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Einrichtung zur selbsttätigen Begrenzung der Zeitdauer einer oszillographischen
Aufnahme
Bei oszillographischen Aufnahmen wird häufig eine selbsttätige Begrenzung
der Zeitdauer gefordert, was bei gegebener Ablaufgeschwindigkeit des Schreibstreifens
einer bestimmten Länge des belichteten Streifens entspricht. Eine solche Einrichtung
ist besonders bei verhältnismäßig großer Ablaufgeschwindigkeit erwünscht, um keinen
unnötigen Streifenverbrauch zu haben.
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Dabei sind grundsätzlich zwei verschiedene Anordnungen zu unterscheiden.
Im ersten Fall läuft der vorzugsweise auf eine Trommel aufgespannte Schreibstreifen
im Bereitschaftszustand mit der für die Zeitauslösung erforderlichen Geschwindigkeit.
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Um die Aufnahme einzuleiten, wird ein Lichtverschluß geöffnet, der
nach der gewünschten Zeit wieder geschlossen wird. Im zweiten Fall wird der Schreibstreifen
beim Beginn der Aufnahme auf die erforderliche Ablaufgeschwindigkeit gebracht und
nach der gewünschten Zeit wieder stillgesetzt. Dabei kann der Schreibstreifen zu
Beginn der Aufnahme von einem mit der betreffenden Geschwindigkeit umlaufenden Triebwerk
mitgenommen und nach der gewünschten Zeit wieder entkuppelt werden.
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In jedem Fall kann nun die Zeitdauer der Aufnahme unter Benutzung
eines mit gleichbleibender Geschwindigkeit umlaufenden Triebwerks gemäß der Zeichnung
dadurch in besonders einfacher Weise selbsttätig begrenzt werden, daß beim Beginn
der Aufnahme die Wicklung einer elektromagnetisch gesteuerten Kupplung eingeschaltet
wird, die ein
Kontaktglied mitnimmt, das nach dem Zurücklegen eines
einstellbaren Weges einen Kontakt betätigt, der, vorzugsweise über ein Relais, ein
die Aufnahme beendigendes Glied steuert und zugleich die Wicklung der magnetischen
Kupplung ausschaltet, so daß das Kontaktglied unter dem Einfluß der Richtkraft in
die Ruhelage zurückkehrt. Dadurch wird erreicht, daß die Einrichtung sofort nach
Beendigung einer Aufnahme wieder für eine weitere Aufnahme bereit ist. Dabei besteht
das Kontaktglied vorzugsweise aus einem Metallstück, das isoliert auf einer gleichachsig
zur Welle des Triebwerks drehbar gelagerten Trommel befestigt ist, auf der zwei
Kontaktanordnungen schleifen, die um einen Winkel von weniger als 3600 verstellbar
sind.
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Als Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung eine Seitenansicht einer
Einrichtung gemäß der Erfindung, teilweise im Schnitt, dargestellt. Auf einer Grundplatte
I ist in zwei Lagerböcken 2, 3 eine Welle 4 gelagert. Auf dieser ist durch eine
eingelegte Feder 5, gegen Drehung gesichert, der topfartige, mit einer Verzahnung
versehene Eisenkörper 6 eines Elektromagneten durch ein nicht gezeichnetes Schraubengetriebe
mittels einer Rändelmutter 7 um eine kleine Strecke verschiebbar, um den Abstand
des als Reibscheibe wirkenden Ankers 8 von dem Rand des topfartigen Eisenkörpers
6 einstellen zu können. Der scheibenförmige Anker 8 ist auf der Welle 4 leicht verschiebbar
und durch in Ausnehmungen eingreifende Mitnehmer mit einer auf der Welle 4 gelagerten
Hülseg gekuppelt, die mit einer aus Isolierstoff bestehenden Trommel 10 verbunden
ist, in die ein Metallstück I0' eingelassen ist.
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Auf der Grundplatte I ruht ein Tragkörper II, dessen Gestalt aus
der Zeichnung zu ersehen ist. In seinem die Welle 4 umfassenden Teil ist er topfartig
ausgebildet. Auf einem die Welle 4 mit geringem Spiel umgebenden Bodenansatz ist,
durch eine Mutter I2 gesichert, eine Scheibe 13 gelagert, die einen sich parallel
zur Achse erstreckenden Bolzen 14 trägt, an dem zwei Kontaktfederbürsten 15, 16
isoliert befestigt sind. In dem topfartigen Teil des Tragkörpers II ist ein Drehkörper
I7 gelagert, der in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise gestaltet ist. Durch
eine aus Band gewickelte Spiralfeder I8 ist der Drehkörper I7 mit der Hülseg verbunden.
Eine zweite ähnliche Spiralfeder 19 ist einerseits mit dem Drehkörper I7 und andererseits
mit dem Tragkorper II verbunden.
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In den Lagerbock 2 ist eine Hülse 20 eingesetzt, in deren Verlängerung
ein Drehknopf 21 gelagert ist, der eine Zeigerscheibe 22 und einen Mitnehmer 23
trägt. Dieser greift in eine an dem Bolzen 14 befestigte Gabel 24 ein. Der Zeigerscheibe
22 gegenüber ist mittels eines Winkels 25 auf der Grundplatte I eine Skalenscheibe
26 befestigt. Um der im Innern des Eisentopfes 6 angeordneten Wicklung 27 den Erregerstrom
zuzuführen, sind die Wicklungsenden mit Schleifringen 28, 29 verbunden, auf denen
Bürsten 30 bzw. 3I schleifen, die an einem von dem Lagerbock 3 getragenen Bolzen
32 isoliert befestigt sind.
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Wie aus dem eingezeichneten Stromlauf hervorgeht, ist an die Leitung
33 eines Netzes die Kontaktbürste 15 angeschlossen, wogegen die Kontaktbürste I6
über die Wicklung eines Relais 34 und einen Schalter 40 zur Netzleitung 36 geführt
ist.
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Parallel dazu liegt die Wicklung 27 der magnetischen Kupplung über
die Kontaktbürsten 30, 31 und einen Kontakt 35 des Relais 34. Wird nun der Schalter
40 geschlossen, so wird über den Relaiskontakt 35 die Wicklung 27 der magnetischen
Kupplung eingeschaltet und zugleich die Wicklung eines Relais 39 zum Einleiten der
Aufnahme.
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Sobald nun der Kontakt 10' das Relais 34 einschaltet, unterbricht
der Kontakt 35 den Stromkreis für die magnetische Kupplung und das Relais 39.
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Dabei dient der Kontakt 35' zum Halten des Relaisankers, solange der
Schalter 40 geschlossen ist, um zu verhindern, daß bei einer rückläufigen Bewegung
des Kontaktes 10' die magnetische Kupplung nochmals anspricht.
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Wenn es sich z. B. um eine Einrichtung handelt, bei der die Aufnahme
dadurch eingeleitet wird, daß der Schreibstreifen von einem vorher eingeschalteten
und mit gleichbleibender Geschwindigkeit umlaufenden Triebwerk mitgenommen wird,
kann ein Elektromotor vorgesehen werden, der eine Walze antreibt, gegen die der
Schreibstreifen gedrückt und so von der Walze mitgenommen wird. In diesem Fall ist
39 die Wicklung eines Elektromagneten, dessen Anker den Schreibstreifen mit der
umlaufenden Walze kuppelt, wenn der Schalter 40 geschlossen wird. Da die Wicklung
27 der Relaiswicklung 39 parallel geschaltet ist, erhält zugleich auch diese Strom,
wodurch der Anker 8, der sich im Ruhezustand unter dem Einfluß der Kraft einer Feder
41 an den Rand des Drehkörpers I7 anlegt, angezogen wird, wobei aber die Kupplung
mit der Hülse g nicht gelöst wird. Dabei wird die Ankerscheibe 8 gegen den Rand
des Eisenkörpers 6 gepreßt und infolgedessen durch Reibung mitgenommen, so daß auch
die Kontakttrommel 10 mit der Welle 4 gekuppelt ist, die über ein in den Zahnkranz
des Eisenkörpers. 6 eingreifendes, nicht gezeichnetes Zahnrad von dem mit gleichbleibender
Geschwindigkeit umlaufenden Rotor eines Elektromotors angetrieben wird, der zugleich
auch die zum Mitnehmen des Schreibstreifens dienende Walze antreiben kann.
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Zugleich mit der Mitnahme des Schreibstreifens wird also auch die
Kontakttrommel 10 mit der Antriebswelle 4 gekuppelt, so daß sie sich mitdreht.
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Dabei wird die Spiralfeder 18 gespannt. Wenn die Kontakttrommel 10
sich so weit gedreht hat, daß das Metallstück 10' die Bürsten I5 und I6 berührt,
wird die Relaiswicklung 34 erregt, worauf der Kontakt 35 geöffnet wird. Dadurch
werden die Wicklungen 27 und 39 stromlos. Infolgedessen fällt der Anker 8 unter
dem Einfluß der Feder 41 ab, wobei die Spiralfeder I8 bestrebt ist, die Trommel
10 wieder in die Ruhelage zurückzudrehen. Infolge der Schwungmasse wird die Trommel
allerdings zunächst noch weiterlaufen, wobei die Spiralfeder 19 als Pufferfeder
wi;kt, wenn der mit der Anker-
scheibe 8 verbundene Anschlag42'
auf den Anschlag 42 des Drehkörpers I7 trifft. Ein zu weites Auslaufen wird dadurch
verhindert. Zugleich wird die Kupplung des Schreibstreifens durch die Wicklung 39
wieder gelöst und dadurch die Aufnahme beendigt.
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Die Zeitdauer der Aufnahme ist also durch die Größe des Drehwinkels
gegeben, den das Metallstück IO' beschreibt, bis es die Bürsten 15 und 16 berührt.
Um den Winkel und damit die Zeitdauer einzustellen, dreht man den Knopf 21, wobei
der die Bürsten tragende Bolzen 14 durch die Gabel 24 mitgenommen wird. Die Skala
26 kann dann auch so geeicht werden, daß man unter Berücksichtigung der gegebenen
Ablaufgeschwindigkeit des Schreibstreifens mittels der Zeigerscheibe 22 unmittelbar
eine gewünschte Ablauflänge des Schreibstreifens in Meter einstellen kann.
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PATENTANSPROCHE: -I. Einrichtung zum selbsttätigen Begrenzen der
Zeitdauer einer oszillographischen Aufnahme unter Benutzung eines mit gleichbleibender
Geschwindigkeit umlaufenden Triebwerks, dadurch gekennzeichnet, daß beim Beginn
der Aufnahme die Wicklung (27) einer elektromagnetisch gesteuerten Kupplung eingeschaltet
wird, die ein Kontaktglied (I0') mitnimmt, das nach Zurücklegen eines einstellbaren
Weges einen Kontakt (I5, I6) betätigt, der, vorzugsweise über ein Relais (34), ein
die Aufnahme beendigendes Glied (39) steuert und zugleich die Wicklung (27) der
magnetischen Kupplung ausschaltet, so daß das Kontaktglied (Io') unter dem Einfluß
der Richtkraft (I8) in die Ruhelage zurückkehrt.