DE2141606C3 - Verfahren zum Herstellen eines aktiven Kohlefilters - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines aktiven KohlefiltersInfo
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Description
Mil einem gemäß dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel hergestellten Filterzylinder
wurde eine Flüsigkeit gefiltert, die in -einem Liier
destilliertem Wasser 100 γ (Mikrogramm je Milliliter)
Pyrogene vermischt enthielt, die von einer Unterart
No. K3 von ShigeUa-Ruhr-Baktenen ausgeschieden
worden waren. Von der gefilterten Flüssigkeit konnte ein Kaninchen nur so schwach infiziert werden, wie
es einer Pyrogen-Konzentration von O1OIy entsprochen
hätte. Es konnte bei dem Tier keinerlei Fieber festgestellt werden. Demgegenüber wurde mit derselben,
jedoch durch ein übliches Chamberland-Filier gefilterten Flüssigkeit ein anderes Kaninchen durch
Injektion geimpft, das auf Grund der in der Flüssigkeit vorhandenen Pyrogene alsbald von einem heft·-
gen Fieber befallen wurde. Diese durchgeführten Versuche zeigen also, daß mit einem erfindungsgemäß
hergestellten Filter eine ausgezeichnete Filterung destillierten Wassers möglich ist, welches beispielsweise
als Anteil einer Injektionsflüssigkeit ver- ao wendet werden soll.
Wenn jedoch im Sinne des nunmehrigen Erfindungsvorschlages aus einer genügenden Menge von
Rohmaterial zunächst ein in Wasser gut lösliches Kohlenhydm ausgesucht wird, das aktive Kohle pro- as
duzieren kann und daraufhin eine wässerige Lösung dieses in Wasser löslichen Kohlenhydrates — allein
oder mit einem Aktivator vermischt — hergestellt und in diese Lösung ein hitzebeständiges poröses Filter
bis zur vollkommenen Benetzung aller seiner Poren eingetaucht und daraufhin ai<« der Lösung wieder
herausgenommen, getrocknet und durch Karbonisieren aktiviert wird, wird das gan..·; Filter innen und
außen mit einem gleichmäßigen, fest haftenden Film aktiver Kohle überzogen.
Nachstehend ist die Erfindung des näheren erläutert.
Als Rohmaterial für aktive Kohle werden in der Regel tierische Bestandteile, wie beispielsweise Knochen
und Blut sowie auch pflanzliche Bestandteile, wii Kokosnußschalen, Holz, Sägemehl. Holzkohle
und Kohle verwendet. Am meisten wird Sägemehl verwendet, weil es billig erhältlich und leicht handhabbar
ist. Bei dem für die hier benötigte aktive Kohle verwendeten Rohmaterial ist aber zu beachten,
daß ein wasserlösliches KoHlenhydrat benötigt wird und dessen Lösung zur Erzielung des gewünschten
Ergebnisses mit einer niedrigen Konzentration so wenig wie irgend möglich klebrig sein darf. Es ist
nämlich erforderlich, daß diese Lösung von selbst in ein Filter mit Poren von nur 0,3 bis 3,0 micron eindringen
und auch die innere Wand des Filters in einer so kurz wie möglich bemessenen Zeit gleichmäßig
bedecken muß. Nachdem die Lösung alle Wandteile des Filters bedeckt, muß schließlich auch die
überschüssige Lösung genügend schnell wieder aus üen kleinen Poren hefausfließen können. Aus diesem
Grunde kommen als die vorgenannten Bedingungen erfüllendes Kohlenhydrat lediglich Monosaccharide
und Oligosaccharide in Frage, während Polysapcharide von Zellulose, wie beispielsweise Sägemehl,
nicht geeignet sind, weil sie zu wenig in Wasser löslich sind.
Die zur Herstellung aktiver Kohle bekannten Aktivatoren
Zinkchlorid und Kalziumchlorid können 6j ebenfalls verwendet werden, weil sie in Wasser löslich
sind. Wie anerkannt, kann die Aktivierung auch ohne das Auflösen eines Aktivators in einer Lösung
erzielt werden, weshalb es sich empfiehlt, für die Behandlung von Flüssigkeiten und insbesondere von
Trinkwasser auf die Verwendung eines Aktivator» zu verzichten. Für die Behandlung von Gasen können
Akiivatoren zürn Vergrößern des Akiiviciungsgrades
in großem Umfange verwendet werden. Beim Hinzufügen eines Aktivators ist allerdings darauf zu achten,
,.dsß das Produkt sorgfältig gewaschen werden
muß. Da sich ein Fiiier mit sehr feinen Poien aber
nur schwierig vollständig waschen laßt, ist es aus diesem Grunde wünschenswert, die hinzuzufügende
Menge des Akiivators zu begrenzen oder überhaupt
keinen Akiivatoi zu verwenden. Lediglich bei größeren
Porengrößen sind die vorgenannten Schwierigkeiten geringer.
Das verwendete poröse Filter muß hitzebeständig sein, weil es während des vorgeschlagenen Verfahrens
in einem Aktivierungsofen erhitzt wird. Folgende nachstehend aufgeführten Werkstoffe sind für
hitzebeständige poröse Filter geeignet:
(A) Poröse Porzellanfilter: Die Filter bestehen im wesentlichen aus Diatomeenerde (Kieselgur)
und werden durch Vermischen von Diatomenerde mit Lehm, Sinterstoffen und organischen
Stoffen zur Bildung eines porösen Gemisches vermischt und anschließend bei über 1000 C
liegenden Temperaturen gesintert. Dadurch werden sehr kleine Poren, beispielsweise zwischen
0,3 und 3,0 micron, erhalten, weshalb mit den so hergestellten Filtern Mikroorganismen
wie Cholerabazillen, Ruhrbazillen und Typhusbazillen in der Größenordnung von 1 bis 2 micrun
vollständig adsorbiert werden können. Nachteilig ist bei solchen Filtern aliudings, daß
sie gegenüber Alkalien nicht widerstandsfähig sind.
(B) Keramische Filter: Diese Filter werden aus kieselhaltigem Sand hergestellt, dem Sinterstoffe
zugesetzt werden. Die bei der Herstellung des Filters entstehenden Poren sind um etwa 10 micron
größer als die der vorgenannten Filter. Sie können auch nicht für Alkalien verwendet werden.
(C) Poröse Kohlefilter: Die Größe der Poren dieser Filter liegt ebenfalls bei 10 micron. Diese Filter
sind aber gegenüber Säuren und Alkalien beständig.
Die Lösung dringt in die Poren des zylindrischen Filters auf Grund der Kapillarkräfte ein und das Eindringen
wird noch durch einen Pump- oder Saugdruck einer Pumpe beschleunigt. Das Entfernen von
im Filter befindlicher Luft kann durch ein Rotieren des in die Lösung eingetauchten Filters wirksam beschleunigt
werden.
Das Rohmaterial, bestehend aus einer Mischung von Diatomenerde, Lehm, kohlensauren Kalks und
Stärke in einem Mischungsverhältnis von 100:40: 15:30 wird mit Wasser vermischt und zu
einem Zylinder geformt, der nach dem Trocknen in einem Ofen bei 1200° C gesintert wird, wodurch ein
poröser Porzellan-Filterzylinder hergestellt wird. Daraufhin wird eine wässerige Lösung mit 30 Ve
Rohrzucker (Saccharose) und 3°/o Zinkchlorid vorbereitet und der Porzellan-Filterzylinder in diese Lösung
vollkommen eingetaucht. Sobald die Lösung in die Poren des Filterzylinders vollständig eingedrun-
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gen ist, wird der Filterzylinder aus der Lösung wieder
herausgenommen und nach dem Abfließen überschüssiger Lösung getrocknet. Daraufhin wird der Filterzylinder
in einen Aktivierungsofen gebracht und auf 600' C erhitzt, wodurch der Rohrzucker verkohlt
und dadurch fest an den Wänden dar Poren haftet.
In diesem Augenblick wird der den Filterzylinder enthaltende Behälter durch einen Deckel verschlossen,
der mittels Lehm abgedichtet wird, woraufhin das Produkt unter Luftabschluß gesintert wird. Daraufhin
wird das Produkt aus dem Ofen genommen, abgekühlt und mit Wasser abgewaschen, um Zinkchlorid
zu lösen und zu entfernen.
Die inneren.Wände der Poren der so hergestellten aktivierten KohlefiHerzylinder sind gleichmäßig mit
einem Fiim aktiver Kohle einer Stärke von 0,01 bis
0,05 micron überzogen. Die Dicke des Überzuges ist, wie bereits beschrieben, so dünn, daß Flüssigkeiten
oder Gase die Poren gut durchsetzen können und auch Zinkchlorid leicht in kurzer Zelt abgewaschen
werden kann. Das Material des FilterzyUnders und der Film aktiver Kohle werden durch molekulare
Haftung chemisch fest miteinander verbunden, weshalb der genannte Film auch durch plötzliche Wechsel
in der Durchströmungsgeschwindigkcit des Filters
ίο nicht abgelöst werden kann. Der FUterzyUnder und
die aktive Kohle vereinigen sich vielmehr zu einem einheitlichen Körper, dessen Volumen durch die
Filmschicht nicht sichtbar vergrößert ist. Im übrigen ist der Filterzylinder so hart, daß er auch nicht verformt
und die aktive Kohle auch nicht von ihm abgeschält werden kann.
Claims (1)
- säurefest zu machen. Dagegen weisen solche mehrPatentanspruch: oder weniger groben Filtersteine keine Adsorptions-fähigkeit auf und können beispielsweise keine GaseVerfahren zum Herstellen eines aktiven Kohle- mit Molekülgrößen von einem A (Angström), keine filters, dadurch gekennzeichnet, daß S organischen Substanzen wie Pyrogene, hierunter sind ein hitzebeständiges poröses Filter in eine wässe- Stoffwechselbesiandteile einer Größenordnung von rige Lösung von Kohlenhydrat mit oder ohne 0,1 bis 5 μ verstanden, die von Bakterien, Schimmel-Aktivator eingetaucht, daraus wieder entnommen pilzen, Hefe od. ä. ausgeschieden werden und auch und getrocknet wird, und daß das so vorbehan- keine Schwermetall einer Größenordnung von miliidelte Filter anschließend karbonisiert und gege- xo micron auffangen. A ich sonst ist die Qualität solcher benenfalls noch zusätzlich aktiviert und dadurch Filter sehr unterschiedlich, weil sich bei der Bindung über seine ganze Oberfläche gleichmäßig mit der verwendeten Steine »ehr unregelmäßige und uneinem fest haftenden Film aktiver Kohle überzo- terschiedlich große Poren ergeben,
gen wird. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die be-15 kannten Verfahren zum Herstellen eines aktivenKohlefilters so zu vervollkommen, daß ein Ausströmen von zerkleinerten Pulveranteilen cLr aktiven Kohle aus dem Filterbehälter mit Sicherheit ausge-Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum schlossen und überdies nach Möglichkeit die Ad-Herstellen eines aktiven Kohlefilters. ao Sorptionsfähigkeit der aktiven Kohle vollständiger als Es ist bekannt, zum Reinigen einiger Flüssigkeiten; bisher ausgenutzt wird, und zwar alles ohne Vergröwie von Trinkwasser oder sonstigem Brauchwasser ßerung des Raumbedarfs für das Filter,
sowie von eingeatmeter und ausgeatmeter Luft poröse Die gestellte Aufgabe ist erfindun^sgemäß dadurch Filter und aktive Kohle getrennt voneinander zu ver- gelöst, daß ein hitzebeständiges poröses Filter in eine wenden. Es ist weiterhin bekannt, daß zuweilen po- 35 wässerige Lösung von Kohlenhydrat mit oder ohne rose Filter und aktive Kohle zur Verstärkung der Aktivator eingetaucht, daraus wieder entnommen Reinigungswirkung zusammen verwendet werden, und getrocknet wird, und daß das so vorbehandelte wenn beispielsweise eine Wasserquelle stark ver- Filter anschließend karbonisiert und gegebenenfalls schmutzt sein sollte oder der Chlorgehalt eines städ- noch zusätzlich aktiviert und dadurch über seine tischen Wassernetzes stark angestiegen oder aber 30 ganze Oberfläche gleichmäßig mit einem fest hafienauch eine gefährliche Luftverschmutzung vorhanden den Film aktiver Kohle überzogen wird.
sein sollte. Man verwendete in solchen Fällen aktive Zur Würdigung des durch diese Maßnahme erziel-Kohle in gekörnter oder in Pulverform, und zwar in ten technischen Fortschrittes ist zu berücksichtigen, einem geeigneten Rehälter, z. B. einem Netz oder daß die durch die aktive Kohle zu adsorbierenden einem sonnigen, aus eii.em porösen Filter bestehen- 35 Stoffe Gase mit Molekülgrößen in der Größenordden Behälter, damit die aktive Kohle nicht verloren- nung eines A (Angström) sind und organische Stoffe gehen kann. Da die Adsorptionsfähigkeit aktiver und Schwermetalle Molekülgrößen in der Größen-Kohle eine Grenzschichterscheinung ist und propor- Ordnung von 1 millimicron aufweisen. Kohle kann tional mit der Oberfläche zunimmt, muß man zur keine Stoffe und Mikroorganismen in der Größen-Vermeidung zu großer Kohlefilter anstreben, die ak 40 Ordnung von einem micron adsorbieren. Vom hygietive Kohie möglichst fein zu zerkleinern. Anderseits nischen und zuweilen auch industriellen Standpunkt darf die Korngröße der Kohle nicht kleiner als die aus ist es aber sehr wertvoll, wenn alle Stoffe in der Maschenweite des Netzes oder die Porengröße des Größenordnung zwischen einem A bis zu einem miporösen Behälters sein, weil das Kohlepulver sonst cron und Mikroorganismen durch das Filter adsoraustrcten und das Filter schnell unbrauchbar werden 45 biert werden können. Solange in der bisher bekannwürde. Aus diesem Grunde mußte die in einem vor- ten Weise aktive Kohle und poröse Filter in einer Iegenannten Behälter zusammengehaltene aktive Kohle diglich physikalischen Zuordnung vrrwcndet werden, bisher stets genügend groß gekörnt sein, auch wenn muß entweder mit den vorgenannten Mangeln eines dadurch bewußt eine Einbuße an Adsorptionsfähig- Kohleverlustes gerechnet werden oder das Filter fällt keit der Kohle in Kauf genommen wurde. Trotzdem 5° so groß aus, daß es einen unerwünscht großen Raum verblieb auch noch die Gefahr, daß die Kohlekörner beansprucht.auf Grund einer Deformation des sie aufnehmenden So kann ein erfindungsgemäß hergestelltes Kohle-Behälters oder eines plötzlichen Wechsels der Strö- filter infolge der zugleich auftretenden Filter- und mungsgcschwindigkeit einer zu reinigenden Flüssig- Adsorptionswirkung die eingangs genannten Pyrokeit von selbst weiter zerkleinert werden und dann 55 gene vollständig auffangen, wenn sich solche beiausströmen könnten, wodurch die angestrebte Reini- spielsweise in einer Injektionsflüssigkeit befinden, die gung des aus dem Filter ausströmenden Mediums beispielsweise in eine Vene eines Menschen injiziert vereitelt werden würde. werden soll. Sofern solche Pyrogene aus der Zi inji-Durch die deutsche Patentschrift 725 387 ist ein zierenden Flüssigkeit etwa nicht entfernt worden sein Verfahren zum Herstellen säurefester Filtersteine be- 6o sollten, können sie bei der vorgenannten Applizierung kannt, bei welchem die säurefesten Körper mittels der Flüssigkeit ein Fieber mit Frösteln und sogar mit eines Bindemittels zu Steinen geformt und anschlie- Schüttelfrost und Erbrechen hervorrufen. Dabei hanßend in Säure getaucht, künstlich getrocknet und delt es sich bei dem Vorhandensein von Pyrogenen daraufhin in eine Lösung von Zuckermelasse oder in einer Injektionsflüssigkeit selbstverständlich nicht ztickerbildcnden Stoffen getaucht werden, wonach 65 um eine durch eine übliche Sterilisation vermeidbare schließlich durch Erhitzen eine Karamellisierung und Verunreinigung, weil Pyrogene durch eine übliche Zersetzung des Zuckers bewirkt wird. Der Karamelli- Sterilisation nicht vollständig beseitigt werden könsierung liegt die Aufgabe zugrunde, die Filtersteine nen.
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