DE915506C

DE915506C - Herdofen zum Trennen von Metallen

Info

Publication number: DE915506C
Application number: DESCH1786D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Peter Schmidt; Karl Schmidt
Original assignee: KARL SCHMIDT METALLSCHMELZWERK
Current assignee: KARL SCHMIDT METALLSCHMELZWERK
Priority date: 1943-03-06
Filing date: 1943-03-06
Publication date: 1954-07-22

Description

Es ist bekannt, daß sich Metalle, die einen niedrigen Schmelzpunkt haben, von solchen mit höherem Schmelzpunkt durch Seigern trennen lassen. Zum Beispiel wird bei der Herstellung von Zinn das von Eisenkristallen durchsetzte Rohzinn auf einer schrägen Fläche erhitzt, wodurch das Zinn von dem Eisen abfließt. Ebenso gewinnt man das Zinn aus den Kraftfahrzeugkühlern älterer Bauart, die aus Messingrohren bestehen, welche mit Lötzinn verbunden sind und meist einen Farbanstrich tragen. Man erhitzt diese Kühler auf einer Schrägfläche, wobei das Lötzinn von den Messingrohren und dem Farbanstrich abläuft.
Weiterhin ist es bekannt, daß mechanisch verbundene Metalle verschiedener Art und Schmelztemperaturen in gleicher Weise durch Erhitzen auf einer Schrägfläche getrennt werden können, z. B. Flugzeugteile aus Aluminium, welche mit Stahlverstrebungen durch Niete od. dgl. mechanisch verbunden sind. Auch diese Teile sind teilweise mit Farbanstrich versehen.
Um bei diesen Flugzeugteilen das Aluminium von den Eisen- oder Stahlteilen abfließen zu lassen, bedient man sich eines geschlossenen Herdofens mit geneigter Bodenfläche von ungefähr quadratischem Ausmaß. Bei diesem Ofen werden die Flugzeugteile seitlich eingebracht, und die abgeschmolzenen Eisenteile und sonstige Rückstände, wie z. B. der Farbanstrich, werden entweder durch dieselbe oder durch eine gegenüberliegende Tür entfernt. Am niedrigsten Teil der geneigten Bodenfläche des Ofens fließt das abgeschmolzene Aluminium durch eine Öffnung ab.
Diese Ofenbauart hat den Nachteil, daß die Grundfläche des Ofens nicht zu klein bemessen werden darf, wenn man eine einigermaßen wirtschaftliche Arbeitsweise erreichen will. Denn das Ausräumen des Ofens und seine Wiederbeschickung brauchen Zeit. Auch muß das abgeschmolzene Aluminium durch die im Ofen angehäuften Rückstände von Eisenteilen und Farbanstrich hindurchsickern und nimmt auf diesem Wege bis zum Abflußloch verschiedentlich Verunreinigungen mit, wobei sich das Aluminium mit denselben legiert, besonders auch dann, wenn man dem Abfluß des Aluminiums mittels Durchkrücken der Rückstände nachhelfen muß.
Es sind ferner Ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trennen von Metallen verschiedener Schmelzpunkte bekannt, bei welchem die Vorrichtung aus einem Ofen besteht, in dem sich eine schräg liegende Mulde befindet, über der ein Siebkasten gleitbar gelagert ist, dessen Seitenwände bis in den Feuerraum verlängert sind. Der Siebkasten ist herausziehbar. Die schon schmelzenden Metalle verbleiben auf dem Sieb des Siebkastens und können von diesem leicht entfernt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Eintragsöffnung für das Trenngut und die Austragsöffnung für die Rückstände übereinanderliegen und daß sein Boden abschwenkbar oder absenkbar angeordnet ist. Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung als Ausführungsbeispiel erläutert. In der Zeichnung zeigt Abb. i einen Längsschnitt durch den Ofen gemäß der Erfindung, Abb. 2 einen Querschnitt zu Abb. i, Abb. 3 eine Draufsicht.
In dem dargestellten Ofen ist in der Decke b eine Öffnung a vorgesehen, durch die das Trenngut auf den Herd c gebracht wird. Bei d sind Öl- oder Gasbrenner vorgesehen. Der Herdboden ist mit Schrägflächen h versehen, die sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel in der Ofenmitte in einer Scheitellinie i treffen. An der tiefsten Stelle des Herdes sind die Ausflußlöcher e vorgesehen.
Der Herdboden ist um die in Abb.2 gezeigte Achse f schwenkbar angeordnet.
Werden in dem dargestellten Ofen z. B. Flugzeugteile zur Trennung des Aluminiums vom Eisen und dem Farbanstrich eingesetzt, dann fließt das Aluminium aus den Löchern c rasch ab. Hat sich genügend Rückstand aus Eisen und Farbresten auf dem Herd c angesammelt, dann wird der Herdboden in die in Abb.2 gestrichelt gezeigte Stellung geschwenkt, so daß die Rückstände in Richtung des Pfeiles g entfernt werden können. Diese Entfernung der Rückstände nimmt nur wenige Sekunden in Anspruch, so daß ein Ofenbetrieb mit praktisch nicht ins Gewicht fallenden Pausen gewährleistet ist.
Der Ofenboden kann auch absenkbar eingerichtet sein. Die Ausbildung des Bodens mindestens eineinhalbmal so lang wie breit hat den Vorteil, daß mehrere Abflußlöcher an der Längsseite vorgesehen werden können, so daß das Metall mit dem niedrigen Schmelzpunkt nur einen kurzen Weg bis zum jeweiligen Abflußloch zurückzulegen braucht.

Claims

PATEN TANSPnJCIIE: i. Herdofen zum Trennen von Metallen, die einen niedrigen Schmelzpunkt haben, von solchen mit höherem Schmelzpunkt oder von sonstigen schwer- oder unschmelzbaren Teilen, dadurch gekennzeichnet, daß die Eintragsöffnung für das Trenngut und die Austragsöffnung für die Rückstände übereinanderliegen und daß sein Boden abschwenkbar oder absenkbar angeordnet ist.
2. Ofen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenfläche mindestens eineinhalbmal so lang wie breit ist.
3. Ofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, däß der Boden aus zwei oder mehr nebeneinanderliegenden Herden mit getrennt an der Längsseite des Bodens angeordneten Abflußlöchern besteht. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 539 902, 512 171, 244 623, 143 520. 231500, 524 194, 767 540, 846 917; USA.-Patentschriften Nr. 22 429 584.