DE923126C - Verfahren zur katalytischen Umsetzung von Kohlenoxyd mit Wasserstoff - Google Patents
Verfahren zur katalytischen Umsetzung von Kohlenoxyd mit WasserstoffInfo
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Description
- Verfahren zur katalytischen Umsetzung von Kohlenoxyd mit Wasserstoff Es ist bekannt, daß man die Umsetzung von Kohlenoxyd mit Wasserstoff zu mehrgliedrigen Kohlenwasserstoffen in mehreren Stufen durchführen kann. Hierbei hat man im allgemeinen in der Weise gearbeitet, daß in den ersten Stufen ein möglichst weitgehender Umsatz des Synthesegases erzielt wurde; der nicht umgesetzte Rest .dieses Gases wurde dann in den folgenden Stufen aufgearbeitet.
- Neuere Untersuchungen haben gezeigt, daß man aus den genannten Gasen durch Einhalten besonderer Bedingungen neben den mehrgliedrigen Kohlenwasserstoffen auch größere ;Mengen flüssiger und gegebenenfalls auch fester sauerstoffhaltiger organischer Verbindungen, insbesondere Alkohole, herstellen kann. Hierzu arbeitet man vorteilhaft in Gegenwart von Eisenkatalysatoren und bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen von z. B. 17o bis 25o° und erhöhten Drucken von zweckmäßig 12 bis 5o at.
- Es wurde nun gefunden, daß man die Ausbeute an sauerstoffhaltigen Erzeugnissen wesentlich erhöhen kann, wenn man die Umsetzung unter den an sich für die Bildung dieser Erzeugnisse geeigneten Temperatur- und Druckbedingungen in der Weise durchführt, daß bei einem Durchgang durch eine Stufe der Umsatz des Synthesegases nur . gering ist. Ein Maß für die Höhe des Umsatzes ist die Kohlensäurebildung, die in Gegenwart von Eisenkatalysatoren und bei den genannten Temperatur- und Druckbedingungen bevorzugt gegenüber der Bildung von Wasser stattfindet; es sollen in jeder Stufe nicht mehr als 15% Kohlensäure, bezogen auf die Gesamtmenge des von flüssigen und festen Anteilen und von Gasol befreiten Endgases, gebildet werden. Unter Durchgang des Synthesegases durch eine Stufe ist hier die Behandlung in einem Katalysatorraum ohne Zwischenabscheidung erheblicher Mengen der gebildeten flüssigen und festen Erzeugnisse zu verstehen. Da wegen des nach der Erfindung eingehaltenen geringen Umsatzes ein Endgas mit noch erheblichem Gehalt an Kohlenoxyd und Wasserstoff erhalten wird, dessen weitere Verwertung zur Herstellung flüssiger und fester sauerstoffhaltiger Verbindungen neben mehrgliedrigen Kohlenwasserstoffen erwünscht ist, setzt man das Endgas nach Abscheidung wenigstens eines Teils, vorteilhaft der Gesamtmenge, der flüssigen und festen Erzeugnisse, gegebenenfalls auch der Kohlensäure und der mehrgliedrigen gasförmigen Kohlenwasserstoffe, in einer oder mehreren anschließenden Stufen weiter um. Es empfiehlt sich, die Kohlensäure wie auch die mehrgliedrigen gasförmigen Kohlenwasserstoffe zwischen .den Stufen zu entfernen, weil in ihrer Gegenwart höhere Temperaturen eingehalten werden müssen, bei denen die erwünschte Bildung sauerstoffhaltiger Erzeugnisse zugunsten der mehrgliedr.igenKohlenwasserstoffe zurückgedrängtwird.
- Der Umsatz des Synthesegases bzw. die Kohlensäurebildung wird durch Wahl einer geeigneten, beschränkten Verweilzeit des Gases oder (bei gegebener Durchsatzgeschwindigkeit des Gases) durch Wahl einer entsprechend geringen Katalysatorschichthöhe, besonders aber durch eine entsprechende Einstellung der Temperatur, in jeder Stufe niedrig gehalten. Die geeignete Verweilzeit bzw. Katalysatorschichthöhe hängt weitgehend von der Temperatur, dem Druck, der Wirksamkeit des Katalysators und auch von anderen Bedingungen, z. B. der Zusammensetzung des Ausgangsgases, ab; sie wird am besten durch einen Vorversuch bestimmt. Im allgemeinen kommen Verweilzeiten von q. bis 400 Sekunden, bezogen auf alle Stufen, und bei der bevorzugten stündlichen Durchsatzgeschwindigkeit von 7o bis 5oo cbm Gas je Kubikmeter Katalysatorraum Katalysatorschichthöhen von 0,5 :bis 5 m in Betracht.
- Als Katalysatoren können Schmelzkatalysatoren, Sinterkatalysatoren oder Skelettkatalysatoren verwendet werden. Die Schmelzkatalysatoren werden bekanntlich durch Schmelzen von Eisen im Sauerstoffstrom und anschließendes Reduzieren des dabei gebildeten Eisenoxyduloxyds hergestellt, die Sinterkatalysatoren durch Sintern von Eisenpulver oder pulverförmigen reduzierbaren Eisenverbindungen, die anschließend reduziert werden, die Skelettkatalysatoren durch Legieren. von Eisen mit einem anderen Metall, z. B. Aluminium, und Herauslösen des letzteren z. B. bei Verwendung von Aluminium mit Alkali.
- Die genanntenKatalysatorenkönnen aktivierende Zusätze, wie z. B. Silicium, Titan, Aluminiumoxyd oder Alkaliverbindungen, enthalten. Die Fällungskatalysatoren können außerdem auf Träger, z. B. Kieselgur, Silikate, Aluminiumoxyd u. dgl., aufgebracht werden.
- Die Umsetzung kann in Gefäßen beliebiger Bauart stattfinden. Sehr vorteilhaft arbeitet man unter Abführung der überschüssigen Umsetzungswärme durch mittelbaren Wärmeaustausch mit einer verdampfenden Flüssigkeit, am besten Wasser, oder einer im Kühlraum umlaufenden Flüssigkeit. Man kann jedoch auch die Umsetzung in flüssiger Phase, z. B. in Gegenwart eines unter den gleichen Bedingungen gebildeten Öls durchführen. In diesem Fall sorgt man jedoch zweckmäßig für einen schnellen Kreislauf des Öls unter Herausnahme der sauerstoffhaltigen Anteile, da fliese bei längerem Verweilen im Katalysatorraum leicht zu Kohlenwasserstoffen umgesetzt werden können. Eine sehr einfache Ofenkonstruktion mit nicht oder nur wenig unterteilten Umsetzungsräumen kann man auch anwenden, wenn man .die gebildete Umsetzungswärme zu einem erheblichen Teil oder ganz durch schnelles Umwälzen der Gase aus dem Umsetzungsofen herausführt, wobei die umgewälzten Gase nur bis zu der am Eintritt in den Umsetzungsofen herrschenden Temperatur gekühlt zu werden 'brauchen, und einen Teil der austretenden Gase nach Abtrennen der gebildeten flüssigen und festen Erzeugnisse oder erheblicher Mengen hiervon in einen zweiten Ofen führt, der in gleicher Weise betrieben werden kann.
- Man hat zwar auch schon bei Versuchen für die Entwicklung der Synthese mehrgliedriger Kohlenwasserstoffe aus Kohlenoxyd und Wasserstoff Bedingungen eingehalten, bei denen in einer Stufe nur geringe Mengen Kohlensäure gebildet wurden. Abgesehen davon aber, däß diese Versuche nicht mit dem. Ziel der Beschränkung der Kohlensäurebildung ausgeführt wurden, unterschieden sich die dabei angewandten Bedingungen dadurch wesentlich von den bei dem vorliegenden Verfahren eingehaltenen, daß bei gewöhnlichem Druck gearbeitet wurde, während das Verfahren gemäß der Erfindung bei erhöhten Drucken von etwa 12 at oder darüber ausgeführt wird. Die genannten Versuche gaben auch keinen Anhaltspunkt für die Entwicklung der Kohlenoxyd-Wasserstoff-Umsetzung in der Richtung einer vermehrten Bildung flüssiger und fester sauerstoffhaltiger organischer Verbindungen, wie sie durch das vorliegende Verfahren erzielt wird, da es bei jenen Versuchen nur auf die Bildung mehrgliedriger Kohlenwasserstoffe ankam und auch nur solche gebildet wurden. Beispiel i Ein im wesentlichen aus i Teil Kohlenoxyd und o,8 Teilen Wasserstoff bestehendes Gasgemisch, das 3 % Kohlensäure enthält, wird bei 25 at durch zwei Plattenöfen geleitet, die mit einem aus Eisen mit Zusätzen von Aluminiumoxyd und Kaliumoxyd bestehenden Schmelzkatalysator gefüllt sind, wobei eine stündliche Durchsatzgeschwindigkeit von 150 cbm Gas je Kubikmeter Katalysatorraum eingehalten wird. Im ersten Ofen beträgt die Temperatur 18o, im zweiten -goo°. Das aus dem ersten Ofen nach Abscheiden der flüssigen und festen Erzeugnisse erhaltene Gas enthält i2,5 % Kohlensäure. Die Kontraktion beträgt 2:21/o. Der Alkoholgehalt der einzelnen Fraktionen der flüssigen und festen Erzeugnisse ist in der folgenden Tabelle angegeben:
Fraktionen der Anteile dieser Alkoholgehalt flüssigen und festen Fraktionen in der Fraktionen in Erzeugnisse °, o °. o bis Zoo ° 54 47 Zoo bis 230° 2 47 23o bis 350' 33 50 über 35o ° 11 30 Fraktionen der Anteile dieser Alkoholgehalt flüssigen und festen Fraktionen in der Fraktionen in Erzeugnisse °, o o a bis Zoo' 55 30 Zoo bis 230° 2 32 23o bis 350 ° 32 35 über 35o' 11 25 Fraktionen der Anteile dieser Alkokolgehalt flüssigen und festen Fraktionen in der Fraktionen in Erzeugnisse ° o ° n bis Zoo' 56 30 Zoo bis 230' 2 32 230 bis 350' 31 34 über 350' 11 30 - Beispiele Man kann auch von einem Gas ausgehen, das von vornherein eine größere Kohlensäuremenge enthält. Unterwirft man ein Gas mit 25 % Kohlensäuregehalt in derselben Weise wie nach Absatz i des vorhergehenden Beispiels der Umsetzung bei 220°, so enthält es nach Abscheidung der dabei gebildeten flüssigen und festen Erzeugnisse 37,5'10 Kohlensäure. Die Kontraktion beträgt 8%. Die Zusammensetzung der flüssigen und festen Erzeugnisse ergibt sich aus der folgenden Tabelle:
Fraktionen der Anteile dieser Alkoholgehalt flüssigen und festen Fraktionen in der Fraktionen in Erzeugnisse °,"o 0,0 bis Zoo' 59 22 Zoo bis 230' 2 22 23o bis 350° 27 25 über 35o' 12 20 Fraktionen der Anteile dieser Alkoholgehalt flüssigen und festen Fraktionen in der Fraktionen in Erzeugnisse °, o ° o bis Zoo ° 64 15 Zoo bis 230° 2 15 23o bis 350' 21 17 über 35o' 13 15 Fraktionen der Anteile die--er Alkoholgehalt flüssigen und festen Fraktionen in derFraktionenin Erzeugnisse ° o bis Zoo' 65 10 Zoo bis 230° 2 10 23o bis 350' 21 11,5 über 35o' 12 10 Fraktionen der Anteile dieser Alkoholgehalt flüssigen und festen Fraktionen in derFraktionenin Erzeugnisse ° o °. @o bis Zoo' 56 29 Zoo bis 230' 2 30 23o bis 350' 31 33 über 350' 11 25 Fraktionen der Anteile dieser Alkoholgehalt flüssigen und festen Fraktionen in der Fraktionen in Erzeugnisse % % bis Zoo ° 59 22 2Ö0 bis 230' 2 22 230 bis 350° 27 25 über 350° 12 20 Kohlensäure Synthese- Kontraktion Fraktionen der Anteile dieser Alkoholgehalt im Endgas o flüssigen und festen Fraktionen in der Fraktionen in temperatur /o Erzeugnisse / 0/0 i. Stufe 14 18o' 23 bis Zoo ° 54 47 2oo bis 23o' 2 47 23o bis 350' 33 50 über 350' il 30 2. Stufe 14 182° 15,3 bis 20o° 54 45 2o0 bis 2300 2 45 23o bis 350° 33 47 über 35o° li 28 3. Stufe 14 185° 10 bis 20o° 55 45 2o0 bis 230' 2 45 23o bis 350° 32 46 über 350° 11 25 4. Stufe 14 i90 ° 6,7 bis Zoo ° 55 . 45 2oo bis 230° 2 45 23o bis .35o' 32 46 über 350° 11 25 Kohlensäure Synthese- Kontraktion Fraktionen der Anteile dieser Alkoholgehalt im Endgas tem eratur o/ flüssigen und festen Fraktionen in der Fraktionen in % p o Erzeugnisse % % i. Stufe 1215 i80° 22 bis 20o° 54 47 2oo bis 230° 2 47 23o bis 350° 33 50 über 350' 11 30 2. Stufe 25 200° 15 bis 20o° 55 30 20O bis 230' 2 32 230 bis 350' 32 35 über 3500 li 25 3. Stufe 37,5 220, 8 bis 2O0 ° 59 22 2oo bis 230' 2 22 23o bis 350' 27 25 über 350' 12 20 4. Stufe 50 2,30' 7 bis Zoo ° 64 15 20o bis 2300 2 15 23o bis 350' 21 17 über 350° 13 15 - Bei den Behandlungen nach den vorstehenden Beispielen werden mehrgliedrige gasförmige Kohlenwasserstoffe (Gasol) in einer Menge von etwa 7 bis 15 % des Gewichts der gesamten Erzeugnisse (Gasol und flüssige und feste Erzeugnisse) erhalten.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur katalytischen Umsetzung von Kohlenoxyd mit Wasserstoff zu flüssigen und festen sauerstoffhaltigen organischen Verbindungen neben mehrgliedrigen Kohlenwasserstoffen bei Temperaturen zwischen etwa 170 und 25o° und unter erhöhten Drucken von etwa 12 at oder darüber in mehreren Stufen in Gegenwart von Eisenschmelz-, Eisensinter-oder Eisenskelettkatalysatoren, wobei eine wesentliche Bindung des nicht in diese Verbindungen eintretenden Sauerstoffs in Form von Kohlensäure stattfindet, dadurch gekennzeichnet, daß man durch Wahl einer beschränkten Verweilzeit des Gases im Reaktionsraum oder bei gegebener Durchsatzgeschwindigkeit durch Wahl einer entsprechend geringen Katalysatorschichthöhe und entsprechender Einstellung der Temperatur bei einem Durchgang durch eine Stufe nur so viel Gas umsetzt, daß dabei nicht mehr als 15 % Kohlensäure, bezogen auf das von flüssigen und festen Erzeugnissen befreite Endgas, gebildet werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man vor einer weiteren Umsetzung des Gases die darin enthaltene Kohlensäure ganz oder weitgehend entfernt. - Angezogene Druckschriften: Französische -Patentschrift Nr. 843 847 (Chem. Zentralbl., 1940, I, 2,423/2424); britische Patentschrift Nr. 28o 522'; F i r c h e r , »Gesammelte Abhandlungen zur Kenntnis der Koihle«, B$. 8, 1929, S. 513 bis 516; Brennstoff-Chemie, 1924, S.217 bis 232; 1936, S. 24 bis 28, und 1939, S. 221 bis 24O.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEB6064D DE923126C (de) | 1941-09-25 | 1941-09-25 | Verfahren zur katalytischen Umsetzung von Kohlenoxyd mit Wasserstoff |
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DE923126C true DE923126C (de) | 1955-02-03 |
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DEB6064D Expired DE923126C (de) | 1941-09-25 | 1941-09-25 | Verfahren zur katalytischen Umsetzung von Kohlenoxyd mit Wasserstoff |
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DE (1) | DE923126C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE933985C (de) * | 1941-09-26 | 1955-10-06 | Basf Ag | Verfahren zur Umsetzung von Kohlenoxyd mit Wasserstoff |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB280522A (en) * | 1926-11-15 | 1929-03-28 | Ig Farbenindustrie Ag | Improvements in the manufacture and production of organic compounds containing oxygen |
FR843847A (fr) * | 1937-09-23 | 1939-07-11 | Heinrich Koppers Ind Mij N V | Procédé pour la fabrication d'hydrocarbures en partant d'oxyde de carbone et d'hydrogène |
-
1941
- 1941-09-25 DE DEB6064D patent/DE923126C/de not_active Expired
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GB280522A (en) * | 1926-11-15 | 1929-03-28 | Ig Farbenindustrie Ag | Improvements in the manufacture and production of organic compounds containing oxygen |
FR843847A (fr) * | 1937-09-23 | 1939-07-11 | Heinrich Koppers Ind Mij N V | Procédé pour la fabrication d'hydrocarbures en partant d'oxyde de carbone et d'hydrogène |
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DE933985C (de) * | 1941-09-26 | 1955-10-06 | Basf Ag | Verfahren zur Umsetzung von Kohlenoxyd mit Wasserstoff |
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