DE914322C - Verfahren zur Herstellung poroeser Massen oder poroeser Formkoerper aus Polymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung poroeser Massen oder poroeser Formkoerper aus PolymerisatenInfo
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- DE914322C DE914322C DEB551A DEB0000551A DE914322C DE 914322 C DE914322 C DE 914322C DE B551 A DEB551 A DE B551A DE B0000551 A DEB0000551 A DE B0000551A DE 914322 C DE914322 C DE 914322C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J9/00—Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof
- C08J9/04—Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof using blowing gases generated by a previously added blowing agent
- C08J9/06—Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof using blowing gases generated by a previously added blowing agent by a chemical blowing agent
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Description
Die Herstellung von porösen umgeformten Massen oder von porösen Formkörpern aus Polymerisaten
erfolgt bisher technisch in der Weise, daß man die Polymerisate mit einem Stoff, der sich in der
Hitze unter Bildung von Gasen zu zersetzen vermag (Treibmittel), möglichst innig vermischt und
dann die Mischung auf Temperaturen erhitzt, bei denen sich das Treibmittel zersetzt und das Polymerisat
plastisch geworden ist. Diese Arbeitsweise
ίο bietet aber Schwierigkeiten, insbesondere ist das
gleichmäßige Mischen des Treibmittels mit dem Polymerisat häufig umständlich, und anderseits bereitet
es auch schon oft Schwierigkeiten, das Polymerisat überhaupt erst in eine so feine Verteilungs-
t5 form zu bringen, daß es mit dem Treibmittel
einigermaßen homogen vermischbar ist. Man hat zur Umgehung dieser Schwierigkeiten schon vorgeschlagen,
bei gewöhnlicher Temperatur gasförmige Lösungsmittel für die Polymerisate, z. B.
Methylchlorid, als Treibmittel zu verwenden und das Polymerisat bei erhöhter Temperatur in druckfesten
Gefäßen in einem derartigen Treibmittel zu lösen und dann nach Abkühlen durch Entspannen
des Druckes die Masse aufzuschäumen. Dieses Verfahren ist aber technisch umständlich.
Es wurde nun gefunden, daß man in einfacher Weise poröse Massen und Formkörper sehr gleichmäßiger
Beschaffenheit herstellen kann, wenn man Lösungen oder homogene Gemische aus Treibmitteln
und polymerisierbaren Monomeren unter Bedingungen polymerisiert, bei denen sich das
Treibmittel zersetzt und das Polymerisat in poröser
Form entstehen läßt. Man kann dabei Polymerisationsbeschleuniger zusetzen, falls dies erforderlich
ist, und den Monomeren zwecks Erleichterung der gleichmäßigen Verteilung der Treibmittel und
Erhaltung des feinen Verteilungsgrades auch polymere Stoffe beifügen. Es können dafür Polymere
aus den gleichen Monomeren, die mit dem Treibmittel gemischt werden sollen, oder auch aus
anderen Stoffen, deren Polymere in den besagten ίο Monomeren löslich sind, verwendet werden.
Bei der praktischen Ausführung des Verfahrens kann man von einer Lösung oder einem Gemisch
von Treibmitteln und Monome-rein und gegebenenfalls Polymer em ausgehen und unter Bedingungen,
bei denen sich das Treibmittel noch nicht zersetzt, das Monomere weitgehend polymerisieren und dann
die Temperatur so steigern, daß sich das Treibmittel zersetzt, und dabei auspolymerisieren. Man
kann aber auch in zwei getrennten Stufen arbeiten, ao und zwar derart, daß man zunächst das Gemisch
oder die Lösung von Monomeren! und Treibmittel unter Bedingungen, bei denen sich das Treibmittel
noch nicht oder höchstens wenig zersetzt, polymerisiert, bis praktisch alles Monomere auspolys5
merisiert ist. Dann kann man das Polymerisat entweder gleich anschließend auf die Zersetzungstemperatur des Treibmittels erhitzen oder es auch
gegebenenfalls erst zu einem späteren Zeitpunkt den Zersetzungsbedingungen für das Treibmittel
aussetzen. Dieser letztgenannte Fall hat insbesondere praktische Bedeutung für die 'Zwecke, bei
denen die Herstellung der porösen Formkörper an anderer Stelle als die Polymerisationerfolgt. Man kann
dann das Treibmittel enthaltende Polymerisat zweckmäßig in körnigen oder pulverigen Zustand bringen,
um es leicht und in dosierbarer Menge in die Form für den beabsichtigten Formkörper bringen
zu können. Man braucht in diesem Fall nach Füllen der Formen und gegebenenfalls druckfestem
Verschließen nur noch die Bedingungen anzuwenden, unter denen sich das Treibmittel zersetzt,
d. h. insbesondere auf erhöhte Temperatur zu erwärmen, um den gewünschten porösen Formkörper
zu erhalten.
+5 Geeignete Monomere für das Verfahren sind insbesondere
Styrol und Methacrylester wie auch Gemische dieser Stoffe mit anderen polymerisierbaren
Verbindungen, z. B. Vinylestern, Acrylestern, Maleinestern u.dgl. Als polymere Stoffe, die in den
Monomeren gelöst sein können, seien erwähnt: Polystyrol, Polymethacrylsäureester, Polyacrylester, Polyvinylester,
Polyisobutylen wie auch Mischpolymerisate aus den diesen Polymeren zugrunde liegenden
Monomeren oder diesen Monomeren und anderen polymerisierbaren Stoffen, ferner auch Cellulosederivate
oder filmbildende Polykondensationsprodukte.
Geeignete Treibmittel sind insbesondere solche, die sich bei erhöhter Temperatur unter Bildung
großer Mengen gasförmiger Produkte zersetzen, beispielsweise Ammoniumqarbonat oder Ammoniumbicarbonat,
Azo-di-isobuttersäurenitril, Azo-di-hexahydrobenzoesäurenitril oder Diazoaminobenzol. Insbesondere
bei Verwendung von Treibmitteln, die bereits unter milden Pölymerisationsbedingungen
sich in geringem Maße unter vorübergehender Bildung von Radikalen zersetzen, erübrigt es sich
häufig, besondere Polymerisationskatalysatoren beim Polymerisieren der Lösungen oder Gemische der
Monomeren und Treibmittel zuzufügen. Im allgemeinen
ist aber die Mitverwendung besonderer Katalysatoren, insbesondere der bekannten peroxydischen
Polymerisationskatalysatoren, empfehlenswert. Die Lösungen oder Gemische der Monomeren und Treibmittel können auch noch
Weichmacher, Füllstoffe oder sonstige Zusatzstoffe enthalten.
Eine Lösung von 160 Teilen Polystyrol in
240 Teilen Monostyrol wird mit 3 5 Teilen Azo-diisobuttersäurenitril und 3,5 Teilen Benzoylperoxyd
versetzt und das Ganze gründlich durchmischt. Die erhaltene homogene Masse wird in eine Form
für eine Platte gebracht und 6 Tage bei 25° gelagert.
Das Monostyrol ist dann polymerisiert. Die erhärtete Masse wird aus der Form genommen
und ι Stunde auf 112° erhitzt. Dabei bläht sich die
Masse stark auf, und man erhält nach dem Abkühlen einen gleichmäßig porösen Formkörper, der
ein spez. Gewicht von etwa 0,1 hat und sich durch
hohe Druckfestigkeit auszeichnet.
Eine Lösung von 400 Teilen Polystyrol in 600 Teilen Monostyrol wird mit 100 Teilen Azodi-hexahydrobenzoesäurenitril
und 10 Teilen Benzoylperoxyd in einem Kneter unter Kühlung auf etwa
20° zu 'einer homogenen Masse verarbeitet. Diese wird in einer offenen Form, die ihrerseits in einem
Druckgefäß steht, unter 8 Atm. Stickstoffdruck bei 300 gelagert. Sie ist nach 4 Tagen in einen harten,
festen Körper übergegangen. Erhitzt man diesen ι Stunde .auf etwa η 5°, so erhält man einen
porösen Formkörper vom spez. Gewicht 0,14.
100 Teile hochpolymeres Isobutylen werden auf
der Mischwalze bei etwa 300 mit 400 Teilen Monostyrol und 100 Teilen Polystyrol verwalzt, und der
homogenen Mischung werden 150 Teile Azo-diisobuttersäurenitril
und S Teile Benzoylperoxyd zugefügt, und das Ganze wird weitere 5 Minuten verwalzt.
Die Masse wird dann bei Raumtemperatur etwa 6 Tage gelagert. Sie liefert danach bei 2stündigem
Erwärmen auf 1200 ein poröses, zähes, weiches Produkt vom spez. Gewicht 0,2.
. Beispiel 4
Eine Lösung von 450 Teilen Polymethacrylsäure- iao
methylester in 550Teilen monomerem Methacrylsäuremethylester
wird mit 120 Teilen Ammoniumbicarbonat und 10 Teilen Benzoylperoxyd versetzt,
und das Ganze wird homogen verrührt. Die erhaltene Masse wird dann 14 Tage bei 20° gelagert.
Es entsteht ein fester Block, der bei astündigem
Erwärmen auf 95 bis ioo° einen gleichmäßig
porösen Formkörper vom spez. Gewicht 0,2 liefert.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung poröser Massen oder poröser Formkörper aus Polymerisaten, dadurch gekennzeichnet, daß man Lösitngen oder homogene Gemische aus gasabspaltenden Treibmitteln, polymerisierbaren Monomeren und gegebenenfalls Polymerisationsbeschleunigern sowie bochpolymeren Stoffen unter Bedingungen polymerisiert, bei denen sich das Treibmittel noch nicht oder nur wenig zersetzt, und die erhaltenen Massen, gegebenenfalls in Formen, auf Temperaturen erwärmt, bei denen sie erweichen und die Treibmittel sich zersetzen.Angezogene Diruckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 582 770.© 9524 6.54
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB551A DE914322C (de) | 1949-11-04 | 1949-11-05 | Verfahren zur Herstellung poroeser Massen oder poroeser Formkoerper aus Polymerisaten |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE681510X | 1949-11-04 | ||
DEB551A DE914322C (de) | 1949-11-04 | 1949-11-05 | Verfahren zur Herstellung poroeser Massen oder poroeser Formkoerper aus Polymerisaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE914322C true DE914322C (de) | 1954-07-01 |
Family
ID=25946160
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB551A Expired DE914322C (de) | 1949-11-04 | 1949-11-05 | Verfahren zur Herstellung poroeser Massen oder poroeser Formkoerper aus Polymerisaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE914322C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1158241B (de) * | 1961-03-29 | 1963-11-28 | Huels Chemische Werke Ag | Verfahren zur Herstellung eines aufschaeumbaren thermoplastischen Kunststoffes |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB582770A (en) * | 1943-11-17 | 1946-11-27 | Wingfoot Corp | Sponge rubber |
-
1949
- 1949-11-05 DE DEB551A patent/DE914322C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB582770A (en) * | 1943-11-17 | 1946-11-27 | Wingfoot Corp | Sponge rubber |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1158241B (de) * | 1961-03-29 | 1963-11-28 | Huels Chemische Werke Ag | Verfahren zur Herstellung eines aufschaeumbaren thermoplastischen Kunststoffes |
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