DE2141606A1 - Verfahren zum Herstellen eines aktiven Kohlefilters - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines aktiven KohlefiltersInfo
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Description
Patentanwalt
Dipl.-lng.H.Sirohschänk 19.,.li71 -sLa<s>
8 München 60
MusSussUaß® S 130-946P
MusSussUaß® S 130-946P
Nihon Rosuiki Kogyo Kabushikikaisha
No, 91, Idogaya-nakamachi3 Minami-ku,
Yokohama χ 233 Jagan
Verfahren zum Herstellen eines aktiven Kohlefilters
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines aktiven Kohlefilters.
Es ist bekannt, zum Reinigen einiger Flüssigkeiten, wie von Trinkwasser oder sonstigem Brauchwasser sowie von eingeatmeter
und ausgeatmeter Luft poröse Filter und aktive Kohle getrennt voneinander zu verwenden. Es ist weiterhin bekannt, daß zuweilen
poröse Filter und aktive Kohle zur Verstärkung der Reinigungswirkung zusammen verwendet werden, wenn beispielsweise eine
Wasserquelle stark verschmutzt sein sollte oder der Chlorgehalt eines städtischen Wassernetzes stark angestiegen oder aber auch
eine gefährliche Luftverschmutzung vorhanden sein sollte. Man verwendete in solchen Fällen aktive Kohle in gekörnter oder in
Pulverform, und zwar in einem geeigneten Behälter, z.B. einem Netz oder einem sonstigen, aus einem porösen Filter bestehenden
Behälter, damit die aktive Kohle nicht verloren gehen kann. Da die Adsorptxonsfähxgkext aktiver Kohle eine Grenzschichterscheinung
ist und proportional mit der Oberfläche zunimmt, muß man zur Vermeidung zu großer Kohlefilter anstreben, die aktive
Kohle möglichst fein zu zerkleinern. Anderseits darf die Korn-
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größe der Kohle nicht kleiner als die Maschenweite des Netzes
oder die Porengröße des porösen Behälters sein, weil das Kohlepulver sonst austreten und das Filter schnell unbrauchbar1 werden
würde. Aus diesem Grunde mußte die in einem vorgenannten
Behälter zusammengehaltene aktive Kohle bisher stets genügend groß gekörnt"sein, auch wenn dadurch bewußt eine Einbuße an
Adsorptionsfähigkeit der Kohle in Kauf genommen wurde. Trotz dieses Opfers verblieb auch noch die Gefahr, daß die Kohlekörner
aufgrund einer TJefοrmat ion des sie aufnehmenden Behälters
oder eines plötzlichen Wechsels der Strömungsgeschwindigkeit einer zu reinigenden Flüssigkeit von selbst weiter zerkleinert
werden und dann 'ausströmen könnten, wodurch die angestrebte Reinigung
des aus dem Filter ausströmenden Mediums vereitelt werden
würde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ausströmen von zerkleinerten Pulveranteilen der aktiven Kohle aus dem Filterbehälter
mit Sicherheit auszuschließen und überdies nach Möglichkeit die Adsorptionsfähigkeit der aktiven Kohle vollständiger
als bisher auszunutzen, und zwar alles ohne Vergrößerung des Raumbedarfs für das Filter.
Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß ein hitzebeständiges poröses Filter in eine wässerige Lösung von Kohlenhydrat mit oder ohne Aktivator eingetaucht,
daraus wieder entnommen und getrocknet wird, und daß das so vorbehandelte Filter anschließend karbonisiert und dadurch
über seine ganze Oberfläche gleichmäßig mit einem Film aktiver Kohle überzogen wird.
Zur Würdigung des durch ciiese Maßnahme erzielten technischen
Fortschrittes ist zu berücksichtigen, daß die durch die aktive Kohle zu adsorbierenden Stoffe Gase mit Molekülgrößen in der
Größenordnung eines A (Angström) sind und organische Stoffe
und Schwermetalle Molekülgrößen in der Größenordnung
von 1 milimicron aufweisen. Kohle kann keine Stoffe und
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Mikroorganismen in der Größenordnung von einem micron adsorbieren.
Vom hygienischen und zuweilen auch industriellen Standpunkt aus ist es aber sehr wertvoll, wenn alle Stoffe in der Größenordnung
zwischen einem Ä bis zu einem micron und Mikroorganismen durch das Filter adsorbiert werden können. Solange in der bisher
bekannten Weise aktive Kohle und poröse Filter in einer lediglich physikalischen Zuordnung verwendet werden, muß entweder mit den
vorgenannten Mängeln eines Kohleverlustes gerechnet werden oder das Filter fällt so groß aus, daß es einen unerwünscht großen
Raum beansprucht.
Wenn jedoch im Sinne des nunmehrigen Erfindungsvorschlages aus einer genügenden Menge von Rohmaterial zunächst ein in Wasser
gut lösliches Kohlenhydrat ausgesucht wird, das aktive Kohle produzieren kann und daraufhin eine wässerige Lösung dieses in
Wasser löslichen Kohlenhydrates - allein oder mit einem Aktivator vermischt - hergestellt und in diese Lösung ein hitzebeständiges
poröses Filter bis zur vollkommenen Benetzung aller seiner Poren eingetaucht und daraufhin aus der Lösung wieder herausgenommen,
getrocknet und durch Karbonisieren aktiviert wird, wird das ganze Filter innen und außen mit einem gleichmäßigen, fest haftenden
Film aktiver Kohle überzogen.
Nachstehend ist die Erfindung des näheren erläutert:
Als Rohmaterial für aktive Kohle werden in der Regel tierische Bestandteile, wie beispielsweise Knochen und Blut sowie
auch pflanzliche Bestandteile, wie Kokosnußschalen, Holz, Sägemehl,
Holzkohle und Kohle verwendet. Am meisten wird Sägemehl verwendet, weil es billig erhältlich und leicht handhabbar ist.
Bei dem für die hier benötigte aktive Kohle verwendeten Rohmaterial ist aber zu beachten, daß ein wasserlösliches Kohlenhydrat
benötigt wird und dessen Lösung zur Erzielung des gewünschten Ergebnisses mit einer niedrigen Konzentration so wenig wie
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irgend möglich klebrig sein darf. Es ist nämlich erforderlich, daß diese Lösung von selbst in ein Filter mit Poren von nur 0,3
bis 3,0 micron eindringen und auch die innere Wand des Filters in einer so kurz wie möglich bemessenen Zeit gleichmäßig bedekken
muß. Nachdem die Lösung alle Wandteile des Filters bedeckt, muß schließlich auch die überschüssige Lösung genügend schnell
wieder aus den kleinen Poren herausfließen können. Aus diesem Grunde kommen als die vorgenannten Bedingungen erfüllendes Kohlenhydrat
lediglich Monosaccharide und Oligosaccharide in Frage, während Polysaccharide von Zellulose, wie beispielsweise Sägemehl,
nicht geeignet sind, weil sie zu wenig in Wasser löslich sind.
Die zur Herstellung aktiver Kohle bekannten Aktivatoren Zinkchlorid
und Kalziumchlorid können ebenfalls verwendet werden, weil sie in Wasser löslich sind. Wie anerkannt, kann die Aktivierung
auch ohne das Auflösen eines Aktivators in einer Lösung erzielt werden, weshalb es sich empfiehlt, für die Behandlung
von Flüssigkeiten und insbesondere von Trinkwasser auf die Verwendung eines Aktivators zu verzichten. Für die Behandlung von
Gasen können Aktivatoren zum Vergrößern des Aktivierungsgrades in großem Umfange verwendet werden. Beim Hinzufügen eines Aktivators
ist allerdings darauf zu achten, daß das Produkt sorgfältig gewaschen werden muß. Da sich ein Filter mit sehr feinen
Poren aber nur schwierig vollständig waschen läßt, ist es aus diesem Grunde wünschenswert, die hinzuzufügende Menge des Aktivators
zu begrenzen oder überhaupt keinen Aktivator zu verwenden. Lediglich bei größeren Porengrößen sind die vorgenannten Schwierigkeiten
geringer.
Das verwendete poröse Filter muß hitzebeständig sein, weil es während des vorgeschlagenen Verfahrens in einem Aktivierungsofen erhitzt wird. Folgende nachstehend aufgeführten Werkstoffe
sind für hitzebeständige poröse Filter geeignet:
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(A) Poröse Porzellanfilter: Die Filter bestehen im wesentlichen aus Diatomerde (Bergmehl) und werden -durch Vermischen von
Diatomerde mit Lehm, Sinterstoffen und organischen Stoffen zur Bildung eines porösen Gemisches vermischt und anschließend bei
über 1000°C liegenden Temperaturen gesintert. Dadurch werden sehr kleine Poren, beispielsweise zwischen 093 und 3,0 micron, erhalten,
weshalb mit den so hergestellten Filtern Mikroorganismen wie Cholerabazillen, Ruhrbazillen und Typhusbazillen in der Größenordnung
von 1 bis 2 micron vollständig adsorbiert werden können. Nachteilig ist bei solchen Filtern allerdings, daß sie gegenüber
Alkalien nicht widerstandsfähig sind.
(B) Keramische Filter: Diese Filter werden aus kieselhaltigem Sand hergestellt, dem Sinterstoffe zugesetzt werden. Die bei der
herstellung des Filters entstehenden Poren sind um etwa 10 micron größer als die der vorgenannten Filter und auch sie können nicht
für Alkalien verwendet werden.
(C) Poröse Kohlefilter: Die Größe der Poren dieser Filter liegt ebenfalls bei 10 micron, aber diese Filter sind gegenüber
Säuren und Alkalien beständig.
Die Lösung dringt in die Poren des zylindrischen Filters aufgrund der kapillaren Anziehungskraft ein und das Eindringen wird
noch durch einen Pump- oder Saugdruck einer Pumpe beschleunigt. Das Entfernen von im Filter befindlicher Luft kann durch ein
Rotieren des in die Lösung eingetauchten Filters wirksam beschleunigt werden.
Das Rohmaterial, bestehend aus einer Mischung von Diatomerde,
Lehm, kohlensauren Kalks und Stärke in einem Mischungsverhältnis von 100:40:15:30 wird mit Wasser vermischt und zu einem
Zylinder geformt, der nach dem Trocknen in einem Ofen bei 1200°C gesintert wird, wodurch ein poröser Porzellan-Filterzylinder
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hergestellt wird. Daraufhin wird eine wässerige Lösung mit 30 % Rohrzucker (Saccharose) und 3 % Zinkchlorid vorbereitet und der
Porzellan-Filterzylinder in diese Lösung vollkommen eingetaucht. Sobald die Lösung in die Poren des Filterzylinders vollständig
eingedrungen ist, wird der Filterzylinder aus der Lösung wieder herausgenommen und nach dem Abfließen überschüssiger Lösung getrocknet.
Daraufhin wird der Filterzylinder in einen Aktivierungsofen gebracht und auf 600 C erhitzt, wodurch der Rohrzucker
verkohlt und dadurch fest an den Wänden der Poren haftet. In
diesem Augenblick wird der den Filterzylinder enthaltende Behälter durch einen Deckel verschlossen, der mittels Lehm abgedichtet
wird, woraufhin das Produkt unter Luftabschluß gesintert wird. Daraufhin wird das Produkt aus dem Ofen genommen, abgekühlt
und mit Wasser abgewaschen, um Zinkchlorid zu lösen und zu entfernen.
Die inneren Wände der Poren der so hergestellten aktivierten Kohlefilterzylinder sind gleichmäßig mit einem Film aktiver Kohle
einer Stärke von 0,01 bis 0,05 micron überzogen. Die Dicke des Überzuges ist, wie bereits beschrieben, so dünn, daß Flüssigkeiten
oder Gase die Poren gut durchsetzen können und auch Zinkchlorid leicht in kurzer Zeit abgewaschen werden kann. Das Material
des Filterzylinders und der Film aktiver Kohle werden durch molekulare Haftung chemisch fest miteinander verbunden,
weshalb der genannte Film auch durch plötzliche Wechsel in der Durchströmungsgeschwindigkeit des Filters nicht abgelöst werden
kann. Der Filterzylinder und die aktive Kohle vereinigen sich vielmehr zu einem einheitlichen Körper, dessen Volumen durch
die Filmschicht nicht sichtbar vergrößert ist. Im übrigen ist der Filterzylinder so hart, daß er auch nicht verformt und die
aktive Kohle auch nicht von ihm abgeschält werden kann.
Auch vom hygienischen und industriellen Standpunkt aus ist es sehr wertvoll, daß mit dem beschriebenen Filter Stoffe und
Mikroorganismen in einem Größenbereich zwischen einem Ä und
einem micron zugleich adsorbiert werden können.
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Claims (1)
- 2U1606PatentansgruchVerfahren zum Herstellen eines aktiven Kohlefilters, dadurch gekennzeichnet, daß ein hitzebeständiges poröses Filter in eine wässerige Lösung von Kohlenhydrat mit oder ohne Aktivator eingetaucht, daraus wieder entnommen und getrocknet wird, und daß das so vorbehandelte Filter anschließend karbonisiert und dadurch über seine ganze Oberfläche gleichmäßig mit einem Film aktiver Kohle überzogen wird.209822/0486
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DE3942882A1 (de) * | 1989-12-23 | 1991-06-27 | Ruiter Ernest De | Adsorptionsfilter |
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