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Einrichtung zum Verhindern des Festsetzens von über Durchlaufschurren
zu führendem klebfähigem Fördergut
Es ist bekannt, daß klebfähige Fördergüter, wie
beispielsweise tonhaltige Brennstoffe innerhalb eines bestimmten reuchtigkeitsbereiches,
Kohlenschlämme, Filtergrieß u. dgl., beim Durchlaufen von Schurren zu Anbackungen
neigen und daß diese im Dauerbetrieb zu unzulässigen Querschnittsverengungen führen,
welche die stete Gefahr erheblicher Betriebsstörungen in sich bergen.
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Übliche Abhilfemaßnahmen zur Unterdrückung dieser Anbackungen bestehen
in einer möglichst steilen Anordnung der Schurren, Verwendung von Rutschflächen
mit kleinem Reibungsbeiwert, Vermeidung jeglicher Vorsprünge auf dem Schurrenboden
und den seitlich angrenzenden Rutschflächen sowie Ausrundung der Gehrungslinien.
Es kann ferner vorteilhaft sein, den Schurrenmantel oder Teile desselben auf einer
von der Temperatur des Fördergutes stark abweichenden Temperaturhöhe zu halten.
In bestimmten Fällen, in denen die vorerwähnten Maßnahmen nicht ausreichen, können
zusätzliche, beispielsweise längs der Bodenfläche zeitweise oder dauernd wirkende,
von Hand, mechanisch oder elektrisch betriebene Klopf- oder Rüttelvorrichtungen,
ferner auch pneumatische Schießvorrichtungen in bekannter Weise zur Anwendung gelangen.
Bei räumlich ausgedehnten Durchlaufschurren gelingt es jedoch mit solchen Hilfseinrichtungen
nicht oder nur mit großem Aufwand, die gesamte Rutschfläche der Schurre gleichmäßig
sauberzuhalten.
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Die Erfindung löst jedoch die Aufgabe, langgestreckte oder zugleich
langgestreckte und breite Durchlaufschurrenflächen gleichmäßig frei von Anbackungen
zu halten, rein mechanisch auf einfache Weise.
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Das Neue besteht im wesentlichen darin, daß längs der sauberzuhaltenden
Schurrenfläche massebehaftete Schabebänder (Seile, Gliederketten) an
einem
oder mehreren Antriebsorganen aufgehängt sind. Einzelheiten sind aus der Beschreibung
sowie den Zeichnungen (Fig. I bis I7) ersichtlich. Diese stellen einige Ausführungsmöglichkeiten
in schematischer Weise dar, und zwar zeigt Fig. I einen Querschnitt durch die Mündung
des Brennstoffbunkers mit anschließender Durchlaufschurre, Fig. 2 eine Vorderansicht
der Durchlaufschurre mit Schabebändern, Fig. 3 eine Ausführungsform mit einem Förderband
als Zubringerorgan, Fig. 4 eine andere Ausführungsform zu Fig. 2, Fig. 5 und 6 weitere
Vorderansichten von Durchlaufschurren mit Schabebändern, Fig. 7 und 8 Querschnitt
und Draufsicht einer besonderen Aufhängungsmöglichkeit der Schabebänder, Fig. g
Draufsicht auf Schabebänder mit exzentrischen Antriebsscheiben, Fig. 10 den Querschnitt
einer Ausführungsform, bei welcher die Antriebsscheiben der Schabebänder in verschiedener
Höhe vorgesehen sind, Fig. II-eine Vorderansicht zu Fig. I0, Fig. I2 Querschnitt
einer Ausführungsform mit oberhalb der Fördergutzuführung angeordneten Antriebsscheiben
für die Schabebänder, Fig. I3 bis I7 Ausführungsmöglichkeiten der Antriebsscheiben
für die Schabebänder.
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Zur Vereinfachung der Beschreibung ist allen nachstehend beschriebenen
Ausführungsmöglichkeiten eine im wesentlichen gleiche Bunkerauslaufschurre zugrunde
gelegt, ohne jedoch die Anwendbarkeit der Erfindung auf die dargestellten oder beschriebenen
Ausführungsbeispiele zu beschränken.
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Der Ubergang von dem mit dem Fördergut I angefüllten Vorrats- oder
Zwischenbunker 2 zu der anschließenden Durchlaufschurre 3 erfolgt mittels einer
an sich bekannten, zweckmäßig regelbaren Fördereinrichtung beliebiger Bauart, welche
beispielsweise aus einem Kolben 4, einem Förderband 4', einer Schnecke 4" od. dgl.
besteht und das Fördergut I bis zur Überfallkante 5 oder Abstreifleiste 5' verbringt,
wo es sodann zweckmäßig im freien Fall in die erwähnte Durchlaufschurre 3 einfällt
und von dieser anwachsungs- und stauungsfrei weitergeleitet werden soll.
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Zur Verwirklichung dieser bei Fördergütern der vorausgesetzten Art
schwierigen Förderung werden gemäß der Erfindung merklich massebehaftete Bänder,
wie es beispielsweise Seile, Gliederketten od. dgl. sind, verwendet und einer periodischen
oder dauernden Schabewirkung längs der sauberzuhaltenden Schurrenflächen unterworfen.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. I und 2 bzw. 3 zeigt die Verwirklichung
der Schabewirkung auf die Art, daß an einer gegen die Einwirkung des Fördergutes
geschützten Stelle ein beweglicher Querbalken 6 angeordnet wird, welcher einzelne,
in geeignetem Abstand voneinander angehängte Schabebänder 7 trägt. Durch gleichförmige,
an sich in ihren Mitteln bekannte, mechanisch oder magnetisch bewirkte Hinundherbewegung
des Querbalkens 6 mit geeigneter Amplitude können den Bändern 7 gleichförmige Schwingungen
um ihre einzelnen Schwerpunktlinien erteilt und die sich hieraus gegenüber der Unterlage
ergebende Schabewirkung zur Reinhaltung der Schurre benutzt werden.
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Der Querbalken 6 kann jedoch, wie in Fig. 4 schematisch dargestellt,
auch durch einen an sich bekannten, lediglich auf einem Teil seines Weges kraftschlüssig
angreifenden Exzenter- oder Kurbeltrieb 8 gegen eine Feder- oder Gewichtskraft g
langsam in eine Endlage gebracht und nach Überschreitung derselben die aufgespeicherte
Arbeit in periodisch erzwungene, gedämpfte Schwingungen der Schabebänder 7 umgesetzt
werden.
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Gemäß Fig. 5 und 6 kann die erfindungsgemäße Schabewirkung der Bänder
7 auch dadurch erreicht werden, daß entweder (Fig. 5) jeder Punkt des Querbalkens
6 samt den an diesem befestigten Bändern 7 durch einen gesonderten oder von der
Fördergutzuführungseinrichtung abgeleiteten Antrieb einer gleich- oder ungleichförmigen
Umlaufbewegung geeigneter Größe in seiner Hauptebene unterworfen wird oder (Fig.
6) daß statt des alle Bänder 7 gemeinsam tragenden Querbalkens in einer Ebene oder
gestaffelt angeordnete umlaufende Arme 10 vorgesehen sind, welche ihre Kreisbewegung
auf die einzelnen Bänder 7 übertragen.
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Die Masse der schwingenden Schabebänder 7 kann dabei nach Wahl über
ihre gesamte Länge gleichbleibend oder veränderlich sein, und ihre freien Enden
können zwecks Amplitudenkorrektur gegebenenfalls zusätzlich mit Einzelmassen II
beschwert sein.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 und 8 wird die Schabewirkung
durch eine Reihe in sich endlos geschlossener Bänder 7' ausgeübt, welche über an
geeigneter Stelle angeordnete Treibscheiben I2 mit geeigneter Geschwindigkeit umlaufen
und dabei zugleich durch einen mit Führungen 13 versehenen Querbalken 6' periodisch
derart in waagerechter Richtung verschoben werden, daß jede linke bzw. rechte Hälfte
jedes Bandes 7' innerhalb einer passend gewählten Zeitdauer einen an den Wirkungsbereich
der Nachbarstränge lückenlos anschließenden Flächenbereich bestreicht. Die beschriebene
Querverschiebung kann entweder durch einen über den ganzen Zyklus formschlüssig
oder durch einen in gleicher Weise wie beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 nur während
des ersten Halbzyklus kraftschlüssig gegen eine Feder- oder sonstige Gegenkraft
arbeitenden Antrieb bewirkt werden.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. g zeigt, daß die für die zweidimensionale
Schabewirkung erforderliche Überlagerung einer periodischen Querbewegung über die
Strangumlaufbewegung auch dadurch erhalten werden kann, daß die Treibscheiben 12'
exzentrisch auf ihren Antriebswellen I4 aufgesetzt sind. Durch die in Fig. 10 und
II dargestellte Anordnung der Treibscheiben I2' in zwei Ebenen I5, I5' ist es möglich,
die Exzentrizität dieser Scheiben so groß zu wählen, daß die Wirkungsbereiche benachbarter
Stränge 7' sich bis in
den untersten Bereich lückenlos aneinander
anschließen.
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Der Antrieb der exzentrisch umlaufenden Treibscheiben I2' kann auch
bei diesem Ausführungsbeispiel, ähnlich wie in Fig. 4 dargestellt, nur während eines
Teiles ihres Umlaufes, etwa bis kurz über ihren Kulminationspunkt hinaus, kraftschlüssig
erfolgen und die Scheiben 12' sodann unter Ausnutzung der Differenz an potentieller
Energie zwischen diesem Punkt und demjenigen ihrer tiefsten Stellung frei weiterlaufen.
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In Fig. 12 ist gezeigt, daß die Anordnungsmöglichkeit der Treibscheiben
I2" nicht auf einen räumlich unterhalb der Fördergutzufuhr liegenden Bereich beschränkt
ist. Die Treibscheiben I2" können außer koaxial mit entsprechend verlängerten Antriebswellen
der Zufuhreinrichtung auch oberhalb des Fördergutstranges I angeordnet werden. In
diesem Fall können entweder die Treibscheiben selbst durch an ihnen angebrachte
Schälmesser od. dgl. oder die von ihnen bewegten Schabebänder 7' außer der Freihaltung
der unter ihnen angeordneten Schurre I6 zugleich auch eine Zerteilwirkung auf im
Fördergutstrang I miteinander verklebte Teile bei deren Überschreitung der Überfallkante
5 oder Abstreifleiste 5' ausüben.
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Der Antrieb der Treibscheiben I2, I2', I2" kann auf bekannte Weise
miteinander gleichläufig oder abwechselnd gegenläufig zueinander erfolgen.
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Der Antrieb für die umlaufenden Stränge 7' kann außer den in den
Fig. 7 bis II dargestellten Treibscheiben 12, 12' mit vollständigem Kranz auch durch
an sich bekannte Scheiben I2" mit am Umfang periodisch wiederholten Aussparungen
17 (Fig. I3 und I4) erfolgen; bei Verwendung von Ketten können die Laufkränze der
Scheiben I2, 12 in an sich bekannter Weise eine die Kettenform abbildende bzw. diese
umhüllende Formgebung erhalten. Die Mitnahme kann auch durch mit den Kettengliedern
formschlüssig in Eingriff gelangende Mitnehmerbolzen I8 (Fig. I5) erfolgen. Die
Treibscheiben I2, I2' können aber auch nach Art einer Triebstockverzahnung mit Treibbolzen
I9 ausgebildet sein (Fig. I6 und 17).
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Für die Erreichung der gleichmäßigen Schabewirkung braucht die Durchlaufschurre
nicht notwendig eben zu verlaufen, sondern kann auch mehrfach abgewinkelt sein,
wie es z. B. in Fig. 10 dargestellt ist. Nach jedem Ubergang in eine neue Hauptebene
wird zweckmäßig die gegenseitige Lage der einzelnen Stränge 7' und ihre Querverschiebung
durch weitere Führungen 6' gesteuert.
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Bei Anwendung der erfindungsgemäßen Freihalteeinrichtung kann die
räumliche Anordnung der Schurren viel weitgehender als bisher möglich auf bauliche
Forderungen Rücksicht nehmen; insbesondere können nunmehr auch mit zu Anbackung
neigenden Fördergütern örtliche oder stetig nach unten zunehmende Querschnittsverminderungen
der Schurren verwirklicht werden.
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Bei Schurren, welche frei in Brennkammern ausmünden und gegebenenfalls
deren dauernder Einstrahlung ausgesetzt sind, bleibt gleichwohl die Haltbarkeit
der gemäß den Fig. 8 bis I2 verwirklichten Freihalteeinrichtung infolge des dauernden
Umlaufes der einzelnen Stränge 7' gesichert.
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Für den Betrieb der erfindungsgemäßen Schurrenfreihalteeinrichtung
kann über mechanische oder elektrische Steuerungs- bzw. Schaltmittel an sich bekannter
Bauart die Vorkehrung getroffen sein daß die Ingangsetzung in zwangläufiger Abhängigkeit
vom Lauf bzw. der Durchsatzmenge der Fördergutzufuhreinrichtung erfolgt.