DE923931C - Styrolisierte Fettsaeurepolyester enthaltende Lacke - Google Patents
Styrolisierte Fettsaeurepolyester enthaltende LackeInfo
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Description
Die Styrolisierung von Fettsäurepolyestern ist bekannt. Unter styrolisierten Polyestern sind alle
Produkte zu verstehen, wie sie entstehen bei der an sich bekannten Styrolisierung von fetten Ölen
und solchen künstlichen Harzen, die durch Mischkondensation von Polycarbonsäuren, ungesättigten
Fettsäuren und Polyalkoholen gebildet werden. Das Styrol kann dabei ganz oder teilweise durch seine
Homologen, z. B. a-Methylstyrol, Chlorstyrol, oder
andere ähnlich reagierende ungesättigte Kohlenwasserstoffe, wie Cyclopentadien oder Dicyclopentadien,
ersetzt werden.
Die styrolisierten Polyester zeigen gegenüber den normalen Polyestern vor allem in den Trocknungseigenschaften und in den Chemikalienbeständigkeiten
besondere lacktechnische Vorteile. Hierbei ist jedoch ein Nachteil, daß die getrockneten Filme
dieser Produkte in der Wärme infolge ihres Gehaltes an Polystyrol, einem thermoplastischen
Körper, wieder erweichen. Außerdem ist auch die Anfälligkeit gegenüber Lösungsmitteln auf Grund
des Vorhandenseins von Polystyrol sehr groß. Diese Eigenschaften behindern die Anwendung der styrolisierten
Polyester überall dort, wo ihre Filmaufstriche erhöhten Temperaturen oder zeitweiliger
Einwirkung von Treibstoffgemischen od. dgl. m. ausgesetzt sind, wie es z. B. bei verschiedenen Maschinenteilen
oder Kühlerhauben von Kraftfahrzeugen der Fall ist.
Es wurde gefunden, daß man die Eigenschaften der styrolisierten Polyester, insbesondere die
Widerstandsfähigkeit ihrer Filme gegenüber Temperatur- und Lösungsmitteleinwirkungen, weitgehend
verbessern kann, wenn man die Polyester mit Alkoholaten zwei- oder höherwertiger Metalle
oder deren Alkoxosalzen als solchen oder in mittels
Zusatz von tautomer reagierenden Verbindungen, wie Ketocarbonsäureester^ /?-Diketonen oder
Malonsäureester^ stabilisierter Form oder mit Kunstharzen kombiniert, wie sie z. B. durch Umsetzung
von Alkoholaten drei- oder höherwertiger Metalle, wie Aluminium-, Eisen (III) -Butylat oder
ähnlichen Alkoholaten, mit tautomer reagierenden Verbindungen entstehen, die enolische oder ketolische
Hydroxylgruppen zu bilden vermögen. Derartige Verbindungen können als solche oder in
Lösung angewendet werden. Es sind Kunstharze, wie sie gebildet werden beispielsweise durch Umsetzung
von Aluminiumbutylat mit Acetessigester, Malonsäureester oder anderen tautomer reagierenden
Verbindungen, deren Eigenschaften durch Nachbehandlung mit Sauerstoff beeinflußt werden
können.
Ebenso kann man ernndungsgemäß die Eigenschaften styrolisierter Polyester dadurch verbessern,
daß man sie mit Lackharzen vereinigt, die vorher mit den angeführten metallorganischen Verbindungen
in der beschriebenen Art behandelt worden sind.
Erfindungsgemäß können die styrolisierten PoIyester
als solche oder in einer späteren Stufe ihrer Weiterverarbeitung, beispielsweise nachdem sie für
die Herstellung eines Lackes bereits mit Lösungsmitteln verdünnt worden sind, mit der betreffenden
metallorganischen Verbindung selbst oder mit den daraus hergestellten Kunstharzen oder damit vorbehandelten
Lackharzen vereinigt werden. Die Höhe des Zusatzes an metallorganischer Verbindung
oder entsprechend präpariertem Lackharz richtet sich nach dem jeweiligen Metallgehalt einerseits
und andererseits nach den gewünschten Eigenschaften des Endproduktes. Die zugesetzten Mengen sind jedoch im allgemeinen gering.
Die so verbesserten styrolisierten Polyester zeigen, z. B. als Lackfilm© aufgetragen, auch bei
um 30 bis 500 über dem Erweichungspunkt des
normalen Polyesters liegenden Temperaturen keinerlei Erweichungserscheinungen oder ein Klebrigwerden
der Filmoberrläche. Die Erhöhung des Erweichungspunktes ist dabei vom Metallgehalt des
präparierten Styrol-Polyesters sowie von den Eigenschaften des Polyesters selbst abhängig. Während
die normalen styrolisierten Polyester bei Einwirkung eines Lösiungsmittelgemisches, bestehend aus
z. B. Benzin-Toluol-Benzol, sofortige Erweichung zeigen, tritt eine merkbare Erweichung der nach
erfindungsgemäßem Verfahren veredelten Produkte erst nach 10 bis 15 Minuten ein. Diese Beseitigung
der Anfälligkeit styrolisierter Polyester gegenüber Lösungsmittelgemischen stellt einen wichtigen Faktor
bei der Automobillackierung dar. Ferner wird durch den Zusatz der genannten metallorganischen
Verbindungen zu Lacken aus styrolisiertem Polyester beim Auftragen mehrerer Schichten des
gleichen oder ähnlichen Lackes die unter dem Fachausdruck Hochziehen des Lackes bekannte störende
Eigenschaft des Filmbildners beseitigt. Die Wasser- und Alkalibeständigkeit der Aufstriche der erfindungsgemäß
vergüteten Styrol-Polyester ist gegenüber den unbebandelten Lackierungen wesentlich
verbessert und die Filmhärte in auffallender Weise erhöht.
100 Gewichtsteile einer 56°/oigen Lösung eines styrolisierten rieinensäuremodinzierten Glyzerinphthalatharzes,
das sich aus 42% Ö !anteil, 20% Phthalsäureanteil und 381Vo eines eingebauten
Styrol-Methylstyrol-Gemisches zusammensetzt, in einem vorzugsweise Kohlenwasserstoffe enthaltenden
Lösungsmittelgemisch werden bei normaler Temperatur mit 20 Gewichtsteilen einer 500/oigen
Aluminiumbutylatlösung in Toluol vermischt, die mit Acetessigester im Molverhältnis 1 Aluminium
: 1,5 Acetessigester stabilisiert worden ist. Lackierungen des so behandelten styrolisierten
Harzes zeigen auch bei Temperatureinwirkungen, die 30 bis 500 über dem Erweichungspunkt des normalen
styrolisierten Filmaufstriches liegen, keinerlei Erweichungen oder ein Klebrigwerden der
Filmoberrläche. Während die Aufstriche des normalen Harzes bei der Einwirkung von Treibstoffoder
Lösungsmittelgemischen sofort Erweichung zeigen, sind die Aufstriche des vergüteten Produktes
in derartigen Lösungen etwa 15 Minuten unverändert haltbar. Ebenso sind Filmhärte sowie
Wasser- und Laugenbeständigkeit der Aufstriche des behandelten Produktes gegenüber den normalen
Aufstrichen des styrolisierten Alkydharzes wesentlich verbessert.
100 Gewichtsteile einer 70°/oigen Lösung eines
ricinensäuremodifizierten Glycerinphthalatharzes werden mit 18 Gewichtsteilen der im Beispiel 1 beschriebenen
Aluminiumalkoholatlösung versetzt. 60 Gewichtsteile des so präparierten Glycerinphthalatharzes
werden zu 40 Gewichtsteilen des in Beispiel 1 beschriebenen styrolisierten Alkydharzes
zugesetzt und durch kräftiges Rühren gut homogenisiert. Aufstriche dieser Harzmischung zeigen
die gleichen lacktechnischen Verbesserungen, wie sie im Beispiel 1 angeführt sind.
100 Gewichtsteile der in Beispiel 1 genannten
styrolisierten Alkydharzlösung werden bei normaler Temperatur mit 17,5 Gewichtsteilen einer
5o°/oigen Lösung von Kobaltaluminiumbutylat
Co(Al(OC4Hg)4) in Toluol zur Umsetzung
gebracht, deren Gehalt an Kobalt pro Kubik-Zentimeter 29 mg beträgt und deren Stabilisierung
mit Acetessigester im Molverhältnis 1 Aluminium : ι Acetessigester durchgeführt wurde. Aufstriche
der durch Zugabe entsprechender Lösungsmittel erhaltenen Lacke zeigen dieselben lacktechnischen
Verbesserungen, wie in Beispiel 1 und 2 beschrieben.
100 Gewichtsteile eines styrolisierten Produktes,
das durch Styrolfoehandlung von leicht anoxy-
diertem Leinöl erhalten worden ist, werden mit 25 Gewichtsteilen der in Beispiel 1 genannten AIuminiumalkoholatlösung
versetzt. Die Aufstriche der so vergüteten Öllösung sind in ihrer Temperaturbeständigkeit,
Filmhärte, Lösungsmittel-, Wasser- und Alkalibeständigkeit denjenigen des unbehandelten
styrolisierten Öls deutlich überlegen.
80 Gewichtsteile der in Beispiel 1 genannten Styrolharzlösung werden mit einer Lösung von
12,3 Gewichtsteilen Metallkunstharz in 50 Gewichtsteilen Toluol versetzt, wie es durch Umsetzung
von ι Mol Aluminiumbutylat mit 1 Mol Acetessigester nach Entfernung der flüchtigen Anteile
und anschließendem Sauerstoffblasen erhalten worden ist. Die Aufstriche sind in derselben Art,
wie in den Beispielen 1 bis 4 beschrieben, verbessert.
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Styrolisierte Fettsäurepolyester enthaltende Lacke, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Alkoholaten zwei- oder mehrwertiger Metalle, vorzugsweise Aluminiumbutylat, besonders in stabilisierter Form, vorzugsweise gelöst in /2-Ketocarbonsäureestern, Malonsäureestern oder /9-Diketonen.
- 2. Styrolisierte Fettsäurepolyester enthaltende Lacke gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie die Metallalkoholate in Form ihrer Alkoxosalze enthalten.
- 3. Styrolisierte Fettsäurepolyester enthaltende Lacke gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie die Metallalkoholate in Form der Kunstharze, gegebenenfalls in Lösung enthalten, die durch Umsetzung der Alkoholate mit tautomer reagierenden Verbindungen, die in Enol- oder Ketoform vorliegen, Vorzugsweise /Ϊ-Ketocarbonsäureestern, /?-Diketonen oder Malonsäureestern, erhalten sind, wobei die Kunstharze gegebenenfalls mit Luftsauerstoff bei erhöhter Temperatur behandelt sein können.
- 4. Styrolisierte Fettsäurepolyester enthaltende Lacke gemäß Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie an Stelle der Metallalkoholate normale ölmodifizierte Alkydharze enthalten, die mit Metallalkoholaten, Alkoxosalzen oder Kunstharzen aus Metallalkoholaten und tautomer reagierenden Verbindungen behandelt worden sind.1 9592 2.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC5166A DE923931C (de) | 1951-12-24 | 1951-12-25 | Styrolisierte Fettsaeurepolyester enthaltende Lacke |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEC5166A DE923931C (de) | 1951-12-24 | 1951-12-25 | Styrolisierte Fettsaeurepolyester enthaltende Lacke |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE923931C true DE923931C (de) | 1955-02-24 |
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Family Applications (1)
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DEC5166A Expired DE923931C (de) | 1951-12-24 | 1951-12-25 | Styrolisierte Fettsaeurepolyester enthaltende Lacke |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE923931C (de) |
-
1951
- 1951-12-25 DE DEC5166A patent/DE923931C/de not_active Expired
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