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Registerschaltgerät für Akkordeons Die bisher bekanntenRegisterschaltgeräte
weisen folgende Bauarten auf: I. Gerät mit je einer Schaltteiste für jeden Chor,
wobei jede Taste wieder ausgeschaltet werden muß, wenn der entsprechende Chor nicht
mehr gebraucht wird. II. Gerät mit selbsttätiger Ausschaltvorrichtung bzw. Rückschiebegestänge,
wobei die, einzelnen Schalttasten bestimmte Chormischungen oder Einzelchöre einschalten.
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Diese bekannten Bauarten haben Nachteile. Bauart I kann zwar alle
Chormischungen und Einzelchöre einschalten, arbeitet jedoch mit Zeitverlust, weil
bei Neueinschaltung nicht mehr gebrauchte Chöre erst wieder ausgeschaltet werden
müssen. Bauart II beseitigt den Zeitverlust durch selbsttätige Ausschalt- bzw. Rückschiebevorrichtung,
wird aber bei mehr als zwei Chören unübersichtlich, wenn die Einschaltmöglichkeit
sämtlicher sich aus der Choranzahl ergebenden Chormischungen und Einzelchöre verlangt
wird, weil jeder dieser Effekte eine Schalttaste am -Gerät voraussetzt. Wenn man
berücksichtigt, daß moderne Instrumente vier Chöre besitzen, ergeben sich fünfzehn
erzielbare Effekte, bei fünf Chören sogar einunddreißig Effektschalttasten. Der
Benutzer ist auf Suchhilfen angewiesen, kann aber den störenden suchenden Blick
auf die Tastatur nicht unterlassen. Würde er bei Bauart 1I auf der Suche nach neuen
Chorkombinationen versehentlich zwei' oder mehr Schalttasten gleichzeitig drücken,
sind Beschädigungen des Gerätes möglich.
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Es ergibt sich also die Forderung nach einem Registerschaltgerät,
das die Nachteile von I (Zeitverlust) und von II (viele Schalttasten, Suchens,
Blick
auf die Tastatur) vermeidet. Die bisherige halbe Lösung, einfach auf einige Schalteffekte
zu verzichten, um Schalttasten zu sparen, ist unbefriedigend.
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Die, genannten Nachteile der bisher bekannten. Geräte beseitigt die
Erfindung dadurch, da.ß beim Drücken einer Schalttaste zunächst sämtliche- gezogenen
Register ausgelöst werden und darauf das der betreffenden Taste zugeordnete Register
eingeschaltet wird. Die Wahl aller sich aus der Anzahl der Chöre ergebenden Chormischungen
und Choreinzelspiele ist frei. Hierbei werden vom Hersteller keine Klangeffekte
vorgeschrieben und auch die Wahl nicht durch weniger als möglich vorbereitete Effekte
begrenzt. Das Schaltgerät besitzt die kleinstmögliche Anzahl von Schalttasten, für
jeden Chor eine. Sogar fünfchörige Instrumente erhalten hierdurch ein leicht bedienbares
Schaltgerät, das jedes Suchen vermeidet. Irrtümer werden verringert, weil sich dem
Benutzer schnell einprägt, daß jede Schalttaste einem bestimmten Chor entspricht
und darüber hinaus die Bedienung der Schalttasten den Melodietastengriffen ähnlich
ist. Die Chormischungen entstehen durch gleichzeitiges Drücken der entsprechenden
Tasten. Die Anbringung des Gerätes und die Schaltbewegungen können der spielgewohnten
Hand- und Fingerhaltung angepaßt werden. Zeitverluste sind durch die automatisch
arbeitende Ausschaltung nicht mehr benötigter Chöre beseitigt. Gemäß einem weiteren.
:Merkmal der Erfindung ist die jederzeitige Kontrolle der erfolgten Einischaltungen
möglich, indem jede Schalttaste bei ihrem Drücken. ein Anzeigeglied mitnimmt und
daß die Taste nach ;ihrem Loslassen in die Ausgangslage zurückgeht, während das
Anzeigeglied in der verstellten Lage bleibt. Ausgegangen wurde bei der Erfindung
von der Tatsa,che, da:ß man für das Öffnen jedes Chores je einen Finger der Schalthand
bestimmen. kann, während das Gerät automatisch die Schließung nicht mehr benötigter
Chöre besorgt. Die naturgegebene und dem Akkordeonspieler besonders geläufige willensmäßige
Beweglichkeit der Finger ermöglicht alle erdenkbaren Kombinationen durch gleichzeitiges
Drücken verschiedener Schalttasten. Die Auffindung der Chöre ist dadurch begünstigt,
weil beim Griff zum Schaltgerät die Finger sich spielend auf den Tasten einordnen,
zumal die Tastenbreite etwa der sonstigen Akkordeontastatur entspricht. Für sehbehinderte
Benutzer eignet sich dieses Gerät besonders, da nur das Schaltgerät von der Hand
aufgesucht werden muß, während die Wahl des Klangeffektes keine Sichthilfe erfordert.
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Im folgenden wird die Ausführung des Schaltgerätes für vier Chöre
beschrieben und zeichnerisch erläutert. Die Ausführungen. 3, 5 oder eine- beliebige
Anzahl Chöre erfordern. nur das Fehlenlassen bzw. Zusetzen der entsprechenden sich
wiederholenden Teile, wie Taste, Bowdenzug, Steuerwellenrohr usw. Bei mehrchörigen
Instrumenten will der Spieler nicht immer alle Chöre gleichzeitig spielen, er möchte
wahlweise einen oder mehrere Chöre kombiniert erklingen lassen. Das Erklingen oder
Nichterklingen eines Chores wird durch Schieber in. geschlossener oder offener Stellung
erwirkt. Da sich die Schieber unter den Chören in der Luftkammer befinden, braucht
man ein sogenann.tes Register zum Schalten. Das Registerschaltgerät besteht aus
dem Schaltapparat D außerhalb der Luftkammer mit in die Luftkammer eingeführten:
Bowdenzügen und der Steuerwelle E mit Zwischenaggregat 8 in der Luftkammer. Die
Mechanikteile im Gehäuse 21 sind staubdicht und gegen Beschädigung geschützt angeordnet.
Die Bowdenzüge, 5 sind so biegsam, daß sie ohne Behinderung des üblichen Akkordeongestänges
und anderer Gegebenheiten durch Bohrungen des Luftkammerdecke-ls. 6 in die Luftkammer
zum Zwischenaggregat 8 geführt werden können. Die Durchbohrungen. des Luftkammerdeckels
zur Durchführung der Bo"vdenzüge, verursachen keinen Luftdruckverlust, da die Bo,wde@nzüge
äußerlich keine Bewegungen ausführen und durch Klebemittel ein luftundurchlässiger
Verschluß erreicht werden kann. Die, Steuerwelle E besteht aus einer Mehrfachbohlwelle
und benötigt nur ein Minimum des beü' den bisher bekannten Systemen benötigten Platzes
(Abb. 6). Sie besteht aus drei ineinandergeschobenen Hohlwellen 12, in deren dünnster
sich noch eine Vollwelle 13 befindet. Durchbrüche in. den Wellen ermöglichen diie
Anbringung von je zwei Steuerstiften 14 an jeder Welle, da jeder Chor zwei Schieber
15 verlangt (Ganzton- und Halbtonchorhälfte). jede Welle hat am Ende ihren. Hebel
9. Die Befestigung der Steuerwelle E erfolgt mit zurückdrückbarem Lagerstift
17 und auseinanderzlehbarem Schnapplager 16, wodurch die Steuerwelle herausnehmbar
ist. Das Zwischenaggregat 8 dient der Aufnahme der Rückhodfedern io, dem Anschluß
der Bowdenzüge 5 und der Verbindung der Gabel 9 mit dem Mitnehmer 2o, deren Trennung
bei eventueller Herausnahme der Steuerwelle kein Hindernis bietet (Abb. i und 3).
Der Schaltweg einer Taste (Abb.7) hat eine äußerlich unmerkliche Abstufung A-B-C.
Um einen Chor einzuschalten, wird die jeweils entsprechendes Taste 22 gedrückt.
Beim Tastenweg von der Ausgangsstellung A nach B tritt bei B eine im Gehäuse :21
untergebrachte Rückschlagraste ih Tätigkeit, die! eventuell vorher aufgezogene,
nicht mehr benötigte Chöre schließen läßt. Die, nicht zeichnerisch dargestellte
Rückschlagraste gibt im Gehäuse 21 die festgehaltenen Bowdenzüge 5 frei, die Federn
io ziehen die Bowdenzüge in Richtung Steuerwelle. Über Hebel 9 und Steuerwelle mit
ihren. Steuerstiften 1d. werden die Schieber 15 in den Chören geschlossen. Die entsprechenden
Anzeiger 23 schlagen in die Tasten 22 zwecks Unsichtbarmachung zurück. Bei der Weiterbewegung
der Taste von B nach C erfolgt das Einschalten des gewählten Chores und Choranzeigers
23, und zwar zieht die Taste 22 den. Bo-,vdenzug 5 in Richtung Schaltapparat D.
Entsprechende Steuerstifte 1q. öffnen die zwei Schieber 15 zwecks Luftfreigaben
im Chor. Der mitbewegte Choranzeiger
23 bleibt auf Stellung C stehen
(Abb. 7). Die Taste 22 geht jetzt ahne Berührung der im Gehäuse 21 befindlichen
Rücksdhlagraste in die Ausgangsstellung A zurück. Eis können alle vier Chöre einzeln
oder wahlweise mehrere gleichzeitig eingeschaltet werden. Abb. 8 zeigt die Grifftabelle,
die, alle Choreinzelspiele und Chormischungen beii, vier Chören darstellt. Alle
diese Effekte werden jeweils mit nur einem Hub erzeugt, wobei es gleichgültig ist,
ab der gewählte Effekt aus einem, zwei, drei oder vier Chören bestehen soll. Oh
wahlweise ein oder zwei', drei und vier Chöre eingestellt werden, der oben beschriebene
Scha,ltvo,rgang ist für jede Taste immer der gleiche. Jeder Chor im Instrument ist
durch die, Übertragungsteile i.., 9, 20, 5 mit seiner Taste 22 verbunden. Um z.
B. drei Chöre gleichzeitig einzuschalten, drückt man drei Tasten gleichzeitig. Da
jede Taste im ersten Weg A-B das Ausschalten sämtlicher Chöre und Choranzeiger
bewirkt, wird bei jeder Neuwahl eines Effektes der alte, nicht mehr gebrauchte Effekt
immer ausgeschaltet. Somit kann mit einem Griff jede gewünschte Chormischung oder
jedes Choreinzelspiel eingeschaltet «erden unter gleichzeitiger Wegschaltung des
nicht mehr gebrauchten Effektes. Außerdem lassen die Choranzeiger erkennen, welche
Chöre eingeschaltet sind.