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Luftpuffer an Zweitourenschnellpressen Gegenstand der Erfindung sind
Luftpuffer an Zweitourenschnellpressen, die mit federnd angeordneten Ventilplatten
ausgestattet sind und bei denen die Ventilplatten und die Ventilplattenauflagen
in der Mitte des Zylinderbodens in Richtung der Mittelachse des Zylinders angeordnet
sind und der Abstand zwischen der Ventilplatte und ihrer Auflage von außen einstellbar
ist.
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An Zweitourenschnellpressen, insbesondere an solchen, deren Übersetzungsverhältnis
zwischen Druckzylinder und Karrenrad a : 3 beträgt, entstehen an den Umkehrpunkten
des Fundamentes hohe Beschleunigungs- und Verzögerungskräfte und deshalb sehr hohe
Beanspruchungen der Getriebeteile. Um diese Kräfte zu kompensieren und einen ruhigen
Lauf der Maschinen zu sichern, werden dieselben mit Luftpuffern ausgerüstet. Beim
Durchdrehen von Hand oder bei langsamem Gang der Maschine sind die Luftpuffer nicht
nur unnötig, sondern sogar störend. Deshalb werden bekanntlich gewichts- oder federbelastende
Ventile entweder an den Pufferkolben oder den Pufferzylindern angeordnet, die sich
erst ab einer bestimmtes, Maschinengeschwindigkeit schließen und so die Luftkompression
ermöglichen.
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Da bei Erhöhung der Drehzahl der Maschine die Massenkräfte steigen,
müssen die Ventile früher schließen, damit das zu komprimierende Luftvolumen im
Pufferzylinder größer ist. Die Kompression wird also durch die Trägheit der Ventilplatte
und der Federkraft der Ventilfedern in gewissen Grenzen beei@nfußt und den Massenkräften
angepaßt, da bei schnellem Gang nach dem Einfahren des- Kolbens in den Pufferzylinder
nicht
soviel: Luft durch die Ventile ins Freie abströmen kann, weil
sich die Ventile früher schließen als bei langsamem Gang: Praktisch ist dies jedoch
nur in kleinen Abschnitten des Gesamtgeschwindigkeitsbereiches möglich,- und die
Erfahrung hat gezeigt, daß die Luftpufferkolben in diesen Abschnitten auf der Pufferstange
verstellt werden müssen, um einen Ausgleich zwischen der Luftkompression und den
Massenkräften herbeizuführen:.
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Dies ist aber hauptsächlich bei Maschinen kleineren Formates wegen
des beengten Raumes eine schwierige und umständliche Arbeit.
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Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß die
Pufferkolben bei jeder Geschwindigkeit fest auf ihren Stangen bleiben und die Einstellung
der Ventilfedern von der Außenseite der Maschine erfolgt und der Zeitpunkt des Ventilschlusses
während des Laufes der Maschine und entsprechend der Machinengeschwindigkeit zusätzlich
noch dadurch beeinflußt wird, daß der Abstand der Ventilplatte und ihrer Auflage
verändert wird.
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Erfindungsgemäß wird zu diesem Zweck eine in der Mitte des Pufferzylinders
angebrachte Ventilauflage von außen in axialer Richtung verschoben. Diese Einstellbewegung
ist bei allen Puffern gleichmäßig, da sie durch ein Steuergestänge miteinander verbunden
sind und die Steuerung durch elektrische oder mechanische Mittel erfolgt, deren
Stellung von der Maschinengeschwindigkeit abhängig ist. Durch die Veränderung des
Ventilabstandes von ihrer Auflage wird eine weitgehende Anpassung der Luftkompressionen
an die jeweiligen Massenkräfte erreicht und ein störungsfreier Lauf gesichert.
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:'Nachfolgend wird eine Ausführungsform der Erfindung beschrieben.
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Abb. i Querschnitt des Luftzylinders. Abb.2 Seitenansicht der Gestängeanordnung,
Abb. 3 Ansicht von oben.
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Am Fundament i befinden sich die Kolbenstangen 2 und die Luftpufferkolben
3. Die Puffermanschetten .4 können mittels der konischen Scheibe 5 nach außen eingestellt
werden und führen sich in dem Pufferzylinder 6. An seinem äußeren Ende ist der Pufferzylinder
6 mit dem Bodenstück 7 und den Schrauben 8 abgeschlossen. In der Mitte des Bodenstückes
7 ist mittels eines FlaehgeWindes g die mit einem Loch versehene Ve:ntilplattenauflage
io eingeschraubt. Außerdem sind um die Ventilplattenauflagen io mit drei Gewinde
versehene Federbolzen i i und die Federn 12 angeordnet, auf denen die mit einem
Dichtungsleder 14. versehene Ventilplatte 13 axial bis zum Anschlag 15 geführt wird.
Je zwei auf jeder Seite der Maschine befindliche Luftpuffer sind durch die Bohrung
16 und Glas Rohr 17 miteinander in bekannter Weise verbunden. Durch Verdrehung der
Ventilplattenauflage io wird der Ventilspalt, also der Abstand zwischen Ventilplatte
13 und Ventilplattenaufiage io, verändert. Alle vier Ventilplattenauflagen stehen
mit einem Gestänge, das aus den Hebeln 18 und den Stangen ig und 2o besteht, miteinander
in Verbindung. An die Stange 2o ist ein Hebel 21 angelenkt, der mit dem Bürstenring
des Kommutatormotors 22 verbunden ist.
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Wenn sich beim Einstellen der Maschinengeschwindigkeit der Bürstenring
verdreht, werden gleichzeitig die Stange :2o und damit sämtliche vier Ventilauflagen
io verdreht und damit die Ventilspalte verändert. Erfindungsgemäß ist die Wirkungsweise
der Anordnung folgende: Je langsamer die Maschine läuft, desto mehr Luft kann durch
die Bohrung 23 der Ventilplattenauflagen io abströmen, bis sich die Ventile schließen,
und desto kleiner ist das zu komprimierende Luftvolumen im Luftzylinder 6. Je schneller
die Maschine läuft, desto früher schließen sich die Ventile, das Luftvolumen im
Zylinder ist größer und damit auch die Kompression.
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Durch die Anwendung der Erfindung wird also eine weitgehende Anpassung
der Kompressionskräfte an die Massenkräfte des Fundamentes der Maschine erreicht,
so daß eine Neueinstellung der Luftpufferkolben auf ihren Kolbenstangen bei dem
im praktischen Betrieb vorkommenden Geschwindigkeitsbereich der :Maschine nicht
mehr notwendig ist.