DE1013648B - Verfahren zur Kernoxydation von in 4(5)-Stellung ungesaettigten 3-Ketosteroiden - Google Patents

Verfahren zur Kernoxydation von in 4(5)-Stellung ungesaettigten 3-Ketosteroiden

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DE1013648B
DE1013648B DEP14150A DEP0014150A DE1013648B DE 1013648 B DE1013648 B DE 1013648B DE P14150 A DEP14150 A DE P14150A DE P0014150 A DEP0014150 A DE P0014150A DE 1013648 B DE1013648 B DE 1013648B
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reichstein
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oxidation
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DEP14150A
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Donald Albert Kita
Gilbert Malcolm Shull
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P33/00Preparation of steroids

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Description

  • Verfahren zur Kernoxydation von in 4 (5) -Stellung ungesättigten 3-Ketosteroiden Die Erfindung bezieht sich auf die mikrobiologische Oxydation bestimmter in 4(5)-Stellung ungesättigter 3-Ketosteroide mit einer Art der Gattung Mycobacterium oder den von dieser Art erzeugten oxydierend wirkenden Enzymen.
  • Man hat bereits mehrere chemische Verfahren für die Oxydation verschiedener Steroide entwickelt. Diese Verfahren, insbesondere solche für die Einführung sauerstoffhaltiger funktioneller Gruppen in den Kern, erfordern im allgemeinen mehrere Umsetzungen, oft auch die Verwendung ätzender oder teurer Chemikalien. Mit vielen dieser Verfahren werden nur mäßige oder geringe Gesamtausbeuten erzielt.
  • Die Einführung von Sauerstoff in den Steroidkern kann auch nach einem besonderen biologischen Verfahren durchgeführt werden, nämlich durch Perfusion bestimmter tierischer Organe oder Gewebepräparate mit Lösungen des gewünschten Steroids. Dieses Verfahren bereitet viele Schwierigkeiten in bezug auf die Beschaffung großer Mengen der dazu erforderlichen Drüsen, der ordnungsgemäßen Durchführung des Verfahrens und der Aufrechterhaltung steriler Bedingungen. Ferner ist es bereits bekannt, Steroide auf biochemischem Wege durch Bebrütung mit verschiedenen Mikroorganismen zu oxydieren.
  • Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß durch Bebrütung eines in 4(5)-Stellung ungesättigten 3-Ketosteroids mit einer Art der Gattung Mycobacterium oder deren oxydierend wirkenden Enzymen ebenfalls oxydierte Steroidverbindungen erhalten werden. Dabei werden einige Steroidmoleküle oxydiert, d. h., es werden eine oder mehrere sauerstoffhaltige funktionelle Gruppen, z. B. Hydroxyl- oder Ketogruppen, in den Steroidkern eingeführt, während andere Steroidmoleküle dehydriert, d. h. 2 Wasserstoffatome unter Einführung einer Doppelbindung in insbesondere 1(2)-Stellung aus ihrem Kern entfernt werden. Manchmal können in einem Molekül beide Oxydationsarten stattfinden. Im allgemeinen erfolgt dies jedoch nicht in starkem Maße. Es finden also gleichzeitig zwei Oxydationsarten statt, eine Einführung von Sauerstoff und eine Dehydrierung, so daß nicht nur sauerstoffhaltige, sondern auch dehydrierte Verbindungen erhalten werden. Das Mengenverhältnis, in welchem die verschiedenartig oxydierten Verbindungen entstehen, hängt vom verwendeten Ausgangssteroid und vom verwendeten Mikroorganismus ab; in allen Fällen erhält man jedoch beide Arten. In manchen Fällen, insbesondere bei Verwendung von Progesteron als Ausgangsmaterial, werden auch kleinere Mengen eines reduzierten Produktes, das in 4(5)-Stellung gesättigt ist, isoliert.
  • Ziel der Erfindung ist ein wirtschaftliches und auch in großem Maßstabe leicht durchführbares Verfahren zur Herstellung von im Kern oxydierten sowie von im Kern dehydrierten Steroiden aus den entsprechenden in 4(5)-Stellung ungesättigten 3-Ketosteroiden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann ausgeführt werden, indem man das ausgewählte Steroid in wäßriger Lösung oder Suspension mit einer aktiv wachsenden Mycobacterium-Kultur, mit Mycobacterium-Zellen, die von der wachsenden Kultur abgetrennt und in einem geeigneten Medium suspendiert wurden, oder mit Extrakten der oxydierend wirkenden Enzyme aus der Mycobacterium-Kultur in Berührung bringt.
  • Für die erfindungsgemäße Umsetzung können zahlreiche in 4(5)-Stellung ungesättigte 3-Ketosteroide als Ausgangsmaterialien verwendet werden. Zu diesen gehören z. B. Testosteron, Stigmasteron, 17-Oxy-desoxycorticosteron, Desoxycorticosteron und andere Verbindungen dieser Art, die alle die folgende Grundstruktur aufweisen In der obenstehenden Strukturformel kann R die verschiedenartigsten Gruppen bedeuten, ohne daß hierdurch die Reaktion in irgendeiner Weise beeinflußt wird. Sc kann R z. B. Wasserstoff; eine Hydroxyl-,.Keto-, Alkyl=, Acyl-, Alkylen-, -C 0-C H2-0 H-, -C 0-C H2 O-Acylgruppe, -C 0-C H2 O-Alkylgruppe usw. darstellen, wobei die Alkyl-, Acyl- und Alkylengruppen nicht mehr als 10 Kohlenstoffatome enthalten. Falls R ein -einwertiger Rest ist, kann RI Wasserstoff, eine Hydroxyl- oder O-Acylgruppe bedeuten. Eine derartige. Struktur besitzt Reichsteins Verbindung S oder das 17-Oxy-desoxycorticosteron, in welcher R = -C 0 C H2 0 H und R1 = -0 H bedeutet. Ist R jedoch zweiwertig, so fällt R1 selbstverständlich weg. R und R1 können sowohl a- wie auch ß-ständig sein.
  • Unterwirft man ein in 4(5)-Stellung ungesättigtes 3-Ketosteroid dem erfindungsgemäßen Verfahren, so wird in den Kern einiger Steroidmoleküle Sauerstoff eingeführt. Selbstverständlich ist die Einführung von Sauerstoff in verschiedene Teile des Steroidkerns erwünscht. Die verwendeten Ausgangsmaterialien unterscheiden sich hinsichtlich der Sauerstoffeinführung, die leicht oder weniger leicht erfolgen kann. Es wurde jedoch gefunden, daß in allen untersuchten Fällen, bei denen man als Ausgangsmaterial ein Steroid der obenstehenden Struktur verwendete, eine Verbindung erhalten wurde, die im Kern zusätzlich Sauerstoff enthielt. Der Sauerstoff tritt entweder in Form einer Hydroxyl- oder einer Ketogruppe ein. Gewöhnlich erfolgt zuerst die Einführung einer Hydroxylgruppe. Wird die Reaktion unter geeigneten Bedingungen fortgesetzt, so wird die Hydroxylgruppe teilweise oder vollkommen in eine Ketogruppe umgewandelt. Es ist möglich, daß in den Kern eines gegebenen Steroids mehr als ein Sauerstoffatom eingeführt wird. Im allgemeinen wird jedoch nur ein Sauerstoffatom eingeführt. Außer dieser soeben beschriebenen Sauerstoffeinführung findet während des Verfahrens in einigen Steroidmolekülen auch eine Dehydrierung statt. Diese Dehydrierung erfolgt hauptsächlich in 1(2)-Stellung.
  • Die oxydierten Steroide können durch sorgfältigen papierchromatographischen Vergleich der erhaltenen Steroide mit bekannten Steroiden bestimmt werden, die außer in 3-Stellung in verschiedenen Stellungen des Kerns Sauerstoff enthalten; die dehydrierten Steroide werden mit bekannten Steroiden verglichen, die außer in 4(5)-Stellung in anderen Stellungen des Kerns ungesättigt sind. Dieses Verfahren wurde bei einer großen Anzahl von Verbindungen ausprobiert und gewährleistet zuverlässige Ergebnisse bei der Bestimmung des Grades der Steroidoxydation. Über diese Methode wurde bereits in der chemischen Literatur berichtet (Bericht des XII. Internationalen Kongresses für Reine und Angewandte Chemie). Außerdem wurden zum Nachweis der Oxydation des Steroidkerns noch weitere Standardverfahren verwendet.
  • Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können verschiedene Arten der Gattung Mycobacterium verwendet werden. Zu diesen gehören bekannte Arten, wie Mycobacterium Art 607, M. berolinense, M. lacticola, M. thamnopheos, M. phlei, M. tanae, M. butyricüm, M. friedmanni, M. tuberculosis und insbesondere Stämme der Art M. smegmatis ATCC 101. Die zahlreichen Mycobacterium Arten unterscheiden sich beträchtlich hinsichtlich der Geschwindigkeit und Leichtigkeit, mit der die Oxydation durch die Organismen oder die während ihres Wachstums gebildeten Produkte bewirkt wird. Es wurde gefunden, daß bestimmte Stämme von M. smegmatis zur Durchführung der erfindungsgemäßen Reaktion besonders geeignet sind. Die verschiedenen Mycobacterien unterscheiden sich etwas hinsichtlich der erforderlichen Nährmedien. Durch wenige Versuche ist es jedoch m3glich, die Zusammensetzung geeigneter Medien sowie die optimalen Verfahrensbedingungen, z. B. pH-Wert, Belüftungs-, Rührgeschwindigkeit usw., zu ermitteln.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Produkte können durch Extraktion mit verschiedenen, mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmitteln aus den wäßrigen Lösungen isoliert werden. Hierfür eignen sich besonders niedermolekulare, halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform. Nach der Extraktion kann man das Lösungsmittel durch Destillation entfernen. Anschließend wird das feste Produkt isoliert. Dieses kann durch Umkristallisieren aus organischen Lösungsmitteln oder durch Chromatographieren z. B. über Tonerdesäulen oder andere geeignete feste Adsorptionsmittel weitergereinigt werden. Die Verwendung einer Kieselerdegel-Äthanolsäule und einer Mischung von 98: 2 Volumprozent Methylenchlorid und Äthanol (95 %) als Entwickler erwies sich als besonders vorteilhaft. Verfahren zur Abtrennung von Produkten dieser Art wurden in der Literatur bereits beschrieben. Für manche Verwendungszwecke brauchen die Produkte nicht abgetrennt zu werden, sondern lassen sich in Form der rohen Mischung verwenden. In einigen Fällen erwies es sich als vorteilhaft, die rohen Produkte zu acylieren und mit den Estern zu arbeiten, da diese etwas beständiger sind.
  • Als Ausgangsmaterialien für die erfindungsgemäße Um-Setzung kann eine große Anzahl von in 4(5)-Stellung ungesättigten 3-Ketosteroiden verwendet werden, z. B. die bekannten Verbindungen: Testosteron, Stigmasteron, Progesteron und Reichsteins Verbindung S. Die oxydierten Produkte können als Zwischenprodukte für die Synthese anderer nützlicher Verbindungen verwendet werden. So eignen sich z. B. die dehydrierten Produkte mit einer Doppelbindung in 1(2)-Stellung einer 3-ständigen Ketogruppe und der im Ausgangsmaterial schon vorhandenen 4(5)-ständigen Doppelbindung besonders für die sogenannte @; Inhoffen«-Aromatisierung. Hierbei entstehen mehrere Östrondenvate. Beim Dehydrierungsprodukt von Reichsteins Verbindung S kann die Seitenkette leicht auf übliche Weise unter Bildung einer 17-ständigen Ketogruppe abgespalten werden, z. B. durch Oxydation mit Chromsäure. Durch Aromatisierung des hierbei erhaltenen Produktes nach Inhoffen, d. h. durch Erhitzen auf hohe Temperatur in einem Kohlenwasserstoff,wird die sehr wertvolleVerbindung Östron hergestellt. Durch Einführung sauerstoffhaltiger funktioneller Gruppen in den Kern der erfindungsgemäß verwendeten Steroide erhalten diese neue chemische Angriffspunkte und ihre Fähigkeit, weitere chemische Reaktionen einzugehen, wird stark erhöht. Außerdem werden durch die Einführung von Hydroxylgruppen sehr erwünschte Änderungen in der Löslichkeit bewirkt.
  • Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Beispiel I Zu 50 ccm einer Nährlösung der folgenden Zusammensetzung
    Festes, normales Nährmedium ..... 8 g/1
    Glycerin ......................... 20 ccm/1
    Tween 80 ........................ 0,2 ccm/1
    Asparagin ....................... 5 g/1
    wurde eine auf festem Agarmedium gezüchtete Kultur von Mycobacterium smegmatis (Pfizers Kulturensamm-Jung Nr. 2) gegeben. Das Medium wurde vor der Impfung sterilisiert. Das geimpfte Gemisch wurde in einen 250 ccm fassenden Erlenrneyerkolben gefüllt und der Kolben 3Tage bei etwa 27° geschüttelt. Der Inhalt einer Flasche wurde dann zur Impfung von 2 1 des gleichen sterilisierten Mediums verwendet, das sich in einem 41 fassenden Gefäß zur Durchführung der Gärung unter submersen Bedingungen befand. Das Medium wurde geimpft und die Mischung unter sterilen Bedingungen gerührt und belüftet. Das Rührwerk lief mit einer Geschwindigkeit von 1750 Umdrehungen/Minute. Die Belüftung erfolgte 48 Stunden mit einer Geschwindigkeit von einem Volumen steriler Luft/Volumen Medium/Minute. Die im Medium entstehenden Zellen wurden abzentrifugiert und mit Wasser gewaschen.
  • 20 ccm eines Enzym-Reaktionsgemisches mit einer 0,01 molaren Konzentration an Natriumfumarat sowie Magnesiumsulfat, einer 0,03-molaren Konzentration an Natriumcitrat und einem Gehalt von 0,125"/, Adenosintriphosphat wurden in einen 125 ccm fassenden Erlenmeyerkolben gefüllt. Nach Einstellung des pH-Wertes mit Zitronensäure auf 6,0 wurden dem Reaktionsgemisch 25 mg des Acetats von Reichsteins Verbindung S zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde mit den Zellen von 100 ccm der unter submersen Bedingungen durchgeführten Gärung geimpft und bei 37° stehengelassen. In bestimmten Zeitabständen wurden Proben entnommen und die Steroide mit Chloroform extrahiert. Nach Abtrennung der organischen Phase wurde das Lösungsmittel entfernt und das Produkt in Äthanol gelöst. Von dieser Äthanollösung wurden Proben unter Anwendung des oben beschriebenen chromatographischen Verfahrens auf Papierbogen aufgetragen. Es wurde gefunden, daß nach 6 Stunden eine gewisse Oxydation im Kern des Acetats von Reichsteins Verbindung S stattgefunden hatte. Die Reaktion schritt ziemlich rasch vorwärts, und nach 24 Stunden war eine merkliche Umwandlung eingetreten. Nach 48 Stunden hatte eine maximale Oxydation des Steroidkerns stattgefunden. Die papierchromatische Untersuchung unter Verwendung des sogenannten Lösungsmittelsystems V (mit Wasser gesättigtes Benzol) führte zu den folgenden Ergebnissen. Die in der Tabelle angegebenen Zahlen sind RF-Werte. In den Klammern sind die Steroide angegeben, mit welchen die Flecken auf dem Papierchromatogramm übereinstimmen. Diese Versuche wurden 48 Stunden nach der Impfung des Mediums mit Zellen durchgeführt.
  • RF-Werte bei Verwendung von System V 1,00 (Acetat von Reichsteins Verbindung S) 0,58 (Reichsteins Verbindung S) ; 0,30 (d'-Dehydro-Derivat von Reichsteins Verbindung S und 14a-Oxy-Derivat von Reichsteins Verbindung S) 0,20 (noch nicht ermittelt) Beispiel II Einem 41 fassenden Pyrexglaskessel, der für die Durchführung der Gärung unter Belüftung und submersen Bedingungen eingerichtet war, wurden 21 des folgenden Mediums (welches als »Turfitts Medium« bekannt ist) zugesetzt
    Ammoniumnitrat ................ 0,1 0/0
    Saures Dikaliumphosphat ........ 0,025 0/0
    Magnesiumsulfat-Heptahydrat ..... 0,25 0/0
    Natriumchlorid ................. 0,0005 0/0
    Eisensulfat-Heptahydrat .......... 0,000010/0
    Calciumcarbonat ................. 0,5 0/
    0
    Das wäßrige Medium wurde sterilisiert und anschließend mit 0,25g des Acetats von Reichsteins Verbindung S behandelt. Danach wurde die Mischung mit 100 ccm einer in einer Schüttelflasche auf Nährlösung gezogenen Kultur von Mycobacterium smegmatis (Pfizers Kulturensammlung Nr. 2) geimpft. Die Mischung wurde gerührt und mit steriler Luft belüftet. Danach wurde die gesamte Mischung mit 21 Chloroform extrahiert. Proben dieses Produktes wurden papierchromatographisch mit drei verschiedenen Systemen untersucht. Die folgende Tabelle zeigt die Rf-Werte der verschiedenen Systeme. Die Verbindungen, denen die Lage der einzelnen Flecken entspricht, sind am Rand der Tabelle aufgeführt.
  • Rf-Werte
    System
    III*) I IV**) 1 V***)
    0,07 0,5 (Reichsteins Verbindung S)
    0,94 (Acetat von Reichsteins Verbin-
    dung S)
    0,72 (Reichsteins Verbindung S)
    0,45 (dl-Dehydro-DerivatvonReichsteins
    Verbindung S und 14a-Oxy-Deri-
    vat von Reichsteins VerbindungS)
    0,22 (noch nicht identifiziert)
    *) Hexan-Ather (16:1),
    **) Äther,
    ***) mit Wasser gesättigtes Benzol.
    Bei der Abtrennung von insbesondere dem d'-Dehydro-Derivat und dem 14a-Oxy-Derivat von Reichsteins Verbindung S, die bei Verwendung des Systems V beide den Rf-Wert 0,45 aufwiesen, werden mit einer anderen Chromatographierungsart bessere Ergebnisse erzielt, und zwar chromatographiert man in diesen Fällen besser nach unten und nicht, wie zuvor beschrieben, nach oben.
  • Das Papier wurde mit einem Gemisch aus 80 Volumteilen Methanol und 20 Volumteilen Wasser imprägniert. Die Atmosphäre im Glasgefäß wurde mit dem Dampf von Toluol gesättigt, das mit Wasser gesättigt worden war. Die Entwicklung erfolgte mit einer Mischung aus 100 Volumteilen Toluol und 20 Volumteilen Äthylalkohol.
  • Unter Anwendung dieses Systems wurden folgende Ergebnisse erhalten: RS-Werte 1,00 (Reichsteins Verbindung S) 0,68 (d'-Dehydro-Derivat von Reichsteins Verbindung S) 0,45 (14a-Oxy-Derivat von Reichsteins VerbindungS) 0,25 (noch nicht identifiziert).
  • Diese RS-Werte wurden dadurch erhalten, daß man der von Reichsteins Verbindung S zurückgelegten Entfernung den Wert 1,00 und den von den anderen Verbindungen zurückgelegten Entfernungen jeweils einen Wert gab, der dem Verhältnis der von diesen Verbindungen zurückgelegten Entfernung zu der von der Verbindung S zurückgelegten Entfernung entsprach. Sowohl das Lösungsmittel als auch das Acetat von Reichsteins Verbindung S drangen über die gesamte Länge des Papierbogens vor und über diesen hinaus.
  • Das Gemisch wurde schließlich durch mehrfache Ent-,xrir@rl"na in TZiacalnrrlarrnl-ilth@nnl_Cß"lon rrci-rcnnl AT-h beendeter Gärung wurde die Gärmischung mit Chloroform extrahiert und auf ein Volumen von etwa 20 ccm eingedampft. Dieser konzentrierte Extrakt wurde sodann auf eine Kieselerdegel-Äthanol-Säule aufgetragen und mit einem Methylenchlorid-Alkohol-Gemisch entwickelt, bis der größte Teil des dl-Dehydro-Derivats von Reichsteins Verbindung S entfernt war. Danach wurde die Säule zur Entfernung aller übrigen Steroide mit Methanol gewaschen. Dieses Verfahren wurde mehrere Male wiederholt, wobei man jedesmal mit dem Extrakt aus der oben beschriebenen Gärung begann. Danach wurden diese Methanoleluate vereinigt, zur Trockne eingedampft und in 20 ccm Chloroform gelöst. Diese Chloroformlösung wurde in eine Kieselerdegel-Äthanol-Säule gebracht und mit dem Methylenchlorid-Alkohol-Gemischausgewaschen.
  • Etwa alle 2 Stunden wurden Fraktionen mit einem Volumen von 50 ccm gesammelt. Sie enthielten folgende Steroide:
    Fraktion 1 bis 8 (nichts)
    " 9 " 17 (Reichsteins Verbindung S)
    " 18 " 19 (dl-Dehydro-Derivat von Reich-
    steins Verbindung S)
    " 20 " 21 (dl-Dehydro-Derivat von Reich-
    steins Verbindung S und 14a-Oxy-
    Derivat von Reichsteins Verbin-
    dung S)
    " 22 " 33 (14a-Oxy-Derivat von Reichsteins
    Verbindung S).
    Die Fraktionen wurden zur Trockne eingedampft und die Kristalle gewonnen. Das d l-Dehydro-Derivat von Reichsteins Verbindung S wurde zweimal aus Äthylacetat und das 14a-Oxy-Derivat von Reichsteins Verbindung S zweimal aus Äthylalkohol umkristallisiert.
  • Das d l-Dehydro-Derivat von Reichsteins VerbindungS, das auch als 1, 4-Pregnadien-17a, 21-diol-3, 20-dion bezeichnet werden kann, hat die folgenden physikalischen Konstanten: Schmelzpunkt 235 bis 236°; optische Drehung [a]D-,on = --71,9'; U.V.-Absorptionsmaximum bei 245 m#t.
  • Das 14a-Oxy-Derivat von Reichsteins Verbindung S, das auch als 4-Pregnen-14a, 17a, 21-triol-3, 20-dion bezeichnet werden kann, besitzt die folgenden physikalischen Konstanten: Schmelzpunkt 226 bis 228°; optische Drehung [a] D1-ton =--129,6°; Analyse: C = 69,64; H = 8,30; berechnet für C21H3o05: C = 69,57; H = 8,35. Beispiel III Nach dem im vorhergehenden Beispiel beschriebenen Verfahren wurden 0,25g Desoxycorticosteronacetat behandelt. Nach viertägiger Bebrütung bei 27° unter sonst gleichen Bedingungen wurde das Produkt gewonnen und papierchromatographisch analysiert. In der nachstehenden Tabelle sind die Ergebnisse aufgeführt: Rf-Werte System II*) In 1 IV 1 V 0,39 0;87 1,0 (Desoxycorticosteronacetat) 0,27 0,67 0,97 (Desoxycorticosteron) 0,32 0,72 (d 1-Dehydro-desoxycorticosteron) 0,17 0,44 (im Kern durch - O H substituiertes Derivat des Desoxy-corticosterons) *) Hexan-Ather (19:1). Wie in allen Fällen wurden auch in diesem Beispiel im Kern oxydierte Steroide, und zwar ein Steroid, in das Sauerstoff eingeführt wurde, und ein dehydriertes Steroid erhalten. Die genaue Stellung der Hydroxylgruppe im erhaltenen Monooxy-Kernsubstitutionsprodukt ist nicht bekannt, man weiß jedoch, daß sie eine andere Stellung als die Kernhydroxylgruppe des Corticosterons einnimmt: Beispiel IV 0,25g Progesteron wurden nach dem Verfahren des Beispiels II behandelt. Man erhielt dl-Dehydroprogesteron und ein monohydroxyliertes Progesteron. Die physikalischen Konstanten des erhaltenen d 1-Dehydroprogesterons stimmen mit den in der Literatur angegebenen überein. Die genaue Stellung der eingeführten Hydroxylgruppe im monohydroxylierten Produkt ist noch nicht bekannt.
  • Bei diesem Versuch wurde außer den obengenannten Oxydationsprodukten auch eine kleine Menge eines Reduktionsproduktes mit gesättigter 4 (5)-Stellung erhalten. Die für dieses Produkt, Allopregnan-3ß-ol-20-on; gefundenen physikalischen Konstanten stimmen mit den in der Literatur angegebenen überein.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Kernoxydation von in 4(5)-Stellung ungesättigten 3-Ketosteroiden durch Bebrütung mit Kulturen von oxydierend wirkenden Mikroorganismen oder den aus diesen erhältlichen oxydierend wirkenden Enzymen unter heroben und submersen Bedingungen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bebrütung rnit einer Art der Gattung Mycobacterium durchführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bebrütung unter ständigem Rühren und Belüften bei einer Temperatur von etwa 25 bis etwa 30° durchführt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Mycobacterium smegmatis oder Mycobacterium phlei als Mikroorganismus verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reichsteinsche Verbindung S, das Acetat der Reichsteinschen Verbindung S, Desoxycorticosteronacetat, Testosteron oder Progesteron als Ausgangsmaterial verwendet.
DEP14150A 1954-05-21 1955-05-21 Verfahren zur Kernoxydation von in 4(5)-Stellung ungesaettigten 3-Ketosteroiden Pending DE1013648B (de)

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