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Gliederkessel aus schalenartig gepreßten Stahlblechgliedern für Sammelheizungsanlagen
Die Erfindung betrifft einen Gliederkessel für Sammelheizungsanlagen aus schalenartig
geprellten Stahlblechgliedern mit aufgeschweißten Rauchgasführungslensten.
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Es ist bereits bekannt, Heizkessel für Sammelheizungsanlagen aus Stahlblech
herzustellen, die gegenüber den bekannten gußeisernen Heizkesseln beachtliche Vorzüge
haben. Man hat jedoch bisher derartige Stahlblechkessel nur als geschlossene Kessel
von fester Größe hergestellt, wobei eine Anpassung an die Größen der Heizungsanlagen
nicht mehr möglich ist und wodurch der Nachteil entsteht, daß derartige Kessel nur
schwer in Kellerräumen transportiert werden können, die meist enge Türöffnungen
und Mauerdurchbrüche haben. Man hat infolgedessen zum Transport derartiger Kessel
besondere Mauerdurchbrüche vorsehen müssen. Auch die Instandsetzung dieser Kessel
ist schwierig, weil es nicht möglich ist, gewisse schadhafte Teile auszuwechseln.
Insofern weisen die bisher bekannten Stahlblechkesse,l erhebliche Nachteile gegenüber
den ebenfalls bekannten und älteren gußei.sernen Gliederkesseln auf.
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Man hat bereits Heizkessel aus Stahlblech, insbesondere aber aus säurefestem
und nicht rostendem Blech, in der Weise hergestellt, daß eine Unterteilung in Einzelglieder
vorgenommen wurde. Hierbei sind, wie auch bei den gußeisernen Kesseln, für jeden
Kessel mindestens drei Formen erforderlich. Das eigentliche Kesselglied bildet Boden,
Decke und Seitenwände des Kessels und schließt den Rost ein. Durch Aneinanderfügen
mehrerer
solcher Kesselglieder entstehen mehr oder weniger tiefe
Kessel. Außerdem wird noch eine Kesselrückwand und eine Kesselvorderwand benötigt.
Man hat dabei jedes dieser Glieder aus zwei Gliedschalen zusammengesetzt, welche
im Preß- oder Druckverfahren hergestellt und in der Mittelebene des Gliedes verschweißt
werden.
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Um eine gute Dichtung eines Gliederkessels nach der eingangs angeführten
Gattung zu erreichen, sind nach der Erfindung folgende Maßnahmen bei der Herstellung
des Kessels vereinigt worden: a) Die Rauchgasführungsleisten, die Dichtungsleisten
zur Bildung einer glatten Rauchkesselsohle und die Befestigungsflansche für die
Reinigungsdeckel weisen bearbeitete Dichtungsflächen auf. Durch die ebenflächige
Bearbeitung der Dichtungsflächen nach dem Verschweißen der Halbschalen ist ein nachträgliches
Verziehen der Glieder nicht mehr möglich.
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b) Besonderes Augenmerk ist dem Wasseranschluß zwischen je zwei Gliedern
zugewendet. Die an den Gliedern oben und unten in bekannter Weise konisch aufgearbeiteten
Verbindungsnaben sind mit Verstärkungsringen versehen. Diese Ringe werden ebenfalls
gleichzeitig mit den Dichtungsleisten bearbeitet und schließen infolgedessen dicht
miteinander. Durch die herausgedrückten Naben mit der an sich bekannten konischen
Bohrung wird erreicht, daß doppelkegelförmige Verbindungsnippel leicht und zuverlässig
dichtend eingebracht werden können und eine gewisse Nachgiebigkeit zwischen Nabe
und Verstärkungsring besteht. Hierbei ist es lediglich nötig, daß eines der Teile
dichtend aufeinanderliegt, und, zwar entweder die konischen Naben oder aber die
Dichtungsfläche und Verstärkungsringe. In der Regel werden jedoch bei geeigneter
Bearbeitung beide Flächen in einer Ebene liegen und demgemäß auch beide Flächen
dichten, während der Nippel entsprechend nachgeben kann.
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c) Die Kesselvorderwand ist ebenfalls aus zwei Halbschalen hergestellt
und mit eingepreßten Türrahmen für die Feuer- und Aschentür ausgestattet. Es ist
also bei diesem Herstellungsverfahren der Kesselvorderwand aus zwei tiefgezogenen
Halbschalen nicht mehr nötig, besondere Türrahmen einzusetzen. Man braucht lediglich
die Türangel auf die Halbschalen aufzuschweißen bzw. in sie hineinzuschrauben, um
die Türen zu lagern.
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d) Aber auch die Feuer- und Aschentüren sind gemäß der Erfindung aus
zwei gepreßten und verschweißten Halbschalen doppelwandig und wasserführend ausgebildet
und mit dem Kesselwasserraum durch Leitungen, z. B. über in den Türangeln angeordnete
Stopfbüchsen, verbunden. Die Verbindung zwischen Angel und Tür als Stopfbüchse wird
besonders wirksam, weil zwischen Tür und Rahmen nicht nur eine Drehbewegung stattfindet,
die von der Stopfbüchse übernommen wird, sondern die Tür durch ihr Eigengewicht
im Rahmen nach unten drückt. Dieser Druck kann bei den geringen Abmessungen der
Stopfbüchse gleichzeitig zur Verbesserung der Dichtung verwendet werden. e) Die
Kesselhinterwand ist gemäß der Erfindung aus gepreßten und verschweißten Halbschalen
hergestellt und mit einem Rauchgasstutzen ausgestattet, der als doppelwandiger Körper
mit dem Wasserraum des Kessels verbunden ist.
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Alle unter a) bis e) angeführten Merkmale und Maßnahmen machen zusammen
die Erfindung aus.
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In den Zeichnungen sind einige Ausführungsbeispiele zur Erfindung
wiedergegeben, und zwar zeigt Abb. i zwei symmetrische Glieder, das linke in der
Ansicht und das rechte im Schnitt durch die Schweißebene I-I gemäß Abb. 2, Abb.
2 einen senkrechten Schnitt durch das Glied nach Abb. i nach der Linie 11-II in
Abb. i, Abb. 3 eine Kesselvorderwand in Ansicht wie Abb. i, Abb. q. eine Kesselhinterwand
in Ansicht wie Abb. i, Abb. 5 eine vollständig ausgerüstete Kesselvorderwand mit
Türen und Anschlüssen in Vorderansicht, Abb. 6 einen waagerechten Schnitt durch
ein Kesselglied nach der Linie VI-VI in Abb. i, Abb. 7 einen waagerechten Schnitt
durch ein Kesselglied nach der Linie VII-VII in Abb. i, Abb. 8 eine Kesselhinterwand
mit Rauchgasstutzen in Ansicht und Abb. 9 einen senkrechten Mittelschnitt durch
die Kesselhinterwand nach der Linie IX-IX in Abb. B. Das Mittelglied des Heizkessels
besteht aus zwei Halbschalen io und ii, die in der Ebene 1-I durch eine Schweißnaht
12 verbunden sind (Abb. 2). Die Halbschalen besitzen eine Randleiste 13 von der
normalen Gliedteilung, während die Mittelteile 14. einen demgegenüber geringeren
Abstand aufweisen. Zur besseren Führung der Rauchgase in den durch die Randleisten
13 gebildeten Rauchgaskammern sind Rauchgasführungsleisten 15 vorgesehen, die auf
die Halbschalen beidseitig aufgeschweißt werden. An der Stelle 16 sind die eingezogenen.
Teile 14 der Halbschalen bis an den Rand durchgeführt, um den Rauchgasen den Durchtritt
vom Feuerraum in die Kesselzüge zu gestatten. Die Anschlußnaben 17 und 18 sind oben
und unten aus den Halbschalen herausgedrückt und jeweils mit einem Verstärkungsring
i9 umgeben, der auf sie aufgeschweißt ist. Diese Verstärkungsringe, die Rauchgasführungsleisten
15 und die Seitenkanten der hervorspringenden Randleisten 13 werden im Anschluß
an die Schweißarbeiten bearbeitet, z. B. gehobelt oder geschliffen.
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An dem äußeren unteren Rand der Halbschalen sind Ausnehmungen 2o vorgesehen,
die als Rauchgasabzüge dienen. Dichtungsleisten 2i zur Bildung einer glatten Rauchkanalsohle
sind in gleicher Weise wie die Führungsleisten 15 mit den Halbschalen verschweißt
und sorgen dafür, daß der Ruß sich nicht auf die Verbindungsnippel 18 setzen kann,
sondern in die Rauchgasabzüge fällt, aus denen er durch Öffnungen in der Kesselvorder-bzw.
Hinterwand entfernt werden kann.
Roststabansätze22 tragen auf sie
aufgeschweißte Roststabplatten 23, und Deckansätze 24 oben über dem Feuerraum sind
mit Deckplatten 25 so verbunden, daß die Decke einerseits gekühlt und andererseits
geschlossen ist. Die Dichtungsleisten 21, die Roststabplatten 23 und die Deckplatten
25 können gleichzeitig und zusammen mit den entsprechenden Dichtflächen bearbeitet
werden.
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Die Teile 26 und 27 des Vorderwandgliedes (Abb.3) sind in ähnlicher
Weise hergestellt und ausgebildet wie die Mittelglieder io und i i nach den Abb.
i und 2. Sie unterscheiden sich lediglich in ihrer Umrißform dadurch, daß aus diesen
Teilen gleichzeitig die Türrahmen 28 für die Feuertür und 29 für die Aschentür herausgedrückt
sind. Die Verstärkungsringe i9 nach Abb. i und 2 sind hier durch Abschlußflansche
30 ersetzt, in denen die Spannmittel zum Vereinigen der Glieder, z. B. Anker
od. dgl., untergebracht sind. Die Ausnehmungen 31, die den Rauchgasöffnungen 2o
entsprechen, sind hier größer und rechteckig ausgebildet sowie mit aufgeschweißten
Rahmen 32 versehen, so daß Verschlußdeckel an diesen Stellen aufgeschraubt werden
können.
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Entsprechendes gilt für die Hinterwand des Kessels gemäß Abb.4, bei
der die gleichen Teile mit den gleichen Bezugzeichen versehen sind und die Türrahmen
fehlen.
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Die Kesselvorderwand nach Abb.5 ist mit Abschlußplatten 33 versehen,
die auf die Abschlußflansche 30 nach Abb. 3 aufgeschraubt sind. Ebenso sind
die Rauchgasöffnungen 31 in dieser Abbildung durch Abdeckplatten 34 mit je zwei
Schrauben verschlossen. Die Feuertür 35 und die Aschentür 36 sind in Lagern 37 gehalten.
Die Türen sind ebenfalls aus Halbschalen doppelwandig hergestellt und durch die
Leitungen 38 mit dem Kesselwasserraum und untereinander verbunden, wobei die Bewegung
der Türen über Stopfbüchsen 39 ermöglicht ist.
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In Abb. 6 sind die Halbschalen io und i i, ferner vor allem die Schweißnaht
12 zu erkennen. Die Randleisten 13 sind. ebenso wie die Stirnflächen der Naben i9
bearbeitet. Die Abbildung gestattet eine Draufsicht auf die Roststabplatten 23.
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Wie die Abb. 8 und 9 zeigen, ist an der nicht zweihälftigen Hinterwand
40, da sie für einen kleineren Kessel bestimmt ist, ein Rauchgasstutzen 41 angeordnet,
der ebenfalls aus Stahlblech hergestellt und doppelwandig (42, 43), d. h. wasserführend,
ausgeführt ist.
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Der Zwischenraum 44 zwischen den beiden Wänden ist durch eine angeschweißte
Verbindungsleitung 45 über eine Überwurfmutter 46 mit einem Stutzen 47 in der Kesselhinterwand
40 verbunden. An der Oberseite des Rauchgasstutzens sind ebenfalls Verbindungsrohre
48 und 49 vorgesehen, die durch Überwurfmuttern 5o mit dem Wasserraum des Rauchgasstutzens
verbunden, sind. Der doppelwandige Rauchgasabzugstutzen ist mit dem Kesselwasserraum
verbunden und dadurch gekühlt.
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Der Kessel in der dargestellten Ausführung ist ein Kessel größerer
Heizfläche und Leistung, so daß die Glieder in Halbglieder unterteilt sind. Man
kann für kleinere Größen an Stelle dessen ungeteilte Glieder wählen. Man kann weiterhin
bei noch größeren Abmessungen auch andere Unterteilungen vornehmen, ohne den Erfindungsgedanken
zu verlassen. Schließlich sind noch eine Reihe anderer zusätzlicher Möglichkeiten
im Rahmen des für den Fachmann üblichen gegeben. So z. B. ist es möglich und vorteilhaft,
die Dichtungsfläche der Leisten in der Mitte mit an sich bekannten Dichtungsrillen
zu versehen. Ferner kann man, um eine zuverlässige Dichtung zu haben, unter Umständen
die Verstärkungsringe weiter vorstehen lassen als die Naben, so daß nur die Verstärkungsringe
dichten, nicht aber die :Taben.