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Lötmasse zum Befestigen der Angel von Bestecken, Werkzeugen u. dgl.
in Metallgriffen. Die Erfindung betrifft eine Lötmasse zum Befestigen der Angel
von Bestecken, Werkzeugen u. dgl. in Metallgriffen. Es ist bereits ein Verfahren
zur Verbindung von Angel und Metallgriff bei Messern und Gabeln bekannt geworden,
bei dem die Befestigung durch -Umschmelzen mittels eines an sich bekannten Gemisches
von Zinn oder Blei mit Feilspänen eines harten und schwer schmelzbaren Metalles,
z. B. Messingfeilspänen, vorgenommen wird. Bei diesem Verfahren konnte es vorkommen,
daß Hartlotteile in ungenügender Weise mit dem Weichlot verbunden werden.--
Nach
der Erfindung werden die Hartlotteilchen kleinkörnig gehalten, während die Weichlotteile
aus großen Körpern bestehen. Beim Einschmelzen des Weichlotes fließt dieses von
oben auf das Hartlot herunter, so daß keine Hartlotteile auf die Oberfläche des
Weichlotes gelangen können. Den Abschluß der Lötmasse bildet ein Pfropfen aus reinem
Weichlot, von dem sich auch im Gebrauch kein Teil lösen kann.
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Die Anwendung und die Verarbeitung der neuen Lötmasse ist an einem
Messer in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht, und es stellt dar: Abb.
i eine Ansicht der Klinge eines Messers mit Angel, Abb. a eine Ansicht eines hohlen
Metallgriffes, teilweise geschnitten, Abb. 3 eine teilweise Ansicht der Messerklinge
nach dem Einsetzen in den Griff vor ihrer Verbindung mit ihm, Abb. 4 Griff und Klinge
in der Lage, in welcher die Befestigung der Angel im Griff stattfindet, Abb. 5 einzelne
Körnchen der zur Verbin dun- dienenden Masse in stark vergrößertem Maß stabe, Abb.6
eine Vorderansicht und teilweisen Schnitt einer Vorrichtung zur Verbindung der Klinge
mit dem Griff in kleinerem Maßstabe, Abb. 7 eine Seitenansicht der Vorrichtung,
Abb. 8 einen teilweisen Längsschnitt durch den -Griff nach beendigtem Einsetzen
der Klinge.
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Die Klinge i eines Messers weist eine kurze Angel 2 auf. Sie kann.
zum Zwecke besseren Haltens im Griffe gerauht oder mit Einkerbungen 3 versehen sein.
Als Griff dient ein hohler Metallgriff ¢ von beliebiger Form-Als Mittel zur Befestigung
der Angel in dem Griff dient eine Masse, welche aus kleinen Teilchen eines Hartlotes,
z. B. aus Messingfeilspänen, und einem Weichlot, z. B. Zinn, besteht. Wesentlich
ist, daß das Hartlot in Gestalt von kleinen Körnchen und das Weichlot in Gestalt
von Stangen oder Stücken größeren Durchmessers Verwendung findet, wobei ein trockenes
Lötmittel, z. B. Kolophonium, die innige Verbindung der Hartlot- und Weichlotteile
miteinander sichert. Dieses trockene Lötmittel, das keine Säure enthalten darf,
versieht jedes einzelne Körnchen des Hartlotes mit einer Umhüllung, so daß blanke
Metallflächen auch beim Gemengezustand des Hartlotes nicht vorhanden sind, welche
oxydieren und das Anhaften des Weichlotes an den Hartlotteilen verhindern könnten.
In der Zeichnung ist dies in Abb. 5 veranschaulicht, wo mehrere Hartlotteilchen
6 mit einem verhältnismäßig dicken Überzug von einem trockenen Lötmittel 7, z. B.
Kolophonium, angedeutet sind. Das Gewichtsverhältnis von Hartlot (Messingfeilspäne
samt Kolophonium) zu dem Weichlot (Zinn) wird ungefähr zweckmäßig im Verhältnis
von i : 3 gewählt.
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Für das Einsetzen wird vorteilhaft ein Rahmen verwendet, welcher aus
zwei durch Stangen 8 verbundenen Querarmen g und io besteht. In dem Querarm g ist
eine Aushöhlung i i zur Aufnahme des Griffendes und in dem Querarm io ein Einschnitt
i2 zur Aufnahme des Werkzeugteiles, z. B. der Klinge i, vorgesehen. Auf den Stangen
8 ist ein . Querhaupt 13 verschiebbar angeordnet und steht unter der Wirkung von
Federn i4..
Dieses Ouerhaupt besitzt eine versenkte Aussparung
15 zur Aufnahme des Balanceteils 16 des Messers oder des sonstigen Innenendes
des Griffes.
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Eine beliebige Brennereinrichtung ist vorgesehen, z. B. bestehend
aus einem Brennerrohr 17 mit Abzweigröhrchen 18 und einer Haltevorrichtung i9, auf
welche das Querhaupt 13 aufgelegt werden kann. In den Abzweigröhrchen i8 sind gegen
die Mitte der Vorrichtung gerichtete Ausströinöffnungen vorgesehen.
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Das Einsetzen der Klinge des Besteckes oder des Arbeitsteiles in den
Metallgriff geht in folgender Weise vor sich: Die mit dem trockenen Lötmittel überzogenen
Hartlotteilchen werden in bestimmter Menge ungefähr entsprechend dem erwähnten Mengenverhältnis
i : 3 in den hohlen Griff eingefüllt, so daß sie sich als lose Masse a am Grunde
des Griffes ansammeln. Eine Stange Weichlot von größerem Querschnitt, z. B. eine
Kugelstange 2o oder einzelne Stücke größeren Querschnitts, wird ebenfalls eingeworfen,
und sodann wird die Angel 2 in den Griff eingesteckt (vgl. Abb. 3).
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Das Besteck oder Werkzeug wird sodann umgedreht, so daß es in die
Lage nach Abb. 4. zu stehen kommt, und in dieser Lage zwischen dem federnden Ouerhaupt
13 und dem festen Querarm g eingespannt. Bei dieser Stellung hat sich die
Masse u der Hartlotteilchen neben der Angel 2 angesammelt, während das Weichlot,
z. B. die Kugelstange 20, sich darüber befindet, -da der Durchmesser dieser Stange
so gewählt ist, daß sie wenig oder gar nicht in den Zwischenraum 21 zwischen der
Angel und der Innenwandung des Griffes eintreten kann. Bei dem Herabfallen der Hartlotteilchen
über die Angel und Entlangstreichen an derselben geben die Hartlotstücke einen Teil
des sie umhüllenden trockenen Lötmittels an die Angel ab, so daß dieselbe durch
dieses Lötmittel gänzlich eingestaubt wird und ein besonderes Verzinnen der abgebeizten
Angel nicht erforderlich ist.
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Wird nun der Griff durch beliebige Mittel, z. B. die Flammen 22 des
Brenners 17, langsam erwärmt, so schmilzt die Weichlotstange 20, und das Weichlot
fließt unter Durchströmen der Hartlotmasse (angedeutet durch Pfeil 23) unter
vollkommenem Verschmelzen mit den Einzelteilen des Hartlotes nach unten. An (lern
Austreten einzelner Tröpfchen an dem Balanceteil kann erkannt werden, daß die Durchrnischung
der Hartlotteile mit dem Weichlot vollständig stattgefunden hat. Nach dein Erstarren
hat sich um die Angel ein nicht die geringsten Hohlräume aufweisender Befestigungsklotz
im Griff gebildet, welcher bei dem vorerwähnten Mengenverhältnis ungefähr aus drei
Zonen verschiedener Beschaffenheit besteht, einer Zone A im wesentlichen aus Weichlot
mit wenig oder gar keinen Hartlotteilehen, welche den Balanceteil gut gegen den
Griff abdichtet und das Eintreten von Feuchtigkeit verhindert, einer Zone B, welche
aus Hart- und Weichlotteilen mit überwiegendem Hartlotcharakter besteht und deshalb
die Angel besonders wirksam im Griff befestigt sowie ein Lockern derselben auch
bei starker Beanspruchung verhindert, und endlich aus einer Zone C, welche nur aus
Weichlot besteht und die Befestigungsmasse nach dem Innern des Griffes zu durch
Bildung eines dichten Pfropfens abschließt. Durch diesen Pfropfen wird verhindert,
daß durch Stöße beim Fall des Besteckes auf harten Boden o. dgl. sich kleine Stücke
des Hartlotes lösen und ein klirrendes Geräusch bei der Benutzung des Besteckes
erzeugen können. Der verbleibende Hohlraum 2¢ in dem Griff macht letzteren leicht
und handlich.
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Die Erwärmung kann anstatt durch Brennen von Gas auch durch eine andere
Wärmequelle, z. B. den elektrischen Strom, geschehen.