskatalysatoren durch Zusatz von Aminen die sonst auftretenden unerwünschten Farbänderungen verhindern kann.

Die in folgenden Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.

Beispiel 1

Zu einer Lösung von 120 Teilen Dimethylolharnstoff in 800 Teilen Wasser gibt man 5 Teile 4, 4'-Diaminodicyclohexylmethan in emulgierter Form, füllt mit Wasser auf 1000 Teile auf und gibt 3 Teile Ammoniumnitrat zu. In diesem Gemisch wird ein mit x, 4-D1-methylaminpanthrachinon gefärbtes Mischgewebe aus Acetat- und Viscosekunstseide imprägniert, abgequetscht, bei etwa 60° getrocknet und einer Wärmebehandlung, vorzugsweise bei 130 bis 140⁰, unterworfen.

Das so ausgerüstete Gewebe zeigt weder nach der genannten Wärmebehandlung noch beim späteren Bügeln eine Farbtonveränderung.

Beispiel 2

Zu einer Lösung von 80 Teilen Trimethylolmelamin in 800 Teilen Wasser gibt man 6. Teile Cyclohexylurethan in emulgierter Form, füllt sie mit Wasser auf 1000 Teile auf und setzt schließlich 4 Teile Ammoniumnitrat zu. In diesem Gemisch wird ein mit 1, 4, 5-Triaminoanthrachinon gefärbtes Mischgewebe aus Acetat- und Viscosekunstseide, wie im Beispiel 1 beschrieben, behandelt. Der Farbton des gefärbten Gewebes ändert sich weder bei der Wärmebehandlung noch beim heißen Bügeln des Gewebes.

Beispiel 3

Zu einer Lösung von 120 Teilen Dimethylolbutandioldiurethan in 800 Teilen Wasser gibt man 5 Teile N, N'-Diphenyläthylendiamin in emulgierter Form und füllt mit Wasser, welches 30 Teile Zinknitrat gelöst enthält, auf 1000 Teile auf. In dieser Flotte imprägniert man in der beschriebenen Weise ein mit i, 4-Diaminoanthrachinon gefärbtes Mischgewebe aus Acetat- und Viscosekunstseide und behandelt es, wie im Beispiel 1 beschrieben, nach. Hierbei wird der Färbton ebensowenig verändert wie bei einem etwaigen nachträglichen Bügeln.

. Beispiel 4

100 Teile eines Mischgewebes aus Acetat- und Viscosekunstseide werden in 2000,Teilen Wasser, die ι Teil fein verteiltes i-Amino-4-oxyanthrachinon und i, 4-Teile Dibenzylpiperazin in dispergierter Form enthalten, ι Stunde bei 75⁰ gefärbt. Anschließend wird gespült und getrocknet. Dieses Gewebe wird in ioooTeilen Wasser, die 100 Teile Dimethylolharnstoff und 3 Teile Ammoniumnitrat gelöst enthalten, imprägniert. Nach dem Vortrocknen wird das Gewebe 5 Minuten auf I2O° erhitzt.

Der Farbton des Gewebes ändert sich weder bei der Wärmebehandlung noch beim späteren heißen Bügeln.

Beispiel 5

100 Teile eines Mischgewebes aus Acetat- und Viscosekunstseide werden in 2000 Teilen Wasser, die 1,5 Teile fein verteiltes 5-Nitro-i, 4-diaminoanthrachinon enthalten, 45 Minuten bei 75 bis 8o° 'gefärbt. Nach dem Spülen wird das Gewebe in 2000 Teilen Wasser, das 1 Teil 2-Phenyl-j, 3-diäthylenimidazolm in dispergierter Form enthält,, behandelt. Nach dem Spülen und Trocknen wird das Gewebe, wie im Beispiel 4. bereits beschrieben, weiterbehandelt.

Weder bei der Wärmebehandlung noch beim späteren heißen Bügeln ändert sich der Farbton des Gewebes.

Claims

Patentanspruch:

Weitere Ausbildung des Verfahrens des Patentes 936 028, betreffend die Veredlung von gefärbten Mischgeweben aus Celluloseacetatfasern und aus Fasern auf Basis von nativer oder regenerierter CeEulose mit Hilfe von Lösungen von Vorkondensaten aminoplastbildender Stoffe und nitrathaltiger Härtungskatalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrüstung unter Zusatz von Aminen, die keine Nitrilgruppe enthalten, vorgenommen wird.

Angezogene Druckschriften:

Weber-Martina, Die neuzeitlichen Textilveredlungsverfahren der Kunstfasern, S. 282 und 283; USA.-Patentschriften Nr. 2 255 090, 2 211 861.

©509 620 1.56