DE921695C - Verfahren zur Herstellung von vorzugsweise in 11-Stellung oxydierten Steroiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von vorzugsweise in 11-Stellung oxydierten Steroiden

Info

Publication number
DE921695C
DE921695C DEU1342A DEU0001342A DE921695C DE 921695 C DE921695 C DE 921695C DE U1342 A DEU1342 A DE U1342A DE U0001342 A DEU0001342 A DE U0001342A DE 921695 C DE921695 C DE 921695C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
steroid
oxidized
culture
streptomyces
hours
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEU1342A
Other languages
English (en)
Inventor
Donald Rudolph Colingsworth
William Joseph Haines
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Pharmacia and Upjohn Co
Original Assignee
Upjohn Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Upjohn Co filed Critical Upjohn Co
Application granted granted Critical
Publication of DE921695C publication Critical patent/DE921695C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J75/00Processes for the preparation of steroids in general

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von vorzugsweise in 11 -Stellung oxydierten Steroiden Die Erfindung bezieht sich auf ein neuartiges Verfahren zur Einführung von Sauerstoff in ein Steroidmolekül.
  • Es ist bereits bekannt, Sauerstoff in die i i-Stellung eines Steroidmoleküls einzuführen. Diese Oxydation kann jedoch nur durch hochtechnische organische Synthesen ausgeführt werden, die eine beträchtliche Zahl von Stufen umfassen. Die Gesamtausbeute an in i i-Stehlung oxydiertem Steroid ist deshalb weit geringer als der gewünschte Wert, so daß die Produktionskosten außerordentlich h och und sogar untragbar sind. Diese hohen Produktionskosten und die ungenügende Versorgung mit in i i-Stellung oxydierten Steroiden, beispielsweise Corticosteron, i i-Dehydrocorticosteron, i i-Dehydro-i 7-oxycorticosteron (Verbindung E, Cortison) und i7-Oxycorticosteron (Verbindung F) als Arzneimittel haben ihre allgemeine Verbreitung und Zugänglichkeit verhindert. Es war deshalb von großer Wichtigkeit, ein befriedigenderes Verfahren zur Herstellung oxydierter Steroidverbindungen zu finden, insbesondere von in i i-SteIlung oxydierten Steroidverb'n.dungen, die in der i i-Stellung entweder die Keto-(Oxo-) Gruppe, in welcher Form das i i-Sauerstoffatom in zahlreichen der gewünschten Arzneimittel vorkommt, oder die Oxygruppe (-O H), @d;ie ebenfalls in vielen wertvollen Steroidverhindungen vorhanden und außerdem durch bekannte Oxydationsmethoden leicht in die Ketogruppe überführbar ist, erhalten.
  • Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß ein Steroid mit Bakterienkulturen der Gattung Streptomyces (Actinomyces) oder daraus erhältlichen, oxydierend wirkenden: Bakterienenzymen oxydiert und in bekannter Weise aus dem Reaktionsgemisch abgetrennt wird. Als Ausgangsmaterial wird vorzugsweise ein i i-Desoxysteroid oder ein Steroid, welches mindestens eine Methylengruppe oder in i i-Stellung eine Methylengruppe aufweist, z. B. i i-Desoxy-i 7-oxycorticosteron (Verbindung S) oder i i-Deso.xycorticosteron verwendet. Als Bakterienstamm werden Streptomyces H-39, StreptomyCes fr:adiae oder Streptomyces endus, die zweckmäßig .unter aeröben Bedingungen und im Tauchverfahren hergestellt wurden, verwendet. Das. Reaktionsgemisch wird durchlüftet und- bewegt; es kann ein Kohlehydrat enthalten.
  • Die für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens brauchbaren Steroide,sind nicht auf eine besondere Art und Anzahl von S.ubstituenten beschränkt. Sie müssen bloß eine nichtoxydierte i i-Stellung aufweisen, also i i-Desoxysteroide sein. Diese Verbindungen enthaltenden folgenden Kern
    der kernständige Substituenten, beispielsweise in
    den Stellungen i, 2, 3, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 13, 14, 15,
    16 und 17, insbesondere 10, 13-Dimethylgruppen
    3-, 7- oder i2-Keto-, -Oxy- oder Acyloxygruppen,
    17-Seitenketten, von denen die Seitenketten des
    Progesterons und des Corticosterons (Ketol) der be-
    sonderen Erwähnung wert sind, eine 17-Ketogruppc,
    eine 17-0x7 gruppe, oder Doppelbindungen in den
    Stellungen 4., 5, 6, 7, 8, 9 (11), 11 (i2), 16 (17) und
    in anderen Stellungen des Kernes enthalten kann,
    oder auch Halogen, additive Gruppen von dienophi-
    len Verbindungen, wie Maleinsäure, Maleinsäure-
    anhydrid oder Maleinsäureester, beispielsweise in
    5, 7-Stellung, und andere S.ubstituenten.
    Als Beispiele von Steroiden, die nach dem erfin-
    dungsgemäßen Verfahren oxydiert werden können,
    sind zu nennen Progesteron, 9, 11- oder Il, 12-De-
    hydroprogesteron, 7, 9 (11) -B,is@dehydroprogesteron,
    17-Oxyprogesteron, Pregnenolon, Acyloxypregne-
    nolone, z.B. Pregnenolonacetat, i i-Desoxycorticoste-
    ron, A9-11- oder d 1l, 1z-Desoxycorticosteron, i i-Des-
    oxy-17-oxycorticosteron und Acyloxyderivate, z. B.
    das Acetoxyderiv at, 2 i-Oxypregnenolön und
    dessen 2i Acylderivate, wie z. B. das Acetylderivat, und dessen Ester 17, 2i-Dioxypregrienolon und dessen i2, 2i-Diacyloxyderivate, z. B. das Diacetoxyderivat, Androstendion, Androstan-17-o1, 9, 11-oder i i, i2-Dehydroandrostendion, 3-Oxy-4 9# 11_ oder 411,1z-pregnen-2o-one, 3, 2i-Dioxy-49,11- oder d U, 1=-pregnen-2o-one, 3, 17, 2i-Trioxy-4 9'# 11- oder 4ll.12_pregnen 2o-one" 5-Androste,n-3-o1-17-on und 3-Acyles-ber, z. B. Acetylester; ErgosteTin, Stigmasterin, Stigmastanol und deren 3-Acylester, z. B. die Acetylester Ergostenon, Stigmastenon, Stigmasta.non, Cholestenon, Cholsäure, Desoxycholsäure, Lithocholsäure, Cholansäure, Norcholansäure, Bisnorcholansäure, Cholensäure, Norcholensäure, B'isnorcholensäure und 3-0x7-, 3-Keto-, 3, 7-Dioxy-, 3, 7-Dilzeto, 3, 7, i2-Trioxy-, 3, 7, i2-Trtilceto-, 9, 11- oder i i, 12-Ungesättigte Ester, Thiolester und weitere Derivate der vorgenannten Säuren.
  • Die biochemische Oxydation wird unter Verwendung eines oxydierenden Bakteriums, das zur Gattung der Streptomyces gehört, oder von daraus erhältlichen oxydierenden Enzymen ausgeführt. Als Beispiele der Bakterien, die sich für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignen, seien die folgenden Arten ,angeführt: Streptomyces frad'iae, endus, H-39, K-93, BC-17, W-4, albus, coelicolor, verne, californicus, flaveolus, bobi:liae, roseochromogenus, griseolus, erythreus, cellulosae, parvus, malenconi, diastaticus, fimicarius, flavovirens, olivochromogenus"diastatochro@mogenes, flavochromogenes, antib,ioticus, viridochromogenes, purpeochromogenue, phaechromogenus, aureus, erythro^ chromogenes, lavendulae, retiauli, rubrireticu,li, flavus, ruber, eitreus, fulvissimus, aureofaciens, rimosus, gougeroti, violaceoniger, griseus, griseoflavus, albidoflavu:s, pooleneis, olivaceus, lieskei, miicroflavus, cacaoi, novaecaesareae, exfoliatus, gelaticus, rutgersens,is, lipmanii, halstedii, ;hygroscopicus, alboflavus, albosporeous, flocculus, melanosporeus, melanocyclus, acidoph-ilus. rubescens, thermophilus, thermofuscus, scabies, ipomoea, fordii. africanus, gallicus, pelletieri, listeri, upcottii, hortonensis, gibsonii, beddardii, kimberi, somaliensis, panjae, willmorei. Obwohl die Streptomycesarten sich allgemein als oxydierende Mikroorganismen für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignen, werden aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und zur Erzielung optimaler Ausbeuten des gewünschten, in i i-Stell:ung oxydierten Steroids vorzugsweise die Arten fr,adiae und H-39 verwendet. In gewissen Fällen und unter besonderen Bedingungen können jedoch mit Vorteil auch andere Arten verwendet werden.
  • Zur Gewinnung der Mikroorganismen aus natürlichen -Quallen, werden .die üblichen Arbeitsmethoden angewendet. Für die vorliegende Erfindung wird die Organismenkultur von ihrer natürlichen oder künstlichen Bezugsquelle auf bestimmte bakteriologische Nährböden, die die Entwicklung der Mikroorganismen fördern, übertragen. Diese Nährböden enthalten mindestens eine kohlenhydrathalti-ge und eine Stickstoff liefernde Substanz, 4n den meisten Fällen ein N N eutüalisiermittel, z. B. Calciumcarbonat, und Substanzen, die das Wachstum fördern, z. B. Rückstände der Branntweinbrennerei, Maiseinwedchflüssigkeit und Bierhefe oder anorganische Salze. Das PH des 1\Tährbodens im Zeitpunkt des Anim.pfens wird gewöhnlich auf etwa 6,5 bis 7,5 eingestellt. Nachdem die Bakterien 24 bis 28 Stunden auf dem Nährboden gewaschen sind, kann man eine beträchtliche Erhöhung des PH, gewöhnlich auf etwa 7 bis 8, feststellen. Man kann jedoch auch in anderen pH-Bereichen, beispielsweise bei einem pH von etwa 5 .bis 7, arbeiten. .Das zu oxydierende Stero@id wird vorzugsweise ungefähr in diesem Stadium-des Bakterienwachstums zugesetzt. Die Bakteriengärungsflüssigkeit, diie zur fermentativen Oxydation der Steroide verwendet werden soll, kann auch in diesem Stadium von der Kultur abgetrennt werden.
  • Dias Impfen der Bakteriennährflüssigkeit mit dem gewählten Streptomvces kann nach einer beliebigen bekannten mikrobiologischen Methode erfolgen, z. B. in sehr zweckmäßiger Weise mit vegetativen Mycelien der Organismen. Das Impfen mit Sporen ist gleicherweise wirksam. Das Wachstum der Mikroorganismen wird mit Leichtigkeit gefördert, indem die Impftemperaturen ungefähr bei Raumtemperatur, beispielsweise zwischen 20 und 30° gehalten werden. Für das Wachstum der Mikroorganismen haben sich jedoch auch Temperaturen von etwa 15 bis .Io° als befriedigend erwiesen.
  • Die Zeit während des -Bakterienwachstums, bevor das zu oxydierende Steroid zugefügt wird, ist offenbar nicht kritisch. So kann das in der ii-Stellung zu oxydierende Steroid beispielsweise entweder im Zeitpunkt des Animpfens des Mediums mit der gewählten Streptomycesart oder beispielsweise 24. bis 72 Stunden später zugesetzt werden. Es hat sich gezeigt, daß die zu oxydierende Steroidverbindung die Bakterienkulturflüssigkeit auch noch nach 4 Tagen nach dem Impfen mit der gewählten Streptomycesart zugesetzt werden kann, ohne daß sich die Wirkung ändert. DieZugabeeines i i-Desoxysteroids zur Gärflüssigkeit erfolgt vorzugsweise nach einer Bakterienwachstumsdauer von etwa q.o bis 48 Stunden, da in diesem Stadium des Bakterienwachstums die Entwicklung oxydierender Enzyme ihren Höhepunkt erreicht hat. Soll die Oxydation unter Verwendung der die oxydierenden Enzyme enthaltenden Gärungsflüssigkeit allein durchgeführt werden, so wird diese gewöhnlich und vorzugsweise mindestens nach diesem Wachstumsstadium abgetrennt.
  • Die Art und Weise, wie das zu oxydierende Ste@roid den oxydierenden Bakterien, der Bakterienflüssigkeit oder der Gärungsflüssigkeit zugesetzt wird, ist offenbar nicht kritisch. Die Zugabe kann in geeigneter Weise so angeführt werden, daß eine innige Berührung des Steroids mit den Bakterien und bzw. oder den Bakterienenzymen gefördert wird, beispielsweise durch Züchten der Bakterien in Gegenwart feinverteilter Steroidkristalle, Dispergie.ren des Steroids in der Bakterienflüssigkeit. Zu diesem Zweck können auch oberflächenaktive Stoffe, Dispergierungsmittel oder Suspendierungsmittel, z. B. Sorbitanester mit ernulgierender Wirkung, bekannt unter den Handelsnamen Tweene, Aerosele, Nacconole, verwendet werden. Das Steroid wird der Bakterienflüssigkeit jedoch vorzugsweise in Form einer Lösung in einem mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel, .beispielsweise in Aceton, Alkoholen oder selbst Äther, der mit Wasser nur wenig mischbar ist, zugesetzt, worauf die Flüssigkeit und das Steroid gründlich durchgemischt werden, so daß eine Suspension oder Dispersion von feinen Steroidteilchen entsteht und eine maximale Berührung des zu oxydierenden Steroids mit den oxydierenden Bakterien oder .den Bakterienenzymen zustande kommt. Man kann entweder eine Methode mit Tauchkultur oder eine Methode mit Oberflächenkultur anwenden. Bevorzugt werden jedoch Tauchkulturen. Man kann auch die Gärungsflüssigkeit der Bakterien abtrennen, mit dem Steroid oder dessen Lösung mischen und das Gemisch aeroben Bedingungen unterwerfen, um die Oxydation des Steroids herbeizuführen.
  • Die während der bakteriellen Oxydation des Steroids verwendete Temperatur braucht nicht verschieden zu sein von derjenigen bei Abwesenheit des Steroids, d. h. daß die Temperatur innerhalb solcher Bereiche gehalten werden muß, inner'hal'b welcher das Leben bzw. das aktive Wachstum der B#a'kterien erhalten .bleibt. Die Inkubationstemperatur während der bakteriellen Oxydation des Steroids kann somit beispielsweise zwischen etwa 15 und q.0° gehkalten werden, wobei zur Erzielung einer optimalen Wirkung der Bakterien oder Bakterienenzyme Raumtemperatur bevorzugt wird.
  • Die Bedingungen, unter denen die Bakterien gezüchtet werden, sind aerob. Der Wachstumsgrad ist von der Durc:hlüftungabhängig. Während an sich jede Form der aerohen Inkubation befriedigend ist, sorgt man gewöhnlich für eine kräftige Durchlüftung, beispielsweise durch Rühren und bzw. oder Durchblasen von Luft durch die Kulturflüssigkeit, um ein maximales Wachstum der Bakterien zu erzielen, wodurch andererseits die zur Umwandlung des Desoxy steroids in das in i i-Stel)lung oxydierte Steroid benötigte Zeit verkürzt wird. Diie Geschwindigkeit der Oxydation des Desoxysteroids hängt somit entweder vom Ausmaß der Durchlüftung oder von dem des Bakterienwachstums im Zeitpunkt der Zugabe des Steroids ab. Es wurde beobachtet, daß bei Verwendung entweder der Bakterien oder der Gärungsflüssigkeit allein die Umwandlung rascher erfolgt, wenn die Durchlüftung stärker ist und ebenso wenn man die Bakterien vor der Zugabe des zu oxydierenden Steroids 24 bis 72 Stunden wachsen läßt. Daraus kann geschlossen werden, daß die Oxydationswirkung der Bakterien nach dieser Wachstumsdauer am größten ist und daß die Durchlüftung entweder die Umwandlung und die Umwandlungsgeschwindigkeiten durch Steigerung des Wachstums der Bakterien erhöht oder die Oxydation durch Steigerung der Versorgung mit freiem Sauerstoff bloß erleichtert.
  • Der Oxydationsgrad des Desoxysteroids mit oxydierend wirkenden Bakterien oder den daraus erhältlichen oxydierenden Enzymen kann nicht mit Genauigkeit angegeben werden, da verschiedene Faktoren berücksichtigt werden müssen. Zur Umwandlung .des Desoxy steroids in das in i i=Stellung oxydierte Steroid sind etwa i bis 72 Stunden notwendig. Es wurde jedoch beobachtet, daß :die Oxydation des Steroids praktisch unmittelbar nach dem Zusammenbringen mit ,der Gärungsflüssigkeit völlig ausgewachsener Bakterien oder .deren Enzymen einsetzt. Es wird angenommen, :daß die Bakterien in 24 bis 72 Stunden völlig ausgewachsen sind; diese Zeit hängt bis zu einem gewissen Grad von der Durchlüftung ab. Wird das, Steroid der Nährflüssigkeit im Zeitpunkt, in welchem der Nährboden mit den Bakterien geimpft wird, zugesetzt, so ist es zur Erzielung hoher Ausbeuten an oxydiertem Steroid angezeigt, längere Zeiten zu verwenden. Wie bereits erwähnt wurde, beruht dies wahrscheinlich auf der Tatsache, d,aß die Oxydationswirkung der Bakterien erst nach einer gewissen Dauer des Bakterienwachstums völlig entwickelt ist. Wird das Steroid im Zeitpunkt des Impfeis des Nährbodens zugesetzt, so sind gewöhnlich S bis 72 Stunden erforderlich, wobei die Länge dieser Zeit umgekehrt proportional dem Durchlüftungsgrad ist. Wird andererseits das Steroid den Bakterien oder den Bakterienenzymen erst dann zugesetzt, wenn das Wachstum der Bakterien bereits erheblich fortgeschritten ist, beispielsweise nach etwa 24 Stunden, so setzt die Oxydation .des Desoxysteroids sofort ein, wobei hohe Ausbeuten in i bis 72 Stunden oder auch schon :in kürzeren Zeiten. erhalten werden. Auch diese Zeiten sind wieder vom Durchlüftungsgrad abhängig.
  • Nach der Beendung der Oxydation wird das in ii-Stellung oxydierte, Steroid in geeigneter Weise aus der Nährflüssigkeit abgetrennt. Eine besonders zweckmäßige Methode zur Abtrennung des oxydierten Steroids .besteht darin., das Reaktionsgemisch, welches insbesondere die Nährflüssigkeit und die Mycelien enthält, wenn das Steroid der Kultur direkt zugesetzt wird, mit einem organischen Lösungsmittel, z. B. 8oo/oigem Aceton, einem halogenierten Kohlenwasserstoff, z. B. Methylenchlorid, Äthy lenchlorid oder Chloroform, Äthern u. dgl., entweder direkt oder nach Ansäuerung auf ein niedriges pH, beispielsweise von i, mit Mineralsäure zu extrahieren. Die Mycellien werden erneut mit Lösungsmittel extrahiert und verworfen. Die vereinigten Filtrate werden im Vakuum destilliert. Aus dem Rückstand wird eine 2o°%ige Acetonlösung hergestellt, die mit Petroläther öder Hexan extrahiert wird. Der Extrakt wird mit 2oo/oigem Aceton ausgezogen, worauf die :2o'/&i,-en Aceto:nilösungen vereinigt und mit Äthylendiehlor@i-d extrahiert werden. Der wäßrige Rückstand wird verworfen, während die Äthylendichloridfraktion im Vakuum destilliert und der Rückstand in Essigsäureäthylester übergeführt wird. Die Essigsäureäthylesterlösung -wird hierauf nacheinander mit verdünntem Alkali, verdünnter Säure und Wasser gewaschen, bis ein pH von etwa 7 erreicht wird. Dieses neutrale Konzentrat kann chromatographiertwerden. Die die Umwandlun.gsprodukte enthaltenden Fraktionen können zur Kristallisation des in i i-Stell.ung oxydierten Steroids verwendet werden. Es können auch andere bekannte Extraktionsverfahren angewendet werden. Das kristalline Material kann nach bekannten Methoden identifiziert werden, beispielsweise durch Elementaranalysen, durch den Schmelzpunkt, durch Infrarotspektren, Röntgenstrahlen.beugung, Ultraviolettspektren und andere Bestimmungsmethoden. Das kristalline Material oder die Extrakte-des nicht kristallinen Materials, die bei der Oxydation erhalten werden, können auch mittels des Papierchromatogramms von Z af f a r an i identifiziert bzw. charakterisiert werden.
  • Besonders günstig erfolgt die Abtrennung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Oxydation.sprodukte@durch Chromatographie der Extrakte oder festen Materialien in einer mit Äthylenglykol überschichteten Siliciumdioxydsäule. Diese Methode besteht darin, daß man den neutralen Extrakt bzw. die festen Stoffe zuerst in Aceton, Methylenchlorid oder in einem anderen geeigneten Lös@ungsmittel löst, die Lösung an Filtrierpapierscheiben adsorbieren läßt, das Lösungsmittel durch Vakuumdestillation entfernt, um die festen Stoffe in trockenem Zustand auf den Scheiben zu erhalten, die Scheiben auf das obere Ende der Säule legt und das Chromatogramm mit Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen, dlie, sofern eine mit Äthylenglyko@l überschichtete Siliciu,md@ioxydsä.ule verwendet wird, mit Äthylenglynkol gesättigt sind, entwickelt. Diese Methode eignet sich besonders gut zur Identifizierung der durch Oxydation hergestellten Verbindungen, da jede aus der Säule erhaltene Fraktion nach der Methode von Z a f f a r an i geprüft werden kann. Man kann mittels des Papierchromatogramms von Z a f f a r an i kleinste Mengen von nur 10 :bis 40 y .prüfen. Diese analytische Methode beruht zum Teil auf der verschiedenen Polarität der zu prüfenden Verbindung (vgl. B u rton, Zaffaro-ni un:d Ke-utmann, »A New Analytical Method for Adrenial Cortical Horrnones«, Science Bd. iio, S.q.q.2 [19.I9], und Zaffaroni, Burton und Keutmann, Science Bd. iii, S.6 [19500. Es ist zwar seit langem bekannt, daß verschiedene Verbindungen verschieden polar sind. Die Methode von. Z af f ar an i ist jedoch gegenwärtig d,ie einzige praktisch durchführbare Methode, mittels welcher durch Auswertung der Polaritätsunterschiede kleins:te Mengen von Steroidverbindungen identifiziert werden können. Diese Methode hat sich b"--i der Untersuchung der biologisch oxydierten Steroide und bei der Identifizierung verschiedener neuer und bisher unbekannter oxydierter Steroide als äußerst -wertvolles Hilfsmittel erwiesen.
  • Diese Methode von Z a f f a r o n i ist eine Abart der bekannten Papierstreifenchromatograph ie.
  • Es wird im wesentlichen wie folgt gearbeitet: Zuerst -vird ein Filterpapier geeigneter Qualität von 7,6 bis 1o,2 cm Breite und 55,9 cm Länge an einer um etwa 7,6 cm vom einen Ende entfernten Stelle gefaltet. An einer 3,8 cm unter dem Falz befindlichen Stelle wird über das Papier eine Linie gezogen, um die Stell; zu markieren, an welcher das zu prüfende Steroid auf das Papier aufgebracht werden soll. Das Papier wird hierauf der Länge nach in Streifen von etwa 0,95 cm Breite geschnitten, .indem an jenem Ende mit Schneiden begonnen wird, das dem Ende, auf welches das zu prüfende Steroid aufgebracht werden soll, entgegengesetzt ist. Dadurch werden mehrere Papierbänder erhalten, die alle an einem gemeinsamen Ende befestigt sind und die an beiden Enden befestigt gelassen werden können. Jedes dieser Bänder bildet eine gesonderte Spur für jeden Tüpfel der zu prüfenden Verbindung, wie man aus dem Folgenden leicht ersehen kann. Man kann aber auch das Zerschneiden des Papiers in getrennte Bahnen unterlassen und einen einzigen Streifen verwenden. In diesem Fall muß jedoch dafür Sorge getragen werden, daß die verschiedenen zu prüfenden Verbindungen auf dem einzelnen Papierstreifen nicht zu nahe beieinander, d. h. nicht näher als etwa 2,5 cm, aufgebracht werden. Hierauf wird ein Lösungsmittelgemnisch gewählt, das aus einem nicht polaren Lösungsmittel (Benzol) für die bewegliche Phase und einem polaren Lösungsmittel (Formamid) für die ortsfeste Phase besteht. Ein anderes Lösun.gsmittelgemisch besteht aus dem nicht polaren Toluol und dem polaren Propyle,nglykol. Beide Lösungsmittelgemische wurden mit Erfolg verwendet.
  • Das Filterpapier wird hierauf mit dem polaren Lösungsmittel (Propylenglykol) gesättigt. Das überschüssige Lösungsmittel wird mittels zusätzlichen Filterpapiers, einer Abquetschvorrichtung, einer gewöhnlichen Wringmaschine oder auf andere geeignete Weise vom Filterpapier entfernt. Hierauf wird das nicht polare Lösungsmittel (Toluol) für die bewegliche Phase, auch Entwicklurngslösungsmittel genannt, mit dem polaren Lösungsmittel gesättigt.
  • Ein Batterieglas geeigneter Abmessungen, z. B. von 30,5 X 45,7 cm, das ioo cm3 des nicht polaren Lösungsmittels enthält, wird mit einem großen Filtrierpapierblatt, das in dem ,für die ortsfeste Phase zu verwendenden polaren Lösungsmittel (Propylenglykol) eingeweicht wird, ausgelegt. Ein im Innern der Kammer angeordneter ringförmiger Ständer trägt einen Behälter, der 350 cm3 des Lösungsmittels für die bewegliche Phase (Tolual), welches, wie bereits oben erwähnt, mit denn Lösungsmittel für die ortsfeste Phase (Propylengiykol) gesättigt ist, enthält. Das kurze, umgefaltete Stück oder das gemeinsame Ende des Papiers wird in den Vorratsbehälter des Entwicklungslösungsmittels, z. B. des für die bewegliche Phase bestimmten nicht polaren Lösungsmittels Toluol, das mit Propylenglykol gesättigt worden ist, eingeführt.
  • Das zu prüfende Sroeroid, in Aceton, Methylench:lorid, Methanol oder Chloroform, wird. mittels einer Mikropipette .in einer Menge von etwa io bis 300 y an der etwa 3,8 cm unter dem Falz befindlichen Zufuhrstelle aufgebracht, nach dem der Streifen zugeschnitten und mit der ortsfesten Phase, z. B. Propylenglykol, gesättigt worden ist, jedoch bevor das gemeinsame Ende in den Vorratsbehälter eingeführt wird. Die Kammer wird hierauf mit einem Glasdeckel geschlossen und mit einer Stärke-Glycerin-Paste abgedichtet.
  • Die Flüssigkeit der beweglichen Phase fließt dann infolge Adsorption über das nach unten hängende Filterpapier, wodurch die Streifen entwickelt werden; dies dauert 3 bis 72 Stunden oder länger, je nach dem Lösungsmittelgemisch .und den Steroiden. Nach beendeter Entwicklung werden die Papierstreifen mittels eines Ventilators bei Raumtemperatur getrocknet. Die Tüpfel des .ungesättigten Steroids können sichtbar gemacht werden, indem man sie mit ultraviolettem Licht bestrahlt (Haine s und Drake, Fed. Proc. Am. Soc. Exp. Biol., Bd. 9 . [195o], S. iSo). Diese Entwicklung ist auf Steroide mit .konjugierten Doppelbindungen, z. B. Progesteron, Corticosteron, i i-Desoxycorticosteron, i i - Dehyd,rocorti cos,t#--ron, i i - Dehydro - 17 - oxycorticosteron, 17-Oxycorticosteron, i i=Desoxy-17-oxycorticosteron, anwendbar. Der Steroidtüpfel, der sich anfänglich an der Zuführstelle befindet, hat sich zusammen mit der beweglichen Phase um den Weg, der seiner Anziehung durch die ortsfeste Phase umgekehrt proportional List und- ferner vom Verteilungskoeffizienten zwischen den beiden Lösungsmitteln und dem zwischen dem Filtrierpapier und dem Lösungsmittelgemisch bestehenden Adso,rptions-El.uierungs-Koeffizienten abhängig ist, weiterbewegt. Die Affinität gegenüber der ortsfesten Phase (Propylenglykol) ist am größten für Steroidverbindungen mit der größten Anzahl Oxygruppen. Somit bewegen sich diese Verbindungen langsamer von der Zwfuhrstelle hinweg als die Steroide, die weniger Oxygruppen enthalten. Desoxy.cortieos,teron., das 3 Sauerstoffatome aufweist, bewegt sich am schnellsten von den bekannten Rindensteroiden, während die Corticosteraide, die 4 Sauerstoffatome enthalten, sich langsamer .und die Corticosteroide mit 5 Sauerstoffatomen sich am langsamsten von den bekannten Corticosteroiden bewegen. Tabelle i zeigt die Anordnung einiger bekannter Corticosteroide auf Grund der Anzahl der Sauerstoffatome und der Beweglichkeiten dieser Verbindungen.
  • In Tabelle 2 sind die relativen Beweglichkeiten gewisser Steroide bei Verwendung des Chromatographiedösungsmittelgemisches Propylenglykol-Toluo1 angegeben.
    Tabelle i
    Name
    02 ........ Progesteron
    03 . . . . . . . . i i-Desoxycorticosteron
    17-0xyprogesteron
    . . . . . . . i i-Dehyd-rocorticosteron
    17-Oxy-i i-desexycorticosteran (S)
    Corticosteron
    05 . . . . . . . . 17-Oxy-i i-dehydrocortieosteron (E)
    17-Oxycorticosteron (F)
    (von oben nach unten mit fallender Beweglichkeit)
    Tabelle 2
    Bei Papierch.romatogrammuntersuchungen erhaltene
    relative Beweglichkeiten mehrerer Steroide
    (mit fallender Beweglichkeit von oben nach unten
    angeordnet)
    Propylenglykol-Toluol
    i i-Desoxycorticosteron
    17-Oxyprogesteron
    i i-a-Oxyprogesteron (U-III)
    Corticosteron
    17-Oxy-i i-desoxycorticos:teron (S) *)
    20 u, 21-Dioxy-4-pregnen-3-on *)
    20 ß, 2i Dioxy-4-pregnen-3-on
    17-Oxy-1 i-dehydrocorticosteron (E)
    Dioxyprogesteron (U-1)
    17-Oxycorticosteron (F)
    (Die rascher beweglichen Steroide befinden -sich in
    der Tabelle oben)
    *) Unterscheiden sich in diesem System nicht.
    Reihenfolge der Beweglichkeit HO i Ester J Ketone in einer gegebenen Stellung in gegebenen Verbindungen.
  • Bei einer sörgfältigen Betrachtung der den folgenden Beispielen beigeordneten Papierchromatogrammphotographien ist ersichtlich, daß jeder Tüpfel auf dem Papierchromatogramm zu einer einzelnen Verbindung gehört, wobei die weniger stark polaren die sich rascher bewegen, bis zu einer Stelle wandern, die vom Ausgangspunkt weiter entfernt ist als jene der stärker polaren, stärker oxydierten Verbindungen, die im gleichen Versuch geprüft@werden. Auf diese Weise ist es möglich, .die Steroidverbindung nicht nur qualitativ zu identifizieren, sondern auch ungefähr die Menge dieser bestimmten Verbindung durch Vergleich .mit einer Kontrollsubstanz von bekannter Menge zu bestimmen. Man kann aber auch diejenige Zone des Fapierchromatogramms; die das zu bestimmende Steroid enthält, ausschneiden, dieses Teilstück mit einem organischen Lösungsmittel, z. B. Alkohol oder Aceton, extrahieren und die Ultraviolettabsorption messen. Es ist somit .möglich, den ungefähren Oxydiationsgrad des S'teroids zu bestimmen, da man auf Grund der anfänglich auf den Streifen aufgebrachten bekannten Steroidmenge die bloße Zahl der Tüpfeil der verschieden hoch oxydierten Steroidverhindungen feststellen und die relative Helligkeit, Dichte oder Ultraviolettabsorption angenähert vergleichen kann.
  • Da die i i-Desoxysteroide beim Glykogeneinlagerungsprifversuch von P abs t und Mitarbeitern (Endocrinology Bd. 41 [19q.7], S. 55) keine bedeutsame Wirksamkeit aufweisen, wurde der Glykogeneinlagerungsversuch von P a b s t dazu verwendet, um die Umwandlung der i i-Desoxysteroide in die entsprechenden in i i-Stellung oxydierten Steroide nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zu bestimmen. Die in i i-Stellung oxydierten Steroide sind bekanntlich erheblich wirksam bei der Glykogeneinlagerungsprüfung. Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung.
  • Beispiel i Es wurde eine, vegetative Saat aus einer Neomycinkudtur (Strepytomyces f.radiae, Stamm 3535) hergestellt, indem die Kultur 3 Tage bei 24° in bewegten Schüttelkolben .in einer Flüssigkeit der folgenden Zusammensetzung gezüchtet wurde: Rohdextrose (Cerelo,se) . . . . . . . . . io g Branntweinbrenrnereirückstände ... 5 g Kaliumchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Bierhefe ........................ io g Calciumcarbornat . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 g Leitungswasser ... .. .. .. .. .. .. .. . 1 1 Diese Nährflüssigkeit wurde vor dem Impfen sterilisiert.
  • Die er altene Saat wurde zum Impfen einer Nährflüssigkeit der folgenden Zusammensetzung verwendet.
  • Rohdextrose . .. . . . . . . . . .. .. . . . . . 25 g Soj abohnenmehl . . . . . . . . . . . . . . . . . 259 Natri.umchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Calciumcarbonat . . . . . .. . . . . . . . . . . 59 Branntweinbrennereirückstände ... 59 Cabaltochlorid-hexahydrat ....... i mg Leitungswasser . .. .... ........... 1 1 Das Saatverhältnis betrug 5 ,eins flüssige vegetative Saat je Zoo ciri3 Nährflüssigkeit, je Kolben wurden ioo cm3 Flüssigkeit verwendet. Zuerst wurden die benötigten i5o Kolben mit Nährflüssigkeit gefüllt.
  • Die Kultur wurde unter Schütteln auf einer rotierenden Schüttelvorrichtung 41 Stunden bei 2q.° wachsengelassen, worauf eine sterile Äthanollösung von 5 g i i-Desoxy-l7-oxycorticosteron (Verbindung S) in einer Konzentration von 33,3 mg in 3 cm3 Äthanol je ioocm3 Gärungsflüssigkeit zugesetzt wurde. Die Kultur -wurde hierauf weitere 7 Stunden bebrütet, worauf die Kolbeninhalte (15 1) vereinigt und mit einem gleichen Volumen Aceton versetzt wurden.
  • Dann gibt man zusätzlich 45 1 Aceton zu, um ein 8oo/oi.ges Aceton zu erhalten. Das Gemisch wurde 2 Stundengerührt und filtriert, worauf der Niederschlag mit 25 1 8oo/oigem Aceton 2 Stunden gerührt, filtriert, der Filterkuchen verworfen und das Acetonfiltrat mit dem bei der ersten Filtration erhaltenen Acetonfiltrat vereinigt wurde. Das Filtrat wurde im Vakuum bei einer unter 5o° liegenden Temperatur eingedampft; der erhaltene wäßrigeRückstand durch Zugabe von 41 Aceton auf eine 2oo/oige Acetonlösung eingestellt, die Lösung fünfmal mit 1/s der Volumenmenge gemischter Hexane gewaschen, die Hexanfraktion zweimal mit 1/1o Volumen 2oo/aigem Aceton extrahiert, der Hexanrückstand beiseite gestellt, der 2oo/oige Acetonextrakt mit der vor-gängig erhaltenen 2o1/eigen Acetonhauptfraktion vereinigt und der 2oo/oire Gesamtacetonextrakt sechsmal mit 1/a seines Volumens Äthylendichlorid extrahiert. Der erhaltene wäßrige Rückstand wurde beiseite gestellt. Die vereinigten Äthylendichloridfraktionen wurden hierauf mit 1/1o Volumen destilliertem Wasser gewaschen, worauf das Äthylendichlorid im Vallcuum bei einer unter 5o° liegenden Temperatur abdestilliert wurde. Der Rückstand wurde in Essigsäureäthylester gelöst und die Lösung mit folgenden Waschflüssigkeiten gewaschen: zweimal mit 1/s Volumen wäßrigem Natriurnbicarbonat, einmal mit 1/1o Volumen Wasser, dreimal mit 1/1o Volumen 2%igem wäßrigem Natriumcarbonat, einmal mit 1/1o Volumen Wasser, dreimal mit 1/1o Volumen o,5 n Salzsäure, einmal mit 1/1o Volumen Wasser, dreimal mit 1/1o Volumen 3%igem wäßrigem Natriumbicarbonat, viermal mit 1/1o Volumen destilliertem Wasser oder so viel wie zur Erzielung einer neutralen Reaktion erforderlich ist. Jede wäßrige Waschflüssigkeit wurde mit Essigsäureäthylester angezogen. Die Essigsäureäthylesterfraktionen wurden vereinigt.
  • Glykogeneinlagerungsprüfungen nach der Methode von P ab s t ergaben eine Ausbeute von 0,28 Glykogeneintheiten je :@Zi@.lligr:amm Essigsäureäthylesterextrakt. Die theoretische Umwandlung in die Verbindung F (17-Oxvcorticosteron) betrug somit 2,8%, wobei die Glykogeneinheit jener Betrag der Bioaktivität ist, der i :mg 17-Oxycorticosteron (Verbindung F) entspricht.
  • 2,425 g des Hormonkonzentrates wurden chromatographiert. Das Ausgangsmaterial wurde in wenig Methylenchlorid gelöst und an drei Filtrierpapierscheiben, die vorgewaschen wordenwaren, adsorbiert. Das chromatographischeAdsorptionsmittel bestand aus 400 g Siliciumdioxydgel und 26o cm3 Äthylenglykol. Die Größe der Säule betrug 5,1 cm im Durchmesser bei einer Höhe von 45,7 cm. Für den Abfluß von 6o cm3 wurden etwa 16 Minuten benötigt. Es wurden fünf Entwicklungslösungsmittel verwendet: Cyclahexan, Cyclahexan-Methylenchlorid (4: i), Cyclohexan-@'Iethylenchlorid (i : i), Cyclohexan-Methylenchlori@d (i : 4) und Methylenchlorid.
  • Eine zusätzliche Menge an kristallisiertem Material wurde aus den Mutterlaugen erhalten. Dieses Material wurde ebenfalls als i7-Oxycorticosteron identifiziert. Beispiel 2 Bei diesem Versuch wurden Zoo .mg der Verbindung S mit Neomycin (Streptomyces frag iae, Stamm 3535) 7 Stunden in der im Beispiel i beschriebenen Weise oxydiert. Es wurden insgesamt sechs Kalben bzw. 6oo cm3 Gärungsflüssigkeit verwendet. Glykogeneinlagerungsprüfungen ergaben einen Wert von 0,22 Einheiten je Mill-igram-m Substrat. Dieser Wert entspricht einer theoretischen Umwandlung in die Verbindung F von 2,2 0/0. Nach Herstellung des neutralen Hormonextraktes in der im Beispiel i beschriebenen Weise, wurden 165 mg des neutralen Hormonkonzentrates der Papierchromatographie unterworfen. Beispiel 3 Kultur: Streptomyces H-39. Nährflüssigkeit: Dextrin ......................... io g Maiseinweichflüssigkeit .......... 8o g Calciumoarbon.at . .. . . . . . . . . . .. .. . i g Natriu.mchlorid . . . .. . . . . . . .. . . . . . 59 Leitungswasser . .. . . .. .. . . .. . . .. . t 1 Das pli wurde mit Kaliumhydroxyd auf 6,6 eingestellt.
  • Gärungsflüssigkeit: Gleiche Zusammensetzung wie Nährflüssigkeit.
  • Bei diesem Versuch wurden Zoo mg der Verbindung S mit Streptomyces (H-39) 7 Stunden in der -im Beispiel i beschriebenen Weise oxydiert. Die Gärungsflüssigkeit wurde hierauf in zwei Hälften geteilt. Ein Teil wurde gemäß der im Beispiel i beschriebenen Arbeitsweise direktextrahiert, während ,der andere Teil vor der Extraktion auf pli i eingestellt wurde. Die aus diesen beiden. Teilen erhaltenen neutralen Hormonkonzentrate wurden mittels des Gly kogeneinlagerungsprüfve.rsuches geprüft. Der Versuch mit der direkten Extraktion lieferte 0,35 Glykogeneinheiten je Milligramm Substrat. Dieser Wert entspricht einer theoretischen Umwandlung von 3,5'/o in die Verbindung F. Die Analyse des Teiles mit PH i ergab 0,30 Einheiten je Milligramm Substrat. Dieser Wert entspricht einer theoretischen Umwandlung von 3'/o in die Verbindung F. Die neutralen Hormonkonzentrate wurden außerdem durch P.apierchromatographie analysiert. Beispiel 4 Bei diesem Versuch wurden 200 mg der Verbindung S mit einer Neomycinkultu,r .in der im Beispiel i beschriebenen Weise oxydiert. Das nach der in Beispiel i beschriebenen Weise erhaltene neutrale Hormonkonzentrat von igo mg wurde in einer möglichst kleinen Menge Aceton, gelöst und auf Filterpapierscheiben übergeführt. Das Adsorptionsmittel bestand aus 30 g von mit 2 i cm3 Äthylenglykol versetztem Siliciumdioxyd. In etwa 35 Minuten wurden 6o cm3 Flüssigkeit durchgelassen. Die Säule wurde mit vier verschiedenen Lösungsmitteln entwickelt, nämlich mit Cyclohexan, Cyclohexa.n-MethylendichIorid (4: i), Cyclohexan-Methylenchlorid (i: i) und Cyalohexan-Methylenchlorid (1:4). Beispiel 5 Die zur Herstellung der vegetativen Ne'omycinsaat verwendete Nährflüssigkeit enthielt je Liter io g Rohdextrose, io g Bierhefe, 5 g Br:anntweinbrennereirückstände, 49 Kaliumchlorid. ioo cm3 dieser Flüssigkeit wurden in einem Erlenmeyerkol@ben von 50o cm3 3o Minuten sterilisiert. Nach erfolgter Abkühlung wurden vier Kolben mit einer Agarkultur von Streptomyces fradiae, Stamm 3535 geimpft und dann 3 Tage in einem auf 24° gehaltenen Brutschrank auf einer bewegten Schüttelvorrichtung sich selbst überlassen. Die erhaltene Kultur war stark entwickelt und wurde verwendet, um die Gärung in den fünf unten beschriebenen Kolben von 18,9 1 durchzuführen.
  • 8 1 einer aus 25 g Rohdextrose, 25 g Soj abohnenmehl, 5 g Natriumchlorid, 5 g Calciumcarbonat, 5 g Branntweinbrennereirückstände, i mg Kobaltdichlorid-hexahyd,rat und i 1 Leitungswasser bestehenden Nährflüssigkeit wurden in einem Kolben von i8891 6o Minuten sterilisiert. Der Kolben war mit einem Rührer, einem Rohr zum Einleiten von Luft am Bodendes Kolbens, einem Wattefilter zur Sterilisierung der Luft, einer Vorrichtung zur Entnahme von Proben und einem mit einem Filter versehenen Luftauslaß ausgerüstet. Nach erfolgter Abkühlung wurden die 81 sterile Flüssigkeit .mit 40o cm3 der oben beschriebenen vegetativen Saat geimpft, in ein auf 24 bis 26° gehaltenes Wasserbad gestellt, bei 270 Umdrehungen je Minute gerührt und je Minute mit 61 Luft belüftet. Ferner wurde ein Schaumverhinderungsmittel in genügender Menge zugegeben.
  • 47 Stunden nach dem Impfen wurden dem Gemisch 2,7 g der Verbindung S in 270 cm3 Äthylalkohol zugegeben. Diese Lösung wurde durch ein Ultrafilter aus gesintertem Glas filtriert. Die Oxydation wurde 7 Stunden fortgesetzt, der Kolben aus dem Wasserbad genommen, dann wurden 8 1 Aceton zugesetzt und das Gemisch in einem kalten Raum aufbewahrt, bevor es extrahiert wurde. Glykogenprüfungen ergaben eine Ausbeute von 0,58 Einheiten je Milligramm Substrat, entsprechend einer Umwandlung von 5,8'% in die Verbindung F.
  • Beispiel 6 Nährflüssigkeit für Neomycin (Streptomyces fradiae, Stamm 3535) Rohdextrose ... .. .. .. ........... io g Branntweinbrennereirückstände ... 59 Kaliumchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 g Calciumcarbonat . . . . . . . . . . . . . . . . . i g Leitungswasser . .. . . .. . . . . . . . . .. . i 1 Bierhefe ... ..................... io g Das vegetative Impfmaterial wurde durch Züchten der Kultur während 3 Tagen. bei 24° in Schüttelkolben hergestellt.
  • Gärungsflüssigkeit: Rohdextrose .................... 25 g Sojabohnenmehl . .. . . .. . .. .. .. .. . 25 g Natriumchlorid . . . .. . . .. . . .. . . . . . 59 Calciumcarbonat . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Branntweinbrennereirückstände ... 59 Kobaltdichlorid-hexahydrat . .. . .. . i mg Leitungswasser . .. . . .. .. . . . . . . . . . i 1 Diese Kultur wurde 24 Stunden auf einer rotierenden Schüttelvorrichtung bei 24° wachsen gelassen, worauf eine sterile Lösung von i i i mg i i-Desoxycorticosteron in einer Konzentration von 37 mg (in 3 cm3 Äthanol) je ioo cm3 Gärungsflüssigkeit zugesetzt wurde. Die Kultur wurde hierauf weitere 16 Stunden wachsen gelassen; den vereinigten Kolbeninhalten, insgesamt 300 cm3, wurde eine gleiche Volumenmenge Aceton zugesetzt. Glykogenprüfungen des in der im Beispiel i beschriebenen Weise erhaltenen, neutralen Hormonextraktes ergaben eine Ausbeute von 0,i35 Einheiten je Milligramm Substrat, entsprechend einer 3,8%igen theoretischen Umwandlung in Corticosteron (Verbindung B).
  • Beispiel Bei diesem Versuch wurden Zoo mg ii-Desoxycorticosteron mit einer Neomycinkultur in der im Beispiel i beschriebenen Weise 7 Stunden oxydiert. Der neutrale Hormonextrakt wurde gemäß der im Beispiel i beschriebenen Arbeitsweise erhalten.
  • Weitere 43,6 mg des neutralen Hormonkonzentrates wurden in einer Säule cbromatographiert. Dieser Teil des Konzentrates wurde in der bereits beschriebenen Weise auf Filterpapierscheiben übergeführt. Das Adsorptionsmittel bestand aus 25 g von mit 17 em3 Äthylenglykol versetztem Siliciumdioxyd. In etwa 40 Minuten wurden 6o em3 Flüssigkeit abfließen gelassen.
  • Beispiel 8 Nährflüssigkeit für Streptomyces H-39: Dextrin ......................... io g Maiseinweichflüssigkeit ....... ... 8o g Calciumcarbonat . . . . . . . . . . . . . . . . . i g Natriumchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Leitungswasser . .. . . .. . . . . . . . . . . . i 1 Die Flüssigkeit hatte ein pH von 6,5 bis 6,7. Die vegetative Saat dieser Kultur wurde 3 Tage bei 24° in einem hin und her bewegten Schüttelbehälter wachsen gelassen.
  • Gärungsflüssigkeitvon gleicher Zusammensetzung wie die Saatflüssigkeit.
  • DieseKultur wurde 24Stunden auf einer rotierenden-Schüttelvorrichtung bei 24° wachsen gelassen, worauf eine sterile, äthanolische Lösung von ioo mg i i-Desoxycorticosteron in einer Konzentration von 33,3 mg (in 3 cm3 Äthanol) je ioo cm3 Gärungsflüssigkeit zugesetzt wurde. Die Kultur wurde hierauf weitere 16 Stunden wachsen gelassen, worauf den vereinigten Kolbeninhalten, insgesamt 300 cm3, eine -gleiche Volumenmenge Aceton zugesetzt wurde. Der neutrale Hormonextrakt wurde in der .im Beispiel i beschriebenen Weise erhalten.
  • Die Glykogenprüfung mit dem neutralen Hormonkonzentrat ergab eine Ausbeute von 0,075 Einheiten je Milligramm Substrat, entsprechend einer 2,i%igen theoretischen Umwandlung in Corticosteron.
  • Beispiel 9 Nährflüssigkeit für Streptomyces K93 von der gleichen Zusammensetzung wie die des Beispiels 6. Gärungsflüssigkeit: Rohdextrose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25,0 g Bierhefe ....................... 2,5 g Ammoniumsulfat . . . . . . . . . . . . . . 5109 Calciumcarbonat . . . . . . . . . . . . . . . 8,o g Kaliumchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,0 g Saures Kaliumphosphat . . . . . . . . 0,49 Sojabohnenmehl . .. ... .. . . . . . . . 7,09 Leitungswasser . . . . . . . . . . . . . . . . 1,0 1 Diese Kultur wurde 48 Stunden bei 24° in Kolben auf einer rotierenden Schüttelvorrichtung wachsen gelassen, worauf eine sterile, äthanolische Lösung von ioo mg i i-Desoxycorticosteron in einer Konzentration von 33,3 mg (in 3 cm3 Äthanol) je ioo cm3 Gärungsflüssigkeit zugesetzt wurde. Die Kultur wurde hierauf 16 Stunden weiter wachsen gelassen, worauf den vereinigten Kolbeninhalten, insgesamt 300 cm 3, eine .gleiche Volumenmenge Aceton zugesetzt wurde. Die neutrale Hormonfraktion wurde in der sm Beispiel i beschriebenen Weise erhalten. Glykogenprüfungen ergaben eine Ausbeute von etwas mehr als 0,07 Einheiten je Milligramm Substrat, entsprechend einer theoretischen Umwandlung in Corticosteron von etwas mehr als i,90/0.
  • Beispiel io Nährflüssigkeit für Streptomyces endus von der gleichen Zusammensetzung wie die des Beispiels 9. Gärungsflüssigkeit von der gleichen Zusammensetzung wie die des Beispiels 9.
  • ioo mg i i-Desoxycorticosteron wurden mit Streptomyces endus (9-2o) i6 Stunden oxydiert. Der neutrale Hormonextrakt wurde 'in der .irn Beispiel i ,beschriebenen Weise erhalten. Es wurden etwas mehr als o,075 Glykogeneinheiten je Milligramm Substrat erhalten, entsprechend einer theoretischen Umwandlung von etwas mehr als 2,i% in die Verbindung B (Corticosteron).
  • Beispiel ii Nährflüssigkeit für Streptomyces W-4 von der gleichen Zusammensetzung wie die des Beispiels 9. Gärungsflüssigkeit von der .gleichen Zusammensetzung wie die des Beispiels 9.
  • ioo mg Desoxycorticosteron wurden mit Streptomyces (W-4) 17 Stunden oxydiert. Der neutrale Hormonextrakt wurde in der im Beispiel i besch.riebenen Weise erhalten. Die Glykogenprüfung ergab eine Ausbeute von etwas mehr als o,o65 Einheiten je Milligramm Substrat, entsprechend einer theoretischen Umwandlung von etwas mehr als i,8% in Corticosteron.
  • Beispiel 12 Nährflüssigkeit für Streptomyces BC 17: Dextrin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2o,o g Ammoni.umsulfat . . . . . . . . . .. . . . io,o g Calciumcar'bonat . . . . . . . . . . . . . . . 16,o g Bierhefe ....................... 2o,o g Kaläumchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . 4109 Saures Kaliu.mphosphat . . . . . . . . 0,29 Leitungswasser . . . . . . . . . . . . . . . . I,01 Die vegetative Saat wurde durch Züchten der Kultur während 3 Tagen bei 24° in Schüttelkolben hergestellt.
  • Gärungsflüssigkeit: Rohdextrose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25,0 g Bierhefe ....................... 5,o g Ammoniumsulfat . . . . . . . . . . . . . . 5,09 Calciumcarbonat . . . . . . . . . . . . . . . 8,o g Natriumchlorid ................ 4,09 Saures Kaliumphosphat . . . . . . . . 0,49 Sojabohnenmehl . . . . . . . . . . . . . . . 7,09 Leitungswasser . . . . . . . . . . . . . . . . I,01 Kobaltdichlori-d-hexahydrat .... i,o mg Diese Kultur wurde 72 Stunden bei 24° in Kolben auf einer rotierenden Schüttelvorrichtung wachsen gelassen, worauf eine sterile, äthanolische Lösung von ioo mg i i-Desoxycorticosteron in einer Konzentration von 33,3 mg (in 3 cmg Äthanol) je ioo cm3 Gärungsflüssigkeit zugesetzt wurde. Die Kultur wurde hierauf weitere 16 Stunden wachsen gelassen, worauf den vereinigten Kolbeninhalten, 300 cm3, eine gleiche Volumenmenge Aceton zugesetzt wurde. Ein neutraler Hormonextrakt wurde in der im Beispiel i beschriebenen Weise erhalten.
  • Die Glykogenprüfung ergab eine Ausbeute von o,o6Einheiten je Milligramm Substrat, entsprechend einer theoretischen Umwandlung von 1,6% in Corticosüeron.
  • Beispiel 13 Nährflüssigkeit für Saccharomyces pastorianus (ATCC 2366) Rohdextrose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . io,o g Branntweinbrennereirückstände . 5109 Kaliumchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,09 Bierhefe 2019 . . . . . . . . . . ..... ... io,o g Calciumcarbonat . . . . . . . . . . . . . . . i,0 g Leitungswasser . . . . . . . . . . . . . . . . I,01 Gärungsflüssigkeit: Rohdextrose . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 2o,o g Bierhefe ....................... 2o,o g Ammoniumsulfat . . . . . . . . . . . . . . io,o g Kaliumchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,09 Calciumcarbonat . . . . . . . . . . . . . . . 16,o g Saures Kaliumphosphat . . . . . . . . 0,2 g Leitungswasser . . . . . . . . . . . . . . . . I,01 Dieses Medium wurde 30 Minuten sterilisiert.
  • Die vegetative Saat der Kultur wurde durch Züchten der Kultur während 3 Tagen bei 24° in Schüttelkolben hergestellt. Im Zeitpunkt des Impfens der Gärungsflüssigkeit im Verhältnis von 5 cm3 vegetativer Saat je ioo cms Gärungsflüssigkeit wurde eine sterile äthanolische Lösung von ioo mg i i-Desoxycorticosteron in einer Konzentration von 33,3 mg (in 3 cm3 Äthanol) je ioo cm3 Gärungsflüssigkeit zugesetzt. Die Kultur wurde hierauf bei 24° 9o Stunden in Schüttelkolben auf einer bewegten Schüttelvorrichtung wachsen gelassen, worauf den vereinigten Kolbeninhalten, insgesamt 300 cm3, eine gleiche Volumenmenge Aceton zugesetzt wurde. Eine neutrale Hormonfraktion wurde in der :im Beispiel i beschriebenen Weise erhalten.
  • Glykogenprüfungen mit der neutralen Hormonfraktion ergaben eine Ausbeute von o,o65 Einheiten je Milligramm Substrat, entsprechend einer theoretischen Umwandlung von o,8% :in Corticosteron. Beispiel 14 Aspergillus fumigatus H-3 Die Nährflüssigkeit hatte die gleiche Zusammensetzung wie die des Beispiels 13. In diesem Falle wurde die Saat 2 Tage bei 24° in Schüttelflaschen wachsen gelassen.
  • Gärungsflüssigkeit: Rohdextrose ....... . . . . . . . . . . . . 25,o g Bierhefe ....................... 2,59 Ammoniumsulfat . . . . . . . . . . . . . . 5109 Calciumcarbonat . . . . . . . . . . . . . . . 8,o g Natriumchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . 4,09 Saures Kaliump:hosphat . . . . . . . . 0,49 Sojabohnenmehl . .. ... .. .. . . . . . 7,o g Leitungswasser . . . . . . . . . . . . . . . . i,o 1 Diesem Gärungsmedium wurde eine sterile, äthanolische Lösung von ioo mg i i-Desoxycorticosteron in einer Konzentration von 33,3 mg (in 3 cm3 Äthanol) zugesetzt. Die Kultur wurde hierauf in Kolben auf einer hin und her bewegten Schüttelvorrichtung 114 Stunden wachsen: gelassen, worauf den vereinigten Kolbeninhalten"insges@amt 300 cm3, eine gleiche Volumenmenge Aceton zugesetzt wurde. Die Glykogenprüfung mit dem neutralen Hormonkonzentrat, das in der im Beispiel i beschriebenen Weise erhalten wurde, ergab eine Ausbeute von 0,05 Einheiten je Milligramm Substrat, entsprechend einer theoretischen Umwandlung von 1,4'/o in Corticosteron.
  • Beispiel 15 Penicillium ch.ry sogenum, Wisconsin-Stamm 48-7o1 Nährflüssigkeit: Lactose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2o,oo g Dextrose ..................... 5,009 Branntweinbrennereirückstände 2o,oo g Harnstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1'009 Saures Kaliumphosphat ....... 0,509 Magnesiumsulfat . ... .. .. .. . . . 0,25 g Leitungswasser ............... 1,001 Die vegetative Saat wurde. durch Wachsenlassen der Kultur während 3 Tagen bei 24° in Schüttelkolben hergestellt.
  • Gärungsflüssigkeit: Lactose ......... ............... 309 Maiseinweichflüs.sigkeit . . . . . . . . . . 4o g Calciumcarbonat . . . . . . . . . . . . . . . . . log Gärfett . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iö cm3 Leitungswasser . .. .... .. .. .. .. .. . 1 1 Die Kultur wurde 40 Stunden bei 24° in Kolben auf einer rotierenden Schüttelvorrichtung wachsen gelassen, worauf eine sterile, äthanolische Lösung von ioo mg ii-Desoxycorticosteron in einer Konzentration von 33,3 cm3 (in 3 cm3 Äthanol) je ioo cmg Gärungsflüssigkeit zugesetzt wurde. Die Kultur -wurde hierauf weitere 7 Stunden wachsen gelassen, worauf den vereinigten Kolbeninhalten, insgesamt 3oo em3, eine gleiche Volumenmenge Aceton zugesetzt -wurde. Die Glykogenprüfung mit dem neutralen Hormonkonzentrat, das in der im Beispiel i beschriebenen Weise erhalten -wurde, ergab eine Ausbeute von 0,075 Einheiten je Milligramm Substrat, entsprechend einer theoretischen Umwandlung von 2,1% in Corticosteron.
  • Beispiel 16 Die Nährflüssigkeit der Saat hatte folgende Zusammensetzung Dextrin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20,09 Ammoniumsulfat .. . . . . . . . . . . . . io,o g Calciumcarbonat . . . . . . . . . . . . . . . 16,o g Bierhefe ....................... 2o,o g Kal,iumchlori.d . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,09 Saures Kal:iu.mphosphat . . . . . . . . o,2 g Leitungswasser ................ 1,01 Das pH wurde mit Kaliumhydroxyd auf 7,5 eingestellt.
  • ioo cm3 der Flüssigkeit wurden in Kolben von 500 cm3 Inhalt 30 Minuten mit Wasserdampf sterilisiert und nach dem Abkühlen mit einer Agarkultur von Streptomyces sp. B.D-17 geimpft; dann wurde der Kolben 3 Tage auf einer hin und her bewegten Schüttelvorrichtung geschüttelt. Die Wachstumstemperatur lag bei 24°. Je 5 cm3 der erhaltenen, stark entwickelten. vegetativen Kultur wurden zum Impffen von drei Kolben, die ioo cm3 der folgenden Nährflüssigkeit enthielten, verwendet: Rohdextrose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25,09 Bierhefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,0 g Ammoniumsulfat . . . . . . . . . . . . . . 5109 Calciumcarbonat . . . . . . . . . . . . . . . 8,0 g Natriumchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . 4,0 g Sojabohnenmehl . .. . . . .. . . . . . . . 7,09 Saures Kaliumphosphat . . . . . . . . 0149 Leitungswasser ................ 1,01 Die Kolben wurden 41 Stunden auf einer rotierenden Schüttelvorrichtung in einem auf 24° gehaltenen Brutraum geschüttelt. In diesem Stadium der Gärung wurden jedem Kalbern 33,3 mg ii-Desoxycorticosteron in 3 cm3 Alkohol :bzw. den drei Kolben eine Gesamtmenge von ioo mg zugesetzt. Die äthanolische Lösung des i i-Desoxycorticosterons wurde durch ein Ulitraglasfilter filtriert. Die Kolben wurden weitere 7 Stunden nach der Zugabe des Steroids geschüttelt. Den vereinigten Kolbeninhalten, insgesamt 300 cm3, -wurden 300 cm3 Aceton zugesetzt. Das Gemisch -wurde in einem kalten Raum aufbewahrt und in der im Beispiel i beschriebenen Weise extrahiert.
  • Das neutrale Hormonkonzentrat wurde mittels der Glykogenprüfung untersucht. Es wurde eine toxische Wirkung festgestellt, die gewöhnlich zur Folge hat, daß die Aktivität gegenüber dein wahren Wert eine Verkleinerung erfährt.
  • Beispiel 17 Zur Herstellung der vegetativen Saat wurde die folgende Nährflüssigkeit verwendet: ' Dextrin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . log Maiseinweichflüssigkelt . . . . . . . . . . 8o g Natriumchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Calciumcarbonat . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 g Leitungswasser . .... .. .. .. .. .. ... 1 1 Das pH wurde mit Kaliumhydroxyd auf 6,7 eingestellt. ioo cm3 Flüssigkeit wurden in einem Erlenmeyerkol'ben mit Wasserdampf 3o Minuten sterilisiert und nach dem Abkühlen mit einer Agarkultur von Aspergillus fumigatus, Stamm H-3, geimpft. Der Kolben wurde 3 Tage auf einer bewegten Schüttelvorrichtung in einem auf 24° gehaltenen Brutschr.aek geschüttelt.
  • Je 5 cm3 der erhaltenen, stark entwickelten Kultur wurden zum Impfen von sechs Kolben verwendet, die je ioo cm3 Flüssigkeit der gleichen Zusammensetzung, wie die für die Herstellung der Saat verwendete, enthielten. Nach dem Impfen wurden die Kolben 41 Stunden geschüttelt. In diesem Stadium wurden jedem Kolben 33,3 mg ii-Desoxycorticosteron in 3 cm3 Äthanol zugesetzt. Die äthanolische Lösung des ii@Desoxycorticosterons wurde durch ein Ultrafilter aus gesintertem Glas filtriert. Nach weiteren 7 Stunden wurden die Kolbeninhalte, insgesamt 60o am3, vereinigt und mit einer gleichen Volumenmenge Aceton versetzt. Das Gemisch wurde in einem kalten Raum aufbewahrt und in der im Beispiel i beschriebenen Weise extrahiert.
  • Von den anderen Mikroorganismen, die sich außer den Bakterien der Gattung Streptomyces für die Oxydation von Steroiden einschließlich ii-Desoxysteroiden geeignet erwiesen .haben, wenn auch nicht notwendigerweise mit den gleichen Ergebnissen wie bei Verwendung der Bakterien der Gattung Streptomyoes, können verschiedene Penicillinstämme, beispielsweise Penicillin ch.ry sogenum, der Wisconsin-Stannm 48-70i, ferner Aspergilli, beispielsweise Aspergillus fumigatus H-3, und Saccharomyces, beispielsweise Saccharomyces pastorianus, und ähnliche Arten verwendet werden.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von vorzugsweise in ii-Stellung oxydierten Steroiden, dadurch gekennzeichnet, daß ein Steroid mit Bakterienkulturen der Gattung Streptomyces (Actinomyces) oder daraus erhältlichen, oxydierend wirkenden Bakterienencymen oxydiert und in bekannter Weise aus dem Reaktionsgemisch abgetrennt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial ein i i-Desoxysteroid oder ein Steroid, welches mindestens eine Methy'lengruppe oder in i i -Stellung eine Methylengruppe aufweist, z. B. i i-Desoxyi7 - oxycorticosteron (Verbindung S) oder i i-Desoxycorticosteron, verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Bakterienstamm Streptomyces H-39, Streptomyces fradiae oder Streptomyces endus, die zweckmäßig unter aeroben Bedingungen und im Tauchverfahren hergestellt wurden, verwendet werden.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch durchlüftet und :bewegt wird.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch ein Kohlehydrat enthält.
DEU1342A 1950-09-16 1951-09-14 Verfahren zur Herstellung von vorzugsweise in 11-Stellung oxydierten Steroiden Expired DE921695C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US921695XA 1950-09-16 1950-09-16

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE921695C true DE921695C (de) 1954-12-23

Family

ID=22231969

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEU1342A Expired DE921695C (de) 1950-09-16 1951-09-14 Verfahren zur Herstellung von vorzugsweise in 11-Stellung oxydierten Steroiden

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE921695C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1768215C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 1,4-Androstadien-3,17-dlon und 4-Androsten-3,17-dion durch mikrobiologischem Abbau
DE921695C (de) Verfahren zur Herstellung von vorzugsweise in 11-Stellung oxydierten Steroiden
CH341493A (de) Verfahren zur Racematspaltung
DE3739017C2 (de) Mycobacterium-roseum sp. nov. NCAIM B(P) 000339 und Verfahren zur mikrobiologischen Herstellung von 9alpha-(Hydroxy)-4-androsten-3,17-di-(on)
DE936207C (de) Verfahren zur Herstellung von oxydierten Steroiden
CH332650A (de) Verfahren zur Herstellung von 11-Oxy-steroiden
EP0014991A1 (de) Mikrobiologisches Verfahren zur Herstellung 7-alpha-hydroxylierter Steroide
DE1027667B (de) Verfahren zur Herstellung polyoxigenierter Pregnane
CH385204A (de) Verfahren zur Herstellung von Steroidverbindungen
DE1618582C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 17-Ketosteroiden der Androstanreihe aus den entsprechenden Steroiden mit einer Seitenkette in 17-Stellung durch mikrobiologischen' Abbau
DE1113690B (de) Verfahren zur Herstellung von in 11-Stellung durch sauerstoffhaltige Gruppen substituierten 16-Methyl-1, 4-pregnadien-17ª‡-ol-3, 20-dion-Verbindungen
AT212498B (de) Verfahren zur mikrobiologischen Oxydation von Steroiden
DE1593327C (de) Verfahren zur Herstellung von Delta hoch 1,4 -Androstadien-3,17-dion, Delta hoch 1,4 -Androstadien-3,11,17-trion bzw. Delta hoch 1,4 -Androstadien-1 lalpha-ol-3,17-dion
DE962435C (de) Verfahren zur Einfuehrung von Sauerstoff in Steroide
DE956952C (de) Verfahren zur Herstellung von oxydierten Steroiden
AT216153B (de) Verfahren zur Herstellung oxigenierter Dehydrosteroide
DE1093792B (de) Verfahren zur Herstellung von 3-Keto-í¸-steroiden
DE1070176B (de) Verfahren zur Herstellung neuer Steroidverbindungen der 1, 4 - Pregnadienreihe
DE1107225B (de) Verfahren zur Herstellung von 1, 4, 17(20)-Pregnatrienen
DE1013648B (de) Verfahren zur Kernoxydation von in 4(5)-Stellung ungesaettigten 3-Ketosteroiden
DE1022586B (de) Verfahren zur Einfuehrung von Sauerstoff in Steroide
CH355778A (de) Verfahren zur 1-Dehydrierung von Steroiden
CH329194A (de) Verfahren zur Herstellung von 11-Oxy-steroiden
DE1618582B2 (de) Verfahren zur herstellung von 17- ketosteroiden der androstanreihe aus den entsprechenden steroiden mit einer seitenkette in 17-stellung durch mikrobiologischen abbau
CH364504A (de) Verfahren zur Aufspaltung von d,l-Steroiden