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Feuerlöscher mit eine Löschflüssigkeit enthaltender Ampulle Unter
den Flüssigkeiten mit niedrigem Siedepunkt ist das Methylbromid eines der wirksamsten
Löschmittel bei Kohlenwasserstoffbränden. Es wird deshalb gegenwärtig zum Füllen
der für Kraftfahrzeuge bestimmten Feuerlöscher benutzt. Das Methylbromid kocht bei
+4oqC, so daß es möglich ist, durch Umkehrung des Feuerlöschers das ungehinderte
Herausspritzen dieser Flüssigkeit zu erzielen, sofern nur die Außentemperatur über
dem erwähnten Siedepunkt liegt; anderenfalls ist in gewissen. Fällen eine besondere
Vorrichtung nötig, um die Flüssigkeit bei Gebrauch aufzuwärmen. Diese so leicht
siedende Löschflüssigkeit hat dagegen den großen Nachteil, daß sie durch jeden Verschluß
hindurch entweichen kann. Die Erfindung betrifft nun einen Feuerlöscher, der namentlich
die Verwendung einer flüchtigen Löschflüssigkeit, z. B. des Methylbromids, unter
den günstigsten Verhältnissen gestattet, und, bei dem die Löschflüssigkeit in einer
Ampulle mit an einer vorbestimmten Stelle mühelos von Hand aufbrechbaren Spitze
enthalten ist. Gegenüber bekannten Feuerlöschern dieser Art besteht die Erfindung
darin, daß das Aufbrechen des Löschmittelbehälters, der aus einer vorzugsweise aus
Glas od. dgl. gebildeten Ampulle mit an einem ihrer Enden vorspringender Spitze
besteht, mittels einer Vorrichtung erfolgt, die durch einen Abzug betätigt werden
kann, wobei die Ampulle vorteilhaft derart aufgebrochen wird, daß an derselben
noch
ein röhrchenförmiger Spitzenstumpf von ausreichender Länge zurückbleibt, um dem
austretenden Flüssigkeitsstrahl eine bestimmte Richtung aufzuzwingen.
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In einer Abwandlung dieser Ausbildung besitzt der Feuerlöscher außerdem
noch ein Rohrstück für die Aufnahme der zweckmäßig herausnehmbaren und somit auswechselbaren
Ampulle.
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Um eine bequeme Handhabung mit der einen Hand und ein. genaues Anvisieren
des Brandherdes zu gestatten, ist der Feuerlöscher vorteilhaft am hinteren Ende
mit einem Griffschaft versehen und nimmt alsdann äußerlich die Gestalt einer Pistole
oder eines Revolvers an, dessen Lauf zur Aufnahme der Ampulle dient.
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Ein Feuerlöscher dieser Bauart gestattet ein rasches und einfaches
Einsetzen der Ampulle und folglich ein ebenso rasches Auswechseln derselben. Ferner
ist die Ampulle stoßsicher untergebracht. Bei Nichtbenutzung läßt sich der Feuerlöscher
z. B. mittels einer Raste sichern. Endlich erfolgt das Zerstäuben der Flüssigkeit
in Gestalt eines Strahls von feinsten Tröpfchen.
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Da der Feuerlöscher selbst nur wenig Platz beansprucht, läßt er sich
bequem in einem Fach des Schaltbrettes und selbst am Boden eines Kraftfahrzeuges
unterbringen und auf einer Temperatur halten, die gewöhnlich ausreicht, um die flüchtige
Flüssigkeit infolge ihres niedrigen Siedepunktes sofort herausspritzen zu lassen.
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In einer besonderen Ausführungsart des Feuerlöschers mit imRohrstück
untergebrachterAmpulle befindet sich einerseits im vorderen Ende des Rohrstückes
eine gleitbar verschiebbare, von einer beispielsweise in die Rohrmündung eingeschraubten
Verschlußkappe gehaltene Hülse, die eine Korkscheibenlagerung für das Kapillarende
derAmpulle enthält; ferner ist unter dem Rohrstück die Abzugsvorrichtung angeordnet,
deren Abzugsstollen mit einem Finger in Verbindung steht, der an ein Schwunggewicht
anstößt,das unter derEinwirkung einer Spannfeder plötzlich um einen waagerechten
Lagerstift ausschwingen und dabei das Ende des besagten Kapillarröhrchens abschlagen
kann.
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In einer abgewandelten Ausführung besteht das Schwunggewicht aus einem
Winkelhebel, der am Ende einer mit dem Abzugsstollen. der Abzugsvorrichtung verbundenen
Stange angelenkt ist und unter der Einwirkung des Abzugsstollens plötzlich um einen
festen Zapfen ausschwingen kann, wobei ein nachgiebiger Teil, z. B. eine zugebogene
Blattfeder, ein leichtes Einschnappen dieses Schwunggewichtes gewährleistet.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung .ergeben sich aus
der nachstehenden Beschreibung, die sich auf ein in der Zeichnung dargestelltes
Ausführungsbeispiel bezieht.
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Fig. i veranschaulicht den Feuerlöscher gemäß der Erfindung in Seitenansicht
und teilweise im Schnitt; Fig. 2 ist eine im größeren Maßstab gehaltene schaubildliche
Ansicht der Teile, die in Fig. i vom Kreis II eingeschlossen sind; Fig. 3 zeigt
eine abgewandelte Ausführung des in Fig. i dargestellten Schwunggewichtantriebs.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. i und 2 ist die Löschflüssigkeit,
beispielsweise Methylbromid, in einer Glasampulle i enthalten. Diese Ampulle in:
Gestalt eines Rohres mit einem Durchmesser von etwa flo mm und einem Fassungsvermögen
von ioo ccm ist an einem seiner Enden durch einen abgerundeten Boden 2 und .am anderen
Ende durch ein Kapillarröhrchen 3 mit einem Durchmesser von weniger als i mm abgeschlossen.
Das Kapillarröhrchen 3 ist 2 bis 2,5 cm lang und gestattet das Austreten der Löschflüssigkeit
in einem langen geradlinigen Strahl.
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Die Ampulle i sitzt im Lauf 4 einer pistolenartig ausgebildeten Vorrichtung,
die mit einem Griffschaft 5 und einer Abzugsvorrichtung 6 mit Abzugsstollen 7 versehen
ist.
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Die lichte Weite des Pistolenlaufs 4 ist etwas größer als der Durchmesser
der Ampulle i, so daß diese in bezug auf die Längsmittellinie des Laufs 4 eine leichte
Schräglage einnehmen kann.
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In der Mitte ihrer Länge ist die Ampulle in einem Filzring 8 gelagert,
der beispielsweise an der Innenwand des Laufs 4 festgeklebt ist.
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Das Kapillarröhrchen 3 der Ampulle i ist in einer harten Korkscheibenlagerung
9 eingebettet, die in einer dünnen Hülse io festgenagelt ist. Die Nägel ii sind
durch sechs in der Hülsenwand io vorgesehene Löcher eingetrieben.
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Die Hülse io ist innerhalb des Pistolenlaufs leicht verschiebbar und
am Vorderende mit einer einwärts gerichteten Umbördelung 12 versehen, die es gestattet,
die ganze Hülse samt der Korkscheibenlagerung 9 mit den Fingern herauszuziehen.
Die axiale Bohrung 13 der Korkscheibe 9 ist kegelförmig nach hinten aufgeweitet,
damit das Kapillarröhrchen 3 leichter eingeführt und an der Spitze des Hohlkegels
bei 13 besser eingespannt werden kann.
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Die Ampulle i, deren Länge leicht schwanken kann, wird von einer weichen
Feder 14, die zwischen dem Laufboden 15 und dem Boden 2 der Ampulle zusammengepreßt
ist, gegen die Korkscheibenlagerung 9 gepreßt und auf diese Weise vor Stößen. und
Schlägen geschützt. Die Hülse io nimmt eine unverrückbare Lage ein, sobald sie durch
eine in die Laufmündung eingeschraubte Verschlußkappe 16 befestigt ist. Die Verschlußkappe
16 ist an ihrem Außenrand 17 gerändelt, um ihr Ein- und Ausschrauben zu gestatten.
In ihrer Mitte befindet sich ein großes rundes Loch 18, das durch ein Gitter i9
abgeschlossen ist. Dieses Gitter i9 schützt die Ampullenspitze 3 und bewirkt gleichzeitig,
daß sich der hindurchtretende Flüssigkeitsstrahl teilweise innerhalb seines Spritzkegels
zerstäubt.
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Die Pistole wird normalerweise am Griffschaft 5 festgehalten, der,
am hinteren Ende des Feuerlöschers angebracht, das Übergewicht des letzteren nach
vorn vexlegt und auf diese Weise das Herausspritzen der Flüssigkeit aus dem Kapillarröhrchen
3 begünstigt. Es ist nämlich notwendig, daß die
Ampulle nach unten
geneigt bleibt, damit nicht nur die Dämpfe, sondern auch die Flüssigkeit selbst
nach vorn drängen kann.
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Die Abzugsvorrichtung 6 ist in ihrer Gesamtheit unter dem Lauf .4
angeordnet, so daß die lichte Weite des letzteren ungeschmälert bleibt und- auf
diese Weise die Einführung des Glaskolbens durch die Laufmündung gestattet ist.
In der Nähe der Laufmündung sind der Lauf .4 und die Hülse io mit einem nach unten
offenen Ausschnitt 20 versehen, um das Ausschwingen eines Schwunggewichtes zi zu
gestatten. Dieses Schwunggewicht 21 schlägt bei seinem plötzlichen Ausschwingen
auf das Ende des Kapillarröhrchens 3 auf und bricht es auf halber Länge bei 13 .ab.
Das Schwunggewicht 21 sitzt an einem Hebel 22, der um einen Zapfen 23 angelenkt
ist und einen kurzen abgerundeten Absatz 24 aufweist. Am Vorderende bildet das Schwunggewicht
21 eine Raste 25, in die ein über die Abzugstange 27 mit dem Abzugsstollen 7 verbundener
Sperrfinger 26 eingreift. Der Abzugsstollen 7 und die Abzugstange 27 sind durch
die Feder 28 zurückgeschoben und werden in dieser zurückgeschobenen Stellung von
einem mit einer Warze 3o der Abzugstange 27 zusammenwirkenden Sperranschlag 29 festgehalten.
Der Abzugsstollen 7 ist bei 31 angelenkt. Der Schwunggewichthebel 22 wird von einer
mittels eines Zapfens 33 an der Pistole befestigten Abzugfeder 32 emporgeschwungen.
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Die Arbeitsweise des Feuerlöschers ist ohne weiteres verständlich.
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Nachdem die Ampulle i in den Lauf ,4 eingeschoben ist, wird das Herausspritzen
der Löschflüssigkeit durch Abdrücken des Abzugsstollens 7 erzielt. Vor Benutzung
des Löschers muß allerdings erst der als Sicherung dienende Sperranschlag 29 umgelegt
werden.
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Beim Abdrücken des Abzugsstollens 7 schiebt dieser die Abzugstange
27 und den Sperrfinger 26 vorwärts. Das Schwunggewicht 21 wird dadurch freigegeben
und von der Feder 32 plötzlich emporgeschwungen. Das um den. Zapfen 23 angelenkte
Schwunggewicht 21 schlägt dabei heftig auf das röhrchenförmige Ende 3 der Ampulle
i auf und schlägt dasselbe ab.
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Die Feder32 stützt sich an dem bei 23 gelagerten Hebelarm 22 ab, und
dieser nimmt sofort wieder seine Parallellage zur Feder 32 an, so daß das Schwunggewicht
21 dem Flüssigkeitsstrahl nicht im Wege bleibt.
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DerFlüssigkeitsstrahl spritzt durch dasGitteri9 heraus und wird von
dem letzteren teilweise in feine Tröpfchen zerstäubt.
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Das Einsetzen einer vollen Ampulle und das Auswechseln einer entleerten
Ampulle läßt sich einfach auf folgende Weise vornehmen: Die gerändelte Verschlußkappe
16 wird aus der Laufmündung herausgeschraubt, und der Sicherungsknopf 29 wird niedergedrückt.
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Es sei angenommen, daß die Feder 32 entspannt und das Schwunggewicht
21 angehoben ist. In diesem Falle wird zuerst das Schwunggewicht 21 heruntergedrückt,
um es durch # die Raste 25 am Sperrfinger 26 einzuhängen.
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Der Sicherungsknopf 29 wird alsdann wieder hochgeschoben.
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Die Hülse io mit der kegelig gelochten harten Korkscheibe 9 wird alsdann
aus dem Lauf q. herausgezogen, und eine mit Methylbromid gefüllte Ampulle wird nun,
mit dem ausgebauchten Boden 2 vorweg, in den Lauf derart eingeschoben, daß dieser
Boden 2 die weiche Feder 14 leicht zusammenpreßt.
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Die Hülse io wird. wieder eingesetzt, wobei darauf zu achten ist,
daß ihr Schlitz 2o nach unten gekehrt mit dem entsprechenden Ausschnitt im Lauf
q. zur Deckung kommt.
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Ist das Kapillarröhrchen 3 zufällig nicht ganz achsgerecht, so wird
sich die kegelige Bohrung der Korkscheibe nichtsdestoweniger mit ihrer großen Basis
auf dasselbe aufschieben., so daß das Röhrchen 3 bei 13 in der Mitte des Laufquerschnittes
zu liegen kommt.
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Es braucht alsdann nur noch die Verschlußkappe 16 in die Laufmündung
wieder eingeschraubt zu werden.
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Die Ampulle i wird auf diese Weise von der Feder 14 gut in der Richtung
zur Laufmündung angepreßt, und der Filzring 8 verhindert jede Berührung der Ampulle
mit dem eisernen. Laufrohr, so daß die Ampulle bruchsicher gelagert bleibt.
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In der abgewandelten Ausführung gemäß Fig. 3 hat das zum Abschlagen
des Kapillarröhrchenendes bestimmte Schwunggewicht 21a die Gestalt eines um einen
waagerechten Zapfen 23a schwingbaren Winkelhebels, dessen kurzer Arm an seinem Ende
3q. durch die Zugstange 27a über die Schubstange 27 (Fig. i) und einen nicht dargestellten
Schwengel mit dem Abzugsstollen 7 verbunden ist.
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Am Ende des langen Hebelarms 35 wird das Schwunggewicht 21a durch
eine kleine Blattfeder 36 leicht zurückgehalten, die mit ihrem unteren Ende am Pistolenlauf
q. befestigt und an ihrem oberen Ende leicht zugebogen ist, derart, daß sie das
Schwunggewicht Zia ausschnappen läßt, sobald dieses seine Schwingbewegung beginnt.
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Beim Abdrücken des Abzugsstollens 7 wird die Schubstange 27 vorgeschoben,
wodurch die Zugstange 27a in der Gegenrichtung zurückgezogen wird und dabei das
Ende des Hebelarms 3¢ ebenfalls anzieht, so daß das Schwunggewicht 21a um seinen
Zapfen 23a ausschwingt. ,Das Schwunggewicht löst sich dabei plötzlich von der Schnappfeder
36 und schlägt auf das Kapillarröhrchen heftig auf, das in der Mitte seiner Länge
abbricht. Die selbsttätige Rückführung des Schwunggewichtes in seine Ausgangsstellung
erfolgt durch die Abzugfeder 28a.
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Selbstverständlich beschränkt sich die vorliegende Erfindung keineswegs
auf die nur beispielshalber dargestellten und beschriebenen Einzelheiten der Ausführung.
So könnte der Feuerlöscher auch ohne Griffschaft etwa in Gestalt einer Handlampe
ausgebildet sein, und der Feuerlöscher könnte auch nur aus einer Ampulle mit ziemlich
langer
Spitze bestehen, deren Ende bei Ingebrauchnahme durch die durch den Abzug 7 zu betätigende
Vorrichtung abgebrochen wird. Der Feuerlöscher könnte ferner mehrere Rohrstücke
nebeneinander aufweisen, und zur Entladung der in die einzelnen Rohrstücke eingesetzten
Löschflüssigkeitsampullen könnte eine Mehrfachabzugvorrichtung mit einem oder mehreren
Abzugsstollen für zweckmäßig nacheinander erfolgende Auslösung der Löschmittelstrahlen
vorgesehen sein.