-
Vorrichtung zum Transportieren von Büchern, insbesondere klebegebundenen
Büchern über eine Hochfrequenztrockenanlage Die Erfindung bezieht sich auf eine
Vorrichtung zum Transportieren von Büchern, insbesondere klebegebundenen Büchem
über eine Hochfrequenztrockenanlage, bei welcher Vorrichtung die Bücher einzeln
oder gruppenweise aufrecht, zumindest zweiseitig von Stützwänden eingeschlossen
auf einer mitbewegten Unterlage aufruhend transportiert werden.
-
Aus den Unterlagen des deutschen Gebrauchsmusters 1700 711.
ist es bekannt, bei Buchbindemaschinen die Bücher auf ihrem Rücken stehend zwischen
Stützwänden auf endlosen Förderbändern nacheinander zu verschiedenen Bearbeitungsstationen
zu führen. Eine dieser Bearbeitungsstationen mag eine Leimauftragvorrichtung sein.
Für diesen Fall sieht die bekannte Maschine unter Umständen eine feststehende Heizeinrichtung
vor, die mit dem Buchrücken nach Abgabe der Bücher durch die Förderbänder in Verbindung
tritt.
-
Bei den üblichen Klebebindemaschinen werden die frisch geleimten Bücher
in der Auslage der Maschine auf ihrem Rücken stehend quer oder längs zu diesem über
feststehende Unterlagen geschoben, gleichgültig, ob sie mit einem Umschlag oder
einem sogenannten Fälzelstreifen versehen sind, um von einer weiteren Transportvorrichtung
übernommen oder von Hand abgestapelt zu werden. Dieser gleitende Transport der Bücher
auf ihrem Rücken, der g ' egebenenfalls über eine Trockeneinrichtung führen
kann, ist vor allem dann nachteilig, wenn die Buchrücken noch naß und daher nicht
widerstandsfähig sind, da die Bücher durch die reibende Beanspruchung beschädigt
und verformt und daher unbrauchbar werden können.
-
Durch die USA.-Patentschrift 1335 221 wird bereits eine Transportvorrichtung
für Bücher angegeben, bei der die Bücher, zwischen Stützwänden stehend, während
ihres Transports auf einer bewegten Unterlage aufruhen. Diese besteht aus einem
Drehtisch, und die Bücher weisen mit ihrem Rücken radial nach außen, wo sie mit
einer Buchrückenheftmaschine in Verbindung treten.
-
In Verbindung mit einer in der deutschen Patentschrift 894
172 beschriebenen Briefsortieranlage sind bereits individuell steuerbare
bodenseitige Klappen als Träger für die in Fächern mittels Transportbändern (geförderten
Briefe bekannt, die es den Briefen ermöglichen, bei Abruf nach unten aus den Fächern
herauszugleiten.
-
Aufgabe der Erfindung ist es nun, unter Verwendung ähnlicher Einzelträger
für die Bücher eine Transportvorrichtung für die letzteren zu schaffen, mit welcher
diese in äußerst schonender Weise aufrechtstehend transportiert und an einer bestimmten
Stelle abgegeben werden können, ohne daß für die Abgabe aufwendige Steuermittel
erforderlich sind. Insbesondere soll es die erfindungsgemäße Transportvorrichtung
auch ermöglichen, klebegebundene Bücher auf ihrem Rücken stehend über eine Trocknungsvorrichtung
zu führen, die unterhalb der während des Transports als Auflage dienenden Einzelträger
vorgesehen sein kann.
-
Besonders geeignet erscheint in Verbindung mit der erfindungsgemäßen
Transportvorlichtung eine Hochfrequenztrockenanlage, mit der die Bücher also weder
unmittelbar noch mittelbar in Berührung treten müssen.
-
Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei
einer Vorrichtung der eingangs genannten Art die Unterlage durch zwischen
je zwei Stützwänden vorgesehene und einseitig zum öffnen befestigte Einzelträger
gebildet ist, die über eine feststehende Führung mit einer Abgabeöffnung für die
Bücher verschließbar gehalten sind.
-
In der folgenden Beschreibung werden an Hand der Zeichnung zwei schematisch
dargestellte Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert.
-
F i g. 1 zeigt in perspektivischer Ansicht eine erste Ausführungsform,
bei der die die Bücher zwischen sie einschließenden Stützwänden transportiert werden,
die von einer vertikalen Drehachse ausgehen; F i g. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform,
bei der die Stützwände an einer endlosen Kette oder einem endlosen Transportband
befestigt sind.
Die in F i g. 1 dargestellte Vorrichtung
besteht aus einer vertikalen Welle 1, welche nabenartig die einzelnen Stützwände
2 trägt Diese Stützwände können an ihr entweder unlösbar befestigt oder aber auswechselbar
sein. Die letztere Möclichkeit erlaubt es, die Wandteilung und damit die von den
einzelnen Stützwänden eingeschlossenen Fächer größer oder el kleiner auszubilden.
An der unteren Kante der Stützwände 2 sind Einzelträger oder Klappen 3 aus
einem flexiblen Werkstoff einseitig befestigt und vorzugsweise leicht auswechselbar,
d. h., daß jede Klappe 3
nur an der Unterkante einer Stützwand 2 befestigt
ist, nicht aber an der Unterkante der benachbarten Stützwand 2. Die Vorrichtung
nach diesem Ausführungsbeispiel funktioniert auf folgende Weise: Unterhalb des Rades,
jedoch nicht über seinen ganzen Umfang, ist eine feststehende, als Scheibe ausgebildete
Unterlage 4 angeordnet. Die Bücher werden nun an einer beliebigen Stelle oberhalb
der Unterlage 4 von oben oder von der Seite auf die die Transportorgane darstellenden
Klappen 3 in den durch je zwei Stützwände 2 gebildeten Fächern aufgebracht,
und zwar z. B., indem sie von außen her eingeschoben werden oder von oben her hineingleiten.
Solange sich die Bücher während der durch einen Pfeil angedeuteten Drehbewegung
oberhalb der Unterlage 4 befinden, verhindert diese als Führung ein Verbiegen der
Klappen 3, so daß die Bücher, ohne mit der Unterlage 4 in direkte Berührung
zu kommen, auf ihr transportiert werden. Dort jedoch, wo die Unterlage 4 endet,
weil beispielsweise ein kreissektorförmiges Stück aus ihr herausgeschnitten ist,
also die Klappen 3 keine Auflage mehr haben, biegen sich die Klappen
3 unter dem Gewicht der auf ihnen liegenden Bücher nach unten, und die Bücher
können einzeln oder gruppenweise, je nachdem, ob ein oder mehrere Bücher
in einem Fach untergebracht waren, nach unten auf eine weitere Transportvorrichtung
oder einen Lagertisch herausgleiten. In der Zeichnung ist- die solcherart heruntergebogene
Klappe mit 3' bezeichnet. Soweit sich sich nicht schon durch ihre Eigenelastizität
wieder horizontal einstellt, wird sie bei der Weiterdrehung des Rades durch die
Unterlage 4 wieder horizontal ausgerichtet. Als Werkstoff für die flexiblen Klappen
3
kommen z. B. Kunststoffolien oder Gewebe aller Art, die auch gelocht sein
können, in Betracht.
-
Wenn in der Auslage eine Trockenanlage, beispielsweise eine Hochfrequenztrockenanlage
bekannter Art vorgesehen ist, so werden die Heizorgane vorteilhaft selbst die Unterlage
4 bilden, so daß die zu trocknenden Bücher mit ihrem Rücken über die Trockenanlage
streichen, ohne jedoch mit ihr in Berührung zu kommen oder auf ihr zu gleiten. In
diesem Fall muß selbstverständlich dafür Sorge getragen werden, daß der die Klappen
3 bildende Werkstoff einen möglichst kleinen dielektrischen Verlustfaktor
aufweist. Beispielsweise kann ein Kunststoff aus Polytetrafluoräthylen Verwendung
finden.
-
Bei dem in F i g. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die
senkrechten Stützwände 5 an einer nur angedeuteten Kette oder einem Band
6 befestigt und werden geradlinig in Pfeilrichtung fortbewegt. Anstatt flexibler
Klappen sind in diesem Fall Klappen 7 aus starrem Werkstoff als Einzelträger
vorgesehen, die mittels Scharnieren 8 an den Stützwänden 5 angelenkt
sind. Diese starren Klappen werden in bekannter Weise, beispielsweise durch einen
nicht sichtbaren Stift, der in oder auf einer Führungsschiene 9 gleitet,
in horizontaler Lage gehalten. Die Bücher werden in die einzelnen Fächer in gleicher
Weise wie oben beschrieben, z. B. entweder durch seitliches Aufschieben oder durch
Herabgleiten von oben eingebracht, bis sie mit ihren Rücken auf den Klappen
7 aufliegen. Sobald an einer bestimmten Stelle die Führungsschiene
9 endet, die Stifte, die die Klappen 7 in der horizontalen Lage halten,
also keine Auflage mehr haben, fallen die Klappen nach unten, das Fach öffnet sich
und das oder die darin befindlichen Bücher können wie beim vorgeschriebenen Beispiel
nach unten herausgleiten. Die geöffnete Klappe ist in der Zeichnung mit
7' bezeichnet. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist es nicht notwendig, daß
eine Unterlage vorhanden ist, über welche die Bücher geführt werden. Es kann aber
selbstverständlich auch hier ein Hochfrequenzkondensator als Trockenvorrichtung
unter den Klappen 7 angeordnet werden.
-
An Stelle einzelner Transportorgane, wie in den beiden dargestellten
Ausführungsbeispielen, kann auch, wie bereits oben gesagt wurde, ein gemeinsames
Transportorgan für alle Fächer vorhanden sein, das bei drehender Bewegung eine Scheibe
und bei linearer Bewegung beispielsweise ein Transportband sein kann, wobei die
senkrechten Stützwände 2 bzw. 5
entweder mit diesem gemeinsamen Transportorgan
fest verbunden sein können oder sich oberhalb und unabhängig von ihm aber mit gleicher
Geschwindigkeit fortbewegen. Die Bewegung kann, sowohl wenn sie drehend als auch
wenn sie linear ist, kontinuierlich oder intermittierend sein. Wenn ein gemeinsames
Transportorgan zur Anwendung kommt, kann es nötig sein, die Bücher an der Stelle,
an der sie die Transportvorrichtung wieder verlassen müssen, aus den einzelnen Fächern
durch an sich bekannte mechanische Mittel seitlich auszustoßen oder nach oben herauszuheben.
-
Eine Transportvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung bietet
gegenüber den bekannten Einrichtungen den großen Vorteil, daß die zu transportierenden
Bücher in jenem Stadium, in dem ihre Rücken noch feucht und daher empfindlich sind,
mit größtmöglicher Schonung transportiert werden. Dadurch, daß die Rücken rticht
mehr auf einer Unterlage, sei es ein Transporttisch, sei es eine Trockenvorrichtung,
gleiten, werden sie nicht beansprucht und sind nicht der Gefahr einer Verformung
oder Beschädigung ausgesetzt.