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Steuerung für Luftfahrzeuge mit einer vor dem Führersitz auf Schwingen
gelagerten Steuersäule Die Erfindung bezieht sich auf Steuerungen für Luftfahrzeuge
mit vor dem Flugzeugführer angeordneter Steuersäule. Solche Steuerungen sind bekannt.
Sie haben den Nachteil, daß die Steuersäule im Bewegungsbereich der Beine des Flugzeugführers
liegt und daher den Flugzeugführer beim Einnehmen des Führersitzes behindert. Außerdem
ist es bei einer solchen Lage der Steuersäule dem Flugzeugführer nicht möglich,
bei großen Querruderausschlägen mit den Knien seitlich auszuweichen, so daß auch
die Verschwenkbarkeit des Steuerrades bzw. des Steuerhornes beeinträchtigt ist.
Im Fall eines Unwohlseins oder einer Verletzung des Flugzeugführers ist es ferner
zufolge der Behinderung durch die Steuersäule äußerst schwierig, den Flugzeugführer
von seinem Sitz fortzuschaffen und durch ein anderes Besatzungsmitglied zu ersetzen.
Man hat auch schon vorgeschlagen, die Steuersäule waagerecht zu legen. Bei diesen
bekannten Steuerungen ist es erforderlich, die Steuersäule in Gleitlagern zu halten,
was durch Hindurchführen der Steuersäule durch das Instrumentenbrett des Führerraumes
erfolgt. Dadurch ist zwar eine Beinfreiheit gegeben, jedoch liegen zufolge der erforderlichen
gleitenden Lagerung der Steuersäule Teile dieser Lagerung, beispielsweise das Instrumentenbrett,
im Blickfeld des Flugzeugführers, so daß dem Flugzeugführer die Sicht nach vorn,
insbesondere nach vorn unten genommen ist.
Es wurde auch schon vorgeschlagen,
die waagerecht liegende Steuersäule in hintereinanderliegenden Schwingen zu lagern.
Der vorgenannte Nachteil konnte durch diesen Vorschlag nicht beseitigt werden, da
eine solche Anordnung das Gesichtsfeld ebenfalls beeinträchtigt.
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Die Erfindung beseitigt die Beeinträchtigung des Gesichtsfeldes dadurch,
daß die in an sich bekannter Weise in Schwingen gelagerte Steuersäule im Führerraum
schräg nach vorn unten verläuft.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird dabei der Anlenkpunkt
der in Flugrichtung vorderen Schwinge an die Steuersäule zweckmäßig tiefer gelegt
als derjenige der nachfolgenden Schwinge.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die die Steuersäule
tragenden Schwingen verschieden lang sein und/oder winklig zueinander stehen. Durch
entsprechende Wahl der Schwingenlänge bzw. der gegenseitigen Winkellage der Schwingen
ist es nämlich möglich, dem Steuersäulenende, welches die Betätigungsglieder der
Steuerung, beispielsweise das Steuerrad, die Steuerhörner und den Auslegearm, zur
Übergabe der Steuerung an einen neben dem Flugzeugführer sitzenden Hilfsführer trägt,
jede beliebige, z. B. eine etwa waagerechte geradlinige Bewegungsbahn vorzuschreiben,
welch letztere gegenüber einer Parallelverschiebung dieses Steuersäulenendes der
Höhe nach bzw. gegenüber einer kreisförmigen Bewegungsbahn desselben insofern von
Vorteil ist, als dadurch die Betätigung der Steuerung durch den Flugzeugführer einfacher
und bequemer gestaltet wird. Bei einer solchen Lagerung würde die Steuersäule bei
ihrer Betätigung keine reine Parallelverschiebung erfahren, sondern eine wenn auch
geringe Winkelverdrehung, an welcher die Betätigungsglieder, wie Steuerrad, Steuerhorn,
Auslegearm usw., teilhaben würden. Um dies zu vermeiden, kann erfindungsgemäß der
die Betätigungsglieder tragende Kopfteil der Steuersäule an der Steuersäule angelenkt
werden; dies gibt die Möglichkeit, den Kopfteil der Steuersäule bei Betätigung der
Steuerung in gleichbleibender Lage geradlinig und waagerecht zu führen. Diese Führung
des Steuerkopfes kann erfindungsgemäß auch zwangläufig erfolgen, z. B. durch Zuordnung
einer geeigneten Parallelführung etwa in Form eines an sich bekannten Parallelogrammgestänges.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einer beispielsweisen Ausführungsform
näher erläutert. In der Zeichnung zeigt Abb. I die neue Steuerung in Seitenansicht
und Abb.2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Abb. I in Pfeilrichtung gesehen.
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Es bedeutet I die äußere Begrenzungslinie des Führerraumes eines Luftfahrzeuges
und 2 einen im Führerraum vorgesehenen Sitz für den Flugzeugführer. Die Steuersäule
3 ist auf zwei Schwingen 4 und 5 gelagert, von denen die eine, 4, aus einem einarmigen
und die andere, 5, aus einem zweiarmigen Hebel besteht. Die Schwingen 4,
5
liegen in bezug auf die Längserstreckung der Steuersäule hintereinander.
Sie sind in festen Drehpunkten 6, 7 an einem Rumpfholm oder Sitzunterbau 8 gelagert
und greifen bei 9, Io am Fuß II der Steuersäule 3 an. Die Punkte 6, 7 und 9, Io
bilden ein Gelenkviereck, welches die Bewegungen der Steuersäule ermöglicht. Die
die Hauptlast der Steuersäule 3 tragende und deshalb stärker ausgeführte Schwinge
4 hat eine größere Länge als die Schwinge 5. Die Verkürzung der Schwinge 5 ist insofern
von Vorteil, als dadurch die Sicht für den Flugzeugführer oberhalb des Gelenkes
Io weniger behindert wird als bei einem Parallelogramm. Zufolge dieser Verkürzung
der Schwinge 5 sowie der gegenseitigen, aus der Zeichnung ersichtlichen Winkellage
der Schwingen 4, 5 wird außerdem eine annähernd geradlinige Bewegung des oberen
Endes I2 der Steuersäule erzielt. Bei dieser Bewegung des Säulenendes I2 nimmt die
Säule 3 selbst verschiedene Winkellagen ein, welche bei Befestigung des Steuerrades
I6 unmittelbar an der Säule 3 in unerwünschter Weise auch auf dieses Rad übertragen
würden. Um solche Winkeländerungen am Handrad I6 zu vermeiden, ist in dem gabelförmigen
oberen Ende I2 der Steuersäule 3 um die Achse I3 ein Steuerkopf I4 verschwenkbar
gelagert, welcher das Steuerrad und im gezeichneten Ausführungsbeispiel auch einen
Auslegearm I5 trägt, der samt dem Steuerrad I6 in bekannter Weise um etwa I8o° verschwenkbar
ist (Abb. 2), um durch Herumschwenken die Steuerung an einen neben dem Flugzeugführer
sitzenden Hilfsführer abgeben zu können. Am Steuerkopf I4 ist bei 2o das eine Ende
einer Stange 2I angelenkt, deren anderes Ende bei 22 mit einem Winkelhebel 23 in
Verbindung steht. An diesem Winkelhebel 23 greift bei 24 eine zweite Stange 25 an,
welche im flugzeugfesten Punkt 26 angelenkt ist. Durch das Gestänge 2I bis 25 ist
bei einer Verschiebung der Steuerstange 3 zwecks Betätigung des Höhenruders eine
geradlinige, waagerechte Bewegung des Steuerkopfes I4 im Sinn des eingezeichneten
Doppelpfeiles gewährleistet.
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Die Verschiebung der Steuersäule 3 wird in bekannter Weise zur Betätigung
des Höhenruders benutzt. Zu diesem Zweck ist mit der Schwinge 5 ein Hebelarm I7
starr verbunden, welcher bei I8 an dem zum Höhenruder führenden Gestänge I9 angreift.
Die Betätigung des Querruders erfolgt in bekannter Weise durch Verdrehung des Steuerrades
I6. Die Bewegung dieses Steuerrades 16 wird über einen Kettentrieb 35, eine Welle
27 und ein Kegelradpaar 28 auf einen um den Gelenkbolzen 13 verschwenkbaren Hebel
29 übertragen, welcher über die Gestänge 30, 31 sowie die Winkelhebel 32 und 33
mit dem zum Querruder führenden Betätigungsgestänge 34 verbunden ist.