DE921C - Kaminofen, Schachtofen und Schachtcentraiofen - Google Patents

Kaminofen, Schachtofen und Schachtcentraiofen

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DE921C
DE921C DE000000000921DA DE921DA DE921C DE 921 C DE921 C DE 921C DE 000000000921D A DE000000000921D A DE 000000000921DA DE 921D A DE921D A DE 921DA DE 921 C DE921 C DE 921C
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Description

1877.
F. C. EULER in KAISERSLAUTERN. Kaminofen, Schachtofen und Schachtcentralofen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. Juli 1877 ab. Längste Dauer: 7. April 1891.
Die vorliegenden Oefen, die als Füllöfen construirt sind, sollen ermöglichen, jeden Brennstoff verwerthen und jederzeit nachfüllen zu können, ohne den guten Gang der Verbrennung zu stören, zugleich aber die Verbrennung darin möglichst vollkommen zu machen. Damit liefs sich gleichzeitig verbinden, dafs ein solcher Ofen als Zimmerofen von aufsenj im Hausgange gefüllt und gereinigt werden kann, was in Schulen, Gefängnissen, Krankenhäusern etc. oft Bedingung ist.
Ueber dem Rost gh (Fig. 1 der beiliegenden Zeichnung) liegt auf der Seite des Füllhalses, bei g das frische nachrutschende Material dick auf, während daneben bei h eine dünnere Schicht bereits zu Koks destillirten Brennstoffes liegt. Durch diesen glühenden Koks steigt die Verbrennungsluft auf, und es verkoken durch Berührung und Strahlung die vom Füllschacht nachrutschenden noch unverbrannten Kohlen. Infolge dieser Destillation steigen von dem frischen Material Kohlenoxyd- und Kohlenwasserstoffgase auf, und um diese zu verbrennen, wird frische Luft in den Kanälen K, die in den Ecken des Füllhalses ausgespart sind, am Füllhals über dem Brennstoff eingeführt. In diesen Kanälen wird die einfallende Luft erhitzt und ist sonach in dem erforderlichen Zustand, um eine vollkommene Verbrennung zu ermöglichen. Es ist dadurch auch der Theerbildung im Füllhals vorgebeugt, da der flüchtige Theer hier zur Verbrennung kommt.
Diese Construction wird angewendet auf locale und centrale Luftheizung mit und ohne Ventilation.
Fig. ι zeigt die Anwendung des Schachtofens für Zimmerheizung, Gefängnifszellen etc., d. h. für locale Luftheizung mit und ohne Ventilation, in einfacher Form eines Säulenofens. Am bequemsten wird dieser Ofen von Blechmänteln umgeben, kann aber eben so gut mit einem Thon- oder Porzellanmantel versehen werden. Der Füllhals C und der Aschenkasten B gehen durch die Mauer und münden in einem anderen Zimmer oder in der Hausflur. Der Ofensockel E, ringsum geschlossen, hat nur zwei Oeffnungen, von denen die eine mit der Zimmerluft, die andere mit der äufseren Luft in Verbindung steht. Durch einen cylindrischen Schieber kann abwechselnd die eine oder die andere Oeffnung geschlossen und dadurch der Zimmerluft oder der äufseren Luft der Zutritt zu dem Ofen gestattet werden, je nachdem man mit Circulation oder Ventilation heizen will. Die unten durch den Sockel einströmende Luft erwärmt sich zwischen Schacht und Mantel und strömt oben warm ins Zimmer, so dafs selbst bei voller Ventilation und gröfster Winterkälte die äufsere Luft nur erwärmt in das Zimmer gelangen kann. Für den Abzug der verdorbenen Zimmerluft, so weit sie nicht zur. Unterhaltung des Feuers verwendet wird, ist natürlich durch Luftkanäle zu sorgen.
Die zweite Anwendung dieses Schachtofens für locale Luftheizung ist, in der äufseren Form eines eigens hierzu construirten K am in ofens, den französischen Cheminees entsprechend, wobei es aber möglich ist, den Ofen ganz nach Wunsch als Cheminee, oder als Luftheizofen für Sparbrand zu verwerthen.
Fig. 2 und 3 zeigen diesen Ofen in zwei Durchschnitten und äufserer Ansicht. Die Verbrennungsproducte gehen hier in zwei Heizrohren, der Form des Kamins entsprechend, aufwärts. Der frei nachrutschende Brennstoff bildet hier zwei Böschungsflächen. Dieser Ofen ist gleichsam ein doppelter mit nur einem Füllhals. Es tritt die dem Zimmer entnommene Verbrennungsluft durch den Rost aufsteigend in den Brennstoff. Der Luftkanal K zur vollkommenen Verbrennung der Gase ist wie oben in den Ecken des Füllhalses eingegossen. Der Füllhals und der Aschenkasten münden beide wie oben im Hausgange.
Der Ofen kann entweder 0,400 m aus der Mauer hervorspringend, oder auch bis an die vordere verzierte Fläche eingemauert werden. Die erstere Anordnung ist dann zu verwenden, wenn man die bauliche Aenderung vermeiden will. Auch kann man den ganzen Aufsatz weglassen und nur den unteren Kamin verwenden. Der Ofen ist überall mittelst der Stutzen/ und q leicht zu reinigen. Das Aeufsere dieses Ofens, die Umhüllung in Kaminform, ist reich verziert, so dafs er im feinsten Salon aufgestellt werden kann. Der Doppelschieber e e mit der gemein-
schaftlichen Zugstange / gestattet eine der beiden Oeffnungen m und η zu öffnen, die andere zu schliefsen. Bei der Stellung in der Zeichnung strömt die Zimmerluft in den Ofenmantel, ist der Schieber zurückgeschoben, so strömt die äufsere Luft durch einen Kanal oder vom Korridor aus ein. Indem die Luft aufwärts strömt, wird sie erwärmt, und tritt oben bei y ins Zimmer, kann aber auch durch die Oeffmmg χ in den Vorplatz' oder mit einem Abzugskanal verbunden, ins Freie strömen. Sind die Oeffnungen m und y geschlossen, η und χ geöffnet, so wird in kurzer Zeit die gesammte Zimmerluft entfernt sein, was z. B. für Lazarethe von gröfster Wichtigkeit ist. Bei geschlossenen oberen Luftschiebern, wenn also oben keine Luft aus der Heizkammer entweichen kann, wirkt der Kamin als strahlender Ofen, ohne dafs jemals eine äufsere Fläche daran glühend werden kann, da die eingeschlossene Luft es ist, welche die Wärme überträgt.
Die Regulirung der Verbrennung für Sparbrand geschieht vom Zimmer aus am Schlitzschieber α1 und ist dann dieser Ofen in jeder Beziehung ökonomisch. Klappt man die darüber liegende Thüre a' ganz auf, so hat man das offene Kaminfeuer. Dann allerdings wirkt der Ofen nicht mehr so ökonomisch, wie bei geschlossener Thüre a1. Damit man auch beim Sparbrand das Feuer sehen kann, ist in der verzierten Thüre a1 eine grofse Glimmerplatte eingesetzt.
Bei diesem Kaminofen, wie auch bei dem zuerst erwähnten Zimmerofen mit rundem Mantel, kann ein Heizrohr für ein zweites Zimmer eingerichtet werden, indem ein weiter Rohrstutzen an der Umhüllung angebracht und durch die Trennungsmauer nach dem nebenliegenden Zimmer geführt wird, der die vom Ofen erwärmte Luft nach dem anderen Zimmer führt, sobald durch Verschlufs der oberen Ausströmungsöffnungen in der Umhüllung, diese Luft verhindert wird, den bequemeren Weg nach dem Zimmer zu gehen, in welchem der Ofen steht. Dieses Abschliefsen des oberen Austrittes geschieht am einfachsten im Zimmerofen durch Einschieben eines Blechdeckels unter den durchbrochenen Manteldeckel, und im Kaminofen durch Schliefsen der oberen Ausströmungsklappen. Damit dann die nach dem Nebenzimmer geschickte warme Luft wieder zurücktreten kann nach dem Hauptzimmer, um dort den Verlust an Luft wieder zu ersetzen, wird ein Loch in Fufsbodenhöhe in die Zwischenwand gemacht, so dafs die kälteste Luft aus dem Nebenzimmer zurück nach dem Ofensockel treten kann.
Die dritte Anwendung dieses Ofens ist die als Central-Schachtofen für Central-Luftheizungen. Die Construction des in Fig. 4 verzeichneten Centralofens wird mit Bezug auf die vorhergegangenen Oefen klar sein, indem hier nur noch zur besseren Ausnutzung der Wärme die flachen Rohre R hinzutreten. Man kann auch hier jeden Brennstoff verwerthen und mit der Luftzuführung durch den Kanal K vollvollkommen verbrennen. Der Ofen hat grofse Heizfläche in kleinem Raum.
Die Reinigung der Rohre R geschieht von aufsen nach Oeffnung der Klappe P. Das Innere der Rohre läfst sich leicht übersehen, wenn man ein Licht durch den Kaminstutzn einbringt. Der Erfinder legt hierauf namentlich grofses Gewicht. Nach Wegnahme . des Rostes kann man auch leicht in den Ofen gelangen. Es werden aus den Rohren R immer nur die kältesten Gase in den Kamin abgeführt. Die Ausdehnung des Heizkastens hat. durch die Verschiebbarkeit des Rohrauflagers keinen nachtheiligen Einflufs. Durch Einbringung von Chamottesteinen an der Stelle der Verbrennung ist ein Glühen der Eisentheile vermieden. Der yortheilhafte Verbrennungsprocefs in diesen Oefen ist oben beim Zimmerofen bereits erläutert.

Claims (4)

Patent-Ansprüche:
1. Die Construction der Heizkasten mit ihrer eigenthümlichen Luftzuführung von unterhalb,. durch den Brennstoff hindurch, sowie über den Brennstoff, mitten in die Destillationsgase hinein.
2. Das schiefe Schachtrohr C,. zum Einfüllen des am Boden ständig brennenden Brennstoffes und mit den Luftkariälen K, zur Einführung der Verbrennungsluft in die Verbrennungsgase.
3. Die Schieber zum Reguliren der Ventilation und des Feuers selbst, zur Entfernung der Zimmerluft und Zuführung frischer Luft.
4. Die Combination des Schachtes C mit einem Kaminofen, wie in Fig. 2 und 3 dargestellt und mit einem Centralofen, wie in Fig. 4 dargestellt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DE000000000921DA 1877-07-01 1877-07-01 Kaminofen, Schachtofen und Schachtcentraiofen Expired - Lifetime DE921C (de)

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  • 1877

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