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Rohrpostanlage mit einer Umladestelle, welche die ankommenden und
abgehenden Fahrstränge durch eine Transporteinrichtung miteinander verbindet Zusatz
zum Patent 915915
Das Patent 9I5 9I5 betrifft eine Rohrpostanlage mit einer die ankommenden
und abgehenden Rohrstränge miteinander verbindenden vollselbsttätigen Umladestelle,
insbesondere für Anlagen, bei denen von der Umladung mit Hand zur vollselbsttätigen
Umladung übergegangen wird. Die ankommenden und abgehenden Fahrstränge sind durch
eine Transporteinrichtung miteinander verbunden, welche eine Mehrzahl aus den ankommenden
Fahrsträngen ausfahrender Büchsen gleichzeitig aufnehmen kann und die Büchsen nach
Abtastung ihrer Zielkennzeichnungen in die diesen Zielkennzeichnungen entsprechenden
abgehenden Fahrstränge abgibt, wobei Büchsen mit verschiedener Zielkeunzeichnung
gleichzeitig abgegeben werden können. Die Transporteinrichtung besteht aus einer
endlosen Mitnahmekette, die durch Rollen in Laufschienen geführt wird.
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Die Leistung einer derartigen Rohrpostanlage ist durch die Anzahl
der vom Einlade- zum Entladetrum gebrachten Büchsen gegeben. Diese Zahl ergibt sich
aus den Abständen der von der Mitnahmekette aufgenommenen Rohrpostbüchsen und der
Geschwindigkeit der Mitnahmekette.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Leistung einer derartigen Umladestelle
zu steigern. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Transporteinrichtung
aus mehreren Verteilkreisen
besteht. Die Vertelikreise bestehen
aus mehreren endlosen Mitnahmeketten. Die Mituahmeketten sind gemäß weiterer Ausbildung
der Erfindung nebeneinander angeordnet und werden mit gleicher oder verschiedener
Umlaufgeschwindigkeit angetrieben.
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Gemäß weiterer Ausbildung der Erfindung werden die ankommenden Büchsen
vor dem Umladen auf eine Mitnahmekette durch Schaltorgane auf das Zielkeunzeichen
hin abgetastet und dementsprechend einer Mituahmekefte zugeteilt. Zu diesem Zweck
werden die ankommenden Büchsen durch über den Mitnahmeketten angeordnete Fördereinrichtungen
bis zu der der Zielkennzeichnung entsprechenden Mitnahmekette gefördert.
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Gemäß weiterer Ausbildung der Erfindung kann jeder Mitnahmekette
ein von der Umladestelle abgehendes Fahrrohr zugeordnet werden. Es besteht jedoch
auch die Möglichkeit, daß die aus den ankommenden Fahrrohren ausgeschleusten Büchsen
durch über den Mitnahmeketten angeordnete Fördereinrichtungen bis zu der Mitnahmekette
gefördert werden, bei der in der kürzest möglichen Zeit ein Kettenfeld zur Aufnahme
der Büchse zur Verfügung steht. Zweckmäßig sind dann unterhalb der Mitnahmeketten
Fördereinrichtungen zum Sammeln von Büchsen gleicher Zielkennzeichnung vorgesehen.
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Durch die obenerwähnte Anordnung der Umladestelle wird der Strom
der zu verteilenden Büchsen auf die jeweiligen Mitnahmeketten aufgeteilt, wodurch
sich also eine Mehrleistung der gesamten Rohrpostanlage ergibt. Die an der Umladestelle
ankommenden Büchsen finden schneller einen freien M itnahmekettenabschnitt.
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Die Anwendung mehrerer Mitnahmeketten kann jedoch auch aus anderen
Gründen erwünscht sein, so z. B. um in bestimmten, von der Umladestelle wegführenden
Fahrrohrsträngen besonders lange Büchsenfolgezeiten zu gewährleisten, während andere
Fahrrohrstränge in kürzeren Büchsenfolgezeiten beschickt werden sollen. In diesem
Fall ist es erforderlich, die eine Mitnahmekette mit besonders geringer Fördergeschwindigkeit
anzutreiben, während für die kürzeren Büchsenfolgezeiten die Mitnahmekette mit höherer
Geschwindigkeit anzuwenden ist.
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Die Erfindung wird verständlicher an Hand eines in den Fig. I bis
3 gezeigten Ausführungsbeispiels, weiches in der Fig. I eine Umladestelle in der
Frontansicht, Fig. 2 in der Seitenansicht und Fig. 3 in der Draufsicht zeigt.
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In dem Ausführungsbeispiel werden die Rohrpostbüchsen über zwei Mitnahmeketten
verteilt.
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Die Geschwindigkeit der Ketten soll unterschiedlich sein, um auch
unterschiedliche Büchsenfolgezeiten zu erhalten. Die mit I bezeichneten Fahrrohre
sind für den externen Verkehr vorgesehen.
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Die aus diesen Fahrrohren ankommenden Büchsen werden ausschließlich
nur an interne Fahrrohrstränge weitergegeben. Die bei 2 eintreffenden Rohrpostbüchsen
kommen jedoch aus internen Fahrrohren und können daher ihrer Zielbestimmung gemäß
sowohl auf interne als auch externe Rohrstränge weiterverteilt werden.
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Das Arbeitsprinzip der Umladestelle selbst entspricht dem des Hauptpatents,
bei welchem die Büchsen über das obere Trum der im Beispiel dargestellten beiden
Mitnahmeketten ausgeladen werden, mm in den Zwischenräumen Idieser Ketten aufgenommen
und um eine Umlenkung herum in das untere Trum der Ketten gebracht zu werden. Dort
erfolgt ihre Einschleusung in die jeweilig angesteuerten Fahrrohre. Dazu werden
die bei I ankommenden Büchsen durch Büchsentrenner ohne Abtaster über eine Rundstabführung
dem Förderer 3 zugeführt, der zunächst den Kopf dler ankommenden Büchsen erfaßt
und diese dann an einem Gleitbügel 4 entlang bis an einen Anschlag 5 (Fig. 3) transportiert.
Dort angekommen, betätigen die Büchsen einen Kontakt 6 (Fig. 3), der mit einem Kontakt
7 (Fig. I), welcher feststellt, ob in der darunter befindlichen Mitnahmekette Idtef
jeweilige Platz zur Aufnahme einer Büchse frei ist, in Reihe liegt.
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Die auf dem Gleitbügel 4 aufliegende Rohrpostbüchse öffnet in ihrer
Endstellung den sich auch im Stromkreislauf des Trenners befindlichen Ruhekontakt
6, wodurch ein Ingangsetzen des Trennermotors verhindert wird und somit weitere
Büchsen erst folgen können, wenn die bis hierhin aufgefahrene Büchse den Gleitbügel
verlassen hat.
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Die Abgabe der Büchse vom Gleitbügel kann beispielsweise durch Abwärtsschwenken
des Gleitbügels derart vorgenommen werden, daß die Büchse durch den beim Schwenken
entstehenden Spalt in den sich darunter hinwegbewegenden freien Aufnahmeraum der
Mitnahmekette fällt. Ein ausgeschwenkter Gleitbügel ist mit 8 bezeichnet. An der
Stelleg wird eine Büchse einem Kettenabschnitt zugeführt. Ist der unter der betreffenden
Gleitschiene ankommende Kettenabschnitt durch eine bereits vorher zugeführte Büchse
besetzt, so verhindert der betätigte Kontakt 7 das Schwenken des Gleitbügels 4.
Dies ist an der Stelle Io der Fig. I dargestellt. Die Sperrung erfolgt zweckmäßigerweise
elektromagnetisch. Der Bügel 4 schwenkt also nur dann, wenn der Kontakt 7 die Vorbeifahrt
eines aufnahmebereiten Kettenabechnittes unter dem jeweiligen Bügel anzeigt.
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Der gleiche Vorgang findet auch bei aus den Trennern 2 ankommenden
Rohrpostbüchsen statt.
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Hier kommt jedoch hinzu, daß diese aus internen Rohrsträngen kommenden
Büchsen sowohl interne als auch externe Zielkennzeichnungen aufweisen, d. h. diese
können verschiedenen abgehenden Fahrrohren zugewiesen werden. Zur Unterscheidung,
ob die Büchsen im internen oder externen Verteilkreis zur Verteilung an die wegführenden
Fahrrohrstränge gelangen sollen, werden die Büchsen zunächst durch die Förderer
3 bis zu einem Abschnitt II geführt. Es erfolgt darauf die Abtastung des Zielkennzeichens
durch die Abtastorgane I2 (Fig. 2). Gehören beispielsweise die Büchsen zum internen
Verteilkreis, so werden sie durch die gleichen Einrichtungen wie die von I ankommenden
Büchsen
durch Schwenken des Gleitbügels in die darunter befindliche Mitnahmekette aufgenommen.
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Gehören sie jedoch dem externen Verteilkreis an, so wird die Sperre
durch den Anschlag II aufgehoben. Der Förderer 3 führt sie daraufhin bis zu einem
Anschlag I3, der der zweiten Mitnahmekette 22 zugeordnet ist. Dort wird wieder ein
Kontakt 6' betätigt, der gemeinsam mit einem Kontakt 7 die Abgabevorgänge steuert
und gleichzeitig den Anschlag 1I wieder in die Arbeitsstellung bringt. Da der am
Anschlag II befindliche Kontakt 6 nun dem Trenner die Aufnahmebereitschaft der Auflaufbahn
für eine neue Büchse meldet, kann diese bereits aus dem Trenner ausfahren, bevor
die vorangegangene Büchse an die Mitnahmekette abgegeben wurde.
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Diese Anordnung erlaubt somit, zwei auf einem Förderer aufliegende
Rohrpostbüchsen gleichzeitig an die Mitnahmeketten 2I, 22 abzugeben.
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Die Ketten bringen nun die Büchsen in das eigentliche Verteilerfeld,
welches unter dem Rücktrum der Stabketten angeordnet ist. Jedoch kann dieses auch
in weiterer Führung der Ketten neben dem Aufnahmeteil angeordnet sein. Die Einschleusung
in die abgehenden Fahrrohre erfolgt beispielsweise durch elektromagnetisch betätigte
schwenkbare Bodenklappen 14 (Fig. 2). Zu diesem Zweck überrollen die Büchsen vorher
die Abtasteinrichtungen I6, welche die Auslösung der Bodenklappen verursachen, wenn
eine tbereinstimmung der an der Büchse eingestellten Zielkenuzeichnung mit der Stellung
der Abtastorgane festgestellt wird. Eine sich auf geschlossener Biodlenklappe befindliche
Büchse ist bei I7 gezeigt, während bei IS eine sich beim Einschleusen befindliche
Büchse dargestellt ist. Durch die unter den beweglichen Bodenklappen angebrachten
Trichter 19 werden die Büchsen schließlich den von der Umladestelle wegführenden
Fahrrohren 20 zugeführt.
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Während im genannten Ausführungsbeispiel zwei Verteilkreise vorgesehen
sind, nämlich einer für den internen und einer für den externen Verkehr, soll nunmehr
eine Anordnung kurz beschrieben werden, bei der zwei oder mehrere Mitnahmeketten
in einer Umladestelle vorgesehen sind, welche jeweils Büchsen mit gleicher Zielkennzeichnung
abgehenden Fahrrohren zuführen. In einem solchen Fall werden die Büchsen mit gleichen
Zielkennzeichen gleichzeitig von allen Mitnahmeketten entlassen, jedoch nicht direkt
in einen gemeinsamen Trichter, sondern zunächst auf einen unter den betreffenden
Mitnahmeketten verlaufenden und zu diesen rechtwinklig angeordneten Förderer gebracht.
Dieser hat dann die jeweils an ihn abgegebenen Büchsen in das gemeinsame, von der
Zentrale wegführende Fahrrohr zu überweisen, wobei darauf zu achten ist, daß bei
unterschiedlicher Abgabe von den Mitnahmeketten ein Aufeinanderfallen der Büchsen
verhindert wird. Der Förderer kann ähnlich wie der Förderer 3 aus einem umlaufenden
Keilriemen und einer Gleitschiene bestehen.
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Die Erfindung kann ferner so ausgebildet sein, daß die aus den ankommenden
Fahrrohren ausgeschleusten Büchsen über Fördereinrichtungen bis zu der Mitnahmekette
gefördert werden, bei der in der kürzest möglichen Zeit ein Kettenfeld zur Aufnatme
der Büchsen zur Verfügung steht. Es sei angenommen, daß mehrere Verteilkreise nebeneinander
angeordnet sind. Von diesen Verteilkreisen werden die Büchsen an verschiedene abgehende
Ziele abgegeben. Die Wirkungsweise einer solchen Anordnung besteht darin, daß die
ankommenden Büchsen zunächst bis zum letzten Verteilkreis mittels eines Förderers
gefördert werden, um von diesem aufgenommen zu werden. Ist der Platz durch eine
auf einen freien Kettenabschnitt wartende Büchse versperrt, so werden nach dem gleichen
Prinzip die Büchsen durch davorliegende Anschläge anderer Verteilkreise angehalten
und dann der dazugehörigen Mitnahmekette übergeben. Wird in einer Reihe wartender
Büchsen ein Platz durch Abgabe einer Büchse auf eine Mitnahmekette frei, so wird
die Lücke automatisch durch Aufschließen der restlichen wartenden Büchsen geschlossen.
Daraus islt ersichtlich, daß bei dieser Anordnung in Zeiten schwachen Verkehrs praktisch
nur die zuletzt angeordneten V;erteilkreise benutzt werden.
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Erst bei einsetzendem stärkerem Blüchsenverkehr werden je nach dessen
Größe mehr und mehr Verteilkreise in Benutzung genommen.