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Verfahren zur Herstellung von Pigmentdrucken bzw. -klotzungen auf
Textilien Es wurde bereits die Herstellung unlöslicher Überzüge durch Vernetzen
basischer, in Form ihrer Salze wasserlöslicher Polymerisate auf Basis ungesättigter
Ester mit polyfunktionellen Verbindungen, insbesondere zur Herstellung von Pigmentdrucken,
vorgeschlagen.
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Es wurde nun gefunden, daß das Verfahren zur Erzeugung von Pigmentdrucken
bzw. -klotzungen einer allgemeinen Anwendung fähig ist. Es eignen sich hierfür diejenigen
basischen Verbindungen mit zwei oder mehreren primären oder sekundären Aminogruppen,
die für sich oder in Form ihrer Salze mit Säuren zum mindesten eben wasserlöslich
sind, wobei die Löslichkeit so bemessen sein soll, daß sie durch eine Vernetzungsreaktion
leicht und vollständig aufgehoben werden kann.
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Solche Löslichkeitseigenschaften sind insbesondere Verbindungen mit
einem größeren Molekulargewicht eigen. Obgleich eine bestimmte Grenze nach unten
nicht angegeben werden kann, wird im allgemeinen ein Mindestmolekulargewicht von
etwa 5oo notwendig sein. In erster Linie werden Körper in Frage kommen, die durch
Polymerisation oder Kondensation entstanden sind.
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Man kann basische Gruppen in Polymerisate auf verschiedene Weise einbringen,
z. B. durch Einpolymerisation von Verbindungen, deren reaktionsfähige Gruppen mit
Di- oder Polyaminen so umgesetzt werden, daß im Endprodukt basische Gruppen verbleiben.
Als Beispiel aus den zahlreichen Möglichkeiten sei angeführt, daß man in Styrol
Acrylsäurefluorid einpolymerisieren und das Mischpolymerisat anschließend mit einem
Diamin, z. B. Methylpropylendiamin im Molverhältnis i : i, umsetzen kann.
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Man kann ferner Polymerisate, die reduzierbare bzw. hydrierbare Gruppen
besitzen, z. B. Nitro-oder
Nitrilgruppen, durch Einwirkung naszierend
oder katalytisch erregten Wasserstoffs in basische Polymerisate verwandeln.
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Nach USA.-Patentschrift 2 12,2 707 ist es möglich, Polyvinylmethylketone
durch Umsetzung mit Ammoniak basisch und wasserlöslich zu machen. Diese basischen
Harze werden durch Erhitzen unlöslich gemacht. Wenn sie erfindungsgemäß mit bifunktionellen
Verbindungen vernetzt werden, können sie wesentlich schneller und besser fixiert
werden.
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Ferner kann Pöly acrylsäurenitril durch Einwirkung siedender Polyamine,
z. B: Äthylendiamin, in wasserlösliche Derivate (vermutlich basische Amidine) übergeführt
werden.
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Polyvinylamine lassen sich durch Verseifen von polymerem Vinylsuccinimid
oder Vinylphthalimid herstellen, zweckmäßig nach einem von Reynolds (Journal America
Chemical Society, Bd. 69, S. gii) angegebenen Verfahren mit Hilfe von Hydrazinhydrat.
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Basische Polyester können aus Polyesterisocyanaten durch Umsetzung
mit Di- oder Polyaminen erhalten werden.
Für das andere Aufbauprinzip diene als Beispiel die Umsetzung von Oxalsäureester
mit Diäthylentriamin:
Ebenso können erfindungsgemäß basische Polyurethane verwendet werden, wie man sie
z. B. aus N-Acetyl-
Langkettige, iminogruppenhaltige Verbindungen können auch durch Verknüpfung höhermolekularer
Polyamidedargestelltwerden. Sokannman Polybasen, wie sie z. B. durch stufenweise
Anlagerung von bifünktionellen Aminen an Acrylsäurenitril nach anschließender Hydrierung
entstehen, durch Umsetzung mit Diisocyana-
das z. B. durch weitere Umsetzung mit folgenden bifunktionellen Verbindungen verlängert
werden kann: a) Oxalylchlorid, Oxalessigester od: dgl., b) Diisocyanate, z. B. Hexandiisocyanat,
c) Diacrylsäureamide, z. B. N-Methyldipropylentriamindiacrylsäureamid. Auch durch
Umsetzung von Polybasen mit trifunktionellen Verbindungen, wie Spermin (co, oj'-Diaminodipropyldianünobutan)
mit dem Trimeren aus Formaldehyd und Acrylsäurenitril erhältlichen Addukt der vermutlichen
Konstitution: Ferner eignen sich für das vorliegende Verfahren alle solchen höhermolekularen
Körper, in die Aminogruppen durch Austausch gegen Halogen eingeführt werden können,
z. B. gechlorte Polyisöbutylene oder gechlorte Paraffinkohlenwasserstoffe mit etwa
12 bis 2o Kohlenstoffatomen.
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Eine weitere erfindungsgemäß verwendbare Klasse bilden die Polyimine,
also Verbindungen, die N H-Gruppen in ihrer Kette tragen und die auf verschiedene
Weise zugänglich sind. Zum Beispiel kann Polyäthylenimin durch Polymerisation von
Äthylenimin dargestellt werden. Durch Kondensation von Äthylenchlorid mit Ammoniak
sind ähnliche Polyimine darstellbar: Ferner seien als geeignete Filmbildner basische
Polyamide genannt. Diese können erhalten werden durch Umsetzung von iminogruppenhaltigen
Di- oder Polycarbonsäuren bzw. ihren Estern mit Di- oder Polyaminen oder von iminogruppenhaltigen
Di- oder Polyaminen mit Di- oder Polycarbonsäuren bzw. ihren Estern. Als Vertreter
für das eine Aufbauprinzip sei beispielsweise das Kondensationsprodukt aus Iminodipropionsäure
und Äthylendiamin angeführt. diäthanolamin mit Hexandiisocyanat und anschließen
der Abspaltung der Acetylgruppe erhalten kann: ten, Säuredichloriden, Diacrylsäureamiden
u. dgl. verlängern. Beispielsweise wird Hexamethylendiamin an Acrylsäurenitrilbeiderseitigangelagert,hydriert,
dieAnlagerung des Reaktionsproduktes an ein weiteres Acrylsäurenitrilmolekül mit
anschließender Hydrierung mehrmals wiederholt bis zum gewünschtenEndprödukt
können basische Polymere erhalten werden, die erfindungsgemäß verwendet
werden können.
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Ferner können als basische Verbindungen im Sinne der Erfindung gelten:
basische Polysaccharide, z. B. sogenannte Amincellulose, Anlagerungsprodukte von
Äthylenimin an Cellulose und Aminolysate von Eiweißstoffen mit Polyaminen.
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Die Filmbildner können als freie Basen in wäßriger Lösung verwendet
werden. Zweckmäßig benutzt man aber die wäßrige Lösung ihrer Salze, um die Haltbarkeit
der Ausrüstungsansätze (Druckpasten, Klotzansätze, Imprägnierflotten) nicht durch
vorzeitiges Reagieren der Basen mit den polyfunktionellen Verbindungen zu gefährden.
Als Salze sind besonders diejenigen flüchtiger Säuren geeignet, da die flüchtigen
Säuren beim Trocknen der Ausrüstung entweichen und alsdann die Vernetzung sofort
einsetzt. Natürlich können auch nichtflüchtige Säuren Verwendung finden, wenn durch
eine alkalische Nachbehandlung die basischen Gruppen in Freiheit gesetzt werden,
insbesondere wenn eine solche alkalische Nachbehandlung während des Ausrüstungsprozesses
an sich notwendig ist.
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Als polyfunktionelle Vernetzungsmittel können alle solche Verbindungen
Verwendung finden, die zwei oder mehr mit Imino- oder Aminogruppen reagierende Reste
tragen. Geeignete Verbindungen sind beispielsweise die sogenannten Polyisocyanatabspalter,
worunter Verbindungen verstanden werden, welche in an sich bekannter Weise bei höherer
Temperatur wie polyfunktionelle Isocyanate reagieren (vgl. französische Patentschrift
876 285). Als Beispiele seien die Anlagerungsprodukte aus i Mol eines Diisocyanates
an 2 Mol eines 1, 3-Diketons bzw. 1, 3-Ketonesters, wie Acetessigester oder Malonester,
genannt. Besonders geeignet sind die Anlagerungsprodukte von Bisulfiten an polyfunktionelle
Isocyanate, welche den Vorteil haben, wasserlöslich zu sein. Als weitere vernetzend
wirkende Mittel seien polyfunktionelle Säuren, wie Adipinsäure, oder Kondensationsprodukte
der Phenoxyessigsäure mit Formaldehyd genannt. An Stelle der Säure können natürlich
auch polyfunktionelle Ester, und zwar sowohl solche mit niedrigem Molekulargewicht
als auch hochpolymere Produkte verwendet werden. Beispiel für erstere sindMethantricarbonsäuretriphenylestersowieN-Cyaniminodicarbonsäurediphenylester,
für letztere Polyacry1säureester oder ihre Derivate. Ferner seien polyfunktionelle
Aldehyde angeführt, wie Glyoxal und Chlormalondialdehyd. Sehr gut eignen sich auch
solche Vernetzungsmittel, die mehrere reaktionsfähige Doppelbindungen enthalten,
an die sich basische Imino- oder Aminogruppen anlagern können. Als Vernetzungsmittel
im Sinne der Erfindung eignet sich auch Formaldehyd und seine verschiedenen polymeren
Modifikationen oder Formaldehyd abgebende Stoffe, u. a. auch Formaldehydnatriumsulfoxylat,
das besonders wirksam im neutralen oder schwach alkalischen Medium beim Dämpfen
vernetzt.
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Die polyfunktionellen Verbindungen können auch voneinander verschiedene
funktionelle Gruppen enthalten, z. B. Acrolein, welches einerseits eine ungesättigte
Verbindung und andererseits eine Aldehydgruppe aufweist. Auch Derivate des Acroleins,
wie sein Trimeres, seine Acetale mit Zuckern oder seine cyclischen polyfunktionellen
Derivate, seien genannt. Weiter seien noch folgende geeignete polyfunktionelle Vernetzungsmittel
angeführt: Cyanurchlorid, das Umsetzungsprodukt von 1 Mol Cyanurchlorid mit 3 MOI
Äthylenimin, gemäß folgender Formel:
Reaktionsprodukte aus Triacrylformal und 2 oder 3 Mol Äthylenimin, Reaktionsprodukte
aus Phosphorsäurealkylesterdichloriden und Äthylenimin und andere, Reaktionsprodukte
aus Disulfonsäurechloriden und Äthylenimin, z. B. aus m-Phenylendisulfonsäurechlorid
und 2 Mol Äthylenimin, bis-Epoxypropyläther, saure Polyester aus 3 Mol Maleinsäureanhydrid
und 1 Mol Glycerin, Hexamethylolmelamin (Helvetica Chimica Acta 24, Bd. 316E), Umsetzungsprodukte
von Novolacken mit Epichlorhydrin, lösliche Umsetzungsprodukte von Dicyandiamid
mit Formaldehyd (Deutsche Patentschrift 671 704), quaternäre Verbindungen von Glycerinchloressigsäureester
und 3 Mol des Anlagerungsproduktes von Epichlorhydrin an Dimethvlamin der Formel
Verbindungen aus langkettigen Diolen, Formaldehyd und Pyridiniumchlorid von der
Formel
Polymethylolpolyacrylsäureamid und Allylstärke. Das Verfahren kann in verschiedener
Weise durchgeführt werden. Im Pigmentdruck wird man das in Wasser hochviskos gelöste
Salz des Filmbildners, z. B. essigsaures Polyäthylenimin, mit dem Pigmentfarbstoffteig
verrühren, man kann auch zweckmäßig die wäßrige Lösung der freien Base, sofern die
Verbindung als solche genügend löslich ist, zunächst mit dem Farbstoffpigmentteig
verrühren, dann mit Säure neutralisieren und den Vernetzer eintragen. Wenn eine
besonders haltbare Druckpaste gewünscht wird, wird man einen schwer löslichen Vernetzer
wählen und ihn in sehr fein verteilter Form anwenden, so daß er erst auf der Faser
mit dem Bindemittel reagieren kann. Man kann auch latente Vernetzer verwenden, z.
B. bei höherer Temperatur Diisocyanat abspaltende Verbindungen, wie das Additionsprodukt
von Bisulfit an Hexandiisocyanat. Als Säuren zur Neutralisation der basischen Filmbildner
dienen vor allem
flüchtige Säuren, wie Essigsäure oder Ameisensäure,
die beim Trocknen der Textilmaterialien entweichen und damit den Film zur Vernetzung
freigeben. Wenn aber mit dem Druckverfahren zwangläufig eine Alkälinachbehandlung
verbunden ist, z. B. wenn Küpenfarbstoffe oder Kupplungsfarbstoffe mitgedruckt werden,
können auch nichtflüchtige Säuren Verwendung finden, die durch das Alkali neutralisiert
werden. Beispiel i Ein Mischpolymerisat aus go Gewichtsteilen Styrol und io Gewichtsteilen
Acrylsäurefluorid, gelöst in iooTeilen Benzol, wird tropfenweise zu einer Lösung
von 3o Gewichtsteilen Methylpropylendiamin
in ioo Gewichtsteilen Butanol zugegeben. Nach beendeter Umsetzung wird mit Wasserdampf
destilliert, der Rückstand mit Wasser gewaschen, aus essigsaurer Lösung mit Natronlauge
gefällt, gewaschen und getrocknet. Das so erhaltene Material enthält -etwa a
% titrierbaren basischen Stickstoff. Es ist in verdünnter Essigsäure, schwach
opaleszierend, löslich.
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Auf ein Baumwollgewebe wird eine Druckpaste aufgebracht, die enthält
25o Gewichtsteile Tragänthverdickung 65/iooo; 4oo Gewichtsteile einer 2o°%igen schwach
essigsauren Lösung des basischen Polystyrols, Zoo Gewichtsteile eines 2o°/oigen
Pigmentfarbstoffteiges, 2o Gewichtsteile Triacrylsäureformal, i3o Gewichtsteile
Wasser.
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Nach dem Druck wird bei ioo° getrocknet. Man erhält einen sehr wasch-
und lichtechten Druck. Beispiel 2 16o Gewichtsteile eines Polyesters aus Adipinsäure
und Äthylenglykol mit einer OH-Zahl von 62 und einer Säurezahl von o,6 werden bei
13o° im Vakuum gut entwässert und bei 10o° mit 3o Gewichtsteilen Hexandiisocyanat
versetzt. Nach i ständigem Rühren (der N C O-Gehalt beträgt 3,960/',) wie berechnet)
wird mit 16o Gewichtsteilen Chloroform verdünnt und die Lösung zu 17 Gewichtsteilen
Methylpropylendiamin in ioo Gewichtsteilen Chloroform gegeben. Danach wird das Lösungsmittel
äbdestilliert und der Rückstand, der etwa 1,5 °/o basischen, titrierbaren Stickstoff
enthält, zu einer etwa 4o°/oigen Paste mit Wasser und der berechneten Menge Essigsäure
gelöst.
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Auf ein Baumwollgewebe wird eine Druckpaste aufgebracht, die enthält
35o Gewichtsteile Traganthverdickung 65/iooo, Zoo Gewichtsteile einer 4o°/oigen
schwach essigsauren Lösung des basischen Polyesters, 200 Gewichtsteile eines 2o°/oigen
Pigmentfarbstoffteiges, 2o Gewichtsteile Triacrylformal, 23o Gewichtsteile Wasser.
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Nach dem Druck wird bei i2o" getrocknet. Man erhält einen sehr wasch-
und lichtechten Druck von weichem Griff: Beispiel 3 7o Gewichtsteile Vinylsuccinfmid
(hergestellt durch Anlagerung von Succinimid an Acetylen, F. = 42°) werden mit
0,5 °/ä Benzoylperoxyd verrieben und bei ioo° unter Kühlung polymerisiert.
Das schwach gelbliche, spröde Polymerisat wird mit Zoo Völumteilen Hydrazinhydrat
18 Stunden auf i2o° erhitzt, dann mit Alkohol gefällt und- mit Alkohol gewaschen.
Die erhaltene Polybase wird mit der berechneten Menge Essigsäure zu einer io°/oigen
viskosen Lösung gelöst.
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Auf ein Baumwollgewebe wird eine Druckpaste aufgedruckt, die folgende
Zusammensetzung besitzt Zoo Gewichtsteile Traganth 65/iooo, 300 Gewichtsteile
der io°/nigen Lösung des Acetats des Polyvinylamins, 25o Gewichtsteile eines 2o°/äigen
Farbstoffpigmentteiges, 6o Gewichtsteile Triacrylformal, igo Gewichtsteile Wasser.
Nach dem Drucken wird 15 Minuten auf ioo° erhitzt. Man erhält einen sehr wasch-
und lichtechten Druck. Beispiel 4 Ein durch Umsetzung von chloriertem Polyisöbutylen
(mit einem Cl-Gehalt von 2,601.) mit Ammoniak unter Druck erhaltenes Polyamin
mit einem Gehalt von etwa 20/, basischem Stickstoff wird in verdünnter Essigsäure
unter Hinzufügen von 12010 Triacrylformal (bezogen auf das Gewicht des Polyamins)
gelöst und durch Klotzen auf ein Zellwollgewebe aufgebracht. Nach dem Abschleudern
der Lösung wird bei 8o° getrocknet.
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Das so behandelte Gewebe kann mit 3 °/ö Wollechtblau BL (Schulz, Farbstofftäbellen,
VII. Aufl., Bd. i, Nr. 974) in kräftigen blauen Tönen angefärbt werden. Beispiel
5 Auf ein Baumwollgewebe wird eine Druckpaste aufgedruckt, die folgende Zusammensetzung
besitzt 5ö Gewichtsteile Polyäthylenimin (507oig) werden mit Wasser auf Zoo Gewichtsteile
verdünnt. In: die Lösung werden Zoo Gewichtsteile Indanthrenbraun BR (S chulz, Farbstofftabellen,
VII. Aufl., Bd. i, Nr. 1227) Pigmentfarbstoffteig (2o°%ig) eingerührt und mit 40o
Gewichtsteilen Wasser verdünnt. Dann setzt man 75 Gewichtsteile Essigsäure (So°/oig)
und 65 Gewichtsteile des Anlagerungsprodüktes von Kaliumbisulfit an Hexandiisocyanat
oder statt dessen 6o Gewichtsteile Formaldehyd (3o°/oig) zu.
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Nach erfolgtem Druck wird kurz getrocknet und 5 Minuten bei etwa ioo°
vernetzt. Man erhält einen braunen Druck von hervorragender Allgemeinechtheit.
Beispiel
6 15 Gewichtsteile Polyäthylenimin werden in der 3fachen Menge heißem Wasser gelöst,
etwa 3o Gewichtsteile Traganthverdickung (65/iooo) werden eingerührt, und das Gemisch
wird auf 5oo Gewichtsteile mit Wasser verdünnt. io Gewichtsteile Kupferphthalocyanin-Pigmentteig
(2o°/oig) werden mit 47oGewichtsteilen Wasser angerührt und zur vorgenannten Lösung
zugegossen. Schließlich gibt man 25 Gewichtsteile Essigsäure (5o°/,,ig) und 25 Gewichtsteile
Triacrylformal zu. Mit diesem Klotzansatz wird ein Baumwollgewebe auf dem Foulard
gefärbt, anschließend getrocknet und 5 Minuten bei ioo° vernetzt. Man erhält eine
Färbung von hervorragender Egalität und sehr guter Allgemeinechtheit. Beispiel Ein
Baumwollgewebe wird bedruckt mit 5o Gewichtsteilen Polyäthylenimin (5o°/"ig), gelöst
in der 3fachen Menge Wasser, 5o Gewichtsteilen Methylcellulose salzfrei 65/iooo,
Zoo Gewichtsteilen Hansagelb-G-Teig (2o°/oig) (Schulz, Farbstofftabellen, VII. Aufl.,
Bd. i, Nr. 89), ioo Gewichtsteilen Wasser, 75 Gewichtsteilen Essigsäure (5o°/oig),
6o Gewichtsteilen Natriumacetat, gelöst in 12o Gewichtsteilen Wasser, 130 Gewichtsteilen
Zinkoxyd i: 1, 65 Gewichtsteilen Anlagerungsprodukt aus Kaliumbisulfit an Hexandiisocyanat.
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Nach dem Drucken wird kurz getrocknet und bei ioo° 5 Minuten vernetzt.
Die Ware wird anschließend durch ein Klotzbad geführt, welches sich wie folgt zusammensetzt:
85 Gewichtsteile Anilinchlorhydrat, 40 Gewichtsteile Traganth 65/iooo, 5 Gewichtsteile
Anilinöl, 22o Gewichtsteile Wasser, 54 Gewichtsteile Ferrocyankalium, gelöst in
220 Volumteilen Wasser, 30 Gewichtsteile Natriumchlorat, gelöst in
320 VOlumteilen Wasser.
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Nach dem Klotzen wird getrocknet, 3 Minuten im Mather-Platt gedämpft,
mit 3 g Kaliumbichromat und 2 g Soda je Liter il/, Minute bei 5o° oxydiert, anschließend
gespült und kochend geseift. Auf diese Weise erhält man eine Buntreserve unter Anilinschwarz
mit hervorragender Echtheit. Beispiel 8 Ein Glasgewebe wird in eine Lösung, die
auf i 1 Sog des essigsauren Salzes des Anlagerungsproduktes von 3 Mol co, (,)'-Diaminodipropyldiaminobutan
[H2 N - (C H2)3 N H (C H2),, N H (C H2):; N H2 = Spermin] an das Reaktionsprodukt
aus Acrylsäurenitril und Formaldehyd (Triacrylformal) sowie 58 Gewichtsteile Glyoxal
(3o°/oig) oder 45 Gewichtsteile Triacrylformal (gelöst in Wasser-Aceton-Gemisch)
enthält, eingelegt, abgeschleudert und bei i5o° io Minuten vernetzt. Danach wird
aus essigsaurer Lösung mit 1 °/o Wollechtblau BL (Schulz, Farbstofftabellen 1931,
Bd. i, Nr. 974) gefärbt. Man erhält eine volle, rotstichigblaue Färbung von sehr
guter Wasserechtheit.
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Beispiel 9 Auf ein Baumwollgewebe wird eine Druckpaste aufgedruckt,
die folgende Zusammensetzung hat: i5o Gewichtsteile eines aus Oxalsäurediäthylester
und Dipropylentriamin erhältlichen basischen Polyamids, 17o Gewichtsteile Essigsäure
(3o°/@g), 9o Gewichtsteile Wasser, Zoo Gewichtsteile eines 2o°/oigen Farbstoffpigmentteiges,
35o Gewichtsteile Traganthverdickung 65/iooo, 40 Gewichtsteile Triacrylformal. Nach
dem Drucken wird getrocknet und bei ioo° 5 Minuten vernetzt. Man erhält einen Druck
von hervorragender Allgemeinechtheit. Beispiel io Auf ein mit Cotonerol AB extra
(substantiver Azofarbstoff) vorgefärbtes Baumwollgewebe wird ein Druck nach folgender
Zusammensetzung aufgebracht 5o Gewichtsteile Polyäthylenimin (5o°/@g), gelöst in
der 3fachen Menge Wasser und mit Essigsäure neutralisiert, ioo Gewichtsteile Traganth
65/iooo, i5o Gewichtsteile Heliogenblau (Phthalocyanin) (2o°/oige Paste), i5o g
Formaldehydnatriumsulfoxylat mit Wasser auf i kg angefüllt. Nach dem Drucken wird
kurz getrocknet und in einem Schnelldämpfer 5 Minuten mit gesättigtem Dampf gedämpft.
Die Vernetzung erfolgt durch das aus dem Sulfoxylat entstehende Formaldehyd. Anschließend
wird gespült und getrocknet. Durch dieses Verfahren entstehen lichtechte Ätzdrucke.
Beispiel ii Eine waschechte und plastische Buntres@rve unter Variaminblau (Schulz,
Farbstofftabellen, VII. Aufl., Bd. i, Nr. 114a) wird wie folgt erhalten: a) Grundieren
eines Gewebes mit 12 g o-Oxy-ß-naphthoesäureanilid im Liter auf einem Zweiwalzenfoulard,
trocknen und b) Bedrucken mit 35o Gewichtsteilen Traganth 65/iooo, 5o Gewichtsteilen
Polyäthylenimin (5o°/oig), in der 3fachen Menge Wasser gelöst, Zoo Gewichtsteilen
einer 2o°/oigen Pigmentfarbstoffpaste, 65 Gewichtsteilen der Additionsverbindung
von Hexamethylendiisocyanat und Kaliumbisulfit, ioo Gewichtsteilen Milchsäure, iio
Gewichtsteilen Wasser. Trocknen. c) Entwickeln mit 2o g des salzsauren Salzes der
Diazoverbindung aus 4-Amino-4'-methoxydiphenylamin im Liter in einem Durchlauf auf
einem Foulard, kurzer Luftgang, passieren der Ware durch ein heißes Bad, welches
io g/1 Natriumbisulfit enthält. Danach wird gespült und anschließend kochend heiß
sodaalkalisch geseift, gespült und getrocknet. Die Fixierung des Pigmentfarbstoffes
erfolgt teils durch Trocknen und teils im alkalischen Seifenbad.
Beispiel
12 Ein basischer Polyharnstoff mit der Viskositätszahl xri = 213, der aus
o12 Mol Diäthylentriamin, o18 Mol y, y'-Diaminopropylmethylamin und i,o Mol Hexandiisocyanat
hergestellt wurde, kann zum Pigmentdruck nach folgendem Ansatz Verwendung finden:
300 g einer io°%igen essigsauren Lösung des basischen Polyharnstoffes, 2o
g Triacrylformal, i5o g Kupfercyaninpigmentblau, 5309 Wasser.
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Diese Drucke sind von recht gleichmäßiger blauer Farbe und sind auf
Baumwolle sowie auf Zellwolle sehr licht- und waschecht. Beispiel 13 50 g
einer io°/@gen wäßrigen Lösung des Acetats des basischen Polyharnstoffes aus 0,o5
Mol Diäthylentriamin, 0,95 Mol y, y'-Diaminodipropyhnethylamin und i,oo Mol Hexandiisocyanat
werden verdünnt mit io g Tylose (70: 1000) (Methylcellulose) und 20ö g Wasser.
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Dann fügt man hinzu 5 g Triacrylformal oder Hexamethylentetramin,
2bis4 g Pigmentteig (13- bis 2oP%ig) und füllt mit Wasser auf 11
und klotzt
die erhaltene Paste auf ein Zellwollgewebe auf. Nachdem Klotzen wird a) bei iio
bis 13o° 5 Minuten erhitzt oder b) bei etwa 5o bis 6o° zwischengetrocknet bzw. auf
Absaugevorrichtungen das überschüssige Wasser abgesaugt und dann mit Alkalien, z.
B: mit - 2 bis 3 91l1 Soda oder Natronlauge 38° B6 bei 4o bis 50° und einer
Eintauchzeit von etwa 7 Sekunden fixiert; c) die Fixierung kann auch nach Zwischentrocknen
bei 5o bis 6o° durch Eintauchen in ein Bad mit 5 g Formaldehyd,ll bei 3o bis 40°
und einer Eintauchzeit von etwa 7 Sekunden erfolgen; in diesem Falle wird das Vernetzungsmittel
in der Klotzpaste (Triacrylformal bzw. Hexamethylentetramin) weggelassen.
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Klotzen und Fixieren können kontinuierlich erfolgen.
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Die erhaltene Klotzung hat einen weichen Griff und sehr gute Handreibwäsche.