DE928710C - Verfahren zur Herstellung von 2-Amino-penthiazolin oder seinen Salzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 2-Amino-penthiazolin oder seinen Salzen

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DE928710C
DE928710C DESCH12189A DESC012189A DE928710C DE 928710 C DE928710 C DE 928710C DE SCH12189 A DESCH12189 A DE SCH12189A DE SC012189 A DESC012189 A DE SC012189A DE 928710 C DE928710 C DE 928710C
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aminopenthiazoline
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rhodanopropylamine
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DESCH12189A
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Alfons Dr Schoeberl
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von 2-Amino-penthiazolin oder seinen Salzen Das 2-Amino-penthiazolin (I), das in seiner tautomeren Form als a-Imino-penthiazolidin (II) zu bezeichnen ist, soll nach S. G a b r i e 1 und W. E. Lauer (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 23, S. 87 ff., insbesondere S.93 und 94 [r89o]) bei der Umsetzung von y-Brompropylaminhydrobromid mit Kaliumrhodanid durch Cyclisierung des primär entstehenden y-Rhodan-Propylamins (III), Gleichung (r), gebildet werden:
    Br#CH2#CH2.CH2#NH2+KSCN >
    > NCS - CH, . CH, . CH, . NH2 -i- KBr (III)
    Versuche beweisen, daß die vorerwähnte Reaktion nicht, wie in den Berichten a. a. O. angegeben, abläuft, sondern daß vielmehr bei dieser Umsetzung in Wirklichkeit das y-Rhodan-propylamin (III) entsteht, denn bei der alkalischen Spaltung mit starker Lauge der entsprechend den Angaben von G a b r i e 1 und Lauer (s. Berichte a. a. O.) erhaltenen Substanz bildet sich in glatter Reaktion y-Mercapto-propylamin, eine Erscheinung, die wohl mit dem Vorliegen eines Rhodanides, nicht aber mit dem eines 2-Amino-penthiazolins zu vereinbaren ist.
  • Das 2-Amino-penthiazolin ist somit also bis jetzt noch nicht dargestellt bzw. bekannt gewesen. Gemäß der Erfindung kann man nun zwecks Darstellung von 2-Amino-penthiazolin einmal vom y-Rhodan-propylamin ausgehen, indem man dieses einer Behandlung mit schwach alkalischen Lösungen unterwirft. Dabei erfolgt der Ringschluß zum 2-Amino-penthiazolin. Die Cyclisierung läßt sich dann in einer wäßrigen Lösung eines Salzes von y-Rhodan-propylamin, beispielsweise durch Zusatz von Kaliumcyanid oder Soda, ausführen. Hierbei kann man auch von einer Lösung des Rhodanids ausgehen, die man nach Gleichung (i) durch Umsetzung von y-Brompropylamin mit Kaliumrhodanid erhält.
  • Eine zweite Darstellungsmöglichkeit für 2-Aminopenthiazolin besteht in einer Cyanidspaltung der Disulfidbindung von Homocystamin (IV), die primär zu Homocysteamin und y-Rhodan-propylamin nach folgender Gleichung (2) führt:
    H.N - (CH2)3. S - S - (C H2)3 - NH2 =i- HCN -@ H2N . (CH,), . SH + NCS . (CH2)3 . NH2
    (IV)
    Da durch den Cyanidzusatz eine schwach alkalische Lösung anfällt, erfolgt hierbei sogleich die Cyclisierung von y-Rhodan-propylamin zum 2-Amino-penthiazolin. Das gleichzeitig entstehende Mercaptan läßt sich durch Mercaptidbildung abtrennen.
  • 2-Amino-penthiazolin bildet ein Hydrobromid vom Schmelzpunkt 145 bis I46°. Sein Pikrat schmilzt bei 23o°. Seine Spaltung mit starken Laugen führt, wie erwartet, zum N-y-Mercaptopropylharnstoff H S - (C H2),3 - I\T H - C O - N-H2.
  • 2-Amino-penthiazolin kann zur Herstellung der verschiedensten Produkte, so z. B. als Ausgangsstoff für Arzneimittel, Farbstoffe usw., verwendet werden. Seine besonderen Vorzüge sind unter anderem die gute Einführungsmöglichkeit von schwefel- und stickstoffhaltigen heterocyclischen Ringen in beliebige andere organische Verbindungen. Beispiel i 2 g y-Rhodan-propylamin-hydrobromid und 4 g Kaliumcyanid werden in Zoo ccm Wasser gelöst und etwa i1/2 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen. Die Lösung trübt sich allmählich. Man säuert die Lösung mit Bromwasserstoffsäure an, engt zur Trockene ein und extrahiert den Rückstand mit Äthanol. Aus dieser Lösung kann das Hydrobromid des 2-Amino-penthiazolins mit Äther gefällt werden. F. 145 bis i46° (aus Äthanol). Ausbeute fast quantitativ.
  • Beispiele I I,4 g - y-Brom-propylamin-hydrobromid werden mit der äquivalenten Menge Kaliumrhodanid in wenig Wasser gelöst und 1/2 Stunde auf dem Wasserbad erhitzt. .Nun wird -mit ioo ccm Wasser verdünnt, und man setzt 5 ccm konzentrierte Sodalösung zu und erhitzt nochmals etwa io Minuten auf dem Wasserbad. Die Lösung trübt sich dabei rasch. Sie wird mit Bromwasserstoffsäure angesäuert und, wie bei Beispiel i beschrieben, aufgearbeitet. _ Beispiel 3 3,7 g Homocystamin-hydrobromid und 3,7 g Kaliumcyanid werden in Zoo ccm Wasser gelöst und bei Raumtemperatur stehengelassen. Die anfangs klare Lösung trübt sich allmählich und ist nach i Stunde undurchsichtig. Sie wird so lange mit einer wäßrigen Lösung von Quecksilber (II)-chlorid versetzt, bis sie etwa neutral reagiert. Das Mercaptid von Homocysteamin fällt als gelbgefärbter, käsiger Niederschlag aus. Nach einigem Stehen filtriert man diesen Niederschlag ab und klärt allenfalls mit Adsorptionskohle. Aus dem Filtrat wird das Quecksilber mit Schwefelwasserstoff entfernt und das Filtrat vom Hg S-I\Tiederschlag zur Trockene eingeengt. Dem Rückstand läßt sich das halogenwasserstoffsaure Salz von 2-Amino-penthiazolin mit Äthanol entziehen. Aus ihm kann mit 3oo/oiger Natronlauge die Base als unbeständiges Öl in Freiheit gesetzt werden, wobei rasch gearbeitet werden muß, damit keine alkalische Ringspaltung erfolgt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von 2-Aminopenthiazolin oder seinen Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß y-Rhodan-propylamin oder seine Salze in Lösung bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur der Einwirkung schwach alkalisch reagierender Substanzen, z. B. unter anderem Alkalicarbonate oder Cyanide, unterworfen und die erhaltene Base gegebenenfalls in,iihre Salze übergeführt wird.
  2. 2. Abänderung des Verfahrens zur Herstellung von 2-Amino-penthiazolin oder seinen Salzen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB Homocystamin oder seine Salze der Einwirkung von Cyaniden, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur, unterworfen und die erhaltene Base gegebenenfalls in ihre Salze übergeführt wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1176148B (de) * 1962-09-29 1964-08-20 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von neuen Derivaten des 2-Amino-4H-5, 6-dihydro-1, 3-thiazins

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1176148B (de) * 1962-09-29 1964-08-20 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von neuen Derivaten des 2-Amino-4H-5, 6-dihydro-1, 3-thiazins

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