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Webschaft Die unmittelbare Kopplung der Litzen mit den Schaftleisten
des Webschaftes wurde im Laufe der Weiterentwicklung dieser Vorrichtungen, insbesondere
für mehrschäftige Webstühle, durch eine mittelbare ersetzt, derart, daß die Litzen
auf Schienen aufgereiht sind, welche mittels Reitern mit den entsprechend profilierten
Innenkanten der Schaftleiste verbunden sind. Diese Reiter sind leicht beweglich,
um das betriebsmäßige seitliche Spiel der Litzen, das für ein sauberes Fach notwendig
ist, nicht zu stören.
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Diese Reiter begrenzen die kleinstmögliche Dicke der Schäfte, die
bei der gleichzeitigen Entwicklung der verwendbaren Baustoffe für den Schaftrahmen
weit über dem Maß liegt, welches materialmäßig bedingt ist. Ein moderner Schaftrahmen
mit Reitern kann z. B. nicht unter 7 mm stark hergestellt werden, allein deshalb,
weil er etwas dicker als die Reiter sein muß und weil die notwendige Festigkeit
dieser Reiter eine bestimmte Stärke nicht unterschreiten läßt. Ohne Reiter dagegen
wäre es möglich, die Schaftrahmen bei entsprechender Profilierung und aus geeignetem,
heute zur Verfügung stehendem Material in etwa q. mm Dicke herzustellen, wodurch
bei vielschäftigen Webstühlen eine große Raumeinsparung möglich wäre.
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Die Entwicklung der synthetischen Fasern und die damit verbundene
Entwicklung von Fäden immer feinerer Titer stellt natürlich an die seitliche leichte
Beweglichkeit der Litzen beim Verarbeiten derart feinen Garnes immer höhere Ansprüche.
Die daraus sich ergebenden Probleme hinsichtlich der Erhöhung der leichten Beweglichkeit
der Litzen sind eine Frage der Verkleinerung der Reibung der Reiter auf ihrer Gleitschiene
und auf der Litzenaufreihschiene.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß auf dem Weg der jetzigen
Entwicklung des Webschaftes die Aufgaben nicht gelöst werden können, die sich aus
den oben als Beispiele unter vielen erwähnten Problemen ergeben.
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Die Erfindung besteht darin, daß bei Webschäften, insbesondere für
mehrschäftige Webstühle, Litzen vorgesehen sind, die unmittelbar
gegen
die profilierten Innenkanten von Gleitschienen an beiden Schaftleisten abgestützt
sind.
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Vorzugsweise sind die Litzen an ihren Enden mit Haken ausgerüstet,welche
sich mit ihrenEndengegen die Gleitschiene an den Schaftleisten abstützen.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung sind die Haken als Maillons,
beispielsweise durch Löten, mit der Litze, welche als Flachlitze oder als Stahldrahtlitze
ausgebildet sein kann, verbunden.
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Diese Litzenhaken liegen also mit nur einem Punkt oder einer Linie,
bei Doppelhaken mit zwei Punkten bzw. zwei Linien, an jedem Ende der Litze auf der
Gleitschiene auf. Die Hakenmaillons können aus besonders widerstandsfähigem Material
hergestellt sein ebenso wie die Gleitschiene, damit geringste Reibung und Abnutzung
gesichert ist.
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Die Vorteile dieser Kopplung der Litzen mit dem Schaftrahmen sind
eindeutig. Der Rahmen kann sehr dünn hergestellt werden, und die Litzen können ihr
betriebsmäßiges seitliches Spiel praktisch ohne Hemmung ausführen.
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Es ist zwar schon bei Webschäften mit Drahtlitzen bekanntgeworden,
diese mittels Doppelhaken an jedem Ende unmittelbar an einer Gleitschiene der Schaftleisten
aufzuhängen. Hierbei handelt es sich aber darum, die bis dahin bekannte ösenaufhängung
durch eine federnde Klammer (Doppelhaken) zu ersetzen, die mittels eines Ringes
während des Betriebes geschlossen gehalten wird und durch Abziehen desselben zum
Auswechseln der Litze geöffnet werden kann. Ganz abgesehen davon, daß die Problematik
dieses Vorschlages von derjenigen vollkommen verschieden ist, die der vorliegenden
Erfindung zugrunde liegt, ist diese Vorrichtung an jeder Litze ein so großer Unsicherheitsfaktor,
daß eine praktische Verwertung nicht in Frage kommen kann. Die Erkenntnisse, die
zur vorliegenden Erfindung geführt haben, können aus der genannten Vorveröffentlichung
nicht herausgelesen werden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. i die Vorderansicht eines Schaftrahmens mit beispielsweise dreierlei
Litzen, Fig. 2 einen Querschnitt durch diesen Rahmen, Fig.3 eine vergrößerte Darstellung
der Innenkante der Schaftleiste längs der Schnittlinie 111-III in Fig. i, Fig. 4.
bis 7 verschiedene Doppelhakenformen an Flachlitzen, Fig. 8 und 9 verschiedene Befestigungsarten
von Doppelhaken an Drahtlitzen.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. i besteht der Schaftrahmen aus
hölzernen Schaftleisten i und 2, die mittels stählerner, angeschraubter Längsstäbe
3 und 4 untereinander verbunden sind. An den Innenkanten der Schaftleisten i und
2 sind mittels Hohlniete 5 Gleitschienen 6 befestigt, an denen die Litzen hängen
und gleiten können, Es sind in Fig. i dreierlei Litzen dargestellt. Eine Drahtlitze
7 mit Fadenmaillon 8, eine Drahtlitze 9 mit aus dem Litzendraht gedrehter Fadenöse
1o und eine Flachlitze ii mit eingestanzter Öse oder eingesetztem Maillon 12.
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Die beiden Enden der Litzen sind mit je einem Doppelhaken versehen,
der verschiedene Formen haben kann. Beispiele dieser Formen zeigen die Fig. 4 bis
9.
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Der Form des Hakens entsprechend ist das Profil der Gleitschiene 6
gestaltet, je nachdem, ob der Doppelhaken punktförmig oder linear aufliegen und
gleiten soll.
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Die Gleitschiene 6 hat in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. i bis
3 Pfeilprofil und eignet sich für die Hakenformen nach Fig. 4, 6, 7, 8 und 9.
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Der Haken 13 (Fig. 4) liegt mit seinen beiden Kanten 14 auf den Oberkanten
15 und 16 der Gleitschiene 6 auf.
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Der Haken 17 (Fig. 6) kann sich entweder mit seinen Scheitelbogen
18 und i9 auf den Kanten 15 und 16 oder mit seinen Enden 2o und 21 in den Winkeln
22 und 23 der Gleitschiene 6 abstützen. Das gleiche gilt für die Scheitelbogen 24
und 25 des Hakens 26 (Fig.7) oder 27 und 28 des Hakens 29 (Fig. 8) oder
30 und 31 des Hakens 32 (Fig. 9).
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Für lineare Auflage der Innenkanten 33 und 34 (Fig.7), 35 und 36 (Fig.8)
sowie 37 und 38 (Fig.9) auf den Innenflächen 39 und 4o der entsprechend geformten
pfeilförmigen Gleitschiene 6 eignen sich die Haken 26, 29, 32.
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Alle Haken 13, 17, 26, 29, 32 und 41 eignen sich auch für T-förmige
Gleitschienen zur Punktauflage, ausgenommen der Haken 13 (Fig. 4), der mit seinen
Kanten 14 beiderseitig des senkrechten T-Steges linear aufliegt.
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Die Befestigung der als Maillon ausgebildeten Haken 29 und 32 mit
dem Draht der Litze zeigen Fig. 8 und 9.
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Auch an Flachlitzen können die Haken aus besonders widerstandsfähigem
Material angelötet sein.