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Schrittschalteinrichtungfür Angabenträger, z. B. für Kartenlochmaschinen
Zusatz zum Patent 883 668 Es ist bekannt, für die spaltenweise Weiterschaltung von
Angabenträgern Schrittschalteinrichtungen zu verwenden, bei denen .die Schaltung
um je eine Zahnteilung einer den Vorschub des Angabenträgers bewirkenden Fördereinrichtung
entgegen Federkraft erfolgt. Die Fördereinrichtung wird dabei von einer hin und
her gehenden Schaltklinke entgegen der Federkraft angetrieben, und die Rückbewegung
der Fördereinrichtung entgegen ihrer Schaltrichtung wird durch eine Sperrklinke
gesperrt. Als Angabenträger kommen dabei z. B. Zählkarten oder Zählstreifen, hauptsächlich
in der Ausbildung als Lochkarten in Frage. Diese werden mittels eines von der Schalteinrichtung
gesteuerten Wagens spaltenweise an einer tastengesteuerten Lochstempelreihe (oder
bei Lochprüfmaschinen an einer Abfühlerreihe für die Löcher) vorbeigeschaltet. Die
Weiterschaltung erfolgt dabei jeweils um eine Zahnteilung einer mit der Fördereinrichtung
verbundenen Zahnstange oder eines Klinkenrades mittels einer hin und her gehenden
Schaltklinke, und die Rückbewegung der Fördereinrichtung entgegen ihrer Schaltrichtung
wird durch eine Sperrklinke gesperrt.
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Das Wesentliche der Erfindung besteht nun darin, daß bei einer Maschine
nach dem Patent 883 668 der Vorschub der Fördereinrichtung durch die Schaltklinke
mehr als eine und etwas weniger als
zwei Zahnteilungen beträgt,
so daß die Fördereinrichtung und mit ihr der Angabenträger zuerst eine Schaltbewegung
von fast zwei Zahnteilungen in der einen Richtung erfährt und dann eine um den über
eine Zahnteilung hinausgehenden Weg entsprechende Rückwärtsbewegung ausführt, bis
die Sperrung durch die Sperrklinke erfolgt. Die Einrichtung ist dabei so -getroffen,
daß bei Tastenbetätigung zuerst der Vorschub in Förderrichtung um fast zwei Zahnteilungen
erfolgt, daß dann das Zusammenwirken der Loch- oder Prüforgane mit der Karte stattfindet
und daß nach diesem Zusammenwirken die Rückbewegung der Karte so weit erfolgt, daß
die absolute Verstellung der Karte in Förderrichtung gegenüber dem Ausgangszustand
gerade eine Kartenspalte beträgt, entsprechend einer Zahnteilung der mit dem Kartenwagen
verbundenen verzahnten Schaltstange oder des Klinkenrades.
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Die Erfindung ermöglicht eine Sichtlochung oder Sichtprüfung der Angabenträger,
insbesondere von Lochkarten, in der Weise, daß die oberhalb oder unterhalb einer
Lochspalte eingetragenen Ziffernangaben noch unmittelbar vor dem Lochen abgelesen
werden können. Bei Tastenbetätigung kommt diese Spalte unter die Lochstempel, und
die vorher abgelesene Ziffer wird in die gleiche Spalte gelocht, über der die Zifferneintragung
steht, woraufhin die Wagenrückbewegung stattfindet. Gleichzeitig ist aber nun damit
die nächste Lochspalte in Ablesestellung gelangt. In entsprechender Weise läßt sich
die Erfindung für Lochprüfmaschinen anwenden, bei denen eben die zu prüfende Spalte
aus der Ablesestellung unter die Prüfabfühler geführt und nach der Prüfung die Karte
wieder so weit zurückgeführt wird, daß die nächste Prüfspalte in Ablesestellung
gelangt.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist schematisch in der
Zeichnung veranschaulicht.
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Fig. i zeigt einen Schnitt durch die eigentliche Locheinrichtung;
Fig. 2 zeigt die Anordnung der Schaltstange des Kartenwagens und die mit ihr zusammenwirkende
Schalt- und Sperrklinke; Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf einen Teil der in Fig.
i im Schnitt gezeichneten Anordnung mit einem Bruchstück einer unter der Matrize
liegenden Karte; Fig. 4 läßt einer schematischen Darstellung die Reihenfolge von
Kartenvorschub, Lochung und Kartenrückführung erkennen; Fig. 5 zeigt perspektivisch
die Schalteinrichtung in Verbindung mit dem Kartenwagen und der Matrizenleiste.
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Für die vorliegende Darstellung ist ein Ausführungsbeispiel gewählt,
bei dem die Karte von unten nach oben gelocht wird, so daß sich oberhalb der Karte
nur eine Matrizenleiste befindet. Das hat den Vorteil, daß die Karte bis fast an
die Lochstempel heran sichtfrei liegen kann.
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Die Karte i i wird von dem aus Fig. 2 und 5 ersichtlichen Schrittschaltwerk
von rechts nach links an den Lochstempeln 13 unterhalb der Matrize i2 vorbeigeführt.
Die Förderung der Karte erfolgt durch einen Wagen, der eine Zahnstange 14 und an
beiden Enden Greiferfinger aufweist, von denen nur der linke Finger 15 in Fig. 5
veranschaulicht ist. Die schrittweise Weiterschaltung erfolgt durch den Transportmagneten
16 mittels Anker 18 und Schaltklinke ig entgegen dem Zug der Federn 17 und 24. Wird
der Magnet erregt, so gleitet die Klinke ig (Fig. 2) von der Anschlagplatte 21 in
die Verzahnung der Zahnstange 14 und nimmt diese bis zu dem Anschlag 22 mit. Da
die Klinke ig nach ihrem Abgleiten -vom Anschlag :21 erst an der rechten steilen
Flanke des Zahnes Zi angreift, erfolgt der Vorschub um fast zwei Zahnteilungen,
bis die Klinke ig am Anschlag 22 anschlägt (gestrichelte Stellung in Fig. z). Da
der Vorschub bis zum Anschlag 22 aber eben nur um etwas weniger als zwei Zahnteilungen
erfolgt, springt die Sperrklinke 23, nachdem sie über einen Zahn gesprungen ist,
nicht mehr über den nächstfolgenden Zahn hinweg, obwohl sie gerade noch dessen Spitze
erreicht. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß zwischen der gestrichelt gezeichneten
Lage der Klinke ig und dem um zwei Zahnteilungen links von Z1 befindlichen Zahn
Z3 etwas Luft ist. Die Schaltung der Zahnstange 14 durch die Klinke ig nach links
kann also um diesen Luftabstand weniger als zwei Zahnteilungen erfolgen, was eben
bewirkt, daß die Sperrklinke 23 nicht mehr über den zweiten Zahn springen kann.
Wenn die Schaltklinke ig infolge Aberregung des Magneten r6 wieder in die Lage nach
Fig. 2 zurückgeht, folgt ihr die Zahnstange 14 nach rechts um die Differenz des
über eine Zahnteilung hinausgehenden Schalthubes, weil dann die Sperrklinke 23 erst
an der rechten Flanke des von ihr vorher übersprungenen Zahnes anschlägt. Somit
ist die Karte um eine Zahnteilung weiter nach links befördert worden. Der Hub der
Klinke ig kann durch die Anschläge 21, 22 so eingestellt werden, daß sich die zu
lochende Spalte über den Lochstempeln befindet, wenn die Klinke ig auf den Anschlag
22 trifft. Ist die Lochung beendet, so wird der Strom durch den Magneten 16 unterbrochen,
so daß der Anker 18 durch die Feder 24 in die Ausgangsstellung gezogen wird. Durch
die Feder 17 wird die Zahnstange 14 mit nach rechts zurückgezogen, aber nur so weit,
bis die Sperrklinke 23 in der bereits beschriebenen Weise die weitere Zurückbewegung
sperrt.
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Fig. 4 läßt schematisch die Aufeinanderfolge der einzelnen Vorgänge
erkennen. Wird eine Lochtaste niedergedrückt, _ so wird zunächst durch die allen
Lochtasten gemeinsame Generalschiene 25 der Kontakt 27 geschlossen, wodurch der
Wagentransportmagnet 16 erregt wird. Erst danach wird der jeder Taste individuell
zugeordnete Lochmagnet 26 über den Kontakt 28 erregt und drückt den ihm zugeordneten
Lochstempel 13 durch die Karte. Beim Zurückgehen der Lochtaste wird sich zuerst
der Kontakt 28 des Lochmagneten 26 öffnen, letzterer wird stromlos, und die Feder
29 (Fig. i und 4) kann den Lochstempel 13 sowie den Anker des Lochmagneten 26 wieder
in die Ausgangsstellung
zurückführen. Erst danach öffnet der Kontakt
27 des Wagentransportmagneten 16, woraufhin der Wagen den beschriebenen Differenzrückwärtshub
ausführt.
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Es ist also ersichtlich, daß bei der beschriebenen Anordnung die Kartenspalte
in der Ablesestellung A, welch letztere z. B. am oberen Rand des Kartenbettes durch
einen Pfeil markiert sein kann (in Fig. i und 3 oberhalb der Karte schematisch angedeutet)
bei Tastenbetätigung unter die Lochstempel 13 kommt und nach vollzogener Lochung
wieder zurückbewegt wird. In der Ablesestellung A liegt aber dann bereits die nächste
Spalte der zu lochenden Karte, die nun durch den nächsten Tastenanschlag gelocht
wird. Wenn also in einer Spalte die Ziffer 3 steht wie in Fig. 3, wird beim Drücken
der 3-Taste diese Spalte selbsttätig in die Lochstellung geführt, die Karte in der
entsprechenden Lochposition gelocht und @dan.n :die Karte wieder so. weit nach rechts
zurückgeführt, d@aß danach die nächste Spalte, über der die Ziffer 6 steht, in die
Ablesestellung gelangt. Die Spalten, welche links von der in Fig. i und 3 in Ablesestellung
befindlichen Spalte liegen, sind dann (wenn beispielsweise in allen Spalten die
gleiche Ziffer gelocht ist) so gelocht, wie es Fig. i erkennen läßt.