DE914810C - Gegenschlaghammer - Google Patents

Description

• Gegenschlaghammer Bei den bekannten, mit Drampf oder Druckluft angetriebenen Gegensch1aghämmern wird jeder Schlag von Hand gesteuert. Die Hämmer arbeiten mit Volldruck und haben dabei natürlich einen sehr hohen Dampf- bzw. Preßluftverbrauch. Wollte man versuchen, den Steuerschieber vorzeitig zu schließen, um die Expansion des Druckmittels auszunutzen, so würde man bald eine zu große und bald eine zu geringe Arbeitsleistung erzielen, wenn es denn Steuermann nicht möglich ist, während des Arbeitshubes den richtigen Zeitpunkt für das Schließen der Drruckmittelzufuhr auszuwählen.
• Nach der Erfindung ist bei dein Gegenschlaghammer, dessen Steuerung grundsätzlich von Hand bedient wird, eine Hilfsvorrichtung vorgesehen, welche jeweils beim Schlag die Diruckmittelzufuhr zu dem leim Schlag wirksamen Zylinderraum nach einem gewissen Teil des Hubes zwangläufig absperrt, damit während des letzten Teiles des Arbeitshubes die Expansionsarbeit des Druckmittels ausgenutzt wird. Es wird also beim Arbeitshub nur das Öffnen des Druckmittel2uführungskanals von Hand bewirkt, während der Abschluß ohne Einfluß des Steuermannes durch den Bären oder durch einen anderen angetriebenen Teil des Gegenschlaghamrners erfolgt. Die zwangläufige Steuerung greift hier also zu:m Absperren während des Arbeitshubes in die Handsteuerung ein. Auf diese Weise kann der Wirkungsgrad des Gegenschlaghammers außerordentlich verbessert werden. Ein solcher Hammer erfordert natürlich, wenn eine gleiche Arbeitsleistung .erzielt werden soll, eine gewisse Vergrößerung der Kolbenfläche. Aber das ist unwesentlich, weil .es sich andererseits um eine Betriebsersparnis bis etwa 5o0'o handelt.
• Damit man auch in dem für die Expansion in Betracht kommenden Abschnitt des Hubes den Hammer willkürlich beeinflussen kann, wird die Hilfsvorrichtung so ausgebildet, daß man sie während des Betriebes ausschalten kann, etwa mittels eines Handhebels. Man wird dadurch in die Lage versetzt, mit dem Hammer auch leichte Schläge ausführen zu können, beispielsweise für das Richten der fertigen Gesenkschmiedestücke, und es wird ferner .ermöglicht, die beiden Bären, etwa zur Kontrolle des Gesenkeinbaues, langsam zusammenzuführen und unter Doruck zusammenzuhalten.
• In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Gegenschlaghamm,ers als Beispiel dargestellt. Es zeigt Abb. i eine Vorderansicht mit teilweisem Schnitt, Abb. 2 eine Seitenansicht mit teilweisem Schnitt, Abb.3 das Diagramm eines in üblicher Weise mit Volldruck arbeitenden Hammers, Abb. 4 .ein Diagramm des neuen Hammers, Abb.5 .einen Teil der Steuerung in größerem Maßstab.
• In bekannter Weise wird der Oberbärai mittels des im Zylinder i angeordneten Kolbens k angetrieben, während der Unterbär a2 mit dem Oberbären gekuppelt ist, und zwar durch die über Rollen laufenden Stahlbänder h. Dias dem Zylinder zugeführte Druckmittel (Dampf, Druckluft, Druckgas) wird mittels des Kolbenschiebers d gesteuert, der über den Hebel m an die Stange c angeschlossen ist. An, diese Stange ist auch .der zweiarmige Hebel b angeschlossen, dessen freier Arm, das sogenannte Schwert, in die Verschiebebahn des Oberbären aieingreift. Der Bär stößt nach einem gewissen Teil seines Weges gegen den Hebel b, schwingt ihn aus und verschiebt damit die Stange c derart, daß der Steuerkolben d die Einströmöffnungen e des, -oberen Zylinderraumes absperrt. An die Stange c ist außerdem gemäß Abb. 2 der Handhebeln angeschlossen, der die Verstellung der Steuerung von Hand ermöglicht.
• Nach Abb. 5 ist der Hebel b nicht am Hammergestell fest gelagert, sondern an einem zweiarmigen Hebelg, dessen freies Ende mittels der Stange o an den Handhebel f angeschlossen ist, so daß durch dessen Betätigung der Dmehpunkt des Anschlaghebels b verlegt werden kann. Dadurch wird es möglich, die selbsttätige Wirkung der Hammersteuerung auszuschalten -oder bei geeigneter Form des Anschlaghebels in weiten Grenzen zu verändern.
• Abb. 3 zeigt das Diagramm des Zylinderraumes I eines üblichen, handgesteuerten Glegenschlaghammers. Es handelt sich praktisch um ein Volldruckdiagra.mm. Der ;geringe Abfall der oberen Drucklinie ergibt sich durch Drosselung des Betriebsmittels in Schieber und Kanälen bei steigender Geschwindigkeit der Schlagbären und damit des Betriebsmittels.
• Abb. 4 zeigt dagegen das Diagramm des neuen, mit Expansion arbeitenden Hammers. Die Ersparnis, welche dadurch erzielt wird, ist sehr erheblich. Für den Betrieb eines Gegenschlaghammers von etwa. 8o ooomkg Schlagleistung ist beispielsweise beim Betrieb gemäß Diagramm nach Abb.3 mit Preßluuft eine Verdichtungsantriebsleistung vonetwa 34o PS erforderlich. Bildet man den gleichen Hammer gemäß der Erfindung aus und betreibt ihn gemäß dem Expansionsdiagramm nach Abb.4, so genügt eine Verdichterantriebsleistung von i7oP'S. Es wird somit eine Ersparnis von etwa 5o07o erzielt.
• Die erfindungsgemäß ausgebildete Steuerung ist jederzeit und insbesondere auch in dem für die Expansion in Betracht kommenden Abschnitt des Hubes von Hand beeinflußbar, da mit Hilfe des Handhebels f der Anschlaghebel b mehr oder weniger weit :aus seiner Normalstellung herausgerückt werden kann und außerdem mit Hilfe des Handhebels n eine willkürliche Verstellung des Steuerschiebers möglich ist.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Bei einem handgesteuerten Gegenschlaghammer mit Dampf- oder Preßluftantrieb die Anordnung einer durch den Bären (au) oder durch einen anderen angetriebenen Teil beeinflußte'n Vorrichtung (d, m, c, h) zum zwangläufigen Absperren der Deuckmittelzufuhr zu dem beim Schlag wirksamen Zylinderraum (I) während des Arbeitshubes zwecks Erzielung einer Expansionswirkung beim Schlag.
2. 2. Gegenschlaghammer nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an das den Steuerschieber (cd) mit dem Haudhebel (n) verbindende Gestänge (c) ein in den Weg des Bären (.a1) eingreifender Hebel (b) angeschlossen ist, durch welchen der Bär bei seinem Arbeitshub die Zufuhr zu dem beim Schlag wirksamen Zylinderraum (I) absperrt.
3. 3. Gegenschlaghammer nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (d, tn, e, b) zum zwangläufigen Absperre der Diruekmittelzufuhr während des Betriebes mittels eines Hand- oder Fußhebels (t) ausschaltbar ist. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 54 155, 646 951, 647 910; VDiI-Zeitschrift Nr. 42 VOM 21. 10- 33, S. 1i49.