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Gerät zum Ausführen von mit verhältnismäßig leicht schmelzbaren, insbesondere
nicht elektrisch leitenden Stoffen, wie z. B. Wachs, vorzunehmenden Arbeiten Die
Erfindung bezweckt die Schaffung eines Gerätes zum Arbeiten mit verhältnismäßig
leicht schmelzbaren Stoffen, welches in erster Linie bestimmt ist zum Ausführen
von unter Verwendung von Wachs vorzunehmenden zahntechnischen Arbeiten.
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Hierzu bediente man sich bisher mangels eines geeigneten anderen Gerätes
in den meisten Fällen eines sogenannten Modelliermessers, welches in der Regel über
einer Flamme oder einer sonstigen Wärmequelle entsprechend erwärmt wird. Diese Arbeitsweise
ist aber recht unbequem, weil sich das dabei benötigte Messer immer verhältnismäßig
schnell wieder abkühlt und so stets von neuem mehr oder weniger zeitraubend wieder
auf entsprechende Temperatur gebracht werden muß. Hierunter leidet dann natürlich
außer der Arbeitsgeschwindigkeit meist auch die Güte der erzielten Arbeit, weil
das zu schmelzende Wachs nicht immer gleich gut flüssig bleibt. Beim Neuerwärmen
des Modelliermessers kann ihm noch anhaftendes Wachs in der Heizflamme leicht verbrennen,
oder es, verdampft zum mindesten in gewisser Menge, was, abgesehen von den damit
verbundenen Verlusten, meist auch eine Geruchbelästigung verursacht.
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Das neue Gerät, welches die angeführten Mängel in grundsätzlicher
Weise vermeidbar machen will, ist erfindungsgemäß nach Art eines elektrisch geheizten
Lötkolbens ausgebildet, und zwar insbesondere derart, daß sein das Schmelzen des
Werk-
Stoffes bewirkender Wärmekörper unmittelbar den elektrischen
Stromleiter darstellt. Dieser ist dabei vorzugsweise mit flachem Querschnitt ausgeführt
und hat z. B. die Form einer haarnadelförmigen Schleife, so daß sich dabei ein Spalt
mit Kapillarwirkung bildet, in welchem sich die Schmelze in gewisser Menge in Vorrat
halten kann.
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Ein in der angegebenen Weise entwickeltes Gerät stellt auf dem Gebiet
der mit Wachs oder irgendeinem anderen, vorzugsweise leicht schmelzbaren Stoff arbeitenden
Technik eine ganz wesentliche Verbesserung dar. Wenn das neue Gerät auch nach Art
eines Lötkolbens wirkt, bildet es doch vielmehr noch eine sinnvolle Weiterbildung
einer solchen elektrisch geheizten Wärmevorrichtung, und zwar insofern, als es seiner
Ausbildungsform entsprechend ferner zugleich noch als ein das Wachs od. dgl. in
gewisser, für die Arbeit geeigneter Menge in Vorrat haltender Körper dienlich wird.
Außerdem läßt sich dabei der das Schmelzen des Werkstoffes bewirkende Wärmekörper
noch so aus-, bilden, daß er zugleich als Modelliermesser brauchbar ist. Da er nach
dem Vorschlag der Erfindung unmittelbar den stromführenden Leiter darstellt und
dieser zweckmäßig nur an geringer Spannung liegend vorgesehen ist, sind auch in
elektrischer Hinsicht besonders günstige Verhältnisse gegeben, und zwar sowohl energiemäßig
als auch hinsichtlich der Einhaltung optimaler, leicht regulierfähiger Temperaturwerte
des Heizkörpers. Wesentlich für die Erfindung ist ferner die Art, in der die den
Wärmekörper darstellende Stromschleife hergestellt ist. Es handelt sich dabei zweckmäßig
um einen Blechstreifen aus geeignetem Widerstandsmaterial, wozu sich hervorragend
z. B. auch V 2 A-Stahl eignet. Dieser Blechstreifen wird dabei so geformt, daß er
an dem die Spitze des Wärmekörpers darstellenden vorderen Ende eine Falzkante aufweist.
Hierdurch erhält man nämlich herstellungstechnisch stets konstante, gleichmäßige
Widerstandswerte für die Arbeitsspitze, was dann natürlich auch wunschgemäß für
die Arbeitswärme zutrifft. Die die genannten Stromschleifen bildenden Blechstreifen
mit ihrer Falzkante am vorderen Ende lassen sich serienmäßig besonders einfach aus
einem längs einer Kante gefalteten Blech herstellen, was in beliebiger Anzahl, z.
B. durch Ausstanzen, geschieht und fertigungstechnisch sehr billig ausfällt. Es
lassen sich dabei auch leicht beliebige Formen erzielen, wie diese für die vorzunehmenden
Arbeiten von Fall zu Fall geeignet und erwünscht sind. Die an der Spitze der die
Stromschleife bildenden Blechstreifen vorgesehene Faltkante kann dabei unmittelbar
als vorderer Abschluß der Arbeitsspitze vorgesehen sein. Zweckmäßiger ist es noch,
wenn diese Faltkante als stegartige Überbrückung der Spitze angeordnet ist, weiche
.den Auslauf an der Spitze frei läßt. In diesem Fall wirkt das Gerät geradezu wie
eine elektrisch geheizte Tintenfeder mit vorn nachfiießfähig freier Spitze.
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Das neue Gerät kann mit einer besonderen Haltevorrichtung verwendet
werden, die so ausgebildet ist, daß sie einen Kontakt besitzt, welcher erst bei
Abnahme das Gerät geschlossen wird. Hierfür kann z. B. entweder ein Gabeltragschalter
verwendet werden, oder es kann an der genannten Vorrichtung eine Einstecköffnung
vorgesehen sein, die einen Kontakt trägt, der nur dann geschlossen wird, wenn das
Gerät zum Arbeiten abgenommen ist. Schließlieh kommt es in Betracht, eine Mehrzahl
von Geräten der neuen Art, und zwar vorzugsweise mit unterschiedlicher Arbeitsform
an die gleiche Haltevorrichtung anzuschließen, die dann zweckmäßig elektrisch parallel
geschaltet sind.
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Die Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
erläutert, welches die weiteren Einzelheiten der Erfindung noch zum Ausdruck bringt.
Es zeigt Fig. i und 2 ein der Erfindung entsprechendes Gerät zum Aufschmelzen und
Auftragen von Wachs für zahntechnische Arbeiten, und zwar in zwei um 9o° gegeneinander
versetzten Längsansichten mit geschnittener Außenhülle; Fig.3 und q. veranschaulichen
in vergrößerter Darstellung die Arbeitsspitze des neuen Gerätes in zwei verschiedenen
Ausführungsformen, und Fig. 5 gibt eine zweckmäßige elektrische Anschlußschaltung
des Gerätes wieder. In den Figuren ist i eine den Handgriff des Gerätes darstellende
zyli.ndri,sche Hülse z. B. aus Kunststoff oder sonst einem geeigneten Material.
Im vorderen Ende dieser Hülse i sitzt in Isoliermasse 2 eingelassen eine aus einem
Blechstreifen in Haarnadelform gebogene, sich zu einer Spitze verjüngende Schleife
3. An die beiden Enden dieser Schleife 3 sind die Adern q. einer Stromzuführungsleitung
5 angeschlossen, die von hinten her in die Hülse i eingezogen ist. Die Schleife
3 wird erhitzt, sobald die Leitung 5 an Spannung liegt. Da die die Schleife 3 bildenden
Blechstreifen zwischen sich einen engen, sich nach vorn zu noch verkleinernden Spalt
bilden, kann sich in diesem Spalt 6 das schmelzende Wachs od. dgl. in Kapillarwirkung
wie die Tinte in einer Feder @in gewisser Menge in Vorrat halten. Durch Aufsetzen
der Spitze der Schleife 3 auf die fragliche Bearbeitungsstelle kann .dann das Wachs
in der gewünschten Weise gut abfließen. Um diese Handhabung möglichst bequem vornehmen
zu können, ist die Schleife 3 auch zweckmäßig noch sichelförmig od. dgl. gebogen
vorzusehen; wie dies die Fig. i, 3 und q. zeigen.
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Die Herstellung der Stromführungsschleife 3 geschieht am vorteilhaftesten
z. B. durch Ausstanzen dieser Schleife aus einem längs einer Kante gefalteten Blech.
Hierdurch erhält man dann am vorderen Ende der Schleife 3 auch bei serienmäßiger
Fertigung stets weitgehend konstanten Widerstandswert für die dort vorhandene Strombrücke.
Da diese Stelle in der Schleife 3 überdies den geringsten Querschnitt hat, bestimmt
sie auch im wesentlichen die entstehende nutzbare Stromwärme. Aus diesem Grund kommt
es also darauf an, hierbei möglichst konstante Verhältnisse zu sichern, um für alle
Geräte gleiche Wärmewerte zu erhalten, wie dies in der angegebenen Weise sehr einfach
erreichbar ist. Die zweckdienlich durch die
erwähnte Faltkante 7
gebildete Stromschleife der Teile 3, wie es Fig. 3 entspricht, kann aber auch dadurch
geschaffen sein, daß diese zu einem verhältnismäßig engen nach vorn offenen Schlitz
zusammenlaufenden Teile 3 durch eine den Stromschluß herstellende und zugleich versteifend
wirkende Überbrückung 7' miteinander verbunden sind (Fig. q.). In diesem Fall kann
das flüssige Wachs wie bei einer Ziehfeder frei nach vorn an die zu bearbeitende
Stelle ausfließen.
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Erwähnt sei ferner noch, daß die Schleife 3 natürlich auch in verschiedener
Form ausgeführt sein kann, wie es der Gebrauchszweck jeweils erfordert, sei es,
daß man eine breitere oder schmalere, eine gerade oder mehr gebogene Ausbildung
dieses Teils wünscht. Es können auch mehrere Geräte mit unterschiedlicher Formgebung
der Schleife 3 gleichzeitig zum wahlweisen Gebrauch vorhanden sein. Auch, die Wahl
des Materials, aus dem die Stromschleife 3 gefertigt ist, kann von Fall zu Fall
unterschiedlich getroffen sein, je nachdem, für welchen Gebrauchszweck das Gerät
bestimmt ist und welche Substanz geschmolzen werden soll bzw. welche Schmelztemperatur
benötigt wird.
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Von Vorteil ist es, wenn das neue Gerät mit ganz geringer Spannung
betrieben wird. Zum Schmelzen von Wachs kommen hierbei Spannungswerte in Betracht
z. B. in der Größenordnung von 1 bis 3 Volt, die dann bei entsprechend geeigneter
Widerstandsbemessung in der Schleife 3 ausreichende Temperaturen von etwa 5o bis
ioo° C ergeben. Damit das Gerät dabei trotzdem mit Netzanschluß betrieben werden
kann, ist eine Anschlußschaltung zweckmäßig, wie sie in Fig.5 veranschaulicht ist.
Sie enthält einen Netztransformator 8, dessen Sekundärwicklung 9 gegenüber der Primärwicklung
io eine entsprechend kleinere Windungszahl hat. Im Sekundärkreis ist außerdem noch
ein Regulierwiderstand i i vorgesehen.
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Um das Gerät nicht dauernd unter Strom zu halten, ist es zweckmäßig,
einen selbsttätig arbeitenden Kontakt vorzusehen. Dieser ist nach Fig. 5 als Gabelschalterkontakt
12 ausgebildet, welcher den Stromkreis schließt, sobald das Gerät vom Gabelhalter
13 abgenommen wird, und den Stromkreis unterbricht, wenn das Gerät auf den Halter
13 wieder aufgelegt wird. An Stelle eines Gabelhalters 13, der zusammen mit der
Schalteinrichtung zu einem einheitlichen Apparat in einem gemeinsamen Gehäuse zusammengefaßt
sein kann, läßt sich die Anordnung auch anders treffen. Es ist z. B, möglich, ein
Gehäuse vorzusehen, das eine runde Öffnung zum Einstecken des Schmelzgerätes enthält,
in welcher ein Kontakt sitzt, der sich nur schließen kann, wenn das Gerät zum Arbeiten
entnommen ist, und sich unter Abschaltung des Stromes selbsttätig wieder öffnet,
sobald es in die genannte öffnung wieder eingesteckt wird. Ferner können mehrere
Arbeitsgeräte entsprechend der Erfindung mit unterschiedlicher Ausbildung der Schleife
3 parallel geschaltet an die gleiche Apparatur angeschlossen sein.