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Schalstein Zur verbilligten und raschen Herstellung von Hochbauten,
insbesondere Kleinwohnhäuser, ist das Gußverfahren sehr geeignet. Nachteilig dabei
ist, daß die Schalung sehr teuer ist, wenn sie nicht oft verwendet werden kann und
darum zu einem einförmig typenmäßigen Serienbau zwingt. Diesem Umstand abzuhelfen,
soll die Erfindung des Schalsteines dienen.
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Die Grundform des Schalsteines ist U-förmig, und zwar in horizontaler
Richtung und nach einer Stoßseite zu geöffnet. Sie zeigt also einen Steg und zwei
meist doppelt so lange Flansche. Der Schalstein wird trocken verlegt und dient als
bleibende Schalung für den fugenlosen Guß einer Mauer. Der Schalstein wird aus Leichtbeton,
Holzfaserstoff oder ähnlichen Stoffen mit hoher Wärmedämmung hergestellt und dann
mit normalem Beton ausgegossen. Der Schalstein zeigt folgende Vorteile gegenüber
anderen bekannten Steinen: i. Er ist einseitig offen. Damit wird erreicht, daß die
Vertikalbewehrung von Pfeilern, Säulen, Ecken usw. leicht durchführbar ist, weil
die Steine seitlich angeschoben werden können und nicht, wie dies bei geschlossenen
Steinen der Fall ist, übergeschoben werden müssen, ferner, daß der Transport bzw.
Lagerraum durch Ineinanderschachtelung der Steine voll ausgenutzt wird.
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2. Die beiden Flügel des Schalsteines werden gegen die Enden und nach
innen zu stärker, stellen also Keile dar, deren Außenwände parallel zueinander und
damit in der geraden Mauerflucht liegen, während die Innenwände vom Steg gegen die
Flügelenden gleichmäßig zunehmen. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß einerseits
Stein und Verguß sich gegenseitig verzahnen, andererseits
der Schalstein
mit dem Steg nach unten und den keilförmigen Flügeln nach oben für Sturzschalungen
über Mauerwerksöffnungen verwendet werden kann und ein Abgleiten des Steines auch
dann nicht zu befürchten ist, wenn aus irgendeinem Grunde die Vergußmasse sich nicht
mit dem Stein verbindet.
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3. Zur Verstärkung gegen Bruch erhält der Schalstein noch zusätzlich
in den Ecken zwischen Steg und Flügeln Abschrägungen.
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q.. Zur sicheren Anlage der Flügelenden an den Steg des Nachbarsteines,
wenn dieser, wie dies z. B. bei Porenbeton der Fall sein kann, leicht bombiert ist,
werden die Stegenden mit leichter Neigung nach innen ausgebildet.
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5. Dort wo Steg an Steg zu liegen kommt, oder aber in Ecken in Abzweigungen,
wo Steg an Flügel zu liegen kommt, erhalten die Schalsteine eine oder mehrere Vertikalnuten
an der Außenwand des Steges. Damit wird eine etwa beim Zusammenschluß entstehende
Fuge durch Vergußmaterial unterbrochen, und es entstehen kleine Luftpolster zur
Dämmung von Kälte und Nässe.
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6. Der Schalstein wird nur als Ganz- und Halbstein hergestellt, alle
übrigen seltener vorkommenden Fälle können durch Abtrennen der Flügel an Ort und
Stelle hergestellt werden.
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Die Baudurchführung geschieht folgendermaßen: Die erste Steinschar,
horizontal und trocken, also ohne Mörtel verlegt, wird mit Beton ausgegossen. Es
ist aber auch durchaus möglich, zwei oder mehrere Schichten zu verlegen und dann
erst zu vergießen. Das Versetzen der weiteren Schichten geschieht im Verband.
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Nach Verguß sämtlicher Scharen zeigt der Schnitt durch die Mauer ein
vollkommen zusammenhängendes, monolythisches Gefüge, ist also fugenlos. Tür-, Fenster-
und sonstige Stürze werden aus hochgestellten Halbsteinen hergestellt, so daß der
Steg des Steines nach unten zeigt. Die Bewehrung ist in die so entstehende Rinne
leicht einzubringen.
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Fenster und Türen werden sofort mit eingebaut und vergossen. Zwischenböden
werden durch entsprechenden Ausschnitt der Innenflügel des Schalsteines in die Vergußmasse
eingebaut. Der Schalstein wird zweckmäßig aus Leichtmetall und möglichst großformatig
hergestellt, so daß ein rasches Arbeiten gewährleistet wird; ferner ermöglicht der
Schalstein ein rasches Errichten von tragenden und Zwischenmauern unter Verwendung
nur angelernter Arbeitskräfte. Er kann auch unter Beigabe von entsprechenden Plänen
und Steinbezeichnungen wie ein Steinbaukasten gegebenenfalls von jedem Laien selbst
verbaut werden. Bei Verwendung von entsprechendem Steinmaterial kann der Verputz
eingespart werden. In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt.
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Fig. i zeigt den Stein in isometrischer Darstellung. Man erkennt die
U Form, die keilförmig verdickten Flügel gegen die offene Seite, die leicht nach
innen geneigten Endflächen der beiden Flügel, die Nuten im Steg und die Verstärkung
in den Innenwinkeln des Steines; Fig. 2, 3 und 4. zeigen den Stein in der Aufsicht
bzw. die Ansichten seiner Stoßflächen; Fig. 5 und 6 zeigen ein Ausführungsbeispiel
einer Mauer, wobei Fig.5 die Steinlage, die Vertikalbewehrung, das Einbinden der
Balken und die Ausbildung der Tür und des Türsturzes darstellen; Fig. 6 zeigt einen
Schnitt durch die Mauer.