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Ausstossbar Verschluss- und Zündvorrichtung für ein Geschoss mit Selbstantrieb
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Zündvorrichtungausdehnungskoeffizient im wesentlichen gleich ist dem Wärmeausdehnungskoeffizienten der Zünd schnur 26. Auf diese Weise wird vermieden, dass unter der Einwirkung von Temperaturschwankungen sich die Zündschnur von der Lochwandung loslöst und es wird auf diese Weise jede Gefahr eines Kurzschlusses der Zündschnur durch die Zündgase vermieden. Diese Zündgase werden von einer Zündkapsel 28 gebildet, welche im Zündkapselträger 20 untergebracht ist, der an seiner Vorderseite mit Gasdurchtrittslö- chern 29 und seitlich mit Löchern 29a versehen ist, deren Zweck spater beschrieben werden wird.
Die Zündkapsel 28 ist an ihrer Hinterfläche durch ein dünnes Plättchen 30 aus Kupfer od. dgl. Mate- rial geschützt. Die Zündkapsel wird nach dem Durchdringen eines Schlagorgans 31 durch das Plätt- chen 30 zur Zündung gebracht. Das Schlagorgan 31 ist in der Mitte der Vorderflache eines Kolbens 32 angeordnet, welcher im zylindrischen Teil 8 des Körpers 1 verschiebbar angeordnet ist. Mittels eines Dichtungsringes 33 wird eine absolute Dichtheit zwischen dem Kolben und der Wand des zylindrischen Hohlraumes 8 erzielt.
Der Kolben 32 setzt- sich nach hinten in einer Kolbenstange 34 fort, welche verschiebbar in einem Führungsring 35 angeordnet ist, der mittels eines hinteren Teiles 36 in der Gegenbohrung 10 zentriert gehalten wird, wobei dieser Teil 36 durch eine Verschraubung 37 am Ende des Körpers 1 befestigt ist.
Der Teil 36 weist eine Axialbohrung 38 auf, welche in Radiallöchern 39 nach aussen mündet, während der Körper 1 ebenfalls mit radialen Löchern 40 versehen ist, durch welche der hinter dem Kolben 32 im Umkreis um die Kolbenstange 34 liegende Hohlraum 9 nach aussen mündet.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemässen Vorrichtung ist nun wie folgt :
Vor dem Abschuss befinden sich die einzelnen Teile in der in Fig. 2 dargestellten Lage. Das Schlagorgan 31 befindet sich in einem sehr geringen Abstand vom Plättchen 30, wobei dieser Abstand nur einen geringen Bruchteil eines Millimeters ausmacht. Dieser Abstand genügt nun nicht, den Kolben 32 während der Handhabung des Geschosses in einer Lage, in welcher sich das Geschoss mit seiner Spitze nach untengerichtet befindet, durch die Schwerkraft nach vorne zu verschieben und es erlaubt dieser Abstand auch nicht, dass das Schlagorgan 31 durch das Plättchen 30 hindurch auf die Zündkapsel 28 aufschlägt.
Auf diese Weise wird die Sicherheit bei der Lagerung und während der Handhabung des Geschosses gewährleistet.
Der das Schlagorgan tragende Kolben wird nun in seiner Lage festgehalten, wobei er auch gegen eine Verschiebung nach hinten gesichert ist, u. zw. durch die Abstützung der Kolbenstange 34 auf einem hülsenförmigen Steg 41 aus Zelluloid od. dgl. brennbarem Material, welcher in einer Bohrung 38 des Tei- les 36 angeordnet ist.
Im Moment des Abschusses, d. h. also beim Aufschlagen eines Schlagorgans im Punkten (Fig. 1) wird die Abschusshilfsladung k und die Zusatzladungen gezündet, wobei die dabei entstehenden Gase von diesen Ladungen aus durch die Löcher p im Trager m in die Kammer k gelangen, welche die Vorrichtung B umgibt. Aus dieser Kammer heraus treten die unter Druck stehenden Gase in den Hohlraum 9 ein, welcher hinter dem Kolben 31 liegt, u. zw. durch die Löcher 40 im Körper 1. In diesem Hohlraum 9 bewirken nun die Gase eine Verschiebung des Kolbens 32 in Richtung nach vorne, u. zw. mit einer ausreichenden grossen Kraft, um das Schlagorgan 31 das Plättchen 30 durchschlagen und in die Zündkapsel 28 eindringen zu lassen.
Obwohl nun diese von der Abschussladung stammenden Gase unter hohem Druck stehen, ist es nicht möglich, dass sie in die Einfassung 7 eintreten, welche die in den Körpern 17 und 15 untergebrachten Verzögerungsladungen enthalt, und es ist il1Sbesondere nicht möglich, dass diese Gase die Zündschnur 26 kurzschliessen, da sie ja durch die Dichtung 33 des Kolbens 32 vollständig abgesperrt sind. Die Dichtung 33 besteht vorzugsweise aus einem selbstdichtenden Dichtungsring.
Zur gleichen Zeit, in welcher sich der Kolben 32 und das Schlagorgan 31 nach vorwärts bewegen, dringen die von der Abschussladung stammenden Gase durch die Löcher 39 in den hinteren Teil der Vorrichtung B ein und entzünden dort den Steg 41, welcher hiebei sehr rasch zerstört wird.
Nach dem Austritt des Geschosses aus dem Abschussrohr D sind daher die Gegenbohrung 9 und die hintere Kammer 38 durch die Löcher 40 bzw. 39 mit der Atmosphäre in Verbindung, während der Hohlraum 42, welcher vor der Zündkapsel 28 liegt, mit Flammgasen erfüllt ist, welche von der Zündkapsel stammen und welche diesen Hohlraum durch die Löcher 29 des Zündkapselträgers erreicht haben.
Der nun schon gemässigte Druck dieser Gase wirkt sich durch die Löcher 29a auf die Stirnfläche des Kolbens 32 aus und da die hintere Fläche des Kolbens unter Atmosphärendruck steht, wird der Kolben unter der Wirkung der Gase nach rückwärts verschoben und gelangt in die in Fig. 3 dargestellte Lage, in welcher er sich in der Gegenbohrung 9 befindet, in welche er ohne Schwierigkeiten eintreten kann, wo-
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bei das Spiel zwischen dem Kolbenumfang und der Wandung dieser Bohrung, die Ausbildung jedes Ge- gendruckes auf die hintere Fläche des Kolbens verhindert.
Dadurch dass der Kolben in die in Fig. 3 dargestellte Lage gebracht wurde, wird die Kammer 42 durch die Löcher 29a des Zündkapselträgers 20 unter Atmosphärendruck gesetzt. Als Folge davon befinden sich die von der Zündkapsel 28 stammenden Gase praktisch unter Atmosphärendruck und diese Gase gewährleisten die Zündung der gradlinig verlaufenden'Verzogerungszundschnur 26. Sie können aber nicht zwischen diese Zündschnur und die Wandung des Loches 27 eindringen, so dass es unmöglich ist, dass die Berührung zwischen der Zündschnur und der Wandung unterbrochen wird.
Es findet daher ein gleichmässiges Fortschreiten der Verbrennung der Zündschnur 27 statt, welche ihrerseits wieder die Pulverladung zündet, welche in Form einer langen Schnur im vorderen Teil 15 des Verzögerungssatzes angeordnet ist, und diese lange Schnur zündet schliesslich wieder vermittels des in der Beilagscheibe 14 enthaltenen Pulvers 21 das Pulver 12, wobei die sich dabei entwickelnden Flammen in das axiale Loch r (Fig. 1) der Antriebsladung e eintreten und diese Ladung vermittels desSchwarzpul- vers e zünden.
In Fig. 4 der Zeichnung ist eine andere Ausführungsform dargestellt, bei welcher der Steg 41 des Ausführungsbeispieles der'Fig. 2 durch eine Kugel 43 ersetzt ist, welche in eine Kerbe 44 der Kolbenstange 34 des Kolbens 32 eingreift, wobei sich diese Kugel gegen die kegelstumpfförmige Fläche 45 der Führung 35 abstützt und so den Kolben in seiner vorderen Ruhestellung hält.
Im Moment des Abschusses bewirken die von der Abschusshilfsladung stammenden unter Druck stehenden Gase in der gleichen Weise wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig ; 2 die Verschiebung des Kolbens 32 nach vorne, wobei die Kugeln 43, welche bisher gegenüber der Führung 35 verkeilt waren, befreit werden und in die Gegenbohrung 9 gelangen, wodurch es nach dem Austritt des Geschosses aus dem Abschussrohr und nach Absinken des Druckes in der Gegenbohrung dem Kolben 32 möglich ist, sich frei zurückzubewegen, bis er an der Führung 35 anstösst, wodurch ebenfalls wieder die Kammer 42 über die
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dung tritt.
Die Erfindung ist nicht allein auf die eben beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt.
PATENTANSPRÜCHE
1. Ausstossbar Verschluss - und Zündvorrichtung für ein Geschoss mit Selbstantrieb und einer Hilfsladung für den Abschuss, wobei in dieser Vorrichtung ein pyrotechnischer Verzögerungssatzhintereinem Zündal1Satz vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass hinter dem pyrotechnischen Verzögerungssatz (22,23, 26) eine Zündkapsel (28) angeordnet ist, hinter welcher wieder ein Kolben (32) vorgesehen ist, welcher ein unter der Einwirkung des von der Abschusshilfsladung (k) entwickelten Gasdruckes auf die Zündkapsel (28) aufschlagendes Schlagorgan (31) aufweist.