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Vorrichtung zum Entsteinen von Früchten Die Erfindung bezieht sich
auf eine Vorrichtung zum Entsteinen von Früchten, wie Kirschen, Zwetschgen, Aprikosen
usw., die es ermöglicht, die Frucht beim Entsteinen außer dem notwendigen Einstich
vollkommen unbeschädigt zu erhalten, wobei die Vorrichtung als Handgerät oder Maschine
ausgebildet sein kann und im letzteren Fall eine automatische Arbeitsweise ermöglicht.
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Die Erfindung besteht darin, zum Entsteinen der Früchte zwei oder
mehrere, der Größe und Form des Steines angepaßte Schälmesser zu verwenden, wovon
eines als Stechmesser starr und die anderen in einem Griff drehbar gelagert sind.
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In den Fig. i bis 12 sind drei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigen Fig. i bis q. schaubildlich die Vorrichtung in der
einfachsten Ausführung in verschiedenen Arbeitsstellungen, während die Fig. j his
7 die Vorrichtung als Handgerät im Längs- und Querschnitt und die Fig. 6 bis io
eine nach dem gleichen Prinzip arbeitende Maschine im Gesamt- und in Teilquerschnitten
veranschaulichen.
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Fig. i i ist eine Teilobersicht der Maschine, wobei jeweils nebeneinanderliegende
Abschnitte a, b, c
in verschiedenen Höhen geschnitten sind, während aus Fig.
9 die Schnittführung gemäß i ja-,ja,
iib-iib und iia-ria zu ersehen
ist.
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In der Fig. 12 ist rechts ein Teilschnitt nach der Linie 12-i2 von
Fig. i i gezeichnet, während links ein Teilschnitt nach der Linie 12b von Fig. 8
dargestellt ist.
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Die Vorrichtung zum Entsteinen von Früchten besteht aus einem fest
mit einem Griff 33 verbundenen Stechmesser 30 und beispielsweise aus zwei
Schälmessern
31 und 32, die beide auf Wellen 34, 35 sitzen, welche im Griff 33 gelagert und am
rÜckwärtigen Ende mit Kurbeln 36, 37 versehen sind. Sowohl die Schälmesser 31, 32
als auch das Stechmesser weisen eine lanzenförmige, leicht gekrümmte Gestalt auf
und sind gleich groß.
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Soll mit der Vorrichtung eine Frucht, z. B. eine Kirsche 20, entsteint
werden, so dreht man zuerst mittels der Kurbeln 36, 37 die Schälmesser 31, 32 so,
daß sie sich mit dem Stechmesser 3o decken und zusammen gewissermaßen einen spitzen
Löffel bilden. Nach dem Abreißen des Stiels 23 sticht man diesen spitzen Löffel
durch die vom Stiel gebildete Öffnung ins Innere der Frucht über den Kern 21. Dann
dreht man die Schälmesser 31, 32 mittels der Kurbeln 36, 37 in Pfeilrichtung gemäß
Fig. 2, so daß der Stein 21 durch die Schälmesser 31, 32 von dem ihn umgebenden
Fruchtfleisch losgetrennt und umschlossen wird. Durch Herausziehen der Messer aus
der Frucht 2o wird gleichzeitig auch der Stein 21 mit entfernt, Zwobei ihn die Messer
wie Zangen festhalten. Durch nochmaliges Drehen der Kurbeln 36, 37 in Pfeilrichtung
gemäß Fig. 4 werden die Schälmesser in die Ausgangsstellung zurückgedreht, und der
Stein 21 fällt in ein dazu bereitgestelltes Gefäß.
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Vorteilhaft wird der Griff 33 beim Arbeiten z. B. am Küchentisch eingespannt,
so daß die Frucht mit der einen Hand auf das Stechmesser 3o aufgesteckt und festgehalten
wird und mit der anderen Hand die Kurbeln 36, 37 gedreht werden können.
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Man kann z. B. bei großen Früchten, wie Pfirsichen, Aprikosen usw.,
auch umgekehrt arbeiten, also diese festklemmen (z. B. zwischen Blattfedern) und
die Messer mittels des von Hand gehaltenen Griffes 33 in die Frucht einstecken und
dann drehen.
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Dieser Vorgang des Entsteinens bleibt sich gleich, wenn auch die Vorrichtung
als Handgerät nach Fig. 5 bis 7 ausgebildet ist.
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Wie hieraus ersichtlich, ist der Griff 33 mit den vorstehenden Kurbeln
36,37 von einem zweiteiligen Behälter 40,41 umschlossen, dessen Teile vorn
am Griff sich abstützen und durch eine Blattfeder 46 unter Spannung gehalten sind,
so daß beim Zusammendrücken die beiden Teile 40, 41 wie die Schenkel einer Zange
sich schließen und beim Freigeben wieder in die Anfangslage zurückkehren.
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Der Griff 33 ist am Oberteil 4o befestigt (Fig. 5), während das Unterteil
Querstäbe 44, 45 aufweist, zwischen die die Kurbeln 36, 37 greifen.
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Wird der Behälter, welcher wie ein Druckball von der Hand umschlossen
wird, zusammengedrückt, nachdem die Messer 30, 31, 32 in die Frucht eingestoßen
sind, so zwingen die Mitnehmer 44, 45 die Kurbeln 36, 37 zu einer Drehbewegung und
damit die Messer 31, 32 zur Schälbewegung (vgl. die Kurbelstellungen von Fig. 6
und 7).
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Das Gerät eignet sich infolge der bequemen Handhabung und schnellen
Arbeitsweise besonders für Kleinfrüchte, wie Kirschen u. dgl.
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Eine Maschine, wie sie beispielsweise in Fig. 8 bis 12 dargestellt
ist, dient dem vollautomatischen Entsteinen von Steinobst. Außer der in Fig. 1 bis
4 gezeigten Entsteinvorrichtung, die hier insgesamt mit 33 bezeichnet wird, dienen
noch weitere Vorrichtungen zum Entstielen, Halten und zum Zubringen der Frucht zur
Entsteinvorrichtung 33 sowie zum Ausstoßen derselben.
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Die Maschine besteht aus einer mit etwa der Größe der Frucht angepaßten,
eingelassenen Behältern 56 versehenen Trommel 5o aus Blech od, dgl., deren Breite
von der Anzahl gleichzeitig wirkender Entsteinvorriehtungen 33 abhängt.
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Über der Trommel ist ein Zufu:hrtrichter 57 für die Früchte 2o angebracht,
dessen Öffnung 58 so klein ist, daß immer nur eine Frucht 2o durchtreten kann.
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Die absatzweise Drehbewegung der Trommel 5o wird durch einen Klinkentrieb
51, 52 erzwungen, der durch eine Kurbel 53 betätigt wird. Die Kurbel 53 ist auf
einer die Trommel 5o tragenden Welle 64 gelagert und gelenkig mit einer mit der
Antriebskurbel 55 verbundenen Schwinge 54 gekuppelt.
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Zwischen Trichter 57 und Trommeloberfläche sind hin und her gehende
Platten 59 angeordnet, die am vorderen Ende eine Einkerbung 6o aufweisen. Außerdem
sind oberhalb der Platte 59 Zangen 61 an einem Winkelhebel 77 befestigt, welcher
wiederum an einem schwenkbar gelagerten Hebel 75 angebracht ist. Dieser Hebel 75
wird durch eine in einer Nockenbahn 56 laufende Kurbel gesteuert, wobei am anderen
Ende des Schwenkhebels 75 eine weitere Schwinge 74 angelenkt ist, welche die auf
einem Schwenkhebel 73 sitzende Entsteinvorrichtung antreibt.
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Im Innern der Trommel 5o sind Ausstoßerstifte 62 angeordnet, die entgegen
der Wirkung einer Feder 65 von auf der Trommelwelle 64 sitzenden Exzentern 63 in
die Behälter 56 eingeschoben werden.
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In jedem Behälter 56 sind bewegliche, vorzugsweise aus Gummi hergestellte
Greifer 7o angeordnet, welche durch ein Hebelpaar 71 angestellt werden, wobei das
Hebelpaar 71 von einem mit der Welle 64 verbundenen Axialexzenter angetrieben wird.
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Die Zangen 61 werden durch ortsfeste Anschläge 8o geschlossen und
von Winkelstücken 77, die mit einem Querstab verbunden sind, getragen. Diese Winkelstücke77
ragen in Langlöcher 79 der Plätten 59 und teilen diesen nach einer gewissen Zeit
ihre Bewegung mit.
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Am Maschinengehäuse sind weiterhin Anschläge 8r, 82 in geeigneter
Weise angebracht, welche die Schälmesser 31, 32 - der Entsteinvorrichtung 33 steuern,
welche auf Schwenkhebeln 73 angebracht sind, die sich um die Querstange 84 drehen.
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Vor den Entsteinvorrichtungen 33 sind am Maschinengehäuse mit einem
Loch 86 versehene Querplatten 85 angebracht, welche die vorbeigeführten Behälter
56 überdecken.
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Die Entsteinmaschine arbeitet wie folgt: Sobald eine Frucht 2o durch
die Öffnung 58 -des Trichters 57 hindurch in einen Behälter 56 fällt, wobei die
Enge der Öffnung 58 bedingt, daß die Früchte mit senkrecht stehendem Stiel 23 hindurchgleiten;
geht
die Zange 61 nach vorn und nimmt nach kurzer Zeit die Platte
59 mit. Bei der Rückwärtsbewegung reißt die Zange 61 den Stiel 23 aus der Frucht.
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Nach Beendigung dieses Arbeitsganges dreht sich die Trommel 5o und
bringt die in den Behältern 56 befindlichen, .bereits stiellosen Früchte in den
Wirkungsbereich der Entsteinvorrichtung 33. Von den Schwinghebeln 74 über die Schwenkhebel
73 werden die Vorrichtungen 33 in Bewegung versetzt und die Schälmesser 31, 32 gleichzeitig
durch die Anschläge 81, 82 gesteuert, so daß nunmehr entsteint wird.
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Vor dem Entsteinen schließen sich die Greifer 70, welche mit den Axialexzentern
72 und den Hebeln 71 zusammenarbeiten, um die Frucht 2o festzuhalten, bis die Behälter
56 senkrecht nach unten zeigen. Dann stoßen die Stangen 62, welche von Exzentern
63 betätigt werden, die Früchte 2o aus den Behältern 56, und das Obst fällt in untergestellte
Sammelbehälter.
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Während des Entsteinvorganges liegen vor den Behältern 56 die ortsfesten
Platten 85, welche während des Entsteinens die Frucht gegen Herausfallen sichern,
zumal die Greifer 70 insbesondere den Zweck haben, die Frucht 2o nach Entfernen
des Stiels 23 in der Lage zu halten, damit die Messer genau im Stielansatz eindringen.
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Es sei erwähnt, daß bei allen Ausführungen unter Umständen ein einziges
Schälmesser 31 genügt, wodurch sich die Gesamtausbildung sehr vereinfacht.