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Heizplattenpresse Die Erfindung bezieht sich auf eine Heizplattenpresse
mit Beschick- und Entleereinrichtung für die Herstellung von Spanplatten, Faserplatten
u. dergl., (insbes. für die Herstellung von vergüteten Spanplatten, Faserplatten
u. dergl.) wobei die Entleereinrichtung aus beidseitig neben den Pressenetagen fahrbaren
Entleerholmen mit daran angebrachten Aufnahmearmen besteht und an den Aufnahmearmen
Saugheber befestigt sind, die durch Drehung der Aufnahmearme zwischen den Pressenplatten
vor- und zurücl;fahrbar sind. - Vergütete Spanplatten, Faserplatten u. dergl. bezeichnet
solche, deren Oberfläche durch aufgelegte dekorative ltunstharzfilme verbessert
ist, wozu auf
die halbfertige oder fertiggepreßten Spanplatten,
Faserplatten u. dergl. entsprechende Folien aufgelegt und diese Gesamtheit in fieizplattenpressen,
;gf. unter Beilage von Glanzblechen, gepreßt wird, Die Heizplattenpressen sind Einetagenpressen
oder Mehretagenpressen. Im folgenden wird zur Vereinfachung stets nur von Platten
gesprochen.
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Bei einer bekannten Heizplattenpresse der beschriebenen Gattung (vgl.
DT-Gbm 6 909 304.5), bei der die Aufnahmearme entweder mit den Transportholmen oder
an den Transportholmen heb- und senkbar sind, erfolgt die Beschickung der geöffneten
Heizplattenpresse mittels Bandtablett-Beschiceinrichtung. Die Bandtabletts fahren
mit den zu pressenden Gut in die geöffnete Heizplattenpresse ein und legen beim
Zurückfahren das zu pressende Gut auf den Heizplatten ab. Die fertiggepreßten Platten
werden zuvor von den Aufnahmearmen mit den Saughebern aufgenommen und durch Bewegung
der Transportholme in Transportrichtung aus der Heizplattenpresse herausgeführt.
Das ist eine Kinematik, die notwendigerweise dazu führt, daß das zu pressende Gut
zwischen in Transportrichtung vorderer Kante und in Transportrichtung rückwärtiger
kante um die Zeitspanne der Zurückbewegung der Bandtabletts unterschiedlich lunge
iiiit den Heizplatten in Kontakt kommt, was bei empfindlichen Bindern und insbes.
bei der Herstellung von vergüteten Platten u. Jerl. stört.
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Um dem beschriebenen Mangel abzuhelfen, ist es bekannt (vgl.
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DT-Gbn 6 949 3@0) an den Pressenrahmen cluer zur Transp@rtrichtung
des zu pressenden Gutes vor- und zurückfahrbare Aufnahmearme vorzusehen, wobei Bandtabletts
das zu pressende Gut zlnächst auf den vorgefahrenen Aufnahmearm@n ablegen, die danach
gemeinsam
zurückgezogen werden, so daß das zu pressende Gut mit seiner gesamten Unterseite
gleichzeitig auf die zugeordnete Heizplatte auffällt. Dann bleibt praktisch kein
Raum für die Anordnung einer Entleereinrichtung des eingangs beschriebenen Aufbaus
aus beidseitig neben den Pressenetagen fahrbaren Transportholmen mit daran angebrachten
Aufnahmearmen, an denen Saugheber befestigt sind, die durch Drehung der Aufnahmearme
zwischen den Heizplatten der geöffneten Heizplattenpresse vor- und zurückschwenkbar
sind und die erforderlich sind, um unmittelbar nach Beendigung des Preßvorganges
in die geöffnete Heizplattenpresse vorzufahren und die fertiggepreßten Platten von
der Heizplatte auszuheben und aus der Heizplattenpresse herauszufahren. Diese elegante
Art der Entleerung von Heizplattenpressen ist jedoch erforderlich, um Qualitätsbeeinträchtigungen
der fertiggepreßten Platten durch unterschiedlich lange Kontaktzeit der fertiggepreßten
Platten mit den Heizplatten zu verhindern,wie sie auftreten würden, wenn man die
fertiggepreßten Platten beim Einfahren einer neuen Platte aus den geöffneten Heizplattenpressen
herausschieben würde.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Heizplattenpresse mit
Beschick- und Entleereinrichtung für die Herstellung von vergüteten Spanplatten,
Faserplatten u. dergl. anzugeben, bei der sowohl die Beschickung als auch die Entleerung
so durchgeführt werden, daß alle Elemente der zu pressenden und der fertiggepreßten
Platten genau gleich lange und vorgegebene Kontaktzeit mit den Heizplatten haben.
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Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einer Heizplattenpresse
der eingangs beschriebenen Gattung bei der also die Entleereinrichtung aus beidseitig
neben den Pressenetagen fahrbaren Entleerholmen und daran angebrachten Aufnahmearmen
besteht und an den Aufnahmearmen Saugheber befestigt sind, die durch Drehung der
Aufnahmearme zwischen den Pressenplatten vor- und zurückfahrbar sind. Die Erfindung
besteht darin, daß die Beschickvorrichtung an die Entleerholme angeschlossene Beschickholme
aufweist und die Beschickholme mit vor- und zurückfahrbaren Aufnahmeelementen versehen
sind, die vor der Heizplattenpresse im vorgefahrenen Zustand mittels Förderband
oder Bandtablett zugeführtes zu pressendes Gut aufnehmen und es in der Heizplattenpresse
durch Zurückfahren fallen lassen. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung,
die anschließt an eine Heizplattenpresse der eingangs beschriebenen Gattung, bei
der nicht die Entleerholme der Entleereinrichtung heb- und senkbar sind sondern
vielmehr die Aufnahmearme an den Entleerholmen, ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschickholme mit den Entleerholmen neben der Heizplattenpresse niveaugleich
verfahrbar und die Aufnahmeelemente (wie die Saugheber mit den Aufnahmearmen) an
den Beschickholmen heb- und senkbar sind. Je nach der Festigkeit der zu pressenden
Spanplatten, Faserplatten u. dergl. ist es jedoch gar nicht erforderlich, die Aufnahmeelemente
heb- und senkbar zu machen, vielmehr genügt es, sie in der beschriebenen Weise vor-
und zurückfahrbar zu gestalten und den beim Ablegen der zu pressenden Platten dann
~ mehr oder weniger großen freien Fall des zu pressenden Gutes in Kauf zu nehmen.
Ohne weiteres kann man bei einer erfindungsgemäßen Heizplattenpresse die Entleerholme
und die Beschickholme
als durchgehende Bauteile ausführen. Im RahliXen
der Erfindung liegt es jedoch, als Entleerholme und Beschickholme selbständige Bauelemente
vorzusehen, die lediglich aneinander angeschlossen und dadurch kinematisch gekoppelt
sind. Bezüglich der Gestaltung der Aufnahmeelemente bestehen im Rahmen der Erfindung
mehrere Möglichkeiten. So können die Aufnahmeelemente als Schwenkarme ausgerührt
sein, sie sind dann an den Beschickholmen um vertikale Achsen schwenkbar. In diesem
i?alle empfiehlt es sich, die Schwenkarme an ihren Enden mit konischen Abwälzrollen
zu versehen, die zweclunäßigerweise einen weichen Mantel aufweisen. Man erreicht
so rollende Reibung zwischen den Abwälzrollen und dem zu pressenden Gut und vermeidet
irgendwelche Beschädigungen des zu pressenden Gutes auf der Unterseite. Es besteht
aber auch die Möglichkeit, die Aufnahmeelemente als im wesentlichen orthogonal zu
den Beschickholmen ein- und ausfahrbare Transportbänder auszubilden, die im kinematischen
Prinzip zie Bandtabletts ausgebildet sind und arbeiten.
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Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei einer erfindungsgemäßen
Heizplattenpresse die Kontaktzeit des zu pressenden Gutes, bzw. der fertiggepreßten
Platten mit den Heizplatten an allen Stellen genau definiert ist, so daß auf unterschiedlich
lange Kntaktzeiten an den einzelnen Platten zurückführende Qualitätsbeeinträchtigungen
nicht mehr auftreten. Das ist insbes. für die Herstellung von vergüteten Platten
mit Vergütungsschicht auch auf der Unterseite von Bedeutung. Von besonderem Vorteil
ist die Tatsache, daß die Beschickvorrichtung mit der bei einer erfindungsgemäßen
Heizplattenpresse schon vorhandenen Entleereinrichtung derart kombiniert ist, daß
besondere Steuerungsmaßnahmen für die hin- und hergehende Bewegung der Beschickvorrichtung
nicht mehr erforderlich sind. Auch das Vor-und
Zurückfahren der
Aufnahmeelemente kann steuerungstechniseh mit der Bewegung der Aufnahmearme der
Entleerholme gekoppelt werden, sei es im Gleichtakt oder im Gegentakt. Im Ergebnis
zeichnet sich die erfindungsgemäße Heizplattenpresse auch durch steuerungstechnische
Einfachheit aus, wobei die Steuerung im übrigen mit den Hilfsmitteln der modernen
Steuerungstechnik ohne weiteres verwirklicht werden kann.
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Im folgenden werden die beschriebenen und weiteren Merkmale der Erfindung
anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher
erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung Fig. 1 die Seitenansicht einer
erfindungsgemäßen Heizplattenpresse, Fig. 2 eine Aufsicht auf den Gegenstand nach
Fig. 1 bei entfernter oberer Heizplatte, Fig. 5 den Gegenstand nach Fig. 2 in anderer
Funktionsstellung, Fig. 4 in gegenüber der Fig. 1 wesentlich vergrößerter Darstellung
einen Schnitt in Richtung A-A durch den Gegenstand nach Fig. 2, Fig. 5 eine andere
Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 4 und Fig. 6 eine weitere Ausführungsform
der Fig. 4.
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Die in den Fig. dargestellte Heizplattenpresse ist im Ausführungsbeispiel
(aber keinesfalls beschränkend) eine Einetagenpresse, die in. üblicher Weise aus
dem Pressengestell 1 der oberen Heizplatte 2 und der unteren Heizplatte 5 besteht,
wobei im Ausführungsbeispiel die obere Heizplatte 2 an einen feststehenden Pressenholm
4 angeschlossen ist und die untere Heizplatte 3 über Antriebszylinderkolbenanordnungen
5 heb--und senkbar ist.
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Zugeordnet sind dieser Heizplattenpresse eine Beschickeinrichtung
6 und eine Entleereinrichtung 7. Das zu pressende Gut 8 wird mit Hilfe der Beschickeinrichtung
6 in Richtung des Pfeiles 9 in die Heizplattenpresse eingeführt. Mit Hilfe der Entleereinrichtung
7 werden die fertiggepreßten Platten in Richtung des Pfeiles 10 aus der Heizplattenpresse
herausgenonmen, so daß die genannten Pfeile 9, 10 die Transportrichtung festlegen.
Die so aufgebaute Heizplattenpresse ist insbes. für die Herstellung von vergüteten
Spanplatten, Faserplatten u. dergl. bestimmt. Zu pressendes Gut sind dann also fertiggepreßte
oder vorgepreßte Platten, die mit sog. Vergütungsfolien ausgerüstet sind und in
der Heizplattenpresse beim Preßvorgang eine Veredlungsschicht oder Oberflächenschicht
erhalten, die sich aus der Vergütungsfolie aufbaut.
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Bei der erfindungsgemäßen Heizplattenpresse besteht die Entleereinrichtung
7 aus beidseitig neben der Presse fahrbaren Entleerholmen 11 mit daran angebrachten
Aufnahmearmen 12, wobei an den Aufnahmearmen 12 Saugheber 15 befestigt sind, die
folglich durch Drehung der Aufnahmearme 12 zwischen den Heizplatten 2, 5 vor- und
zurückfahrbar sind. Die Beschickvorrichtung 6 besitzt an die Entleerholme 11 angeschlossene
Beschickholme 14. Die Beschickholme 14 sind ihrerseits mit en-und ausfahrbaren Aufnahmeelementen
15 versehen, die vor der Heizplattenpresse im ausgefahrenen Zustand mittels Förderband
oder
Bandtablett zugeführte zu pressende Platten 8 aufnehmen und in der Heizplattenpresse
fallen lassen, indem die Aufnahmeelemente 15 zurückgefahren werden. Im Ausführungsbeispiel
und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind die Beschickholme 14 mit
den Entleerholmen 11 neben der Heizplattenpresse niveaugleich verfahrbar, was insbesondere
in Fig. 1 erkennbar ist, wobei die Aufnahrneelemente 15 lediglich vor- und zurückfahrbar
sind, während die Saugheber 13 mit ihren Aufnahmearmen 12 an den Entleerholmen 11
auch noch heb- und senkbar sind. Die Entleerholme 11 und die Beschickholme 14 bilden
im Ausführungsbeispiel ein durchgehendes Bauteil.
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In der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 4 sind die Aufnahmeelemente
15 als Schwenkarme ausgeführt. Sie sind an den Beschickholmen 14 um vertikale Achsen
16 schwenkbar. Das zeigt insbes.
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die Fig. 4. Die Schwenkarme 15 tragen ihrerseits konische Abwälzwalzen
17 mit weichem Mantel, so daß bei der Schwenkbewegung nur rollende Reibung zwischen
den zu pressenden Platten und den Aufnahmeelementen 15,17 venzirklicht ist. Fig.
5 zeigt, daß die Aufnahmeelemente 15 auch als im wesentlichen orthogonal zu den
Beschickholmen vor- und zurUckfahrbare Transportbänder ausgeführt sein können, die
kinematisch nach Art von sog. Bandtabletts gestaltet sind. Beim Zurückfahren bewegen
sich die Transportbänder in Richtung des Pfeiles 18, so daß unter Vermeidung gleitender
Reibung die zu pressenden Platten 8 von den Aufnahmeelementen 15 freikommen.
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Fig. 1 zeigt die Funktionsstellung einer erfindungsgemäßen Heizplattenpresse,
bei der die Presse gerade geöffnet worden ist und die Entleereinrichtung 7 eine
fertiggepreßte Platte 19 mit ihren Saughebern 15 aufgenommen hat. Es befinden sich
also
die Entleerholme 11 urirnittelbar neben den geöffneten Heizplatten
2,3 folglich stehen die Beschickholme 14 noch vor der Heizplattenpresse. Die Aufnahmeelemente
15 der Beschiekholme 14 sind vorgefahren, mit Hilfe eines Bandtabletts oder auf
andere Weise ist eine zu pressende vorbereitete Platte 8 auf die Aufnahmeelemente
15 aufgelegt worden. Nunmehr bewegt sich die Gesamtheit aus Entleerholmen 11 und
Beschickholmen 14 mit der aufgenommenen fertiggepreßten Platte 19 und der auf den
Aufnahmeelementen 15 aufliegenden zu pressenden Platte 8 in Richtung der Pfeile
9, 10 bis in die Stellung, die in Fig. 5 dargestellt ist. Hier sind zunächst die
Aufnahmearme 12 mit den Saughebern 13 zurückgeschwenkt, außerdem sind aber die Aufnahmeelemente
15 zurückgefahren. Folglich ist die fertiggepreßte Platte 19 auf eine Plattenaustragvorrichtung
20 aufgelegt worden, die zu pressende, vorbereitete Platte 8 liegt auf der unteren
Heizplatte 3 auf. Ohne weiteres kann die Heizplattenpresse geschlossen werden, wobei
während des Preßvorganges die Entleerholme 11 mit den Beschickholmen 14 in die in
Fig. 1 gezeichnete Stellung zurückgefahren werden, um nach dem offenen der Heizplattenpresse
in der beschriebenen Weise weiter zu funktionieren.
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Von besonderer Bedeutung ist die Ausführungsform nach Fig. 6.
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Hier drücken die Aufnahme elemente 15 gegen die Kanten der zu pressenden
Platten 8, um sie nach oben konvex elastisch zu verformen. Aus den zu pressenden
Platten 8 werden so Gewölbe, die ohne weiteres alle statischen Beanspruchungen beim
Beschickvorgang aufnehmen. Ohne weiteres kann durch Zurücknahme der Aufnahmeelemente
15 in Richtung der Pfeile 21 das Ablegen der zu pressenden Platten 8 auf der Heizplatte
3 erfolgen.