DE925312C

DE925312C - Trockenpatrone zur Absorption der Luftfeuchtigkeit in abgeschlossenen Raeumen

Info

Publication number: DE925312C
Application number: DEJ2686D
Authority: DE
Inventors: Gerhard Goetz; Georg Dr Koller
Original assignee: Messerschmitt Bolkow Blohm AG
Current assignee: Airbus Defence and Space GmbH
Priority date: 1944-10-12
Filing date: 1944-10-12
Publication date: 1955-03-17

Description

Die Erfindung betrifft eine zur Absorption der Luftfeuchtigkeit, insbesondere zwischen den Doppelscheiben von Flugzeugfenistern, bestimmte Trockenpatrone, in deren luftdurchlässigem Mantel ein feuchtigkeitsaufnehmendes Trockenmittel eingeschlossen ist. Sie :dient zur Trocknung der Luft im Scheibenzwischenraum, um das Beschlagen: der inneren Seite der Außenscheibe durch Feuchtigkeitsniederschlag bei Temperaturwechsel zu verhindern.
Für diesen Zweck sind bereits Trockenpatronen in Verwendung, die aus einem mittels Deckel verschlossenen. Filtersteinnäpfchen bestehen., das mit einem bekannten Trockenmittel gefüllt ist, z. B. mit Silikagel. Silikagel nimmt Feuchtigkeit durch Absorption auf und gibt bei Erwärmung auf voo bis i2o° C diese wieder ab, ohne sich dabei chemisch zu verändern.
Die Regenerierbarke:it des Silikagels durch Erwärmung läßt den Nachteil erkennen, daß seine Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit mit steigender Temperatur, z. B. bei Sonnenbestrahlung, schnell abnimmt. Der Umstand, daß Trockenüiittel auf Basis von Säureanhydriden nach Sättigung mit Wasser nicht immer regenerierbar sind., macht es notwendig, entweder den Behälter zu entleeren und frisch zu füllen oder die ganze Patrone mit'dem verbrauchten Trockenmittel wegzuwerfen. Es ist verständlich, daß das Erneuern der Füllung für den Flugbetrieb zu umständlich und zeitraubend. ist. Andererseits -ist der Kostenaufwand für die durch Drehen aus dem vollen. hergestellten Filtersteinbehälter zu hoch, wenn die Behälter mit Inhalt nach Verbrauch desTrockenmittels weggeworfenwerdea.
Ein weiterer Nachteil der An'hydride besteht darin, daß sie bei Aufnahme von Feuchtigkeit quellen, so d aß bei vollständigem Füllen des Behälters ein Reißen desselben eintreten kann.
Durch die erfindungsgemäße Gestaltung der Trockenpatrone gelingt es, den angeführten Nachteilen der Anhydride weitgehendst zu begegenen.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß der Behälter der Patrone aus poröser Filterpappe oder ähnlichem Papierstoff hergestellt ist. Das Trockenmittel wird vorzugsweise in Tablettenform gepreßt und die Papierstoffhülle mit neutralisierenden Mitteln imprägniert.
Die Verwendung von Filterpappe an Stelle von Filtersteinbehältern hat den Vorteil der großen Billigkeit, so daß bei verbrauchtem Trockenmittel die Patrone ohne Bedenken weggeworfen werden kann; ferner ist Filterpappe weniger zerbrechlich und .in der Herstellung einfach durch Pressen zu erzeugen, und Näpfchen und Deckel können mittels Klebmittel u. dgl. leicht miteinander fest verblinden werden. Um eine weitgehende Raumausnutzung zu erreichen. und das Quellen bei Feuchtigkeitsaufnahme zu vermindern, wird das Trockenmittel in. Tablettenform gepreßt. Durch diese künstliche Verkleinerung der wirksamen Oberfläche bei gleichbleibender Pulvermenge wird .die Reaktionsgeschwindigkeit herabgesetzt, so daß das frei werdende Gas mehr Zeit zum Entweichen hat und dadurch -die Blasenbildung vermindert wird. Durch das Pressen von Tabletten. kann naturgemäß auch der Füllungsgrad der Patrone etwas erhöht werden. Bei größerer Feuchtigkeitsaufnahme besteht trotz der dem Anhydrid beigemischten Stoffe die Neigung, geringe Mengen von Säure aus dem Trockenmittel abzuscheiden, die «durch den Behälter in den Scheibenzwischenraum eindringen können und dann die Scheibenoberfläche angreifen würden. Es hat sich deshalb als zweckmäßig erwiesen, die Tablette nochmals. in eine Hülle von Filterpappe einzuschließen. Die Hülle kann durch kurzzeitiges Tauchen, inSo.da- oderPottaschelösung imprägniert werden,, wodurch ein Neutralisieren der durchdringenden Säure erfolgt. Die zusätzliche Hülle verhindert auch eine unmittelbare Berührung des Trockenmittels mit ,dem Behälter.
Die Zeichnung zeigt eine Ausführung der Trockenpatrone im Querschnitt. Der das Trockenmittel enthaltende Behälter i besteht aus in Näpfchenform gepreßter poröser Firlterpappe. Aus dem gleichen Material ist auch der gestanzte Deckel 2, der nach Einfüllen des Trockenmittels am Randdes Behälters i festgeklebt wird. Der Deckel ist etwas größer als der Behälterdurchmesser, wobei der überstehende Rand zur Befestigung der Patrone an der Fensterecheibe dient. 3 ist die in den Behälter i eingelegte Trockenmitteltablette. Die Tablette 3 ist nochmals in eine Hülle von Filtrierpappe eingeschlossen; die aus einem Ring 4 und zwei Deckscheiben 5 und 6 besteht.

Claims

PATI.NTANSPRÜCHH: r. Mit einem Trockenmittel gefüllte Trockenpatrone zur Absorption der Luftfeuchtigkeit in abgeschlossenenRäumen, insbesondere zwischen den Doppelscheiben von Flugzeugfenstern, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (i) für die Patrone (3) aus poröser Filterpappe oder ähnlichem Werkstoffhergestellt ist.
2. Trockenpatrone nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das in Tablettenform gepreßte Trockenmittel von einer besonderen porösen Papierstoffhülle (4, 5, 6) umschlossen ist, die gegebenenfalls mit chemisch neutraJisierenden Mitteln imprägniert ist.