DE645842C

DE645842C - Heizpackung, insbesondere zur Beheizung der Haarwickel

Info

Publication number: DE645842C
Application number: DEA77350D
Authority: DE
Original assignee: MILTHIADE STAMATI ATHIRNARIS
Current assignee: MILTHIADE STAMATI ATHIRNARIS
Priority date: 1934-10-16
Filing date: 1935-10-17
Publication date: 1937-06-05
Also published as: BE411728A

Description

Heizpackung, insbesondere zur. Beheizung der Haarwickel Man hat bereits vorgeschlagen, in Heizpackungen die Wärme durch exothermische Reaktion zu erzeugen und derartige Packungen zur Beheizung- der Haarwickel für die Herstellung von Dauerwellen zu benutzen. Hierbei wurden die reaktionsfähigen Stoffe körnig oder pulverförmig gehalten und in besonderen Behältern oder Trägern angebracht, welche dann erforderlichenfalls mit Deckschichten umgeben wurden. Soweit diese Deckschichten überhaupt aus einem Metall, z. B. Stanniol, bestanden, hatten sie nur den Zweck, als Schutz gegen austretende Feuchtigkeit zu dienen, ohne auf die Reaktion einen Einfluß auszuüben.
Erfindungsgemäß wird bei einer durch exothermische Reaktion erwärmten Heizpackung die Ausführung so getroffen, daß ein saugfähiger Stoff, z. B. Fließpapier, mit Sublimat und Zitronensäure durchtränkt und in feuchtem - Zustand mit Aluminiumfolie umhüllt ist und die exothermische Reaktion durch die Berührung der Aluminiumfolie mit dem angefeuchteten Stoff entsteht. Dadurch ergibt sich in vorteilhafter Weise eine erhebliche Vereinfachung und Verbilligung der Packung und eine Verminderung ihres Raumbedarfs, die sie gerade- zur Erwärmung der Haarwickel für die Herstellung von Dauerwellen besonders geeignet macht. Die Verminderung des Raumbedarfs der Packung nach der Erfindung beruht darauf, daß das eine Reaktionsmittel aus der dünnen Aluminiumfolie besteht und das zweite. Reaktionsmittel in flüssiger Form auf einen saugfähigen Stoff aufgebracht wird, der wesentlich weniger Platz beansprucht als die bekannten, mit pulverförmigem Reagenzmittel gefüllten Beutel oder Behälter. Die Durchtränkung des saugfähigen Stoffes und seine weitere Handhabung erfordern dabei nur einen geringen Aufwand von Zeit, Mühe und Kosten.
Bei der Anwendung der neuen Packung zur Herstellung von Dauerwellen, wird so vorgegangen, daß man den die Haarsträhne aufnehmenden stäbchen- oder röhrenförmigen Tragkörper zunächst mit einer Aluminiumfolie oder einer einen Aluminiumbelag aufweisenden Schicht und dann mit dem z, B. aus Fließpapier bestehenden, mit Sublimat und Zitronensäure gesättigten saugfähigen Stoff umwickelt, der bei oder kurz vor dem Auflegen mit Wasser getränkt wird. Das Ganze wird mit einer weiteren Aluminiumfolie und mit einem Papierblatt oder einer anderen Deckschicht umhüllt, so daß das feuchte, durchtränkte Papier zwischen zwei Aluminiumfolien liegt. Um ein Aufrollen des Wickels zu verhindern, können nötigenfalls Spangen,, Klemmen o. dgl. _ mehr Verwendung finden. - - ' " Die vorherige Durchtränkung des saugfähigen Stoffes findet vorteilhaft in der Weise statt, daß auf go % des Stoffes (Fließpapierj; nensäure 7 % kristallinisches entfallen. Die Sublimat durchtränkten und 3 % Blätter Zitrowerden in trockenem Zustand aufbewahrt und, wie bereits erwähnt, erst bei der Benutzung befeuchtet.
Zwischen dem befeuchteten Stoff und dem ihn umgebenden Aluminium findet beim Gebrauch eine exothermische Reaktion statt, welche den Haarwickel allmählich bis auf ioo° erhitzt und so selbsttätig die zur Herstellung der Dauerwelle nötige Wärme erzeugt. Der Behandelnde hat also für die Regelung und Überwachung der Heizwirkung keine Sorge zu tragen. Eine Verbrennung der Behandelten kann nicht eintreten, weil die Heiztemperatur eine übermäßige Höhe nicht erreichen kann.
Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren gewährleistet somit auf sehr einfache, billige und zuverlässige Weise und ohne jede Gefahr für den Behandelnden und die Behandelte eine gleichförmige und gleichmäßige Erwärmung, welche eine Dauerwellung unter den vollkommensten Bedingungen ergibt. Man kann dabei die Zahl, Art und Ausbildung der einzelnen den Lockenwickel umgebenden Schichten und Folien, nämlich des mit dem reagierenden Mittel getränkten saug--@ähigen Stoffes, der undurchlässigen Schicht, 'der Aluminium- bzw. Metallfolien usw., je nach Bedarf ändern und zu ihrer Festlegung jede geeignete Vorrichtung benutzen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Heizpackung, in der die Wärme durch exothermische Reaktion erzeugt wird, insbesondere zur Beheizung der Haarwickel bei der Herstellung von Dauerwellen, dadurch gekennzeichnet, daß ein saugfähiger Stoff, z. B. Fließpapier, mit Sublimat und Zitronensäure durchtränkt und in feuchtem Zustand mit Aluminiumfolie umhüllt ist und die exothermische Reaktion durch die Berührung der Aluminiumfolie mit dein angefeuchteten Stoff entsteht.
2. Heizpackung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der saugfähige Stoff aus go 0% Fließpapier, 7 0% kristallinem Sublimat und 3% Zitronensäure oder -salz besteht.