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Signalgerät mit pyrotechnischer Ladung und einem diese aufnehmenden
Gehäuse sowie mit Reißzünder Die Erfindung betrifft ein Signalgerät mit pyrotechnischer
Ladung und einem diese aufnehmenden Gehäuse, wobei die Ladung durch einen Reißzünder
zur Entzündung gebracht wird.
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Bei bekannten Geräten ist die pyrotechnische Signalladung nach außen
beispielsweise durch eine Scheibe abgeschlossen, in der das Zündhütchen mit dem
Reibdraht untergebracht ist. Diese Scheibe weist außerdem Öffnungen oder Fenster
auf, die durch Blenden aus irgendwelchem anderen Material abgedeckt sind, die beispielsweise
auf die Scheibe selbst aufgeklebt werden. Durch den infolge der Zündung auftretenden
Gasdruck der pyrotechnischen Ladung werden die Blenden durchschlagen, so daß die
Signal- oder Warnladung in gas-, dampf- oder rauchförmiger Form austreten kann.
Bei anderen bekannten Geräten befindet sich der Abreißzünder unter einer abschraubbaren
Verschlußkappe in einem Bodenstück beispielsweise aus Kunststoff, in dem besondere
Kanäle für die Durchführung einer Zündschnur zu einer Ausstoßladung auf der der
pyrotechnischen Ladung zugekehrten Seite des Bodenstückes vorgesehen sind. Durch
die Ausstoßladung wird dann die pyrotechnische Ladung beispielsweise aus einem rohrförmigen
Gehäuse, und zwar aus der der durch das Bodenstück abgeschlossenen Öffnung entgegengesetzten
Öffnung herausgestoßen. Das Bodenstück bildet hierbei den rückseitigen Abschluß
des Ausstoßgehäuses bzw. -rohres. Eine derartige Einrichtung ist höchstens für ein
Gerät geeignet, bei welchem eine Ladung raketenartig abgeschossen wird, wobei
es
sich jedoch als nachteilig auswirkt, daß das Bodenstück mit dem Zünder fest angeordnet
sein muß und die Ladung einen im anderen Ende des Gehäuses befindlichen Verschlußstopfen
herausdrücken muß, bevor sie selbst das Gehäuse verlassen kann. Bei schwimmenden
Geräten tritt ein weiterer Nachteil dadurch auf, daß sich die Zündeinrichtung an
der unteren Seite des Gerätes im Wasser befindet.
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Bei einer anderen Ausführungsform entweicht zwar der durch die pyrotechnische
Ladung beispielsweise erzeugte Rauch auf der Seite des Gehäuses, an welcher zunächst
die Zündeinrichtung befestigt ist, aber der Austritt des Rauches kann erst erfolgen,
nachdem die Zündeinrichtung durch zusätzliche Ladungen abgesprengt worden ist. Die
Anordnung der bekannten Geräte ist hierbei .so getroffen, daß zunächst die Zündeinrichtung
auch hier an der unteren Seite des Gerätes, das im Wasser schwimmt, liegt und das
Gerät sich nach Entfernung der schwer ausgeführten Zündeinrichtung um 18o° umwendet,
so daß das von der schweren Zündeinrichtung befreite Ende oben schwimmt. Eine derartige
Einrichtung ist infolge ihres umständlichen Aufbaues teuer und kann zudem leicht
bei infolge der komplizierten Einrichtung versagen. Dieses ist bei Verwendung für
Rettungszwecke besonders nachteilig. Diese Gefahr ist besonders deshalb gegeben,
weil nach der Entfernung der Zündeinrichtung, vor welcher die Zündung bereits eingeleitet
ist, die Abdichtung beschädigt sein kann.
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Die Erfindung beseitigt diese Nachteile, indem ein das Zündhütchen
und den Reibdraht aufnehmender Zwischenboden aus Kunststoff wenigstens eine Durchschlagstelle
verminderter Wandstärke aufweist, die durch den Druck der gezündeten pyrotechnischen
Ladung den Austritt des Signalmittels aus dem Gehäuse freigibt. Auf diese Weise
wird ein Signalgerät geschaffen, das einwandfrei nach außen auch wasserdicht abgeschlossen
werden kann, da der aus Kunststoff angefertigte Zwischenboden auch diejenigen Stellen
abdichtet, die später für die Öffnungen zum Durchtritt des Signalmittels vorgesehen
sind. Die Herstellung des Zwischenbodens selbst ist äußerst einfach und weitaus
billiger als die bekannten Böden. Ein Umwenden des mit einem Schwimmer versehenen
Gerätes im Wasser wird bei dieser Ausführung völlig überflüssig, da der Schwimmer
derart am Gehäuse angeordnet ist, daß es von Anfang an mit nach oben gerichtetem
Zwischenboden im Wasser schwimmt.
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Als Kunststoff kommen vor allem Kondensations-oder Polymerisationskunstharze
in Betracht. Von den Kondensationskunstharzen sind für die Ausführung der Erfindung
vor allem die Phenoplaste (sowohl die Resitole als auch die Resite), die Aminoplaste
und die Proteinoplaste von Wert. Von den Polymerisationskunstharzen sind für die
Erfindung besonders wertvoll die Polyvinylharze, die Polystyrolharze und die Polyacrylsäureharze,
wobei- besonders gute Ergebnisse mit Polystyrolharzen erzielt worden sind.
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Es wird sich meist empfehlen, die Art des Kunststoffes der Art der
Signalladung anzupassen. Für gas-, dampf- oder rauchförmigen Signalmitteln, die
nach dem Austreten nicht brennen, empfiehlt es sich, den Kunststoff des Ladungsbehälters
so auszuwählen, daß er bei den auftretenden Temperaturen weder brennt noch sich
verformt. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß der Querschnitt der Durchgangsöffnungen
während der ganzen Brennzeit konstant bleibt, was notwendig ist, um mit Sicherheit
ein Entflammen des austretenden Signalmittels zu verhindern.
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Bei gas-, dampf- oder rauchförmigen Signalmitteln dagegen, die nach
dem Austritt aus dem Behälter brennen, besteht im Gegensatz hierzu die Aufgabe darin,
daß möglichst im Laufe der Brennzeit die Durchtrittsöffnungen immer größer werden
und unter Umständen am Ende ganz verschwinden. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich,
den Kunststoff des Ladungsbehälters in diesen Fällen derart auszuwählen, daß er
bei den auftretenden Temperaturen schmilzt oder entflammt und brennt. Auf diese
Weise wird der Austritt der brennenden Gase oder Dämpfe bis zum Ende sichergestellt,
ohne daß im Innern des Behälters sich ansammelnde Verbrennungsrückstände die Flammenbildung
stören.
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Weitere Verbesserungen und zweckmäßige Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes
sind an Hand der Abbildungen erläutert, in denen einige Ausführungsformen der Erfindung
gezeigt sind. Es stellen dar: Fig. i einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäß
ausgebildetes Gerät mit einem Schwimmkörper, Fig. 2 eine Ansicht auf den Zwischenboden
der Fig. i in Pfeilrichtung a-b gesehen, Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine andere
Ausführungsform der Erfindung gemäß Linie III-III der Fig. 4, Fig. 4 eine Ansicht
auf den gemäß Fig: 3 benutzten Zwischenboden in Pfeilrichtung c-d gesehen, Fig.
5 einen Längsschnitt durch den Zwischenboden der Fig. 4 nach Linie V-V dieser Figur.
Gemäß den Fig. i bis 2 ist in einem Rohr i aus Kunststoff eine pyrotechnische Ladung
:2 von zylindrischer Ausbildung angeordnet. Auf der einen Seite ist dieses Rohr
durch einen Schraubdeckel 3 abgeschlossen, dessen Gewinde auf irgendeine Weise abgedichtet
ist. Auf der anderen Seite ist ein Zwischenboden 4. aus Kunststoff eingeschraubt,
der auf der nach der pyrotechnischen Ladung :2 wirkenden Seite mit einem zylindrischen
Raum 5 zur Aufnahme eines Reibzündhütchens 6 versehen ist, in dem auf bekannte Weise
ein Reibdraht und ein Zündsatz 8 angeordnet sind, durch die der Reibdraht hindurchtritt.
Der Reibdraht tritt dann weiter durch eine zentrische, in dem Zwischenboden 4 vorgesehene
Öffnung i i nach außen, wo er mit einer Öse 9 versehen ist, an die eine Schnur,
ein Seil oder eine Kette io befestigt ist. Nach außen wird der Raum 12, in dem die
Schnur io angeordnet ist, durch einen Schraubdeckel 13 abgeschlossen, der
ebenfalls wasserdicht abgedichtet ist, beispielsweise durch Einlegen einer nichtgezeigten,
DichtungssGheibe.
Der Zwischenboden 4 weist drei vorzugsweise auf
dem Umfange gleichmäßig verteilte Stellen 14 von kreisförmigem Querschnitt auf,
die durch eine dünne Wand 15 abgeschlossen sind. Die Durchtrittsöffnung i
i ist durch einen Gummiring 16 abgedichtet, der sich eng um den Reibdraht 7 herumlegt.
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Das Rohr i weist nach oben einen ringförmigen Absatz 17 auf, gegen
den ein Schwimmkörper i 8 geschoben wird. Zum Gebrauch braucht nur der Deckel 13
abgeschraubt zu werden, worauf der Zünder mittels der Schnur io abgerissen werden
kann. Nach Zündung der pyrotechnischen Ladung 2 entsteht ein Gasdruck im Innern
des Rohres i, der die dünnen Wände 15 der Bohrungen 14 durchschlägt, wobei sich
günstig auswirkt, daß alle anderen Öffnungen und insbesondere auch die Durchtrittsöffnu.ng
i i abgedichtet sind. Danach kann das Gerät ins Wasser geworfen werden, wo der Behälter
in der richtigen Lage schwimmt und sein Inhalt abbrennt. Die pyrotechnische Ladung
der Ausführungsform nach den Fig. i und 2 ist zur Bildung eines Rauchsignals von
Brenngas od. dgl. bestimmt, also von Gasen, Dämpfen oder Rauch, die nach dem Austritt
sich nicht entzünden sollen. Das Kunststoffmaterial der Scheibe 4 wird deshalb so
ausgewählt, daß es auch höheren Temperaturen standhält und sich weder verformt noch
brennt. Diese Eigenschaften können beispielsweise dadurch beeinflußt werden, daß
in stärkerem Ausmaße Farbzusätze zugegeben werden.
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Die Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4 stimmt in zahlreichen Beziehungen
mit derjenigen nach der Ausführungsform i und 2 überein. Einander entsprechende
oder gleiche Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen worden. Der Zwischenboden
4 hat hier jedoch eine Anzahl von Feldern geringerer Wandstärke i9, die durch Stege
2o voneinander getrennt sind. Die pyrotechnische Ladung der Ausführungsform nach
den Fig. 3 und 4 dient zur Bildung einer nach dem Austritt leuchtenden Flamme. Nach
Zündung dieser pyrotechnischen Ladung werden durch den Gasdruck die Felder i9 durchschlagen.
Die sich dann bei der Verbrennung der Gase ergebende hohe Temperatur bewirkt dann,
daß die Stege 2o schmelzen und/oder sich entzünden oder verbrennen, indem so der
Durchtrittsquerschnitt im Laufe der Zeit vergrößert wird. Hierbei können am Ende
die Stege 2o einschließlich des Mittelstückes 21 verschwinden, in dem ursprünglich
die Bohrung i i und der Raum 6 vorgesehen war. Der Kunststoff für die Scheibe 4
ist in diesem Falle also derart zu wählen, daß er unter dem Einfluß höherer Temperaturen
schmilzt und/ oder sich entzündet und verbrennt.