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Nachttresoranlage mit selbsttätiger Kassettenausgabe Die Erfindung
bezieht sich auf eine Nachttresoranlage mit selbsttätiger Kassettenausgabe, wobei
die Leerkassetten durch eine paternosterartige Anordnung gehalten sind. Man benutzte
für derartige Anordnungen bisher einen elektrischen Antrieb für den Paternosterzug,wobei
die Paternosterbewegung nur bei blockierter und geschlossener Entnahmemulde erfolgen
mußte. Das Öffnen der Entnahmemulde geschieht hierbei vermittels Münzeinwurf, wie
dies bei den Warenautomaten bekannt ist. Abgesehen von dem großen Aufwand der elektrischen
Ausrüstung ist die Anlage bei Stromausfall oder bei Störung des Stromnetzes in dem
entsprechenden Gebäude nicht benutzbar, was sich beispielsweise für Bankkunden,
die durch späten Geschäftsschluß auf diese Anlage angewiesen sind, äußerst nachteilig
auswirkt.
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Die Erfindung beschreitet nun einen vollständig neuen Weg, indem der
gesamte Entnahmevorgang der Leerkassetten mechanisch durchgeführt wird, und zwar
derart, daß eine Paternosterbewegung nur gleichzeitig bei einer Bewegung der Entnahmemulde
möglich ist. Es fällt hierdurch nicht nur die elektrische Ausrüstung weg, sondern
die Anlage ist jederzeit betriebsbereit und kann vor allen Dingen sehr robust und
unempfindlich ausgebildet werden. Erfindungsgemäß wird der Paternosterzug durch
das Öffnen der Entnahmemulde mittel- oder unmittelbar betätigt und die Kassette
zur Entnahme ausgeworfen. Die Entnahmemulde, die entweder als
Klappe,
als Schubfach od. dgl. ausgebildet sein kann, kann ebenfalls in der Art, wie es
bei Automaten bekanntgeworden ist, durch beliebigen Münzeinwurf geöffnet werden,
und sie ist beispielsweise durch ein Schrittschaltwerk, etwa in Form eines Mitnehmerhebels,
mit dem Paternosterzug bzw. mit dessen Antrieb gekuppelt. Es kann hierzu jede beliebige
und geeignete Ausführungsform eines Schrittschaltwerkes benutzt werden.
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Um zu verhindern, daß durch einseitige Belastung des Paternosterzuges
ein unbeabsichtiger Vorlauf eintritt, ist in weiterer Ausbildung der Erfindung ein
Hemmwerk vorgesehen, das lediglich eine Paternosterbewegung beim Öffnen der Entnahmemulde,
und zwar höchstens um einen Betrag, der dem Kassettenabstand von dem Paternosterzug
entspricht, zuläßt.
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Ferner kann aus den gleichen Gründen bzw. zur Verhinderung eines Rücklaufes
eine übliche Kastensperre an einer geeigneten Stelle des Zuges angeordnet werden.
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Es ist auch möglich, die beiden Sperren, d. h. das Hemmwerk gegen
Vorlauf und die Sperre gegen Rücklauf, durch eine beliebige Einrichtung miteinander
zu kombinieren.
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Um weiterhin zu verhindern, daß durch einen Münzeinwurf mehrere Kassetten
entnommen werden können, ist, beispielsweise mit dem erwähnten Schrittschaltwerk
kombiniert, eine insbesondere doppelt wirkende Sperreinrichtung vorgesehen, die
eine Betätigung des Schrittschaltwerkes bzw. des Paternosterzuges erst dann zuläßt,
wenn vorher die Entnahmemulde, nach Entnahme einer einzigen Kassette, vollständig
geschlossen war.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i eine schematische Seitenansicht einer Nachttresoranlage gemäß
der Erfindung, Fig. 2 eine erweiterte Teilansicht der Anlage gemäß Fig. i, aus der
die Wirkungsweise des Hemmwerkes hervorgeht, Fig. 3 eine andere Teilansicht des
Hemmwerkes gemäß Fig. 2.
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Die einzelnen zu entnehmenden Kassetten i sind durch entsprechende
greiferartige Klammern :2 an einem Paternosterzug 3 lösbar befestigt. Der Paternosterzug
läuft um die oberen und unteren Umlenkrollen q. und 5 und wird beispielsweise durch
den Kettentrieb 6 mit den beiden Kettenrädern 7 und 8 angetrieben. Der Antrieb erfolgt
durch den Mitnehmerhebel 9, der mit seinem einen Ende gelenkig an der Klappe io
der Entnahmemulde befestigt ist, während das andere Ende, das mit einer Auf gleitfläche
i i und einer Nase 12 versehen ist und mit einer Stiftscheibe 18 zusammenwirkt,
die auf der Welle des Kettenrades 7 aufgekeilt ist. Die Klappe io der Entnahmemulde
ist schwenkbar um die Achse 14 gelagert und mit einer selbsttätigen Verschlußeinrichtung
in Form eines federnd abgestützten Riegels 15 versehen, der beim öffnen der Klappe
durch den Griff 16 auf an sich bekannte Weise entriegelt wird. Im- Bereich der Entnahmemulde,
die sich nach dem Paternosterzug hin durch einen Einlaufkanal 17 öffnet, ist eine
zur Paternosterrichtung ein- oder mehrfach geneigte Fläche 18 angebracht,
die sich bei der Paternosterbewegung in der Pfeilrichtung i9 zwischen den Paternosterzug
3 und die jeweilige Kassette i schiebt. Auf dem durch den Mitnehmerhebel9 gebildeten
Schrittschaltwerk ist noch eine doppelt wirkende Rastersperre 2o vorgesehen.
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Auf der Welle 7, des Kettenrades 7 sitzt außerdem noch eine
Steuerscheibe 21 (Fig. 2), die einerseits durch das Gelenkglied 22 mit dem Mitnehmerhebel9
verbunden ist und anderseits eine etwa in lotrechter Richtung wirkende Stoßstange
23 trägt, die mit ihrem unteren Ende ein Hemmwerk betätigt. Das Hemmwerk besteht
aus einer mit dem Paternosterzug gekuppelten Sperrscheibe 24 und dem Sperriegel
25, der mit seinem unteren Ende in die Sperrzähne 26 der Scheibe 24 eingreift. Zur
Auslösung des Sperriegels 25 ist die Stoßstange an ihrem unteren Ende mit einem
Nocken 27 versehen, der mit einem Nocken 28 des Sperriegels 25 zusammenwirkt.
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Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, ist der Riegel 25 gegen den Halter
29 durch die Feder 3o abgestützt und längs schiebbar in dem Halter geführt. Ferner
ist nach Fig. 3 der Nocken 27 der Stoßstange 23 an einer an dieser Stoßstange schwenkbar
gelagerten Lasche 31 befestigt, die mit einer Schrägfläche 32 versehen ist, welche
mit einem gehäusefesten Stift 33 zusammenwirkt.
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Soll. eine Kassette der neuartigen Nachttresoranlage entnommen werden,
so wird zunächst eine Münze in eine in der Zeichnung nicht dargestellte Vorrichtung
eingeworfen und dann die Klappe io durch Ziehen an dem Griff 16 geöffnet, wobei
der Riegel 15 aus der Falle im Gehäuse zurückgezogen wird. Beim Schwenken der Klappe
io.wird gleichzeitig der Hebel 9 in der Pfeilrichtung 34 bewegt und hierbei über
die Stiftscheibe 13 das Kettenrad 7 und damit das Kettenrad 8 und der Paternosterzug
3 betätigt. Zur Einleitung dieser Bewegung wird über das Gelenkglied 22, die Scheibe
2i und die Stoßstange 23 zunächst der Riegel 25 angehoben und damit die Sperrscheibe
24 freigegeben. Da bei der Aufwärtsbewegung die Lasche 31 an der Stoßstange 23 schon
nach kurzer Bewegung, gesteuert durch den Stift 33 und die Schrägfläche 32, seitwärts
geschwenkt wird, wird der Riegel 25 durch die Feder 30 sofort wieder
in Richtung auf die Sperrscheibe 24 bewegt, die sich in der Zwischenzeit durch Bewegung
des Paternosterzuges etwas weiterbewegt hat. Der Riegel schleift hierbei mit seinem
unteren Ende auf dem Umfang der Sperr-Scheibe und verriegelt diese beim Erreichen
des nächsten Sperrzahnes. Diese Winkelbewegung der Sperrscheibe entspricht gerade
dem Abstand zweier Kassetten des Paternosterzuges. In der Zwischenzeit kann die
Klappe io weiter geöffnet werden, und hierbei bewegt sich die Stoßstange 23 mit
der Lasche 31 nach oben, ohne daß der Riegel 25, wie beschrieben, mitgenommen wird.
Bei der Abwärtsbewegung des Paternosterzuges auf die beschriebene Weise schiebt
sich die Schrägfläche 18 relativ zur
Bewegung des Paternosterzuges
zwischen diesen und die ankommende Kassette und hebt die letztere aus den Klammern
2, so daß sie in die Entnahmemulde fällt und bei geöffneter Klappe entnommen werden
kann.
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Durch die Anordnung der doppelt wirkenden Sperre 2o an dem Schrittschaltwerk
bzw. an dem Mitnehmerhebel9 kann sowohl die Offnungsbewegung der Klappe in Richtung
des Pfeiles 34 als auch die Schließbewegung in entgegengesetzter Richtung unterbrochen
werden. Die genannte Sperre ist so eingestellt, daß nach einer Schließbewegung der
Klappe sich erst dann eine Öffnungsbewegung anschließen kann, wenn die Klappe io
ihre vollständig geschlossene und verriegelte Endstellung eingenommen hat. Hierdurch
wird verhindert, daß bei einem Öffnungsvorgang gleichzeitig mehrere Kassetten entnommen
werden können.
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Wie aus der Wirkungsbeschreibung hervorgeht, kann ein Vorlauf des
Paternosterzuges bei einem Übergewicht in der Pfeilrichtung i9 nicht stattfinden,
da das Hemmwerk gemäß Fig. 2 und 3 eine Weiterbewegung über einen Kassettenabstand
hinaus nicht zuläßt. Tritt ein Übergewicht in der der Pfeilrichtung i9 entgegengesetzten
Richtung ein, was einen Rücklauf des Paternosterzuges bedeuten würde, so tritt die
kastensperreq., die beispielsweise mit der oberen Umlenkrolle des Paternosters verbunden
ist, in Tätigkeit.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die beschriebene und dargestellte
Ausführungsform, sondern es sind beliebige Ergänzungen und Abänderungen im Rahmen
des Erfindungsgedankens möglich, nach welchen der Paternosterzug durch das Öffnen
der Entnahmemulde betätigt wird; so können z. B. das beschriebene Schrittschaltwerk
und die verschiedenen Sicherungen in beliebiger Weise ausgestaltet und gegebenenfalls
auch miteinander vereinigt werden.